Robert Enke tot!!!!!

AW: Robert Enke tot!!!!!

Mir gehts am Arsch vorbei, ich kannte den garnicht. Und ich find's furchtbar das sowas so aufgebauscht wird. Solches kollektives rumgetrauer um irgendeinen Fußballer ist ein schlag in die Fresse für alle Trauernden Witwen, Witwer, Kinder und Angehörige anderer tragischer Todesfälle. Die müssen noch Geld für ne 5x5cm große Todesanzeige bezahlen und es Interessiert Trotzdem keinen. (Das kenne ich leider nur zu gut)
Nichts desto trotz finde ich sowas auch sehr Tragisch

So jetzt könnt ihr mich Hauen
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

:j

so viele millionen menschen gibt es, denen gehts 100% ig schlechter, als es robert enke ging. krebs, armmutsgrenze, nur pech im leben..
nicht missverstehen, geld ist nicht alles. aber wie seine frau auch im interview sagte: "es gäbe doch für alles eine lösung"

Das können alles genau die Auslöser für Depressionen sein. Die Einen kommen damit "besser" klar, Andere wiederrum nicht. Das hat rein gar nichts mit Promi-Status oder Vermögen zu tun. Das ist zu einem solchen Zeitpunkt absolut nicht präsent.... sondern der Leidensdruck.

Und es ist ein absoluter Irrglaube, es gäbe für alles immer ein "Pflaster". Die Norm kann aber lediglich ein Ansatzpunkt sein, weil eine Norm nie das Individuelle berücksichtigen kann. Somit kann es nicht für alles eine Lösung geben.
Klar, nach langer Zeit kann das alles hinfällig sein und das Leben wieder "bunt"..... oder lebenswert. Aber eben auch nicht.....
 
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Ich habe mir den ganzen Thread jetzt einmal durchgelesen und kann nur festhalten: Hier sind in überwiegender Mehrheit Posts von Leuten verfasst worden, die mit dem Thema Depression noch niemals selbst konfrontiert wurden.

Ich oute mich mal und sage: Ja, ich habe Depressionen!!!! Mal ist es gut (wie momentan), mal schlecht

Ich möchte Deinen Mut unterstützen, daher schließe ich mich Deinem Outing an. Auch ich habe schwere Depressionen und das seit wenigstens 1991 - gelte schon lange als "austherapiert"!
 
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Es gibt auf Siegel Online einen aktuellen Artikel: Klinische Depression...Die verdrängte Volkskrankheit

Ist durchaus lesenswert, insbesondere für die, die sich mit dieser Thematik noch nicht allzu sehr auseinandergesetzt haben:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,660966,00.html

@Thomas: dir gilt natürlich ebenso wie Basti mein ganzer Respekt und die Hoffnung auf eine - trotz allem - glückliche und zufriedene Zukunft! Ich wünsche Euch das in jedem Falle vom Herzen!

Liebe Grüsse
Daniel
 
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@Thomas: dir gilt natürlich ebenso wie Basti mein ganzer Respekt und die Hoffnung auf eine - trotz allem - glückliche und zufriedene Zukunft! Ich wünsche Euch das in jedem Falle vom Herzen!

Es ist ja nicht zwangsläufig so, dass bei einer Depression grundsätzlich alles nur negativ und nicht lebenswert wahrgenommen wird. Es gibt halt Höhen und Tiefen. Solange die Höhen noch bei Weitem überwiegen, ist es für mich ok. Wenn man(n) versucht, diese Krankheit wie jede andere Krankheit zu nehmen, hilft das ungemein. Es ist jedenfalls nicht so, dass das Leben keine schönen Seiten hat (jedenfalls für mich!).

In gewisser Weise kann man auch dankbar dafür sein. In den sog. Hochphasen lernt man alles Positive mehr zu schätzen und hat eine andere Wahrnehmung der Dinge.

Im Übrigen möchte ich mich für die Vielzahl von positiven Feedbacks bedanken :t. Doch für mich ist das nichts Ungewöhnliches, offen diese Krankheit einzugestehen. Wer mit mir zu tun hat, weiß davon und weiß i. d. R. auch damit umzugehen. Und allen, die vielleicht denken, soiwas gehöre nicht in ein öffentliches Form, sei aus meiner Sicht gesagt: Es sollte sich mit dieser Thematik weitaus mehr beschäftigt werden, da die Zahl der an Depression erkrankten stetig zunimmt :#. Ein wenig mehr Sensibilisierung hilft vielleicht, den einen oder anderen von Dingen abzuhalten, die bei Robert Enke leider nicht mehr abzuwenden sind.
 
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Leider gibt es aber auch immer Menschen, die keine Rücksicht nehmen oder die Krankheit als Schwäche sehen und die Situation ausnutzen (wollen). b:
 
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Niemals geht man so ganz, Robert!

Du sollst jetzt den Seelenfrieden finden, der Dir zu Lebzeiten nicht vergönnt war :#



Beschämend finde ich das Verhalten des Magazins "Titanic"
http://www.titanic-magazin.de/
http://www.titanic-magazin.de/index...> | </A>&md5=e1455304fb064cb253ec02e602f6cd1b

Dazu noch dieses Statement:
Richtigstellung

Die Redaktion TITANIC bedauert aufrichtig die unentschuldbare Entgleisung im jüngsten Startcartoon, möchte aber darauf hinweisen, daß eine Entgleisung das einzige gewesen wäre, was Robert Enke noch hätte helfen können.

:a
 
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Mir gehts am Arsch vorbei, ich kannte den garnicht. Und ich find's furchtbar das sowas so aufgebauscht wird. Solches kollektives rumgetrauer um irgendeinen Fußballer ist ein schlag in die Fresse für alle Trauernden Witwen, Witwer, Kinder und Angehörige anderer tragischer Todesfälle. Die müssen noch Geld für ne 5x5cm große Todesanzeige bezahlen und es Interessiert Trotzdem keinen. (Das kenne ich leider nur zu gut)
Nichts desto trotz finde ich sowas auch sehr Tragisch

So jetzt könnt ihr mich Hauen


Ganz im gegenteil, ich kann mich dem nur anschliesen, was du schreibst!!!
Selbstverständlich ist es sehr Tragisch, wenn jemand selbstmord begeht.

Aber mir tut der Lockführer am meisten Leid und ich möchte jetzt nicht in seiner Haut stecken. Dessen Leben ist für unabsehbare Zeit erst mal durcheinander gebracht.
Diese Sehlenqualen möchte ich nicht durchmachen müssen.

Und sollte ich den Löffel wegschmeisen, Interessiert es keine S...!!!
Da fehlt mir der sogenannte Prommi Bonus.

Sind es nicht doch die Medien, die das so aufbauschen???
Wer kannte denn vorher schon einen Herrn Enke?

Die, die Ihn kannten, werden Ehrlich um ihn trauern.
Aber was hier stattfindet finde ich persönlich sehr, um es Diplomatisch auszudrücken, gekünstelt.

Das ist meine Ureigenste Meinung!

In diesem Sinne?????

Gruß

Günter
 
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Ja Willi Winzig und Lieschen Müller haltn sich nicht tagelang in der Presse. Um nicht zu sagen: Bestenfalls Lokapresse.
Wie oft habe ich schon von Zugverspätungen wegen Personenschaden auf der Strecke gehört. Berichterstattung und öffentliche Beileidsbekundungen etc. sind da nicht an der Tagesordnung.
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

Ja Willi Winzig und Lieschen Müller haltn sich nicht tagelang in der Presse. Um nicht zu sagen: Bestenfalls Lokapresse.
Wie oft habe ich schon von Zugverspätungen wegen Personenschaden auf der Strecke gehört. Berichterstattung und öffentliche Beileidsbekundungen etc. sind da nicht an der Tagesordnung.

Da können Willi Winzig und Lieschen Müller aber auch post mortem froh sein, wenn ihre Familie nicht durch solch einen Vorfall durch die Presse focussiert und in die Öffentlichkeit gezerrt werden ;)

Insofern verstehe ich nicht den Futterneid gegenüber Prominenten Leuten.

Ich persönlich habe die Nachricht vernommen und nicht weiter die Berichterstattung verfolgt.
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

Neben dem Sport gibt es eine Reihe von Branchen, wo chronische Überforderung zunehmend zu psychischen Problemen führt - inwzischen auch bei Leuten unter 40.

Betriebsärzte und Krankenkassen können davon ein Lied singen.

Ich arbeite selbst seit 20 Jahren in einer dieser Hamsterrad-Industrien und sehe täglich, was da läuft. Die Thematik geht viel weiter, Depression ist nur ein Symptom. Vielmehr sollten die Ursachen mal genannt werden. Ich kann jeden davor warnen, Probleme beruflicher Art mit nach Hause zu nehmen, um diese dort herunterzuschlucken - und das meine ich im wahrsten Sinne des Wortes. Wer sich über Jahre mit Medikamenten (Ritalin, Benzos etc.) und Alkohol am Abend "therapiert", hat genau die Zutaten zur Hand, welche zur Entleerung der Dopaminspeicher im Gehirn und zur stofflichen Abhängigkeit führen. Wenn die Synapsen einmal leer sind, wird das Leben seltsam freudlosb:. Jegliches Interesse erlischt, sogar Dinge, die einst Spass gemacht haben, sind völlig uninteressant. Alles wird sinnlos, das Leben lästig und nicht mehr lebenswert! Auch ständiger Misserfolg führt zu massiven Problemen. Wer immer nur sein Bestes gibt und nie dafür gelobt wird, ist auf dem besten Weg in die Freudlosigkeit.

Leider gibt es viel zu wenig Hausärzte, welche körperliche Symptome wie Bluthochdruck, Herzrasen, Reizdarm, chronische Müdigkeit, hohe Infektanfälligkeit etc. richtig einordnen. Meist sind das die Vorboten eines Burnout mit Depressionen.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Heilung möglich ist, man muss sie nur zulassen und mitarbeiten. Es ist zweifellos hart für einen Mann, wenn das eigene Leben und die Ziele auf den Prüfstand kommen, man sich in monatelangen Gesprächen an die Ursachen herantastet, um diese dann zu beseitigen. Frauen haben es da etwas einfacher, weil sie anders gestrickt sind.

Ich denke, dass Robert noch leben könnte, wenn er die richtigen Psychologen gehabt hätte und sich auf eine Selbsthilfegruppe eingelassen hätte. Auch gibt es heute Medikamente, die nicht süchtig machen und die Dopaminspeicher wieder auffüllen. Das geht nicht von heute auf morgen, sondern dauert mindestens 3 Wochen. Aber wie gesagt: Mann darf nicht nur an den Symptomen herumdoktern, sondern muß das Problem an der Wurzel packen. Das kann schmerzhaft sein, unter Umständen muss man sich vom erlernten Beruf und/oder seinem Umfeld verabschieden.
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

... Ich persönlich habe die Nachricht vernommen und nicht weiter die Berichterstattung verfolgt.

Dito!

Mir war Robert Enke bis dato unbekannt. Ich versuche, soweit es nur geht, der sensationslüsternen "Berichterstattung" zu entgehen, denn ich finde den Medienrummel, den sein Freitod verursacht hat, einfach nur pietätlos.

Gestern äußerte sich ein Zuhörer in einer Anrufstunde (!) im Radio zu dieser Angelegenheit. Bevor ich den Sender im Autoradio wechseln konnte, musste ich noch mitbekommen, wie dieser Kerl sagte: "Wie konnte R.E. das nur tun? Wir standen doch alle hinter ihm!"

Wenn ich so etwas höre, könnte ich nur noch kotzen.

Gruß

Kai
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

Neben dem Sport gibt es eine Reihe von Branchen, wo chronische Überforderung zunehmend zu psychischen Problemen führt - inwzischen auch bei Leuten unter 40.

Betriebsärzte und Krankenkassen können davon ein Lied singen.

Ich arbeite selbst seit 20 Jahren in einer dieser Hamsterrad-Industrien und sehe täglich, was da läuft. Die Thematik geht viel weiter, Depression ist nur ein Symptom. Vielmehr sollten die Ursachen mal genannt werden. Ich kann jeden davor warnen, Probleme beruflicher Art mit nach Hause zu nehmen, um diese dort herunterzuschlucken - und das meine ich im wahrsten Sinne des Wortes. Wer sich über Jahre mit Medikamenten (Ritalin, Benzos etc.) und Alkohol am Abend "therapiert", hat genau die Zutaten zur Hand, welche zur Entleerung der Dopaminspeicher im Gehirn und zur stofflichen Abhängigkeit führen. Wenn die Synapsen einmal leer sind, wird das Leben seltsam freudlosb:. Jegliches Interesse erlischt, sogar Dinge, die einst Spass gemacht haben, sind völlig uninteressant. Alles wird sinnlos, das Leben lästig und nicht mehr lebenswert! Auch ständiger Misserfolg führt zu massiven Problemen. Wer immer nur sein Bestes gibt und nie dafür gelobt wird, ist auf dem besten Weg in die Freudlosigkeit.

Leider gibt es viel zu wenig Hausärzte, welche körperliche Symptome wie Bluthochdruck, Herzrasen, Reizdarm, chronische Müdigkeit, hohe Infektanfälligkeit etc. richtig einordnen. Meist sind das die Vorboten eines Burnout mit Depressionen.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Heilung möglich ist, man muss sie nur zulassen und mitarbeiten. Es ist zweifellos hart für einen Mann, wenn das eigene Leben und die Ziele auf den Prüfstand kommen, man sich in monatelangen Gesprächen an die Ursachen herantastet, um diese dann zu beseitigen. Frauen haben es da etwas einfacher, weil sie anders gestrickt sind.

Ich denke, dass Robert noch leben könnte, wenn er die richtigen Psychologen gehabt hätte und sich auf eine Selbsthilfegruppe eingelassen hätte. Auch gibt es heute Medikamente, die nicht süchtig machen und die Dopaminspeicher wieder auffüllen. Das geht nicht von heute auf morgen, sondern dauert mindestens 3 Wochen. Aber wie gesagt: Mann darf nicht nur an den Symptomen herumdoktern, sondern muß das Problem an der Wurzel packen. Das kann schmerzhaft sein, unter Umständen muss man sich vom erlernten Beruf und/oder seinem Umfeld verabschieden.

Das unterschreibe ich zu 100 % :t
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

Das unterschreibe ich zu 100 % :t

Ich auch!

Wobei zu differenzieren ist.

Depression ist kein Symptom des oben Beschriebenen. Derjenige, der unter dem, mal verallgemeinernd, "Streß" steht, muss nicht unbedingt eine Depression erleiden. Nur derjenige, der dafür "angreifbar" ist, bei dem können die genannten Faktoren zu der Krankheit führen.

Der Medienrummel (den ich auch nicht schätze) um das tragische Geschehen, welches in der EU (2007) 58.000 mal im Jahr passiert ist, ist natürlich aufgrund der Prominenz von R.E. präsent.

Aber vielleicht kann man es positiv sehen und ein gewisse Anzahl von Menschen, die von diesem Thema noch nie berührt wurden, werden sensibilisiert.

Gruß Thorsten (der ja eigentlich nichts mehr zu Thema sagen wollte...)
 
AW: Robert Enke tot!!!!!

Mir tut es sehr leid, wenn ein Mensch, der an schweren Depressionen leidet, keinen anderen Ausweg als den Selbstmord sieht. Mir tun aber auch die Zurückgelassenen Familienmitglieder leid, die den Tod eines geliebten Menschen erst einmal verkraften müssen, zumal auf diese schreckliche Art und Weise.
Ich finde dieses Medienspektakel absolut fürchterlich, ob es sich nun um dieses Thema oder ein anderes handelt. Doch dieses Bildzeitungs-Ausgeschlachte scheint immer üblicher für die deutschen Medien zu werden.

Egal, ich sehe durchaus Positives in der Berichterstattung.

Eine Krankheit wurde ins Licht gerückt, über die niemand gern spricht, ja die sogar völlig verschwiegen wird, da sie von Menschen, die noch niemals selbst davon betroffen waren oder die noch niemals innerhalb der Familie oder des Bekanntenkreises davon berührt oder betroffen worden sind, völlig missverstanden wird.
Man spricht von ca. 4 MIO depressiv Kranken allein in Deutschland, man spricht mittlerweile sogar von einer Volkskrankheit.

Die Ursachen dafür sind vielfältig.
Wir alle aber können etwas dagegen tun, indem wir jederzeit und überall respektvoll und sozial miteinander umgehen.
 
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