ich bin ja auch schon öfter mal mit TÜV Prüfern aneinander geraten, aber so ein stumpfes Paragraphenreiten, wie das was du hier veranstaltest hab ich echt noch nie erlebt. Auch TÜV Prüfer sind vernünftige Menschen, die mit sich reden lassen und notfalls auch zum Praxistest schreiten (Angriffe gegen meinen Prüfer verbitte ich mir übrigens). Das kann von dir wohl leider nicht behaupten.
Das wird mir zu blöd hier. Ich bin raus, bevor ich noch was schreibe, das mir später leid tut
Wie gesagt, mein TÜV-Prüfer ist auch mein Kumpel, haben uns früher einen Rallye-Crosser geteilt. Er ist ein Schrauber vor dem Herren.
Das hat nichts mit Paragraphen-Reiterei zu tun, was Du gelesen hast. Das ist einfach Standard.
Mein TÜV-Kumpel, von dem ich die Infos habe, sagt, er habe die Vorschriften nicht gemacht. Er müsse dennoch voraussetzen, dass die, die zur Bremsen-Einzelabnahme kommen, die Vorschriften kennen. Denn die sind ja für alle verbindlich. Auch für die Automobil-Industrie. Darum darf ein Pizza-Bote, der sich die Adapter selbst gedreht, auch sonst ein sonniges Gemüt hat und für den das VdTÜV Merkblatt 751 ein Buch mit sieben Siegeln ist und bleiben wird, auch auf keinen Mitleidsbonus hoffen.
Wem würdest Du einen Mitleidsbonus geben?
Zur jeder Einzelabnahme muss der Tüver ein Gutachten schreiben und das auf einen Zentralrechner samt Unterlagen hochladen. Geht später was schief, "bin ich der einzige, der den Kopf hinhalten muss. Nicht der Hersteller des Adapters, denn der hat ja kein Gutachten mitgeliefert. Nicht mein Kunde, denn der hat ja kein Gutachten vorgelegt. Nur ich. Ich kann nichts gewinnen, ich kann nur verlieren."
Passiert was, wird sein Gutachten untersucht. Dinge wie Materialgutachten fliegen raus. Materialgutachten ist Bestandteil des Festigkeitsgutachten. Wird festgestellt, dass er sich "nachweislich" Gedanken gemacht hat, alle Fehlerstellen versucht hat abzuklopfen - aber zu einem falschen Ergebnis gekommen ist, "bekomme ich eine Abmahnung, gebe für drei Monate meine Stempel ab und gehe zur Nachschulung". Es sei denn, "der Ausfall des abgenommenen Teils hat öffentliches Aufsehen erregt. Dann ist in der Praxis mein Kopf nicht zu retten."
Wird bei der Untersuchung festgestellt, "dass ich grob fahrlässig oder vorsätzlich gehandelt habe, gehe ich sofort. Willst Du Dein Bild mit Balkem vor den Augen in der Zeitung sehen?"
Den Grund findest Du, wenn Du "Plakettenskandal beim TÜV" googlest -
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Der TÜV räume auf. Nach Erfahrung meines Kumpels, musstest Du "vor 15 Jahren noch 50 Kilometer fahren, um einen Blödmann zu finden. Heute sind es 300 Kilometer."
Er sagt, in seiner mehr als 20-jährigen Tätigkeit habe ihm noch nie jemand ein Festigkeitsgutachten für Adapter vorlegen können. Weil wir in einer Automobilregion leben, "hätte ich meine Wohnung dreimal mit all den sinnlosen Materialgutachten tapezieren können. In der Rechnung, die der Kunde erhält, wenn er überhaupt eine Rechnung erhält, steht: Nicht für den Straßenverkehr zugelassen. Der Käufer ist belehrt, der Hersteller ist raus aus allem - der Käufer der Adapter wird einfach verarscht."
Weil die Bremsanlage immer komplexer geworden sei, sogar in Interaktion mit der Lenkung trete, werde auch die Abnahme immer komplexer. Früher sei früher, heute sei heute: "Früher konntest Du die Zündkerzen noch mit dem Schlagschrauber reinhauen. Würdest Du das bei Deinem Z4 heute auch noch so machen?"
Ja, ich weiß, das ist scheiß-unbequem. Besonders, wenn man zu 100 Prozent davon überzeugt ist, dass die Eigenbau-Bremse immer besser bremst als Serie. Und sich im Lichte dessen auch noch gesonnt hat.
Es bleibt jetzt Dir überlassen, ob Du den Wagen Deiner Mutter lieber von meinem TÜV-Prüfer oder von Deinem TÜV-Prüfer abnehmen lassen würdest (etwas dick aufgetragen

).