AW: Tempo 130 auf allen dt. Autobahnen!?
Welch ein Horrorszenario.
Eine sehr schöne Ausführung, die ich aber nicht teile und, mit Verlaub, mehr als leicht übertrieben ist.
Ja, hoffentlich übertrieben! Aber sicher bin ich mir da nicht!
Stichwort Hybrid - Mercedes, BMW und GM sind nicht die innovativen Hybrid-Anbieter...die wurden einfach wegen falscher Einschätzung des Marktes von Honda und Toyota überrumpelt und haben schlichtweg gepennt - wobei ich den Zusammenhang von Tempolimit und Hybridantrieb nicht nachvollziehen kann) und alle anderen Konsorten????
Naja, das System von Toyota ist schlichtweg eine Frechheit, aber mit einer hervorragenden Vermarktung. Einen Seriellhybrid mit 2x mehr elekrischer Leistung als V-Motorleistung darzustellen, obwohl nur die max. Leistung des Verbrennungsmotors abrufbar ist halte ich für nicht wirklich clever! Batterien, die nach 5 Jahren ausgetauscht werden müssen (NiMH) und kontinuierlich ihren Ladehub reduzieren sind auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Nach 2,5 Jahren fährt der Prius mit einem Mehrverbrauch, weil die Batterie schon so schlecht ist, dass die Hybridvorteile verloren gehen und man nur noch Mehrgewicht durch die Gegend fährt. Toyota war es aber mit dem Prius wohl selbst nicht ganz ernst, die wollten wohl vornehmlich Erfahrungen mit E-Technik im Fahrzeug für die Zukunft gewinnen. Erst als das Marketing Wind ins Segel brachte boomte die Hybridentwicklung. Naja, eigentlich ist das ja auch nicht das Thema, weil Hybrid meines Erachtens auch keine Zusammenhang mit dem Tempolimit hat
... Abstatzmarkt...
1. Amerika (insbesondere für Porsche und das seit Jahrzehnten trotz Limit - seltsam, seltsam)
Nein, nicht seltsam. Deutsche Autos gelten aufgrund der hohen Qualität als das non plus ultra in der USA. Es zählt eben zu können, auch wenn man nicht darf...
2a) Europa (incl. Deutschland als einziges Land ohne flächendeckendes Tempolimit - Absatztechnisch eine Minderheit im europäischen Vergleich), und zunehmend,
2b) Asien. Vielleicht müssen auch 2a und 2b zwischenzeitlich getauscht werden - egal.
Selbiger Grund. Warum bauen die Japaner Autos die 250 fahren? Nur dem Image wegen. Ist Konzernpolitisch ja auch vertretbar, immerhin würde der deutsche Markt sonst verlorengehen (Wer von uns kauft ein Auto mit über 200 PS wenn es "nur" 180 fährt??? - selbst wenn man selbst nur regelmäßig 150 fährt)
Image einer Marke, das Statusdenken der Kundschaft etc sind die Hauptfaktoren für den Kauf von PS-starken und imageträchtigen Autos und die Möglichkeit schnell fahren zu können (was bekanntlich nur in D-Land möglich ist). Du glaubst doch nicht allen ernstes, dass Porsche das letzte Quäntchen an "Hochleistungsinnovation" für Millionen von Euronen entwickelt hat, damit der Herr Müller auf der Autobahn in Deutschland 320 fahren kann, was faktisch heutzutage unmöglich ist?
Doch! Das ist genau der Fall. Genau da stecken die Entwicklungskosten drin.
Bsp. Motor: Die ganze Technik der Benzindirekteinspritzer (die ja nun auch in allen Porsches zum Einsatz kommen werden) ist nur deshalb entwickelt worden, damit man mit leistungsstarken Motoren im Teillastbereich (wo wir 99% Zeitanteile fahren) sparsamer sind. Weniger Motorleistung würde in diesen Zeitanteilen dazu führen, dass man auch ohne Direkteinspritzung die gleichen Verbräuche erzielt (unter Volllast wird der Dirketeinspritzer auch im homogenen (konventionellen) Bereich betrieben).
Defakto wird irgendwann das Tempolimit kommen und Porsche, BMW, Mercedes etc. werden immer noch Autos mit mehr als genügend PS in Deutschland verkaufen können.
Ja, vielleicht. Die dafür nötige Entwicklung ist jedoch bei weitem weniger. Natürlich könnte man argumentieren, dass dann halt eine anderer Fokus als Leistung gesucht werden muss. Wurde ja auch in der Vergangenheit versucht - bisher immer erfolglos. Das Unvernünftige hat von jeher am Meisten Geld eingebracht ;-)
Thema US-Autos: Brüller. Das hat wohl eher andere Gründe, als die von dir geschilderten.
Andere Gründe kommen hinzu - klar. Alles im Leben ist multifaktoriell. Dies ist aber ein Hauptgrund - die US Autoindustrie hat in der Vergangenheit zu wenig wert auf Export gelegt (Die Autos waren in Europa ja auch nicht im geringsten konkurenzfähig)
Die technischen Innovationen werden weitergehen, weil der Markt nach immer mehr Innovationen verlangt, unabhängig davon, ob in einem kleinen gallischen Dorf namens Deutschland, welches von römischen Lagern umringt ist, ein Tempolimit herrscht, oder nicht.
Deutschland ist weltweit einer der anspruchsvollsten Märkte, aber nicht der Nabel der Welt aufgrund dem "freien Fahren für freie Bürger".
Warum sollten wir denn Tempolimits einführen??? Der Umwelt wegen? Der Verkehrssicherheit halber???
zu 1)
Es gibt andere Gebiete, wo sich mit dem gleichen Geld mehr CO2 einsparen lässt (Krafwerkstechnik wäre Faktor 100). Egal, die ganze Umweltdiskussion hat die Entwicklungsabteilungen in Deutschland wieder richtig boomen lassen. Alleine ZF sucht über 250 (!) Ingenieure, die nur auf dem Hypridsektor arbeiten sollen. Jeder Konzern hat eigene Hybridprojekte, die Zulieferindustrie boomt, die OEMs haben zur Zeit viel Geld aber keine Leute - das ist die Chance des deutschen Mittelstandes.
Läuft doch gut - warum diese Entwicklungen zügeln???
zu 2)
Wenn es zu viele Verkehrstote gibt, ist eine Geschwindigkeitsbegrenzung kurzfristig wirksam, jedoch langfristig nicht die optimale Lösung. Es wir zur Zeit viel Geld investiert in Assistenzsystem, die in Zukunft unfallfreise Fahren garrantieren sollen (auch wenn das ein wohl nicht erreichbares Ziel sein dürfte). Beispiele:
- Ausweichassistent: Fahrzeug weicht selbstständig aus und verhindert so einen Unfall:
Dies ist wohl eine der anspruchsvollsten und entwicklungsintensivsten Systemen, die einen sehr großen Aufwand aus Sensorik (Video, Radar) als auch aus Algorithmen bedeuten. Fakt ist, dass dies eines Tages (+ 5-10 Jahre) funktionieren wird
- Bremsassistent: Fahrzeug führt eine Vollbremsung durch, wenn ein Unfall droht.
Gibt es ja in abgeschwächter Form schon, wird es in der vollen Ausführung mittelfristig geben.
- Fahrzeugkommunikation: Fahrzeuge interagieren miteinander (Reduzierung der Auffahrunfälle, weil das Auto weiß, ob der Vorderman bremst oder einen ESP-Eingriff hat)
- usw. usw.
Meines Erachtens lässt sich mit intelligenten Lösungen sowohl die Umweltdiskussion auflösen als auch die der Verkehrstoten. Dazu gehört selbstverständlich auch eine intelligente Verkehrsführung. Ein allgemeines Geschwindigkeitslimit ist jedoch meiner Meinung nach eine "Paul Doof Lösung" ohne Weitblick und es zeigt sich, dass die Politiker, die diese Meinung vertreten nicht alle zur Verfügung stehenden Informationen kennen (Sonst würde auch Angela Merkel nicht den Toyota Prius als umweltfreundlich proklamieren).
Es grüßt Euch,
Christian