Japan

dwz8

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2 August 2004
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Ich verfolge seit Tagen die dramatischen Bilder aus Japan. Eine unglaubliche Katastrophe, deren Ausmass noch gar nicht abzusehen ist.

Als wäre das Erdbeben nicht schlimm genug, kommen diese Tsunamis hinterher, die in ihrer Zerstörungskraft um ein Hundertfaches schlimmer sind.
Und als ob das immer noch nicht schlimm genug ist, drohen jetzt die größten Atomunfälle, die die Erde je gesehen hat. Dazu werden jederzeit kräftige Nachbeben erwartet.

Kein Mensch weiß, wie viele Menschen da in kürzester Zeit ums Leben gekommen sind, die Zahlen der Vermißten gehen weit in den fünfstelligen Bereich.

Hoffen wir für die Menschen dort, dass die Entwicklung nicht noch schrecklicher wird, als sie jetzt schon ist. Da hilft wohl nur noch Beten.
 
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Ja, das finde ich auch ganz bitter, was dort passiert :#

Ich arbeite in einem japanischen Konzern mit Sitz in Tokio, wo ich vor 2 Jahren auch mal beruflich war. Eine tolle Stadt mit sehr netten Menschen!

Hier in Deutschland arbeiten viele jap. Kollegen bei uns in der Firma, die Ihre Familie + Freunde noch dort haben...die tun mir wirklich sehr leid!
 
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kann dazu fast nix sagen...war letztes Jahr zur kirschbluete in japan und hab mich in dieses Land ein wenig verliebt! es ist so ein wunderbares Land mit sehr freundlichen Menschen. das Beben und der Tsunami sind schon jedes für sich sehr schlimme Katastrophen und die vielen toten ein Drama. aber die störfälle in den AKWs....öffentlich schaffen sie es diese verdammten Dinger soweit in den griff zu bekommen, das nicht noch mehr Strahlung frei gesetzt wird!!!

Häuser kann man wieder aufbauen, den Dreck und die Verwüstungen, die das Wasser gebracht hat, wegräumen .... aber wenn das Land nuklear verseucht ist, was dann??

meine gedanken sind bei den Menschen in Japan
 
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Ich schaue fast die ganzen Tag N24, N-TV u. Co. und mir fehlen zu den ganzen Ereignissen wirklich die Worte.
Japan an sich kenne ich zwar nicht, aber als Düsseldorfer ist es nicht wirklich möglich, sich nicht mit Japanern auseinanderzusetzen.
Im Bekanntenkreis habe ich selber zwei Japaner, deren Angehörigen es aber gut geht.
Was mich allerdings erstaunt ist, mit welcher (vermeintlichen) Gelassenheit damit umgegangen wird.
Mir scheint es teilweise als wäre ich, als Außenstehender, betroffener als die Leute selbst. Vielleicht bin ich einfach nur zu emotional und sensibel...
Ich wünsche jedenfalls allen nur das Beste und Glück im Unglück (soweit man überhaupt davon sprechen kann, denn die Katastrophe ist bereits schlimm genug) das es kein zweites Tschernobyl gibt....
 
AW: Japan

Japaner zeigen ihre Emotionen nicht so wie wir. Gesichtsausdrücke und Körpersprache sind vollständig anders als bei uns.

Insgesamt sind sie sehr diszipliniert und durch ihren Verhaltenskodex bestimmt. Das hilft natürlich in einer solchen Extremsituation.
 
Ja das ist eine unglaubliche Situation Dieter. Hoffen wir das nicht zu viele Menschen ums leben gekommen sind. Mir fehlen (wie vielen) die Worte.

Gruß,

Rolf-Dieter
 
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Auch wir sind fassungslos und ohne Worte. Das wirkliche Ausmaß kann man sich kaum vorstellen. Wir denken an die Betroffenen. Es gibt wieder Anlass, sich Gedanken über den alltäglichen Mist, Sachen die uns ärgern, stören, Streiterreien mit Anderen und dem Umgang mit einander zu machen. Dies erscheint so nichtig und klein. Wir sollten froh sein, das es uns so gut geht.
In Gedanken an die Betroffenen und deren Angehörigen.
Ines & Peter
 
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Es ist wirklich furchtbar was da im Moment in Japan geschieht.
Wenn man alle Informationen bündelt und analysiert war es wohl so daß nach dem mega Beben die Abschaltung der AKWs noch vorschriftsmäßig und einwandfrei funktionierte ebenso die Inbetriebnahme der Notstromaggregate zur Kühlung welche aber wieder abgeschaltet werden mußten weil durch den Zunami das Kühlwasser Pumpsystem dermaßen zerstört wurde daß eine planmäßige Kühlwasserversorgung nicht mehr möglich war und man in der kurzen Zeit und mit den verfügbaren Mitteln nicht in der Lage wahr diese wieder herzustellen was dann schlußendlich zu der Atomkatastrope führte wie es weiter geht wer weiß. Hier kam wirklich alles zusammen und keiner hatte wohl mit einem so starkem Beben (ausgerechnet unter dem Meeresboden) und dem dann folgenden mega Zunami gerechnet. Hier sieht man mal wieder wie die Natur dem Menschen Grenzen setzt. Hoffen wir für die Menschen in Japan uns uns alle daß es sich bald zum besseren wendet.
 
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Und als ob das immer noch nicht schlimm genug ist, drohen jetzt die größten Atomunfälle, die die Erde je gesehen hat. Dazu werden jederzeit kräftige Nachbeben erwartet.

Nach dem, was ich - vor allem in ausländischen Medien - bisher gelesen habe, trifft das nicht zu. Tchernobyl hatte da - was das Ausmaß der ausgetretenen Radioaktivität und die gemessene Strahlungsintensität betrifft - doch noch ganz andere Ausmaße. Allerdings ändert sich die Informationslage ja ständig und ich hoffe, dass das, was Du gesagt hast nicht doch noch wahr wird.

Wenn man die Satellitenbilder betrachtet und sieht, wie der Tsunami gewütet hat, dann kann man nur hoffen, die Japaner nehmen den muklearen Teil dieser Kathastrophe zum Anlass, ihren Umgang mit der Kernenergie zu überdenken. Für den Verlust an vielen Menschenleben durch den Tsunami, kann ich nur mein Mitgefühl aussprechen.

Ich bin absolut kein blinder Befürworter der Kernenrgie, ich bin aber gegen die blanke Hysterie und die Wahlkampfpropaganda, die jetzt von rot-grüner Seite beginnt. Lange bevor das komplette Ausmaß bekannt ist und alle Fakten über den Ablauf vorliegen.
 
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eine bekannte von mir die in münchen lebt aber japanerin ist und auch tw. ihre familie dort hat, ist gerade in japan.
ich habe erst gestern mit ihr gechattet - in den nicht direkt betroffenen gebieten geht wohl "das normale leben" weiter.
nach ihrer aussage merkt man fast nichts von der katastrope ein paar km weiter.
heute müsste sie in tokyo ankommen, bin gespannt was sie erzählt.
 
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Das ganze Land hat sich anscheinden um 2,5m verschoben. Habe das gestern irgendwo gelesen, weiss leider nicht mehr genau wo.
hier...

http://www.20min.ch/news/dossier/japanbeben/story/18547641

Öhm hab grad gelesen das da nun auch noch der Vulkan Shinmoedake ausgebrochen ist?! WTF -.- ou man =/.

Die Erdplatten haben sich eh jährlich um 83mm gegeneinander verschoben. So gesehen ist jetzt wieder der Zustand wie vor 29 Jahren hergestellt - so krass es klingt.
 
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Nach dem, was ich - vor allem in ausländischen Medien - bisher gelesen habe, trifft das nicht zu. Tchernobyl hatte da - was das Ausmaß der ausgetretenen Radioaktivität und die gemessene Strahlungsintensität betrifft - doch noch ganz andere Ausmaße. Allerdings ändert sich die Informationslage ja ständig und ich hoffe, dass das, was Du gesagt hast nicht doch noch wahr wird.

Wenn man die Satellitenbilder betrachtet und sieht, wie der Tsunami gewütet hat, dann kann man nur hoffen, die Japaner nehmen den muklearen Teil dieser Kathastrophe zum Anlass, ihren Umgang mit der Kernenergie zu überdenken. Für den Verlust an vielen Menschenleben durch den Tsunami, kann ich nur mein Mitgefühl aussprechen.


Bisher ist das (atomare) Ausmaß auf jeden Fall noch sehr gering, das ist wohl das Einzige, was wir mit relativer Sicherheit wissen. Die Spekulationen gehen ja weit auseinander. Jemand von greenpeace sagte heute, wenn die beiden Reaktoren hochgingen, wären die Auswirkungen erheblich größer als die von Tchernobyl, da der zweite Reaktor Plutonium-Brennstäbe verwenden würde. Das würde zusätzlich zur Strahlenbelastung eine riesige Giftstoffbelastung mit sich bringen. Man darf nicht darüber nachdenken, sondern kann nur hoffen, dass es gut geht, und dass die Menschen dort eine neue Chance bekommen.

Ich bin absolut kein blinder Befürworter der Kernenrgie, ich bin aber gegen die blanke Hysterie und die Wahlkampfpropaganda, die jetzt von rot-grüner Seite beginnt. Lange bevor das komplette Ausmaß bekannt ist und alle Fakten über den Ablauf vorliegen.
So sehe ich das auch, da werden flugs Weltuntergangsszenarien gezeichnet, die ich für überzogen halte.
Es bleibt aber die Erkenntnis, dass im Falle des Falles (Flugzeugabsturz etc) die Auswirkungen gigantisch sein können. Man beginnt in dieser Situation zu begreifen, was das heißen könnte.
 
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Ich bin absolut kein blinder Befürworter der Kernenrgie, ich bin aber gegen die blanke Hysterie und die Wahlkampfpropaganda, die jetzt von rot-grüner Seite beginnt.

können wir nicht mal dieses ewige rumgehacke auf rot-grün sein lassen ? muss es gleich wieder politisch werden ? das kotzt mich hier richtig an! haben vielleicht sogar die sozis das erdbeben in japan verursacht ?

ich bin tief betroffen über das was in japan passiert ist und ich bete, dass die eigentliche atomare katastrophe ausbleibt.

gruß
rolf
 
AW: Japan

Schön wäre es, wenn man die von Menschenhand verursachten "Katastrophen" genauso betrauern würde.

Eines ist aber auch klar: Keine Technologie kann dem Menschen seinen Lebenraum bzw. sein Leben so nachhaltig wegnehmen, wie die, die in Japan derzeit die Hauptsorgen bereitet.
 
AW: Japan

können wir nicht mal dieses ewige rumgehacke auf rot-grün sein lassen ? muss es gleich wieder politisch werden ? das kotzt mich hier richtig an! haben vielleicht sogar die sozis das erdbeben in japan verursacht ?
ich glaube nicht, dass das der Einstieg zu einer politischen Diskussion sein sollte. Die kann man später eben immer noch haben, und genau so denke ich auch.
 
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@F-Type
Das hat keiner gesagt - was allerdings wahrscheinlich Z28 und mich übrigens auch entsetzt, und das hat nichts mit Herumgehacke zu tun, mein Freund Cem und Claudia haben damit leider angefangen es umgehend zum Wahlkampfthema zu machen. Sogar Sigmar Gabriel meinte, das sollte man wohl doch erstmal was nach hinten stellen.

Was mich auch etwas stört, dass im Fernsehen fast ausschliesslich nur noch "Experten" von Greenpeace interviewt werden, als ob die ganz allein die Weisheit gepachtet haben. Von Unabhängigkeit kann man da ja leider auch nicht sprechen.

Ich gebe Dieter recht, es ist ohne Zweifel eine sehr ernsthafte Situation, aber für Weltuntergangsszenarien ist definitiv nicht die rechte Zeit.
 
AW: Japan

Bisher ist das (atomare) Ausmaß auf jeden Fall noch sehr gering, das ist wohl das Einzige, was wir mit relativer Sicherheit wissen. Die Spekulationen gehen ja weit auseinander. Jemand von greenpeace sagte heute, wenn die beiden Reaktoren hochgingen, wären die Auswirkungen erheblich größer als die von Tchernobyl, da der zweite Reaktor Plutonium-Brennstäbe verwenden würde. Das würde zusätzlich zur Strahlenbelastung eine riesige Giftstoffbelastung mit sich bringen. Man darf nicht darüber nachdenken, sondern kann nur hoffen, dass es gut geht, und dass die Menschen dort eine neue Chance bekommen.

Die Informationspolitik diesbezüglich ist allerdings auch nicht unbedingt vertrauensbildend. Wenn man sich ein wenig mit Kernenergie beschäftigt hat merkt man schnell, dass seit gestern Morgen von offizieller Seite auch ziemlich viel Unsinn erzählt wurde. Mal wurde eingeräumt, dass es bereits zu einer Kernschmelze gekommen war, dann wieder nicht und nun räumt man wieder eine partielle Kernschmelze ein. Wenn gestern bereits Iod und Cäsium in der Umgebung nachgewiesen werden konnte muss das auch stimmen - das kann nur direkt von freiliegenden Brennstäben kommen.

Wenn man sich vor Augen führt, dass so ein Siedewasserreaktor nach einer Schnellabschaltung noch ein Wärmepotential von 7% - 10% der Leistung des Reaktors hat (Block 1 hat knapp 500MW Leistung) kann man sich ungefähr vorstellen, welche Wärmemengen da noch abgeführt werden müssen und auch wenn nun mit Meerwasser gekühlt wird und das ganze funktioniert und die Borsäure erneute Reaktionen im Kern verhindern kann dann werden trotzdem noch gigantische Mengen radioaktivem Wasserdampfs entstanden sein und auch weiter entstehen die man nur in die Atmosphäre entlassen kann. Ausserdem wird sich weiterer Wasserstoff bilden der eine Gefahr darstellt weil weitere Explosionen den Reaktor stärker beschädigen können.

In der Anlage Tokai ist die Kühlung eines Blocks jetzt auch ausgefallen.

Ab einem gewissen Grad an Zerstörung der Peripherie eines Reaktors ist das alles einfach nicht mehr beherrschbar.

Viele Grüße

Christian
 
AW: Japan

Die Informationspolitik diesbezüglich ist allerdings auch nicht unbedingt vertrauensbildend. Wenn man sich ein wenig mit Kernenergie beschäftigt hat merkt man schnell, dass seit gestern Morgen von offizieller Seite auch ziemlich viel Unsinn erzählt wurde. Mal wurde eingeräumt, dass es bereits zu einer Kernschmelze gekommen war, dann wieder nicht und nun räumt man wieder eine partielle Kernschmelze ein. Wenn gestern bereits Iod und Cäsium in der Umgebung nachgewiesen werden konnte muss das auch stimmen - das kann nur direkt von freiliegenden Brennstäben kommen.

Wenn man sich vor Augen führt, dass so ein Siedewasserreaktor nach einer Schnellabschaltung noch ein Wärmepotential von 7% - 10% der Leistung des Reaktors hat (Block 1 hat knapp 500MW Leistung) kann man sich ungefähr vorstellen, welche Wärmemengen da noch abgeführt werden müssen und auch wenn nun mit Meerwasser gekühlt wird und das ganze funktioniert und die Borsäure erneute Reaktionen im Kern verhindern kann dann werden trotzdem noch gigantische Mengen radioaktivem Wasserdampfs entstanden sein und auch weiter entstehen die man nur in die Atmosphäre entlassen kann. Ausserdem wird sich weiterer Wasserstoff bilden der eine Gefahr darstellt weil weitere Explosionen den Reaktor stärker beschädigen können.

In der Anlage Tokai ist die Kühlung eines Blocks jetzt auch ausgefallen.

Ab einem gewissen Grad an Zerstörung der Peripherie eines Reaktors ist das alles einfach nicht mehr beherrschbar.

Viele Grüße

Christian

Das sehe ich alles sehr ähnlich. Ich denke, man sollte dabei ein paar Punkte berücksichtigen:
- die tatsächlichen Infos aus den betroffenen Anlagen werden wohl auch widersprüchlich gewesen sein bei dem Chaos
- die Kommunikationswege sind ziemlich gestört
- die Regierung hat nicht die Pflicht, jeden im Land und rund um die Welt mit den tatsächlichen Details zu versorgen, sondern sie muss auch berücksichtigen, dass keine Massenpanik entsteht.

Eine schwierige Situation, ich möchte nicht in der Haut des Premiers da stecken. Der hält sich jetzt auch an jedem Strohhalm fest, der ihm von den Rettungstrupps gereicht wird.

Da wird jetzt mit allen Mitteln gekämpft, aber irgendwann kann es außer Kontrolle geraten.
 
AW: Japan

Ob die Auswirkungen größer als Tchernobyl werden muss sich erst zeigen, aber ich hoffe es kommt nicht soweit.

Bei Tchernobyl handelte es sich meines Wissens um einen graphit-moderierten Reaktor und es wurde versucht das brennende Graphit mit Wasser zu löschen, wodurch durch die Dampfentwicklung große Mengen an radioaktive Spaltprodukte in die Atmosphäre kamen. Brennendes Graphit bzw brennende Metalle wie Kalium, Magnesium können halt nicht mit Wasser gelöscht werden, sondern nur durch abdecken erstickt werden ... die Hitze spaltet das Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff auf und dadurch wird das Feuer eher noch angeheizt als gelöscht ... war eigentlich unverständlich warum es die Russen damals trotzdem versucht haben ... wohl Verzweiflung

In Japan handelt es sich wohl um herkömmliche Reaktoren (vermutlich Leichtwasserreaktoren) ... eine Kernschmelze ist zwar auch hier sehr schlimm, die radioaktive Wolke aber wohl deutlich kleiner als die von Tchernobyl und der Verseuchungsradius damit kleiner. Es wird trotzdem noch schrecklich genug für die Umgebung ... falls es komplett ausser Kontrolle gerät.

Tchernobyl und jetzt Japan sind aufgrund der komplett unterschiedlichen Reaktortypen (offener graphitmoderierter Reaktor der auch als Brüter für Waffenplutonium genutzt wurde auf der einen und konventieller Leicht (oder Schwer-)wasser-Reaktor auf der anderen Seite) schwer vergleichbar.
 
AW: Japan

Uli, das ist richtig, in Tschernobyl war im Reaktor einfach mehr Material das verbrennen konnte und somit auch mehr aktiviertes Material welches dann freigesetzt wurde, und ein nicht unerheblich Teil dessen, was nachher von Hubschraubern aus in den offenen, brennenden Reaktor abgeworfen wurde ist ja auch durch die aufsteigende Hitze wieder hochgeschleudert worden und hat sich in der Atmosphäre verteilt. Das wird bei einem Siedewasserreaktor grundsätzlich nicht passieren, hier wird es überwiegend radioaktiven Dampf geben und die Reaktionsprodukte aus den Brennstäben.

Allerdings ist der Unterbau eines solchen Reaktors aus diesem Baujahr wohl nicht so massiv und hitzebeständig ausgelegt, dass ein eindringen des Kerns ins Erdreich und ggf. bis zum Grundwasser verhindert werden kann wenn der Kern komplett schmilzt.

Ich wünsche einfach nur allen beteiligten das nötige Durchhaltevermögen, jetzt dort arbeiten zu müssen (egal ob als Ingenieur an den teilzerstörten Kraftwerken selbst oder als Katastrophenhelfer in den verwüsteten Städten) muss eine Belastung sein die sich niemand vorstellen kann.

Viele Grüße

Christian
 
AW: Japan

Absolut finster, was dort passierte ... :#

- die Regierung hat nicht die Pflicht, jeden im Land und rund um die Welt mit den tatsächlichen Details zu versorgen, sondern sie muss auch berücksichtigen, dass keine Massenpanik entsteht.

Und genau dieser Umstand ist es, der mir große Sorge bereitet. Das, was die Regierung zugibt ist nur das, was "offensichtlich" ist. Aber die andere Reaktoren, die ohne Kühlung sind, haben auch ein Hitzeproblem.

Und das reingepumpte Meerwasser ist ja schön und gut, aber ich weiß nicht, wie das funktionieren soll, denn es wird doch sicher nicht nur am fehlenden Kühlwasser gelegen haben sondern das Pumpsystem ist gestört.

Insbesondere bei diesen immensen Energiemengen, die die "abgeschalteten" Reaktoren immernoch erzeugen müssen irgendwie raus - nur wie? Und "wie" ohne das Meerwasser wieder zurück ins Meer zu kippen?

Ich habe keine Ahnung.

Bei einem Erdbeben dieser Stärke ist es ja fast logisch, dass an "irgendeinem" der Reaktoren "irgendwelche" Kühlsystemteile bersten mussten - wäre ja zu schön um wahr zu sein, wenn ein Meiler aus den 70ern bereits erdbebensicher gebaut wurde.

Und nu? Was können die Japaner denn nun noch tun? Kühlen geht kaum, also kann man das Ding nur noch kontrolliert abfackeln lassen und dabei den geringst möglichen Schaden anrichten?

Auch hier habe ich keine Ahnung ... aber mit der Radioaktivität werden die Japaner mit Sicherheit noch ein Problem bekommen. Nicht heute, nicht morgen ... aber in einer Woche bestimmt.

Zu allem Ärger ist das Kernkraftwerk auch noch in direkter Meernähe - das kann da mal ganz finster kommen! Nicht so wie in Russland wo man die Leute einfach in einen anderen Teil des großen Landes umsiedelt und den Landstrich absperrt.

Für Deutschland sehe ich das ganz entspannt. Atomausstieg? Ja, aber erst dann, wenn es Alternativen gibt ohne dass sich unsere Strompreise dann verdoppeln.

Alternativen? Welche?

Fusionskraftwerke sind auch eine blöde Idee, wenn sie Wasserstoff zu Helium umwandeln ... irgendwann sprechen wir alle wie MickyMaus und haben nix mehr zu trinken &: :X
 
AW: Japan

Frank, das Meerwasser welches in den Reaktor geleitet wird verdampft dort, dieser Dampf muss dann zwangsläufig in die Atmosphäre abgegeben werden, ist aber radioaktiv, wie ich weiter oben schon geschrieben hat.

Dass das Kühlsystem welches extrem kompliziert ist (weil hier ein Wärmeaustausch zwischen kontaminiertem Wasser aus dem Reaktorkreisläuf und unkontaminiertem Wasser aus dem Kühlkreislauf stattfinden muss) zerstört oder beschädigt ist muss nicht heissen, dass man keine Möglichkeit mehr hat Wasser in den Reaktor einzuleiten. Was man jetzt scheinbar macht ist ja eine Flutung des kompletten Reaktors, dafür benötigt man keinen funktionierenden Kühlkreislauf. Nur der Dampf muss wieder 'raus.

Christian
 
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