Mein langer Weg zum Zetti (das war auch mein erster BMW):
Angefangen hat es vor langer, langer Zeit auf dem Vernunft-Segment. Nach dem Führerschein hatte ich kurze Zeit aus finanziellen Gründen einen Fiat Bambino 650 Polski mit 24 PS. Nachdem mich das Pendlerschicksal eingeholt hatte, wechselte ich zu einem gebrauchten Peugeot 205 GRD Diesel mit 1,9 und 64 PS. Nach einiger Zeit konnte ich mir dann meinen ersten Neuwagen leisten – einen Peugeot 205 GTI 1,9 mit 120 PS (bei 845 kg). Ab diesem Auto war es dann um die Vernunft geschehen – ich war infiziert !!!
Leider wurden wir auf Korsika „zwangsweise“ getrennt. Mein geliebtes Go-Kart wurde mir gestohlen. Der Ersatz war kurzfristig wieder vernünftig, ein Peugeot 306 XTDT in Vollausstattung. Leider war dieses Auto ein Montagsauto - Mängel über Mängel. Dazu gesellte sich noch ein gebrauchter Saab 9000i 2,3l 16V mit 150 PS und sehr guter Ausstattung. Dieses Auto war zwar äußerlich recht konservativ, aber hatte es absolut in sich. Völlig problemlos, keinerlei Mängel und äußerst komfortabel. Recht flott war er für die Größe damals auch.
Immer wieder hatten mich zwischenzeitlich Sportwagen und Cabrios fasziniert, jedoch konnte ich mich nicht dazu durchringen (immer diese Vernunft...als Pendler) auf mein Gefühl zu hören. Beruflich hatte ich aber leider (oder Gott sei Dank) immer wieder mit dieser Gattung Automobile zu tun – ich arbeitete bei Siemens in der Entwicklung/Qualitätssicherung der Sparte Automobiltechnik. Hier hatten wir recht viel mit Prototypen und diesen faszinieren Spaßfahrzeugen zu tun.
Also versuchte ich die Vernunft mit dem Spaß zu kombinieren – das Resultat hieß Volvo V40 T4 in Vollausstattung (außer Automatik). Ausgerechnet ein Volvo, werden jetzt viele denken. Sobald jemand diesem Fahrzeug auf der Autobahn kurzzeitig begegnet, weiß er (oder Frau) warum. 200 PS und 300 Nm ab 1800 U/m sprechen eine deutliche Sprache. Vom Design steht dieser Volvo einem Audi A4 Avant in nichts nach.
Nach meiner Scheidung konnte ich die Vernunft über Board werfen: ein Roadster musste es sein !
Aber welcher ? Optisch hatte ich mich für einen gebrauchten Porsche Boxster entschieden. Nach einer Probefahrt mit dem 2,5l (204 PS) und dem 2,7l (220 PS) war ich aber recht ernüchtert. Sicherlich, Spaß machten die Beiden schon aber ein besonders sportliches Gefühl (und genau dies verbindet man mit einem Porsche) kam nicht rüber. Der 2,5er war unsportlicher als der Volvo und der 2,7er nicht viel besser. Erst der Boxster S machte Spaß ohne Ende, war als Gebrauchter damals aber nicht zu haben und neu (für mich) völlig unbezahlbar. Also ging es mit der Suche weiter. Der Honda S2000 hat mich auch fasziniert - nur mit dem Digitaltacho konnte ich mich nicht anfreunden. Außerdem hatte ich einen großen Respekt vor den extrem hohen Drehzahlen bei diesem kleinen Hubraum. Ich traute dem 2,0 Liter Motor mit seinen Drehzahlen bis 9.500 U/m einfach keine Standfestigkeit zu. Der MX5 gefiel mir auch gut, hatte für meinen Geschmack nur etwas zu wenig Leistung. Der TT hat mir nicht gefallen und der Toyota MR2 und der MG-F sind urlaubsuntauglich und ebenfalls zu schwach. Übrig blieb (für mich) der SLK und der Z3. Der SLK ist von seiner Alltagstauglichkeit und seinem Dachkonzept toll – aber nach der Probefahrt fiel dieser auch durch das Raster, da er absolut kein Roadster-Feeling vermittelte.
Der Zetti – wurde eine große Liebe auf den zweiten Blick (und diese soll ja bekanntlich recht lange halten), da ich die Z-Reihe von BMW damals eigentlich gar nicht wirklich im Auge hatte !!
Ein gebrauchter Z3 ///M-Roadster war mir vom Unterhalt einfach zu teuer, da hörte ich vom neuen 3.0 Liter Motor im Zetti. Faszinierend fand ich außerdem, dass er relativ ausgereift am Ende seines Produktzyklus stand – und gerade das Facelift-Heck hatte es mir angetan. Kurz kam ich noch ins Grübeln ob es nicht doch vielleicht das Coupé, also der berühmte, faszinierende Turnschuh (der hat mir immer extrem gut gefallen) werden sollte, aber oben ohne hatte einfach den größeren Reiz. Der BMW-Händler nahm meinen Volvo zu fairen Konditionen in Zahlung und konnte zu meiner Überraschung meinen Traum innerhalb kürzester Zeit (6 Wochen !!) mit meiner Wunschausstattung liefern. Somit bin ich seit Juli 2001 Mitglied in der Zetti-Gemeinde.
Ach ja, auf
www.zroadster.com bin ich zufällig vorher gestoßen – dieses tolle Forum hat wesentlich dazu beigetragen, dass ich mich für den Zetti entschieden habe. Ich habe es bis heute nicht bereut.
Mein erster BMW , der Z3 3.0i Sport Edition (Leder schwarz, Alu gebürstet, ///M-Fahrwerk, ///M-Schalthebel beleuchtet, ///M-Lenkrad, usw.) in Titansilber, 225/245er Mischbereifung auf Kreuzspeiche 42/geschraubt mit Goodyear Eagle F1, Klima, Business CD, BC, Nebel, el. Verdeck usw. mit folgenden Updates: ///M-Kiemen, ///M-Spiegel, LeatherZ-Armlehne MK1, Wiechers Domstrebe (und Dank Hansemann mit Excenterhülsen optimiert), Becker Traffic Pro, Auco-Plexiglass Windschott, AC Schnitzer Pedalset mit Fußstütze, Creative Jukebox 3 für mp3, div. Chromdesign Teile, Infinitas (ASA) SK+ Kompressor (289 PS)
Der Kleine lief und lief und lief - keinerlei Probleme mit sehr viel Spaßpotential. Nach einiger Zeit kam dann doch die Lust nach mehr Leistung. So gesellte sich zum genialen Reihenschszylinder ein ASA-Kompressor, welcher die Leistung auf etwa 290 PS brachte. Super, nun bin ich endlich angekommen dachte ist...
...bis ich eines Tages von meinem Freundlichen das Angebot bekam, einen Z4M Roadster Freitag Mittag abzuholen und Montag Vormittag wieder zurückzubringen. Na ja, dachte ich, kein Problem - ich bin ja nicht wechselgefährdet, sondern eigentlich wunschloß glücklich.
Das stellte sich als kresse Fehleinschätzung meinerseits ein und der Schuß (also meine Neugier, den Z4M doch auszuprobieren) ging quasi voll nach hinten los! Nach zwei Wochen schlaflosem Dauergrübeln habe ich den Z4M Roadster in meiner Wunschkombination bestellt und konnte es kaum erwarten, bis der gebührtige US-Bürger (der Z4 wurde ja in Spartanburg, USA gebaut) endlich in Deutschland eingebürgert werden konnte.
Seitdem war ich regelrecht mit einem Dauergrinsen im Gesicht in
meinem zweiten BMW, dem Z4M E85 Roadster unterwegs. O.K., zugegeben - solch ein Fahrzeug ist wohl die effizienteste Art, sinnlos Geld zu vernichten. Aber wenn schon, dann mit dem größtmöglichen Spaß!!!!!!!!!!! Als Updates gab es eine lange, wirklich lange Liste von extrem viel Sichtcarbon-laminierten Teilen, über ein KW v3 Gewindefahrwerk mit Abstimmung vom Wolfgang Weber, individueller Anpassung der Motorsteuerung bei Schmickler, Umrüstung auf die BMW M Performance Bremsanlage, und viele kleine Änderungen....
Ich liebe das seidenweiche und extrem sensible Ansprechverhalten des legendären und mehrfach ausgezeichneten Reihensechszylinders im Hochdrehzahldesign.
Wo anderen Motoren schon längst die Luft ausging, packt der 3,2 Liter erst richtig zu. Wer jedoch behauptet, ein M-Motor á la S54 hätte untenrum wenig Kraft, hat diesen Wagen weder richtig gefahren, noch mit dem Herzen bgriffen. Die Kraft ist immer präsent - jedoch geht ab 5.500 U/min. erst richtig die Post ab und hört erst um 8.000 U/min wegen des Drehzahlbegrenzers auf...
Dieser Motor ist einfach ein Gedicht. Aber er benötigt auch deutlich mehr Aufmerksamkeit. Enge Wechselintervalle des (ganz wichtig, richtigen, speziellen) Motoröls, regelmäßiges Warmfahren des kalten Motor und das Einhalten aller Service-Intervalle dankt der Motor (wie auch der Rest) mit größtmöglicher Zuverlässigkeit: ich hatte von Oktober 2006 (Erstzulassung) bis zum heutigen Tag
KEINERLEI Problem und bin bisher etwa 67.000km nur zum Spaß und nicht im Alltag mit stetig wachsender Freude von Urlaub zu Urlaub (Österreich, Italien, Slowenien, Korsika, Sardinien, Schottland) und Alpenpass zu Alpenpass unterwegs gewesen.
Ja, die Kiste ist eng, etwas lauter, ein bisschen unpraktisch und ab und an wie eine sehr schöne Frau auch ein bisschen zickig - aber genau das macht für mich ein perfektes Spaßmobil aus.
Bisher kam für mich spätestens nach drei Jahren der heftige Wunsch nach etwas Neuem - seit ich meinen "Black Devil" fuhr, konnte ich zwar schon viele interessante Spaßfahrzeuge vom 911er über KTM X-Bow bis hin zur Corvette C6 Z06 und Nissan GT-R testen, aber der brutale Wechselwunsch blieb aus.
Zugegeben, es gibt immer schnellere, bessere Sportfahrzeuge - erst der neue G29 hat mich dann nach knapp 12 Jahren Z4M derartig angefixt, dass ich mich Ende 2018 entschlossen habe, doch zu wechseln und mir
meinen dritten BMW, einen Z4 G29 M40i zu bestellen. Jetzt sitze ich seit November 2018 rum und warte und warte und warte (ziemlich ungeduldig), bis es endlich zur KW18/2019 kommt, denn diese ist die voraussichtlich genannte Lieferwoche (Produktionswoche soll KW16 sein), wo ich das neue Familienmitglied nach Hause holen kann.
Beruflich hatte ich - sobald ich Dienstwägen mit Privatnutzung fahren konnte - von Audi über VW viele verschiedene Fahrzeuge und fahre aktuell einen BMW X1 25d xDrive mit M-Paket, mit welchem ich wirklich sehr zufrieden bin - ebenfalls NULL KOMMA NULL Probleme, wie auch mit dem Z3 und dem Z4M - hoffentlich reiht sich in ein paar Wochen der G29 M40i auch in diese unproblematische BMW-Ahnenreihe ein...
