AW: Pflege Tipps (Exterieur & Interieur) Lack, Leder und Co.
Hallo Steve,
zwei Monate nach Deinem Beitrag möchte ich hier ein paar Erfahrungen zum Besten geben, die ich mit schwarzem Lack und Autopolitur bzw. Autowachs gemacht habe.
Im letzten September bekam ich meinen Z4, Schwarz Uni. Nachdem ich durch den Dreck gefahren war, habe ich den Wagen gewaschen, und zwar mit einem Schwamm. Irgendwie muß ein winziges Sandkörnchen in den Schwamm gekommen sein, auf jeden Fall hatte ich hinterher winzige Wischspuren oder "Kratzer" auf dem Klarlack, so fein, dass man sie nicht mit dem Fingernagel ertasten konnte, aber eben doch deutlich sichtbar.
Nachdem sich der erste Schrecken und die Wut (ein neues Auto, und gleich versaut) gelegt hatte, bin ich mit Autopolitur an die Kratzer herangegangen und habe sie fast völlig auspolieren können. Nun zeigt sich aber an den polierten Stellen bei entsprechendem Lichteinfall (glücklicherweise nur bei entsprechendem Einfall von Neonlicht in der Garage) an den auspolierten Stellen eine milchig-neblige Wolke, welche mit Sicherheit durch die Schleifwirkung der Politur entstanden ist. Diese Wolke kann mit einem guten Autowachs nahezu völlig beseitigt werden, allerdings kann man sie nach einigen Wagenwäschen, dann nämlich, wenn die Wachsschicht langsam verschwindet, wieder wahrnehmen.
Fazit: äußerste Vorsicht bei der Anwendung von Polituren auf schwarzem Lack. Ich bin nach wie vor von dem satten, brillanten Tiefschwarz begeistert, allerdings gibt keinen empfindlicheren Lack. Ich habe das oben beschriebene Phänomen auch bei meinem vorherigen Z3, schwarz metallic, beobachtet, und es scheint mir auch klar, dass das so sein muß. Denn eine Politur ist nichts weiter als ein feines Schleifmittel, welches selbst bei sachgerechter Anwendung auf dem so empfindlichen Schwarz seine Spuren hinterlassen kann.
Was nun "Swirls" oder Hologramme oder wie immer man es nennen mag betrifft, so kann man diese aus meiner Sicht kaum vermeiden. Ich habe nach einer Behandlung mit Meguiar's Wachs und anschließendem gründlichen Auspolieren mit weichen gebrauchten alten, peinlich sauberen Bauwollhandtüchern praktisch keine "Swirls" oder Wischspuren mehr feststellen können. Allerdings hält diese Freude nur eine Wäsche lang, weil nämlich danach die perfekte Wachsschicht schon wieder durch das Wischen mit dem Schwamm leicht "angekratzt" wird. Die Wachse sind auch nicht mehr das, was sie noch vor weniger Jahren einmal waren. Neuerdings bekommt man nur noch Wachsemulsionen, die an Sonnenmilch erinnern. Diese Wachse erscheinen mir als Chemiker weicher zu sein als das gute alte "Hartwachs" auf Lösungsmittelbasis, welches man vermutlich aus Umweltschutzgründen nicht mehr kaufen kann. Bei dem neuen Zeug prahlt man jetzt mit "Nanopartikeln", dabei ist es um nichts besser sondern eher schlechter als das alte Hartwachs.
So ist das eben. Nie wieder sieht der Wagen so gut aus wie am ersten Tag, als man ihn noch "jungfräulich" beim Händler bewundern konnte. Ich habe mich an diese Tatsache mittlerweile gewöhnen müssen. Und was machen schon ein paar Swirls, wenn an der nächsten Ecke schon der nächste Rollsplitt liegt...
Beste Grüße aus dem Weserbergland. Lassen wir uns die Freude am Z4 nicht durch kleine Lackschäden vermiesen - schließlich ist der Lack auch bei uns irgendwann mal ab,
Baltus