Motor warmfahren, wie viele Kilometer

bei den chronisch untertourig drehenden turbomotoren mit automatik/DKG darf man auch ruhig auf hohe lasten bei niedrigen drehzahlen (<2.500 U/min) verzichten, weil im ventiltrieb nicht immer ein ausreichender schmierfilm aufgebaut werden kann (nockenwelle dreht mit halber drehzahl...).

das gleiche gilt für getriebe und hinterachse...diese benötigen deutlich länger um auf betriebstemperatur zu kommen was z.b. im winter kaum gelingt. (keine verbrennung, dafür fahrtwind bzw. dicke öle etc.)
 
Wo kann ich nachlesen, dass Öl bei 40°C keinen ausreichenden Schmerfilm aufbauen kann?

... wahrscheinlich nirgendwo, weil Öl bei 40°C wunderbar schmiert und die in unseren Z4 verwendeten 0W- und 5W-Öle bei 40°C einen "dickeren" Schmierfilm aufbauen als bei 90°C oder gar bei 110°C.

... was dennoch sinnvoll ist: Den Motorblock auf Temperatur bringen damit der heiße Zylinderkopf sich nicht vom kühleren Block löst und dabei die Zylinderkopfdichtung himmelt.
Aus diesem Grund ist die Wassertemperatur weit wichtiger als die Öltemperatur.

Der N52 hat einen Öl-Wasser-Wärmetauscher um das Öl schneller auf Temperatur zu bringen ... nicht weil es dann "besser schmiert" sondern weil dann die innermotorischen Reibungsverluste geringer sind und somit der Verbrauch nach dem Kaltstart sinkt. (insgesamt hat der N52 ein weit effizienteres Kühlsystem als der M54)

Der M hat seine Ölteperaturanzeige um zu überwachen, dass das Öl im Extremsportbetrieb (z.B. Rennstrecke) nicht zu heiß wird, ansonsten reißt der Ölfilm.

Einen Ölfilmabriss bei kalten Motoren halte ich für unwahrscheinlich, denn erstmal zerreißt es die Zylinderkopfdichtung.

Daher: Gemäßigte Drehzahlen solange die Kühlmittelanzeige im blauen Bereich anzeigt, danach Normalbetrieb - Drehzahlorgien ab 5.000 1/min erst wenn Kühlmittelanzeige mittig.

Getriebeöl und HA-Diff-Öl arbeiten wunderbar bei kühleren Temperaturen, auch hier ist eher die Hitze der Feind, nicht die Kälte.
 
  • Like
Reaktionen: UPZ
Wo kann ich nachlesen, dass Öl bei 40°C keinen ausreichenden Schmerfilm aufbauen kann?
Nirgends. Wer das behauptet, lügt. Im motor hast du drei kritische tribosysteme. Ventiltrieb, kolbenringe und KW-lager. Jedes dieser systeme arbeitet unter unterschiedlichen bedingungen, aber nur mit einem öl, welches in jedem system die selbe eigenschaft hat. Die kunst ist es daher alle systeme zu beherrschen und das ist bei sportmotoren bzw. hochbelasteten motoren extrem schwer.

... wahrscheinlich nirgendwo, weil Öl bei 40°C wunderbar schmiert und die in unseren Z4 verwendeten 0W- und 5W-Öle bei 40°C einen "dickeren" Schmierfilm aufbauen als bei 90°C oder gar bei 110°C.
Nö. Es gibt additive, die bei <60°C garnicht aktiv sind. Deshalb ist die schmierfilmdicke als alleiniges merkmal zum schutz der bauteile nicht aussagekräftig.

...Getriebeöl und HA-Diff-Öl arbeiten wunderbar bei kühleren Temperaturen, auch hier ist eher die Hitze der Feind, nicht die Kälte.

Das ist grundlegend falsch. Man achte auf das schaltverhalten von wandlerautomaten, wenn man morgens einsteigt. Sie ruckeln gerne. Warum? Weil die reibwerte nicht stimmen. Warum? Weil die viskosität nicht stimmt, die chemie noch nicht aktiv ist und die lamellen sich noch nicht thermisch „eingespielt“ haben. Gleiches gilt für die gleichen automaten bei sehr hohen laufleistungen, sie ruckeln. warum? Weil, die chemie verbraucht ist. Ein U-turn mit einem kalten Z4M am morgen resultiert im extremfall in einem rubbelnden geräusch, welches aus der gesperrten achse kommt. Warum? reibwerte stimmen nicht usw. usw.
 
Aehm ... mit "kuehleren Temperaturen" meinte ich auch bei den Getriebeoelen eher "40 Grad Celsius" ... und keine winterlichen Morgentemperaturen.

Dass nicht alle Additive bei 60 Grad Celsius aktiv sind, mag sein - und welche genau spielen bei 40 Grad Celsius eine entscheidende Rolle, die zu einem Warmfahrstreichelbetrieb bei 2.000 1/min zwingen anstatt einem Normalbetrieb bis ca. 4.000 1/min?

.... natuerlich gibt es noch die Fahrzeuge, die unter der Woche nur auf Kurzstrecken bewegt werden auf denen der Motor nicht warm wird und Sprit+Kondenswasser das Oel massiv belasten, diese Fahrzeuge gehoeren logischerweise erstmal ordentlich warm gefahren damit dieser Siff wieder aus dem Oel verschwindet.

Wer das Gegenteil behauptet, kann das gern tun, ich fahre meinen Z4 seit knapp 400000 tkm nie absichtlich warm, sondern ich nutze ihn einfach "normal" ... ob ausgiebiges Warmfahren das Motorleben von 400 tkm auf 1 Mio. tkm verlaengert wird den meisten hier wohl eher egal sein ... selbst mir isses wurscht. Wenn kaputt, dann kaputt ... aber Spass gehabt :-)
 
Daher: Gemäßigte Drehzahlen solange die Kühlmittelanzeige im blauen Bereich anzeigt, danach Normalbetrieb - Drehzahlorgien ab 5.000 1/min erst wenn Kühlmittelanzeige mittig.

Ich will dir ja alles glauben Frank aber ich hab vor über einem Jahr, als ich meinen ersten Z4 bekam, hier schon mal gefragt ob das normal ist, dass die Kühlmittelanzeige quasi in NullKommaNix mittig steht. Bei meinem FL mit N52-Motor genau das selbe. Und ich mache es ja sowieso nicht aber ich kann mir eben nicht vorstellen, dass man nach so kurzer Zeit schon Drehzahlorgien ab 5.000 (wie du schreibst) veranstalten könnte.
 
Aehm ... mit "kuehleren Temperaturen" meinte ich auch bei den Getriebeoelen eher "40 Grad Celsius" ... und keine winterlichen Morgentemperaturen.

Dass nicht alle Additive bei 60 Grad Celsius aktiv sind, mag sein - und welche genau spielen bei 40 Grad Celsius eine entscheidende Rolle, die zu einem Warmfahrstreichelbetrieb bei 2.000 1/min zwingen anstatt einem Normalbetrieb bis ca. 4.000 1/min?
es gibt sie. jedes motoröl ist anders.

.... natuerlich gibt es noch die Fahrzeuge, die unter der Woche nur auf Kurzstrecken bewegt werden auf denen der Motor nicht warm wird und Sprit+Kondenswasser das Oel massiv belasten, diese Fahrzeuge gehoeren logischerweise erstmal ordentlich warm gefahren damit dieser Siff wieder aus dem Oel verschwindet.
das öl ist nach dem rauskochen nicht mehr, wie es vorher war. von daher braucht man sich um den siff keine gedanken machen. also, gleich ölwechsel.

Wer das Gegenteil behauptet, kann das gern tun, ich fahre meinen Z4 seit knapp 400000 tkm nie absichtlich warm, sondern ich nutze ihn einfach "normal" ... ob ausgiebiges Warmfahren das Motorleben von 400 tkm auf 1 Mio. tkm verlaengert wird den meisten hier wohl eher egal sein ... selbst mir isses wurscht. Wenn kaputt, dann kaputt ... aber Spass gehabt :-)
du hattest glück mit deinem auto. andere haben pech und ihnen reißt die steuerkette bei 10tkm.
 
Och, dann behaltet einfach Euren Glauben weiter.

Total geil ... ich hatte einfach nur "Glück"? :whistle:
... wem reißt denn "im Normalbetrieb" bitte die Steuerkette?!?

Es fällt mir ehrlich gesagt sehr schwer Eurem Glauben zu folgen, da ich mich auf der Arbeit mit Fakten beschäftige ... und wenn das Warmfahren "im Normalbetrieb" wirklich von Relevanz wäre, wäre es im Handbuch beschrieben ... die Gefahr von Garantiefällen wäre doch für BMW viel zu hoch.
 
Ich halte es auch wie Jokin und das aus ähnlichen Gründen. Beruflich habe ich mit Getrieben und deren Tribosystem zu tun, aber mal ehrlich: wir reden hier über Großserienmotoren, nicht über Rennwagen. Die sind darauf konstruiert überall auf der Welt selbst in den Händen technischer Laien zuverlässig zu funktionieren. Die vielen 3er und 5er mit diesen Motoren und hoher Laufleistung zeigen das ganz gut.
Ich sehe es auch nicht ein da irgendwelchen Hokuspokus zu veranstalten.
Wer Spaß dran hat: gerne. Notwendig ist es nicht.
 
Sorry, das sehe ich etwas anders. Klar gibt es Autos, Motoren, die eine hohe Laufleistung haben und nur Kurzstrecke kennen. Aber die meisten verkaufen ihr Auto mit einer Laufleistung unter 100000 km und die Schäden die entstehen können sind nun mal Langzeitschäden. Und die alte Weisheit einen BMW immer warm zu fahren kommt auch nicht von ungefähr. Klar die bezieht sich sich auf die 80er. Weiß ich schon.
 
Letztlich muss jeder selbst wissen, wie er das macht.
Bei meinem 330D habe ich extra einen Öltemperatursensor an der Ablassschraube nachgerüstet, um die Öltemperatur zu beachten.
Allerdings habe ich das Gefühl, dass der Motor, wenn er noch kalt ist, erst gar nicht die volle Leistung zur Verfügung stellt.
Also die DME den Motor schon quasi drosselt. Ich kann mich darin irren, weil ich es eh nicht darauf ankommen lasse und nicht das Gegenteil erfahren oder testen möchte.
Ich fahre ihn halt immer erst warm und so halte ich das mit den anderen Fahrzeugen auch.
Bisher hat mein 330D schon 230TSD runter und läuft wie eh und je.
 
Warmfahren dank einem jeder Motor, das ist schon nicht schlecht, wie weit man dieses Warmfahren ausdehnt ist dann aber eine andere Sache.
 
Allerdings habe ich das Gefühl, dass der Motor, wenn er noch kalt ist, erst gar nicht die volle Leistung zur Verfügung stellt.
Also die DME den Motor schon quasi drosselt.
Auch wenn die DME nix drosselt, der Motor kann kalt nicht seine volle Leistung abgeben.

Zum Beispiel haben die Kolben im kalten Zustand keine Zylinderform, sondern sehen eher aus wie Faesser (mit dem blossen Auge nicht erkennbar). Erst bei entsprechender Temperatur formen die sich zu einem Zylinder - bis dahin haben die Kolbenringe zu ackern, dass die den Spalt zwischen Zylinderwand und Kolben dicht halten. Das geht nur begrenzt, also gibt's dieses mistige BlowBy besonders heftig beim Kaltstart, das ist ein Wasserdampf-Benzin-Gemisch, welches sich mit dem Oel vermischt.

... und wo etwas am Kolben vorbeigepustet wird, kann auch nicht die volle Leistung entstehen.

Die innermotorische Reibung ist bei kaltem Oel deutlich groesser, auch das verhindert die Abgabe der Nennleistung bei kaltem Motor.

Grob gesagt: Keine "Nennleistung" ohne "Nenntemperatur".
 
  • Like
Reaktionen: UPZ
Och, dann behaltet einfach Euren Glauben weiter.

Total geil ... ich hatte einfach nur "Glück"? :whistle:
... wem reißt denn "im Normalbetrieb" bitte die Steuerkette?!?
in meiner nahen umgebung gab es ein rentnerauto mit nem M50, welcher bei 120km/h die grätsche gemacht hat. ansonsten kannst du dich im VW konzern umschauen und wirst ganz schnell feststellen, wie anfällig steuerketten so sind oder du googelst nach "steuerkette N47" und hast dann lesestoff für einige wochen. audi hat in 2015 noch zu unterdimensionierte ketten und gibt es auch noch zu. ein falsches öl tut hier sein übriges.

Es fällt mir ehrlich gesagt sehr schwer Eurem Glauben zu folgen, da ich mich auf der Arbeit mit Fakten beschäftige ... und wenn das Warmfahren "im Normalbetrieb" wirklich von Relevanz wäre, wäre es im Handbuch beschrieben ... die Gefahr von Garantiefällen wäre doch für BMW viel zu hoch.
ein anderes beispiel ist das thema lifetime-füllung von getriebeölen (speziell im automatikgetriebe). der OEM sagt lifetime (>150tkm), ZF empfiehlt teilweise 80tkm wechselintervall. bei doppelkupplungsgetrieben ist das noch eklatanter. du darfst 3x raten, weshalb die OEM bei dem thema lügen.
 
Im Stadtverkehr hat meiner diese Woche bei +10 Grad und nur Stadtverkehr knapp unter 20 min gebraucht um auf 80 Grad Öltemperatur zu kommen.
Bei Mittelstellung der Kühlmittel-Temperaturanzeige noch ca. 8-9 min bis die 80 Grad erreicht sind.
 
Ich hatte bei meinem E86 bereits eine Spülung des Automatikgetriebe (6HP19) machen lassen.
ZF empfiehlt einen Getriebeölwechsel bei 80- bis 120.000Km (spätestens alle 8 Jahre).
jupp, das meine ich. BMW wird dich selbst bei 200tkm nach hause schicken, auch wenn das getriebe nur noch am ruckeln ist.

@querido: Ja, aber was genau hat das nun mit dem Warmfahren zu tun?
nichts. es hat was mit deiner beratungsresistenz bei gewissen themen zu tun, in dem fall mit dem glauben, dass die OEM schon ins handbuch schreiben werden, wenn es wichtig ist.
 
Wer sein Fahrzeug 200.000 km im Erstbesitz bewegt bekommt in der Regel einen anderen Support als jemand, der dieses 200.000 km-Fahrzeug als Zweitbesitzer faehrt und dessen Historie nicht kennt.

Mit meiner Beratungsresistenz hast Du absolut recht. Und das hat gute Gruende, wieso ich mich nicht von Dir beraten lasse.
 
Ich persönlich halte nichts von diesen Automatik /Ölwechsel!

Hatte noch nie Probleme mit Automatik Fahrzeugen egal wie alt sie waren oder Kilometer hatten.
 
Wer sein Fahrzeug 200.000 km im Erstbesitz bewegt bekommt in der Regel einen anderen Support als jemand, der dieses 200.000 km-Fahrzeug als Zweitbesitzer faehrt und dessen Historie nicht kennt.
ich sag ja, du willst es nicht verstehen.

Mit meiner Beratungsresistenz hast Du absolut recht. Und das hat gute Gruende, wieso ich mich nicht von Dir beraten lasse.
nicht vom fach sein, aber auf dicke hose machen. für den öltalk am ATU-regal langt das aber...;)
 
Zurück
Oben Unten