Hallo,
es ist zwar jedem sein Ding ob er Spendet, aber ich seh das so:
Solange in D der Spender nichts dafür bekommt, bleiben meine Organe schön bei mir. Der Grund ist auch relativ einfach: Wenn ich Sterbe entstehen Kosten für Grab und Beerdigung, die meine Nachfolger bezahlen müssen. Sollten die nix haben und bei mir ist auch evtl. nix zu erben, dann bekomme ich womöglich irgendein Armengrab. Dieser Umstand ändert sich auch nicht, wenn meine Organe weitere Verwendung finden.
Sollte der Staat oder sonst wer sich irgendwann dazu entschließen bei einem Organspender eine Beerdigung und das Grab zu bezahlen, bin ich gerne dafür zu haben. Denn im Endeffekt kassieren bei einer Organspende alle ordentlich mit, seien es die Krankenhäuser die die Entnahme und die Transplantationen durchführen oder wenn Organe ins Ausland "gespendet" (verkauft) werden. Das alles hat mit Spende relativ wenig zu tun, es ist nunmal ein Organhandel.
Grundsätzlich mag Dein Gedanke ja durchaus irgendwie zutreffen - aber sehe dies mal aus der Sicht eines Betroffenen. Wer händeringend auf ein Organ wartet und gleichzeitig die eigene Lebensuhr rasant abläuft, ist um JEDEN Spender froh. Ich persönlich habe für mich daraus die Konsequenz gezogen und mich vorbehaltslos und ohne Einschränkung für die Organspende entschieden. Dies geschieht in meinem Fall ausschließlich aus der Überlegung, dass ich persönlich nichts davon habe, wenn es im Fall der Fälle soweit ist und ich "die Radieschen von unten ansehen" muss mir die Vorstellung gefällt, dass dann durch mein Ableben wenigstens jemanden anderen geholfen ist - ich aber im Gegenzug (was ich natürlich nicht hoffe) auch mehr als froh wäre, wenn mir durch eine Organspende rechzeitig geholfen werden würde.
Organhandel würde ich dies aber nur nennen, wenn ich mir durch Geld das passende Organ "organisieren" könnte, was - zumindest in Deutschland - nicht der Fall ist. Wenn dies so wäre, würde ich meinen Organspenderausweis sofort vernichten! Und wenn ein Organ in Deutschland tatsächlich durch die Eurotransplant-Datenbank hierzulande einem Kranken nicht passend vermittelt werden kann (es müssen sehr viel Parameter übereinstimmen), dann kann ich nichts "böses" daran finden, wenn dieses Organ jemand anderem im Ausland das Leben erleichtern/retten kann...
Aber dies ist ein heikles Thema und das muss jeder mit sich selbst ausmachen. Zwang in jeglicher Richtung wäre falsch.