E89 35i N54 revidieren

Justus

Testfahrer
Registriert
3 September 2019
Wagen
BMW Z4 e89 sDrive35i
Bin nicht sicher ob ich hier richtig bin, aber ich hoffe, dass ich hier einige Tipps oder Hilfestellung bekommen würde.

Ich bin relativ neu hier und hatte bis vor paar Monaten nichts mit BMW zu tun.
Habe mir im September ein E89 35i mit DKG aus UK gegönnt und den nach D gefahren.

Nun zu dem Problem: Im kalten Zustand läuft der Motor sehr unruhig, wenn er warm ist wird er ruhiger, im Stand an Ampeln z.B. merkt man doch dann immer wieder kleine Aussetzer.
Ich habe bereits alle Kerzen getauscht, die Zündspulen überprüft/getauscht und auch die Injektoren Index 9 scheinen nicht das Problem zu verursachen (hab mal auch „gereinigte“ gekauft und eingebaut danach lief der noch schlimmer, hab zwar die Werte ins System eingegeben hab aber es nicht anlernen lassen, kann natürlich auch daran liegen), habe auch die Einlässe gereinigt mit Walnussschalen, die Vanos Magnetventile gecheckt und gereinigt, Drosselklappe gereinigt ….
Was auffällig und für mich eine klare Aussage gibt ist das Kerzenbild; auf Zylinder 2,3 und 5 waren die Kerzen schwarz und teilweise nass mit Benzingeruch.
Auffällig war auch, dass auf den Injektoren 2 und 3 Öl drauf war, nicht an der Spitze aber darüber.
Ich habe die Injektoren paar Mal ausgebaut und wieder eingebaut und nach jeder längeren Fahrt war wieder etwas Öl auf den Injektoren, nicht wie beim ersten Mal aber trotzdem etwas.
Weil die Kerzen 2 und 3 genau über dem Öldeckel liegen, dachte ich erst es kommt vom Öl was daneben ging bei Einfüllen, aber ich habe das restliche Öl komplett entfernt und kann mir auch kaum vorstellen, dass das Öl von außen so tief an den Injektoren eindringt.
Meine Vermutung ist, dass die Ventilschaftdichtungen nicht mehr dichthalten, auf Zylinder 2 u 3 auf der Auslassseite und bei 5 auf der Einlassseite und durch das Ölverbrennen der Motor auch diese Zündaussetzer hat.
Habe auch die Kompression getestet, auf allen 6 Zylinder etwa 150psi, also OK.
Das Auslesen hat kein Fehler rausgespuckt außer dem Thermostat.

Da der Motor schon über 170k km auf dem Buckel hat, habe ich überlegt den zu revidieren (DIY Aktion). Zusätzlich möchte ich, wenn möglich, den Wagen auf etwa 400 PS bekommen (Hardware + Software).

Ich möchte wie folgt vorgehen und folgendes tauschen:
Front ausbauen und den Motor samt dem DKG nach vorne rausziehen.
Am Motor neu:
  • alle Dichtungen ersetzen
  • Steuerketten mit allen anderen Teilen dazu
  • Zahnriemen
  • Kolbenringe
  • Pleuellagerschalen
  • Schrauben alle neu
  • Ventilstössel auch vorsichtshalber?
Würdet ihr mir raten auch die Nockenwellenversteller zu tauschen, oder kann man die irgendwie prüfen und „auffrischen“?

Wie ist es mit der Ölpumpe, würdet ihr die auch austauschen, wenn der Motor schon auf ist, oder eher die alte behalten, wenn die noch problemlos funktioniert?

Ventile, Kolben werden gereinigt, Nockenwelle, Block wird geprüft.

Ich denke Kolben zu tauschen macht wenig Sinn, wenn man nicht deutlich über die 400 PS fahren möchte?

Die Turbos werden überprüft, alle Dichtungen und die Rumpfgruppe neu eingebaut.

An dem DKG wollte ich alle Dichtungen an der Ölwanne unten und seitlich auswechseln sowie die Filter und das Getriebeöl wechseln.
Auch das Öl im Differenzial wollte ich wechseln.

Wasserpumpe, Thermostat wird gewechselt.

Hättet ihr eventuell noch Tipps, oder Anregungen beim Vorgehen bei dem N54 in Kombination DKG und E89 was alles noch eventuell erneuert werden sollte auf was geachtet werden sollte, was ich eventuell gleich austauschen könnte um das Ziel 400 PS zu erreichen (Ladeluftkühler ja, Downpipes bin mir noch nicht sicher …)?

Neben dem Standard Werkzeug steht mir zur Verfügung CNC Fräs- und Drehmaschinen. Das BMW Spezialwerkzeug für Steuerkette und Nockenwelle müsste ich mir noch besorgen

Bedanke mich schon mal im Voraus für konstruktive Vorschläge und Anregungen.
 
Ich würde an deiner Stelle neue Injektoren kaufen. Das dürfte das Problem schon beheben.

Ventilschaftdichtungen lassen sich auch ohne den ganzen Motor zu zerlegen tauschen. Da würde ich aber erst genau diagnostizieren ob das nötig ist. Sollte speziell beim Gas lupfen mit einer Ölwolke auffallen.

Für 400ps brauchst du nichts an den Innereien Verstärken.
 
Danke für die Tipps Hell046
Hab es zwar nur im Stand ausprobiert mit dem Gas lupfen, aber da konnte man schon etwas bläulichen Rauch sehen.
Das mit den neuen Injektoren könnte man machen aber das sind gleich mal 1200 EUR weg und das Risiko ist immer noch da, dass die Injektoren alle in Ordnung waren, dann hätte man sich das Geld sparen können. Hab mir schon überlegt so ein Tester und Reiniger zu besorgen wie einer hier im Forum sich auch angeschafft hat, dann währe man auf der sicheren Seite.
Theoretisch könnte man die Ventilschaftdichtungen austauschen ohne den Motor auszubauen, aber bei der Laufleistung dachte ich mir es wäre an der Zeit auch alle anderen Komponenten auch zu tauschen. Die Ölwannendichtung lässt auch schon Öl durch und die Pleuellager sollten eventuell auch bei der Laufleistung getauscht werden usw.
 
Man neigt schnell dazu mehr zu machen als nötig. Die Symptome mit dem geruckel sprechen einfach immernoch für Injektoren oder HDP.

Ich persönlich würde den Motor nicht komplett zerlegen.
 
Hell046 ich versteh das, aber ich bin einer von der Sorte der dazu tendiert mehr zu machen mit der Hoffnung einmal das zu machen und für Lange Zeit dann Ruhe zu haben.
Isoklinker, an das n54tech Forum habe ich auch gedacht, aber dachte zuerst hier im Forum mal zu fragen.
 
Ich bin da sicherlich nicht anders. Aber ich habe auch gelernt, dass manches sich nicht lohnt. Du wirst eine Menge Geld versenken müssen, wenn es gescheit gemacht wird sollte auch der Block und Kopf geplant werden, alles vermessen werden etc ....

Nur um 400ps zu fahren? Und dann sind die 1000€ für die Injektoren zu teuer? Da passt das Verhältnis nicht. Da ist es eigentlich noch wirtschaftlicher einen Austauschmotor zu verbauen im Ernstfall.
 
Wenn der Motor weniger auf der Uhr hätte, dann würde ich den definitiv nicht zerlegen,
aber dadurch das der nicht weit von den 200k km ist sollten ja schon Teile wie Steuerkette, Pleuellager,
Zylinderkopfdichtung, Wasserpumpe ersetzt werden und auch an die Ölwannendichtung und das DKG ist nicht mehr dicht.
Da ich Teilinhaber von einem Metallbearbeitungsunternehmen bin habe ich die Möglichkeit den Block und Kopf zu planen dies machen wir bereits für einige Werkstätte und Tuner.
Ich rechne so mit ca. 4k EUR Investition ohne der Injektoren, diese werde ich aber noch prüfen.

Wenn der Motor schon auf ist, würdet ihr auch die Nockenwellenversteller tauschen und auch die Ölpumpe oder können diese Locker auch über die 200k km laufen?
 
Das liest sich so, als wäre ein N54 mit 170 tkm Kernschrott...
Ich bin es gewohnt, dass ein Motor locker 300 oder 400 tkm hält, ohne dass man eine solch umfangreiche Revision machen muss. Ist das beim N54 etwa nicht so?

Bei der Herkunft würde ich sogar die Sitze neu beziehen :D
 
kurzes Update; habe zwischenzeitlich die eingebauten Index 9 Injektoren reinigen und prüfen lassen, bei vieren wurde mir geraten diese zu tauschen da die nachtropften.
Habe mir dann gleich 6 neue Index 12 Injektoren geholt und eingebaut. Der Wagen läuft schon etwas besser, aber die Aussetzer sind nicht ganz weg.

Bei der Herkunft würde ich sogar die Sitze neu beziehen :D

Das stimmt bis zum gewissen Grad schon aber so extrem ist es nicht :D

Das liest sich so, als wäre ein N54 mit 170 tkm Kernschrott...
Ich bin es gewohnt, dass ein Motor locker 300 oder 400 tkm hält, ohne dass man eine solch umfangreiche Revision machen muss. Ist das beim N54 etwa nicht so?

Früher war das der Fall, heutzutage muss man schon Glück haben oder ein super gepflegten Wagen haben und damit super Zart umgehen.
Wenn Automobilhersteller heutzutage von Lebensdauer reden dann meinen die 200k km oder 10 Jahre.
Pleuellager, Steuerkette etc. sollte man ab 200k km in Betracht nehmen zu tauschen.
 
Das liest sich so, als wäre ein N54 mit 170 tkm Kernschrott...
Ich bin es gewohnt, dass ein Motor locker 300 oder 400 tkm hält, ohne dass man eine solch umfangreiche Revision machen muss. Ist das beim N54 etwa nicht so?
Der N54 ist halt ein Biturbo Motor. Da ist die Laufleistung klassischerweise nicht so hoch, wie bei einem R6 Sauger. Du findest trotzdem einige 335i E90 mit >300tkm.

Ich finde die Maßnahmen auch Overkill, aber wenns Spaß macht, warum nicht.
Klar Lagerschalen, ZKD und Dichtungen machen Sinn. Wobei ich behaupte, dass die Lagerschalen noch gut aussehen werden.
Steuerkette verstehe ich nicht. Warum sollte man die Kette tauschen, wenn sie nicht gelängt ist oder Probleme macht? Maximal würde ich die Spanner ansehen und ggf. tauschen, wobei die eher bei den R4 Probleme gemacht haben.
Kolbenringe kann man machen, aber wenn die nicht abgenutzt sind, finde ich das auch unnötig
Warum du den Block und Kopf planen willst, verstehe ich auch nicht. Wenn du Motorenbauer bist, würde ich das erstmal vermessen. Glaube nicht, dass da was verzogen ist, wenn der Motor läuft.

Wie du mit den Maßnahmen auf 4k kommst, weiß ich aber auch nicht so richtig. Außer du lässt es alles machen

Zum Thema Leistung würde ich einfach gucken, was Alpina beim 400PS B3S gemacht hat und feststellen, dass die kaum was verändert haben ;)
 
Ein paar Aussagen finde ich interessant.

Warum macht man Kolbenringe und Kette? Weil das herzlich wenig kostet und man später nicht mehr dran kommt. Den Block und Kopf plant man normalerweise auch grundsätzlich wenn die ZKD neu kommt. Alles andere ist Pfusch, meiner Ansicht nach. Kostet auch nicht viel.
 
Zurück
Oben Unten