@bmwhardy
Deine Ausführungen sind zwar schön und gut, verkennen aber bereits den Umstand, dass es nie soweit kommen würde, wenn man sich nach den Meinungen des Forums richtet. Denn sobald irgendwo das Wort "unfallfrei" fehlt, keimen erste Zweifel. Steht gar "Unfall" oder "reparierter Vorschaden" geschrieben, ist das Fahrzeug per sé uninteressant.
Und genau diese wenigen Anhaltspunkte allein findet man in den (Online-) Inseraten. Da hat niemand Schadensbilder oder gar Gutachten eingebunden.
Wie also soll der geneigte Interessent also je erfahren was genau war, wenn er bereits beim Suchraster konsequent aussortiert, was nicht explizit (und womöglich sogar fälschlicher Weise) als "unfallfrei" beworben wurde?
(Hinterher ist dann ja sowieso wieder das Gejammer groß, wenn sich doch herausstellt, dass es kein Neuwagen ist, den man da als gebrauchtes "Schnäppchen" erworben hat.)
Nur darum geht es allein!
Hier wird bei den Wörtern "Vorschaden" und "Unfall" so ein Buhei gemacht und jedem gleich davon abgeraten. Erinnere dich doch nur an die (oder gar deine) Zweifel beim rubinschwarzen Z4M Coupé. Und weißt du nun, was der Wagen genau für einen (Vor-) Schaden hatte? Hat sich jemand die Mühe gemacht und mal konkret nachgefragt? Oder waren es doch nur wieder einmal die Standardphrasen ohne Substanz und konkrete Kenntnis?
Daher kann man eigentlich jedem nur empfehlen sich mal die zugrundeliegende Rechtsprechung näher anzusehen. Dann kann man schnell erkennen, dass sog. "Unfallfahrzeuge" teilweise sogar weniger Beschädigungen erlitten haben können als "unfallfreie Fahrzeuge" mit Vorschäden.
Gebrauchte Fahrzeuge ohne nennenswerte Vorschäden, also bloße Bagatellen, gibt es sowieso kaum noch. Dafür sind die Grenzen inzwischen zu weit unten angesetzt.
Ich kann übrigens noch einmal wiederholen, dass auch schwere Unfälle/Vorschäden oder Renneinsätze nicht zwangsläufig zu einer Wertminderung führen müssen. Schaut euch einfach mal die Historien so mancher echter Klassiker und Millionenfahrzeuge an. Kaum einer ist unfallsfrei oder gar ohne Vorschäden. Etliche hatten sogar Renneinsätze. Und nun sind ausgerechnet diese Fahrzeuge wertvoller als ihre "Kollegen" ohne Unfall/Schaden und Rennbetrieb.
Ein relativ aktuelles Beispiel wäre hier wieder der McLaren F1 von Rowan Atkinson. Zwei Unfälle (1x Auffahrunfall mit Frontschaden, 1x im Straßengraben versenkt und abgefackelt), alltägliche Kurzstrecken (Kinder zur Schule bringen) und auch flotte Fahrten. Resultat eines nach Meinung der Standard-Foren-Philosphen absolut wertlosen oder zumindest nicht empfehlenswerten Fahrzeugs: zweistelliger Millionenbetrag und einer der teuersten Fahrzeuge dieses Typs.