Ich habe auf die Schnelle keine vernünftige Grafik gefunden, aber es freut mich, dass die Sache differenziert gesehen wird - das wollte ich erreichen.
Eine Kapazität in Ah braucht man zum Fahren eigentlich gar nicht, da Drehstromlichtmaschinen schon seit Ende der 60'er in der Lage sind, den gesamten Strombedarf des Autos abzudecken ab Leerlaufdrehzahl des Motors. Die Zeiten, dass beim Zurückfallen auf Leerlaufdrehzahl die Lichter dunkler wurden sind lange vorbei.
Insofern benötigt man (Speicher-)Kapazität nur, wenn das Auto ohne laufenden Motor = Generator betrieben wird. Z.B. als Musikserver auf einer Party ... und man benötigt Kapazität natürlich zum Starten - aber das ist ebenfalls extrem wenig, wenn das Fzg. gut anspringt.
Leider sind Bleiakkus allerdings so mies, dass man z.B. 70Ah benötigt, damit der zugehörige Startstrom überhaupt ohne extremen Spannungseinbruch erzeugt weden kann, mit gewissen Abstufungen je nach Optimierungsziel und Qualitätsanspruch. Technisch gesehen ist der Innenwiderstand von Bleiakkus suboptimal pro Baugröße bzw. Gewicht.
LiXX-Akkus haben diesbezüglich ein um Welten besseres Verhalten, allerdings ist ihr Verhalten bei richtig tiefen Temperaturen auch hochproblematisch.
Zwei Praxisbeispiele abseits der extrem teuren (überteuerten) Li-Tuningakkus:
Ich fahre seit Jahren mit Li-Eisenphosphat (DeWalt-Akkus von A123) bzw. inzwischen nur noch LiPolymer-Akkus RC-Bootsrennen, da machen wir die Dinger in 6:30 fast leer. Umgerechnet auf den vielzitierten Bleiakku mit 70Ah bedeutet das, dass der 6:30 lang mit knapp 700A belastet wird - der fliegt dir aber wahlweise nach 50s um die Ohren oder ist spätestens nach 2 Minuten leer.
Ein anderes Praxisbeispiel ist unser 50ccm-Roller, der standardmäßig eine 4,5Ah-Bleibatterie hatte. Nach der 3. kaputtgegangenen Bleibatterie über die Jahre habe ich von den erwähnten Eisenphophatzellen für's Rennboot einen ausgelutschten 4-Zeller mit noch knapp 2Ah eingebaut (Ladeverfahren und Ladeschlussspannung sind gleich). Der Anlasser hat gedreht wie noch nie in seinem Leben (bessere Spannungslage wegen geringerem Innenwiderstand), und man konnte auch viel länger "orgeln", wenn mal wieder die Spritpumpe gestreikt hat (mehr nutzbare Kapazität bei hohem Strom). Tatsächlich ist die nutzbare Kapazität von Hochstrom-Eisenphosphatzellen von C/20 bis etwa 10C so gut wie konstant!
Betreibt man allerdings das Auto als Musikbox, dann bringt der Bleiakku seine Mehrkapazität "auf die Straße" indem man länger Spaß hat
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