AW: ADAC 24h-Rennen 2010
Nagel im Kopf?
Man sagt, wer Autorennen fährt, hat einen Nagel im Kopf. Bei dem Einen sitzt er tiefer, bei dem Anderen geht es noch. In extremen Fällen sollen sogar schon zwei Nägel gefunden worden sein.
Ich finde in diesem Zusammenhang einige Fragen interessant, gerade jetzt so kurz vor dem 24h-Rennen. Sogar Google hat mich bei der Suche nach den Antworten im Stich gelassen, aber das soll mich nicht abschrecken.
Nähern wir uns der Thematik doch mal rein sachlich. Ein Nagel ist laut Wikipedia "ein am unteren Ende zugespitzter, am oberen Ende abgeplatteter Stift aus Metall oder Holz". Das bringt schon die erste Frage mit sich, nämlich: Kann man das abgeplattete Ende des Nagels bei einem Rennfahrer sehen?
Eine detaillierte Untersuchung des Autorenschädels ergab zwar, dass sich der Hubschrauberlandeplatz am Hinterkopf schon wieder vergrößert hat, aber keinen Hinweis auf einen abgeplatteten Stift. Vielleicht ist er ja schon vor langer Zeit eingeschlagen worden und seitdem überwachsen worden von Haut und Haaren? Das wird es sein.
Metall oder Holz? wäre die nächste Frage. Die ist natürlich ganz einfach zu beantworten. Da ich viele Jahre des intensiven Flugreisens hinter mir habe, kann ich einen Metallnagel definitiv ausschließen. Der wäre mit Sicherheit bei jeder Sicherheitskontrolle aufgefallen. Und gerade in Amerika wird mit sowas nicht gespaßt. Holz kann ich mir auch nicht so recht vorstellen, das ist ja dann doch nicht so haltbar. In einem flugs durchlaufenen Meinungsbildungsprozess einige ich mich auf CFK, also Carbonfasern. Das ist schick und auch noch High-Tech.
Das beantwortet dann auch gleich die Frage nach der Langlebigkeit. Ist der Nagel einmal drin, dann bleibt er auch da, und zwar für lange Zeit. Meist so lange, bis der Nagel für etwas Anderes benötigt wird, z.B. um ein Hüftgelenk im Alter zu nageln.
Anscheinend benötigt der Nagel nur sehr wenig Raum im Kopf. Die meisten wichtigen Gehirnfunktionen scheinen relativ unbeeinträchtigt zu bleiben. Abstriche können sich zeigen in Bereichen, die Funktionen kontrollieren wie Spülmaschine ausräumen, Rasenmähen, Besuche bei den Schwiegereltern oder auch das meist sowieso nur schwach ausgeprägte Hochzeitstagsgedächnismodul.
Es bleibt die Frage, wie der Nagel in den Kopf gelangt. Da bin ich noch nicht zu einem abschließenden Ergebnis gekommen. Da ein direktes Einschlagen sicherlich mit körperlichem Unbehagen verbunden gewesen wäre, würden sich die meisten Rennfahrer daran erinnern. Es muss also einen anderen Weg geben. Vielleicht war ja auch was in der Muttermilch, was dann im Kopf so langsam heranwuchs? Nehmen wir es vorerst als gegeben hin, dass der Nagel drin ist. Vielleicht finden wir die Lösung zu dieser Frage ja noch. Ideen sind willkommen.
Übrigens gibt es den Nagel im Kopf nur bei Männern, die Rennen fahren. Die meisten anderen Männer haben serienmäßig nur Popp-Nieten eingesetzt.
Es wird jetzt langsam Zeit für das 24h-Rennen.