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Es ist halt der letzte Strohhalm für die Betroffenen.Ich habe gerade eine email bekommen...ICH BIN IN DER ENGEREN AUSWAHL!!!
Als schwuler oder bisexueller Mensch darf man kein Rückenmark oder sogar nur Blut (trotz Tests vor der Verwendung!) spenden. So gerne ich ganz persönlich also spenden würde, ich darf nicht - denn ich bin hochoffiziell Risikogruppe. Organspender darf ich aber ganz legal sein bzw. bleiben. Und auf Grund der indirekten gesellschaftlichen Tabuisierung wird das Thema abgesehen von einigen Presseartikeln alle Jubeljahre noch weniger publik gemacht als die Möglichkeit überhaupt zu spenden.
Auch wenn du persönlich Erfolg hattest (hoffe das habe ich richtig interpretiert? ), so erinnern mich solche Aufrufe immer wieder an diese ignorante Bürokratielage was das Thema bei uns in Deutschland angeht. =(
Gar nicht. Und vor allem nicht unlogisch. Es geht schlicht darum, das Infektions-/Übertragungsrisiko auf ein absolutes Minimum zu drücken. Da die Nachweismethoden diesbezüglich noch lange nicht optimal sind, z.B. ist ein HIV Test erst nach 3 Monaten aussagekräftig, sagt man lieber, wir schließen Gruppen mit höheren - wenn auch theoretischen Risiko - aus. Natürlich wird das in einem sehr hohen Prozentsatz völlig unbegründet sein. Aber was soll der Arzt sagen, der den Leukämiepatienten gerade mit einer Bluttransfusion infiziert hat? Was soll der Leukämiepatient sagen? "Macht nix, mich hat es halt getroffen?" Wir reden hier von Patienten, deren Immunsystem eh schon am Boden liegt.Wie diskriminierend ist das denn?
Gar nicht. Und vor allem nicht unlogisch.
Du hast leider meine Argumentation nicht verstanden.Doch. Ist es...
Doch. Ist es...
Angenommen ich wäre Hetero und "knalle" mich täglich durch verschiedene Betten - dann wäre es ok.
Lebe ich jedoch seit X Jahren in einer monogamen, homosexuellen Beziehung ist es nicht ok.
Das Problem ist, es wird auf die Sexualität abgestellt. Nicht auf das sexuelle Risikoverhalten.
Die gleiche Problematik ist bei der Blutspende zu finden...
Dann erkläre ich es mal so. Du kaufst dir ein Auto, das eine hohe Risikoklasse hat. Dementsprechend wirst du eine hohe Versicherungsprämie zahlen. Das du mit diesem Auto sehr vorsichtig fährst und wahrscheinlich nie einen Unfall baust, ist in dem Zusammenhang unerheblich weil der Versicherer nicht jeden persönlich überprüfen kann. Deshalb gibt es Risikoklassen und ja, diese tun Einigen dann auch Unrecht. Genau so ist es bei der Blutspende. Es bleibt trotz aller Tests ein Restrisiko z.B. HIV dennoch zu übertragen. Diesbezügliche Fälle gibt es. Ich z.B. darf auch nie wieder Spenden, obwohl aktuell alles ok ist. Das Risiko etwas zu übertragen, weil die technischen Möglichkeiten eingeschränkt sind, ist halt zu hoch. Weil man das Risiko technisch nicht eindämmen kann, muss man halt mit Risikoklassen arbeiten.Angenommen ich wäre Hetero und "knalle" mich täglich durch verschiedene Betten - dann wäre es ok.
Lebe ich jedoch seit X Jahren in einer monogamen, homosexuellen Beziehung ist es nicht ok.
Das Problem ist, es wird auf die Sexualität abgestellt. Nicht auf das sexuelle Risikoverhalten.
Die gleiche Problematik ist bei der Blutspende zu finden...
Du hast leider meine Argumentation nicht verstanden.
Die Sätze stechen für dich heraus, weil du sie so siehst. Ich habe ja auch mein eigenes Beispiel angegeben. Auch ich darf nicht Spenden. Diese Risikoklassen, und nur um die geht es ja, haben viele Kriterien. Da geht es nicht um Stigmatisierung sondern schlicht um das Minimieren eines Risikos völlig unabhängig von den Kriterien....so stechen Sätze wie "Es geht schlicht darum, das Infektions-/Übertragungsrisiko auf ein absolutes Minimum zu drücken." oder "Aber warum muss man das Risiko erhöhen wenn es nicht sein muss." heraus, wenn es um die Stigmatisierung der Sexualität geht....
Da der Patient nicht wirklich eine Wahl hat, wird er auch für eine Spende mit diesem Risiko dankbar sein. Du musst dir keine Sorgen machen. Nur Spenden, die vom Risiko her nicht vertretbar sind weil es z.B. lebensgefährliche Krankheiten sind, wird man ablehnen. Es bringt halt nichts Pest gegen Cholera zu tauschen. Wenn es eine risikofreiere Spende gibt, wird eh die genommen bzw. vom Arzt vorgeschlagen.Ich wurde dann richtig nervös und fragte mich, kann denn der Empfänger tatsächlich eine richtige Entscheidung treffen?
Was hat er denn für eine Wahl? Ich würde mir sicher immer Vorwürfe machen, wenn da etwas schief geht.
Genau. Als erstes werden immer die 10 Merkmale geprüft. Dabei fallen eh die meisten Spender raus. Nur die konkret in Frage kommen, werden genauer untersucht.Interessant übrigens, dass mir der Mann am Telefon erklärte (wenn ich das richtig verstanden habe?), dass eine Untersuchung auf HIV auch erst dann erfolgt, wenn viele andere Merkmale übereinstimmen. Ich dachte immer, so etwas würde doch als erstes untersucht!?
Darauf läuft es hinaus. Ich kenne die Prozente nicht und kann nicht sagen, ob die Risikoklassen gerechtfertigt sind. Jedoch ist es immer ein Abwägen. Soweit mir bekannt sollen die Risikoklassen wieder überprüft werden. Es werden ja auch Kinder und Erwachsene älter 55 ausgeschlossen. Natürlich auch alle, die eine lebensgefährliche Vorerkrankung haben. Auch wenn diese überstanden ist.... da das Restrisiko bleibt, lediglich etwas unwahrscheinlicher ist? Lohnt es sich statistisch einfach nicht "uns als Risikogruppe" zu testen?
So:
Lasse mir jetzt auch das Typisierungsset zusenden. Meine Freundin wird direkt mit angelegt.
Set sollte nächste Woche ankommen. Vlt. kann man so ja mal was gutes TUN!!!
Wir sind auch schon lange registriert... Das und ein Organspendeausweis ist so das mindeste was man tun kann finde ich!