Sitzzulieferer Recaro meldet Insolvenz an

Nur mal kurz zu den Anforderungen an einen guten Gesellen in der Heizung und Sanitär Branche:
Ein Lehrling sollte Addition, Subtraktion, Multiplikation, wenn möglich noch den Dreisatz kennen, was eine Parallele oder ein rechtwinkliges Dreieck ist und den Satz des Pythagoras und wieviel 1% Gefälle ist sollte er sich kennen, etwas Chemie wäre auch nicht schlecht; Materialverträglichkeiten, wissen was Korrosion und Kontaktkorrosion ist, natürlich Stagnation bezüglich der Problematik mit Legionellen. Über Volumenströme, Fliessgeschwindigkeiten und Heizungsverteilung im Allgemeinen sollte er auch einigermaßen Bescheid wissen, dann kommt noch die Kälte und Klimatechnik, Gas und Ölleitung, nicht zu vergessen Brand und Schallschutz…..
Ich kenne keinen Handwerksberuf, der so komplex und vielseitig ist, mit dem man aber auch auf ehrliche Weise viel Geld verdienen kann.
Ach ja, das handwerkliche Geschick kommt natürlich noch on top.
 
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Hängt aber auch damit zusammen, dass die Ergebnisse der Azubis in solch großen Firmen gerne als Aushängeschild gesehen werden und Ausbildung dort einen ganz anderen Stellenwert und Professionalität hat.
Liegt daran, wie von @H-P berichtet, dass nur wenige beim 1. Mal die Prüfung bestehen und deswegen machen die heutzutage Testläufe, weil sie heute nur rumluschen.

In den großen Firmen hatte Ausbildung schon immer einen hohen Stellenwert, nicht erst heute. Während die bei VW, MAN und Siemens riesige Ausbildungshallen hatten und ausschließlich Lehrwerkstücke hergestellt wurden, kam ich nach der Grundausbildung in die Dreherei zu den Gesellen und habe dort produktiv gearbeitet. Natürlich ohne Zeitdruck. Wenn ich allerdings Ausschuss produziert habe, hat mich mein Meister beim 2. oder 3. Mal darauf hingewiesen, dass das die Firma Geld kostet. Also habe ich keinen Ausschuss mehr hergestellt.

Wir haben damals (1986) alle die Prüfung bestanden, egal ob VW, MAN, Siemens oder ich in einem mittelständigen Unternehmen. Der Lehrling der vor mir ausgelernt hat, wurde von der IHK als bester des Landes Niedersachsen ausgezeichnet. Zwei meiner Schulfreunde haben dann gleich ihren Meister gemacht (einer Tischler, einer Elektro), dann sofort selbstständig gemacht und der erste hat dann mit Mitte 20 sein Haus gebaut. So war das früher😉
 
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@H-P
In welcher Schulform vor einer Ausbildung lernt man denn bitte "Stagnation bezüglich der Problematik mit Legionellen","Volumenströme, Fliessgeschwindigkeiten und Heizungsverteilung im Allgemeinen" und "Kälte und Klimatechnik, Gas und Ölleitung, Brand und Schallschutz"?
Ich bin in ne Realschule gegangen,aber SPS-Programmierung und den designierten Elektrikerkram habe ich erst so richtig in meiner Ausbildung zum Industrieelektroniker gelernt...... in der Schule hatte ich die elektrische Basis, was ist Strom,Spannung,Leistung,Widerstand,wie mißt man den Kram und evtl. noch Berechnung dieser Größen,aber auch nicht über mehrere Wochen oder Monate,das wurde in 2-3 Schulstunden abgewickelt,um eben überhaupt ne Ahnung davon zu haben.......Magnetfeldberechnung und weiterführende elektrotechnische Berechnungen --> Ausbildung.

Ernstgemeinte Frage!Auch wenn ich jetzt wieder ne Muldenkipperladung Sarkasmus und Spott ernten sollte.....

@jazzoo
Gibt es bestimmt auch heute noch,aber wir alten Säcke werden das eher weniger mitbekommen,weil wir mit diesen Menschen nicht die Schulbank drücken und sie besser kennenlernen oder sich gar Freundschaften entwickeln. :whistle:


Greetz

Cap
 
@H-P
In welcher Schulform vor einer Ausbildung lernt man denn bitte "Stagnation bezüglich der Problematik mit Legionellen","Volumenströme,
Lies noch mal etwas genauer, ich schrieb, Anforderung an einen Gesellen und der hat als Geselle üblicherweise bereits eine 3-4 jährige Lehre hinter sich, wo man so was lernen sollte.
 
Liegt daran, wie von @H-P berichtet, dass nur wenige beim 1. Mal die Prüfung bestehen und deswegen machen die heutzutage Testläufe, weil sie heute nur rumluschen.

In den großen Firmen hatte Ausbildung schon immer einen hohen Stellenwert, nicht erst heute. Während die bei VW, MAN und Siemens riesige Ausbildungshallen hatten und ausschließlich Lehrwerkstücke hergestellt wurden, kam ich nach der Grundausbildung in die Dreherei zu den Gesellen und habe dort produktiv gearbeitet. Natürlich ohne Zeitdruck. Wenn ich allerdings Ausschuss produziert habe, hat mich mein Meister beim 2. oder 3. Mal darauf hingewiesen, dass das die Firma Geld kostet. Also habe ich keinen Ausschuss mehr hergestellt.

Wir haben damals (1986) alle die Prüfung bestanden, egal ob VW, MAN, Siemens oder ich in einem mittelständigen Unternehmen. Der Lehrling der vor mir ausgelernt hat, wurde von der IHK als bester des Landes Niedersachsen ausgezeichnet. Zwei meiner Schulfreunde haben dann gleich ihren Meister gemacht (einer Tischler, einer Elektro), dann sofort selbstständig gemacht und der erste hat dann mit Mitte 20 sein Haus gebaut. So war das früher😉

Auch heute macht noch der ein oder andere direkt den Meister im Anschluss an die Ausbildung (oder kurz danach). Ob das so gut ist? Bin ich mir nicht sicher, nachdem ich mal das Werk eines Lackiermeisters mit dem Werdegang erlebt habe...

Und Hausbau: Gibt's ebenfalls noch. Für einige eine gute Form der Geldanlage.
 
Auch heute macht noch der ein oder andere direkt den Meister im Anschluss an die Ausbildung (oder kurz danach). Ob das so gut ist? Bin ich mir nicht sicher, nachdem ich mal das Werk eines Lackiermeisters mit dem Werdegang erlebt habe...
Es gibt Meister und Meister, Profis und Möchtegern. Die gibts in jeder Branche.

Mein T4 wurde von einem Freund des Vorbesitzers der Kfz Meister ist „gewartet“ aber selbst ich als gewöhnlicher Schrauber habe so manches mal den Kopf geschüttelt, wenn ich so gesehen habe was er da fabriziert hat.
 
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Der Schuster hat die schlechtesten Schuhe. Auf keine andere Branche als den KFZ-Schraubern passt dieser Spruch besser.

Wobei es da auch Ausnahmen gibt. Vermutlich bin ich nur noch nicht an diese drangelaufen...
 
Der Schuster hat die schlechtesten Schuhe. Auf keine andere Branche als den KFZ-Schraubern passt dieser Spruch besser.

Wobei es da auch Ausnahmen gibt. Vermutlich bin ich nur noch nicht an diese drangelaufen...
Schade, dass du keine Touren mitfährst, dich würde ich gerne mal kennlernen. Aber dafür werde ich bestimmt das ein oder andere Gespräch mit @H-P beim Abendessen nach der Harztour haben😉
 
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Da schreibst du was. Ich müsst meinen Hintern ohnehin mal auf das nächstgelegene Treffen bewegen... :D
 
Ein Meister ist doch idR einem Gesellen fachlich nicht immer überlegen.
Meistens geht es hier doch um Qualifikationen für das Führen eines Betriebs…
 
Lies noch mal etwas genauer, ich schrieb, Anforderung an einen Gesellen und der hat als Geselle üblicherweise bereits eine 3-4 jährige Lehre hinter sich, wo man so was lernen sollte.
Du meinst den Beginn deines letzten Beitrages:

"Ein Lehrling sollte..."

Weshalb habe ich wohl nachgefragt? &:

Oder ist ein Lehrling inzwischen automatisch ein Geselle? :whistle:

Aber danke für die "Antwort",damit weiß ich nun,das du wohl einen ungewollten Schreibfehler eingebaut hattest. 😊


Greetz

Cap
 
Bei uns verlassen die intelligen 🐀 zeitlich das sinkende Schiff, aktuell nicht lustig in automotive
Wenn man woanders einen ähnlich gut bezahlten Job bekommt, ist das doch super. Bei mir (Bankwesen Backoffice) wäre das eher schwierig. Bin aber zum Glück sehr zufrieden. :) :-)
 
Das ist ja ein Zufall, hab vor wenigen Wochen meinen Recaro Ergomed ES endlich eingebaut bekommen in den Firmenwagen. Das war ein echtes Drama. Der Umrüster wurde über Monate hingehalten von Recaro und wir reden da nicht von 2-3 Monaten. Erst soll das eine Teil fehlen für die Produktion, dann das andere. Ende vom Lied war, sie haben das Topmodell mit allen Einstellungen elektrisch komplett gestrichen. Meiner war einer der letzten die gebaut wurden. Wie kommt man dazu die Top Variante eines Produkts zu streichen? Zu wenig Marge? Weiß ich nicht.
Als der Sitz dann endlich da war hab ich mich mit dem Umrüster über die Thematik unterhalten und rückblickend ist es eigentlich nur folgerichtig, dass jetzt die Insolvenz kommt von dem, was mir da erzählt wurde. In den letzten Jahren immer mal wieder starker Lieferverzug ohne aktive Kommunikation an den Kunden. Es soll Fälle gegeben, da waren Kabelbäume nicht lieferbar und kein Zeitplan kommuniziert. Da hat der Umrüster dann am Ende die Sitze ohne Kabelbaum abgerufen und den selber gestrickt. Ich weiß ja nicht, aber Recaro ist doch nicht erst seit gestern am Markt, da muss man doch Ausweichmöglichkeiten haben, wenn der eine Zulieferer nicht mehr liefern kann. Ich meine so komplex scheint bspw. der Kabelbaum in dem Fall nicht gewesen zu sein, wenn ihn sich der Umrüster selbst zusammenstricken konnte.
Und das ist ja nur das Aftermarket Geschäft. Keiner erwartet Next Day Delivery bei Aftermarket Autositzen. Mehrere Wochen Lieferzeit? Kein Problem, aber der Liefertermin darf nicht ewig nach hinter geschoben werden. Denke beim OEM Geschäft hat das wirtschaftlich deutlich fatalere Folgen, wenn man dort eine ebenso schlechte Liefermoral hat.

Zum Produkt selber muss ich auch sagen, dass ich angesichts des Preises, nicht so richtig happy bin. Ich glaube wir reden da von >5k in Summe mit Umrüstung, Abnahme und allem. Die Ergonomie an sich passt soweit, deshalb wollte ich ihn auch. Aber so vom Produkt an sich ist das Stand 90er Jahre würde ich sagen. Von der Sitzbelüftung merkt man kaum was und es gibt auch nur an/aus. Die Elektromotoren werden hart geschaltet, sprich da ist nichts mit Sanftanlauf oder so. Entsprechend ruppig verstellt sich der Sitz damit. Für die Steuerung der Lordosenstütze braucht es eine Einweisung, weil das alles andere als intuitiv ist. Gefühlt wurde das Produkt einmal entworfen und seitdem nicht mehr ernsthaft weiter entwickelt. So gibt es da bspw. auch keine Lösung für die Sitzbelegungstaster, wie sie moderne Fahrzeuge mittlerweile auch im Fahrersitz verbaut haben. Deshalb funktionieren bei mir Travel Assist, ACC etc auch gerade nicht. Da darf der Umrüster jetzt demnächst nochmal ran und eine alternative Lösung basteln.

Von daher würde ich schon zu großem Teil die Schuld beim Management suchen. Wie dem auch sei, insolvent heißt ja nicht, dass es die Marke nicht mehr gibt. Mal schauen wie es weiter geht.
 
Ansich ist der Recaro Pole Position auch schon uralt und noch immer der beste Sitz. Schade.
 
Ich dachte bei dem sei das Ding mehr, dass die Konkurrenz selten/nie ne ABE hat und es daher schwieriger ist diese einzutragen. Ich hab in dem zumindest mal ne 2000 km Tour problemlos absolviert im Z3. Einzig ein und aussteigen ist da dann nicht mehr so easy. Ist beim Ergomed ähnlich, ist halt der Preis für höhere Sitzwangen. Allerdings gibt es an einem Schalensitz auch wenig zum weiter entwickeln. Bei einem Sitz wie dem Ergomed wären bspw. eine Überarbeitung von Bedienung der elektrischen Verstellung möglich, Elektronik mit Sanftanlauf, Memoryfunktion, regelbare Belüftung und generell der Belüftung wünschenswert. Aber anderes Thema.
 
das ist ja nur die Spitze des Eisberges und wird hier im Forum nicht viele interessieren. Wurde ja schon von "merkwürdigen" Usern zum Besten gegeben.
ICH für meinen Teil kenne mittlerweile fast niemanden aus dem Automobilzuliefererbereich der nicht in Kurzarbeit steckt. Und ich frage mich ernsthaft, wie wir da raus kommen wollen.
2025 wird definitiv im Bereich Arbeistlosigkeit spannend.
Bin mir aber sicher, dass alle, denen das JETZT noch egal ist, sich umschauen werden. Weil irgendjemand muss die +15% der Lokführer, und die teils zweistelligen Lohnsteigerungen im öffentlichen Dienst ja auch erwirtschaften
 
Hatte immer gute Erfahrungen mit Mürdter gemacht, auch wenn vergleichsweise teurer zur inländischen Konkurrenz.


Bei uns ist aktuell auch einiges los. Abspaltung einiger Regionen, Konsolidierung,… wir hatten vor 1 Jahr ca 18.000 MA. Aktuell sinds noch 14.000.
wird ruppig die nächste Zeit. Aktuell aber eher noch too big to fail.
 
Ich komme mittlerweile immer mehr in den Leckt mich am Arsch Modus. Ich zahle für meine Begriffe unmengen an Steuern um diesen desolaten Haufen in Berlin, Brüssel und Straßburg zu finanzieren und nur Müll kommt dabei raus. Egal was die anpacken. Für mich ist die Ampel maßgeblich für die wirtschaftliche Situation im Land verantwortlich erstaunlich was man in einer Regierungs Periode kaputt machen kann.
 
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Die Möbelbranche hat nach meinen Informationen ca 40% Umsatzeinbußen. Unser Lager ist nur zur Hälfte gefüllt. Die Kundendienste weit abgearbeitet.
Die Unsicherheit einiger vieler lässt die Kauflust nach einer neuen Küche schmelzen.
Ich habe das Gefühl, das gerade aus einem Schneeball eine riesige Lawine wird. Die halten wir dann nicht mehr auf.
 
Ich komme mittlerweile immer mehr in den Leckt mich am Arsch Modus. Ich zahle für meine Begriffe unmengen an Steuern um diesen desolaten Haufen in Berlin, Brüssel und Straßburg zu finanzieren und nur Müll kommt dabei raus. Egal was die anpacken. Für mich ist die Ampel maßgeblich für die wirtschaftliche Situation im Land verantwortlich erstaunlich was man in einer Regierungs Periode kaputt machen kann.
Man kann auch kreuzlos glücklich sein. :D
 
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