Hier wie versprochen noch unser ResĂŒmee zu Schottland:
Kurz zusammengefasst ist Schottland auf jeden Fall eine Reise wert, insbesondere mit dem Moped. Die Highlands sind landschaftlich ein Traum und es gibt viele interessante Strecken. Die Leute sind freundlich und relaxed. Die Highlights waren ganz klar Isle of Skye, Bealach na BĂ , Applecross und die NC500. Knapp 2500km sind es am Ende geworden.
- Auf die Wetterstatistiken fĂŒr Schottland sollte man sich nicht allzu sehr verlassen. Wir hatten deutlich mehr """" als statistisch fĂŒr Anfang Juni zu erwarten war, aber das Wetter kann man halt leider nicht erzwingen.
- Das Thema Wetter bringt mich direkt zum Punkt Regenklamotten. Ohne sollte man nicht auf die Insel fahren. Meine neuen Treter sollten eigentlich laut Hersteller wasserdicht sein, aber das war wohl eher auf ne Schauer gemĂŒnzt. Nach x Stunden Dauerregen waren die Schuhe dann auch durch nass, also auf jeden Fall """"-Ăberschuhe mitnehmen. Hatte ich nicht dabei, aber Not macht bekanntlich erfinderisch: MĂŒlltĂŒten mit Panzerband hĂ€lt auch nen Tag. Gleiches gilt fĂŒr die Handschuhe. Ohne Griffheizung auf alle FĂ€lle Ersatz-Handschuhe mitnehmen.
- Die Anreise via FĂ€hre von Amsterdam (Ijmuiden) nach Newcastle ist optimal. Gegen 17 Uhr geht es los, man kann dann noch gemĂŒtlich was Essen, ein paar Bier trinken und dann pennen gehen, sodass man dann morgens fĂŒr die erste lange Etappe fit ist. FrĂŒhstĂŒck und Abendbuffet an Bord ist top und bezahlbar.
- Linksverkehr war fĂŒr uns jetzt nicht neu/problematisch. Dauert halt immer etwas, bis man sich wieder dran gewöhnt hat. Trotzdem sollte man natĂŒrlich nicht leichtsinnig werden, gerade das Abbiegen (falschrum) erfordert immer Achtsamkeit.
- Wo man immer mit rechnen muss sind freilaufende Weidetiere. Oben im Norden gibt es viele Ecken, wo man sich die ZĂ€une gespart hat, da stehen halt regelmĂ€Ăig Schafe, Ziegen oder auch mal ne Kuh auf der Fahrbahn.
- Ăbernachtungen sind fast ĂŒberall relativ kostspielig, egal ob B&B, Hotel oder nur so ein Holzfass auf nem Campingplatz, also so frĂŒh wie möglich buchen, sonst gibt es ggf. gar keine Zimmer mehr, oder nur noch die ganz teuren. Und auch bei der Planung schauen, ob es ĂŒberhaupt Restaurants in der NĂ€he gibt. Einmal hatten wir Pech, das einzige Restaurant hatte unerwartet zu und unser Abendessen bestand aus EPA Packs (war aber auch witzig).
- Egal ob Imbiss oder einfaches Restaurant, Essen gehen haut schon gut rein. FĂŒr 2x Fish&Chips, 2 Kaffee und 2 Cola legt man teilweise ĂŒber 50 Euro hin.
- Obwohl es (insbesondere im Norden) sehr viele einspurige Strecken gibt, die "Single track roads" -also einspurig bedeutet nur eine Fahrbahn fĂŒr beide Richtungen gemeinsam- funktioniert das Ganze tadellos. Man lĂ€sst sich gegenseitig vorbei, dafĂŒr gibt es genug kleine Haltebuchten auf beiden Seiten, wo man fĂŒr ein paar Sekunden stoppt und den Gegenverkehr vorbeilĂ€sst. Bzw. viele nette Auto- bzw. WoMo-Fahrer haben diese auch genutzt um uns ĂŒberholen zu lassen. Nur ein einziges Mal hatten wir ein richtiges Axxxxloch vor uns, ein Franzose mit WoMo, der hat alles dafĂŒr getan uns nicht ĂŒberholen zu lassen.
- Rechtzeitig tanken ! Unsere Bikes haben eine gute Reichweite um die 400km, aber bei Maschinen mit kleinem Tank kann es eng werden, so schrecklich viele Tankstellen gibt es ganz oben im Norden nicht.
- Eine Whisky Destillerie sollte man auch besichtigen, ist wirklich sehr sehr interessant, wie das "Feuerwasser" hergestellt wird, wir waren bei Talisker.
Was ich bei den nÀchsten Touren auf jeden Fall anders machen werde (ganz unabhÀngig von Schottland):
- Helm mit Funk. Vor Schottland war ich noch der Meinung, den ganzen neumodischen Quatsch braucht Mann nicht . HĂ€tte aber einiges einfacher gemacht. War ein groĂer Fehler, Mann sollte ab und an auch mal auf die Kinder hören

- Aber fĂŒr die nĂ€chste Tour Anfang August in den Alpen habe ich mir einen neuen Helm mit Sena-System bestellt.
- Bei lĂ€ngeren Touren mit Koffern, wo man auch mal Tage mit Dauerregen haben könnte, die Klamotten auf jeden Fall zusĂ€tzlich in so wasserdichte SeesĂ€cke/Taschen tun. Man glaubt gar nicht, wo das Wasser bei viel/starkem """" ĂŒberall hinkommt.
