Neben dem Sport gibt es eine Reihe von Branchen, wo chronische Überforderung zunehmend zu psychischen Problemen führt - inwzischen auch bei Leuten unter 40.
Betriebsärzte und Krankenkassen können davon ein Lied singen.
Ich arbeite selbst seit 20 Jahren in einer dieser Hamsterrad-Industrien und sehe täglich, was da läuft. Die Thematik geht viel weiter, Depression ist nur ein Symptom. Vielmehr sollten die Ursachen mal genannt werden. Ich kann jeden davor warnen, Probleme beruflicher Art mit nach Hause zu nehmen, um diese dort herunterzuschlucken - und das meine ich im wahrsten Sinne des Wortes. Wer sich über Jahre mit Medikamenten (Ritalin, Benzos etc.) und Alkohol am Abend "therapiert", hat genau die Zutaten zur Hand, welche zur Entleerung der Dopaminspeicher im Gehirn und zur stofflichen Abhängigkeit führen. Wenn die Synapsen einmal leer sind, wird das Leben seltsam freudlosb:. Jegliches Interesse erlischt, sogar Dinge, die einst Spass gemacht haben, sind völlig uninteressant. Alles wird sinnlos, das Leben lästig und nicht mehr lebenswert! Auch ständiger Misserfolg führt zu massiven Problemen. Wer immer nur sein Bestes gibt und nie dafür gelobt wird, ist auf dem besten Weg in die Freudlosigkeit.
Leider gibt es viel zu wenig Hausärzte, welche körperliche Symptome wie Bluthochdruck, Herzrasen, Reizdarm, chronische Müdigkeit, hohe Infektanfälligkeit etc. richtig einordnen. Meist sind das die Vorboten eines Burnout mit Depressionen.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Heilung möglich ist, man muss sie nur zulassen und mitarbeiten. Es ist zweifellos hart für einen Mann, wenn das eigene Leben und die Ziele auf den Prüfstand kommen, man sich in monatelangen Gesprächen an die Ursachen herantastet, um diese dann zu beseitigen. Frauen haben es da etwas einfacher, weil sie anders gestrickt sind.
Ich denke, dass Robert noch leben könnte, wenn er die richtigen Psychologen gehabt hätte und sich auf eine Selbsthilfegruppe eingelassen hätte. Auch gibt es heute Medikamente, die nicht süchtig machen und die Dopaminspeicher wieder auffüllen. Das geht nicht von heute auf morgen, sondern dauert mindestens 3 Wochen. Aber wie gesagt: Mann darf nicht nur an den Symptomen herumdoktern, sondern muß das Problem an der Wurzel packen. Das kann schmerzhaft sein, unter Umständen muss man sich vom erlernten Beruf und/oder seinem Umfeld verabschieden.