AW: Toyota Aygo?
Aber bitte schlagt mich nicht, wenn wir einen (Tschechen) Japaner vor der Tür stehen habe ;-).
Ich hau Dich nicht! Im Gegenteil - ich gebe diesbezüglich auch mal meinen Senf dazu ab!
1. Finde ich den Aygo gerade als Stadtauto designtechnisch sehr überzeugend - sportlich, süß, praktikabel und hat dazu einen vernünftigen Verbrauch.
2. Bietet er um ein vielfaches mehr als z.B. ein (deutsches Produkt?!) völlig überteuerter Smart, der nur mit 2 Sitzen und einem nicht haltbaren Motörchen aufwarten kann!
3. War ich bislang auch auf Frank's Linie - meine Devise: solange es gute deutsche Alternativen im wettbewerbsfähigen Preisrahmen gibt, besteht kein Grund einen Japaner zu kaufen. Darum auch lieber einen einjährigen Z4, statt einem neuen MX5! Es wandern schließlich einige Arbeitermonatsgehälter über die Theke - hier hängen auch bei über 10.000 € weit mehr Arbeitsplätze ab, als wenn ich "nur" ein Sony-Handy für 70 € kaufe...
Dazu ist jedoch auch einiges anzumerken:
● der deutsche Automobilabsatzmarkt ist seit der Mehrwertsteuererhöhung grottenschlecht - die "normalen" Leute haben einfach kein Geld mehr! Das geht soweit, dass Hersteller Zulassungszahlen durch eigene Zulassungen beschönigen müssen. Die bisherigen Absatzsteigerungen gründen hauptsächlich auf Zuwächse in den USA und China. Btw. würden diese Kunden dort auch den selben Lokalpatriotismus entwickeln, und Autos nicht nach ihrer Leistungsfähigkeit kaufen müssten BMW noch weit mehr als 7000 Arbeiter entlassen. (Andere Branchen übrigens auch - immerhin ist D. Exportweltmeister).
● nicht nur Toyota (Fiat, Renault...) subventioniert seine Autos in D., auch Porsche, VW und BMW subventionieren Ihre Fahrzeuge im Ausland. BMW über Tageszulassungen (Z4M) nun indirekt ja auch verstärkt hier! Diese Praktik war schon immer üblich - aber nur deutsche Kunden waren bislang in der Lage und auch dazu bereit z.B. bei einem 911er mehr als den Gegenwert eines Aygos draufzuzahlen.
● viele Hersteller tragen den ungünstigen Dollarkurs aus eigener Tasche bzw. versuchen die Verluste bei den einheimischen Produkten wieder einzufahren - d.h. muß ich mit meinem Polo (Boxster) den Passat (Carrera) eines Italieners (Amerikaners) quersubventionieren?
● der Lokalpatriotismus sollte doch bitteschön nicht nur vom Kunden, sondern auch vom Hersteller ausgehen - ich sehe z.B., dass BMW 7000 MA nicht aus einer Not heraus, sondern aus Gewinnsucht entlässt. Entscheidungen für Produktionen im Ausland miteinbezogen: wo wird der Z4 nochmals gefertigt bzw. welchen Arbeitern haben wir hier das Mittagessen bzw. den Big Mac bezahlt?
● der globale Wettbewerbsdruck wird in allen Branchen größer - Fakt ist, jeder ist sich selbst der nächste! Keiner hat mehr etwas zu verschenken! Warum sollte das nicht auch für den privaten Geldbeutel gelten? Ein schlechtes Gewissen ist hier langsam fehl am Platz! Wenn die deutschen Hersteller nicht vernünftige Produkte zu akzeptablen Preisen anbieten können läuft etwas schief. Da muß dann zwingend das Geschäftsmodell überdacht werden. Ein Protektionismus schadet in diesem Fall mehr und geht weg vom freien Wettbewerb zum Sozialismus - bzw. führt zum Trabbi!