AW: SP5 - der neue Motor
RCN-Lauf am 16.8.2008
Fast glaubte ich schon, wir hätten alles falsch gemacht. Der Lauf war vorbei, und trotzdem war das Auto noch ganz. Bevor ich ganz verzweifelte, bemerkte ich, daß die Beifahrertür nicht aufging, da der (neue) vordere Kotflügel etwas sperrte. Zumindest etwas, aber natürlich lange nicht so ergiebig wie bei den letzten Rennen.
Doch lieber mal nicht darüber scherzen, wer weiß, wie es beim nächsten Lauf aussieht.
Wir haben es ziemlich genossen, mal ein Rennen ohne Defekt und Unfall zu überstehen, und das noch bei perfektem Wetter.
Der Ablauf gestaltete sich etwas anders als sonst bei den RCN-Läufen, alles lief über die Touristenzufahrt ab. Unter den gegebenen Umständen muß man dem Veranstalter ein Lob aussprechen, daß alles weitgehend entspannt abging.
Gut, nach der Abnahme stand unser Auto auf einem Parkplatz, wo es nicht hingehörte, und kam dort auch nicht mehr weg. Irgendjemand sagte mir, daß ich in der Startgruppe 2 losfahren würde, tatsächlich wurde ich aber mit Nachdruck zusammen mit der Startgruppe 1 auf die Strecke gebeten. Besser konnte es natürlich kaum gehen, da ich dann nicht schon in den ersten beiden Runden drei Viertel des Felds überholen mußte.
Allerdings fuhren die Startgruppen wohl mit jeweils 12 Minuten Abstand los, was keine gute Idee war. Noch in der zweiten und dritten Sprintrunde liefen wir auf Gruppen von Teilnehmern auf, die mit niedrigster Geschwindigkeit versuchten, ihre Setz- bzw. Bestätigungszeit auszubalancieren. Besonders im Tiergarten bis hin zur Ziellinie sorgt das für eingeschränkte Heiterkeit bei allen Beteiligten, denn da liegen schon mal 150 km/h Geschwindigkeitsunterschied an. Zudem merkt man, daß der eine oder andere Kollege dann auch nur im Rahmen seiner eigenen Geschwindigkeit nach hinten schaut...
In den Anfangsrunden fuhr ich ein wenig mit Ralf, unserem Metzger, zusammen. Der Z4 geht aber erheblich besser aus den Kurven heraus, so daß ich ihn überholte und mich absetzte. Er konnte später noch einmal aufgrund des Verkehrs aufholen und mich auf der Döttinger Höhe aus dem Windschatten heraus überholen, aber das hielt nur bis zum Flugplatz, da war ich wieder vorne.
Mit dem Auto war ich einigermaßen zufrieden, allerdings habe ich Probleme mit der Bremse. Anscheinend schaffe ich es nicht, als Gentleman-Driver die Bremse auf Temperatur zu halten, so daß stets am Ende von längeren Geraden die Bremse bei der leichtesten Berührung ins ABS fiel und das Auto ziemlich ins Rutschen geriet.
Und gerade am Ende von solchen langen Geraden (Tiergarten, Aremberg, Bergwerk etc) hat man natürlich erheblichen Speed drauf, möchte besonders hart bremsen, und findet dann heraus, daß die Bremse nicht mitspielt.
Man könnte das in Dialogform so ausdrücken:
Beginn der Gerade:
Motor: "Isch jevv jetz ens Jaas, ne."
Bremse: "jo, is joot, mir ess et suwiesu zo wärm, ne."
Blinker links: "Do vürre, do künne mer eene övverholle, darf ich? darf ich?"
Motor: "nu bess ens still, isch senn he am arbigge."
Reifen: "och nää, net ald wedder, mer han vell ze vell Druck ohm Kessel."
Lenkrad: "Jetz kütt en Kurv, alles festhalten bitte!"
Sitz: "ääääächz, dä hätt ävver joot jefröhstöck..."
Motor: "Isch jläuv, jetz ess et Zick, do vürre es et end. Bremse marsch!"
Bremse: "Zement ens, isch senn noch nit fäädisch!"
ABS: "Ha-ha-ha-hat man mich gerufen?"
Blinker: "ävver isch wööd doch esu jään..."
Bremse: "Jlisch ess et esu wig, nu waat ens"
Reifen: "Do Jeck, mer senn am Rötsche, nu mach flöck!"
Bremse: "Es joot, isch han alles em Jreff jetz, ne."
Lenkrad: "Dat wood och Zick, ne. Isch hann ald de Kies jeroche."
Oder zumindest so ähnlich könnte man sich den munteren Austausch auf dem Bus-System des Autos vorstellen, während das Auto zielstrebig in Richtung Kiesbett oder härterer Grenzen rutscht.
Michael hat diese Probleme nicht, er fährt offensichtlich härter.
Nichtsdestotrotz war ich mit meinen Zeiten recht zufrieden, die schnellste Runde lag bei 8:20. Ein paar Sekunden wären noch drin gewesen ohne die Bremssituation, aber die Reifen hatten zudem noch Überdruck bei dem heißen Wetter, so daß es nicht schneller ging.
So übergab ich dann an Michael, der seine Runden sauber zu Ende fuhr, allerdings nicht ohne Beschwerden. Aber das soll er selbst beschreiben.
Ergebnis war leider nur Platz 2 in der Klasse V5, Thomas Ahles war einfach eine Spur zu schnell für uns. Dazu wurden wir noch Zweiter in der Gruppe der Serienwagen.
Alles in allem eine gelungene und entspannte Sache also. Und wenn jetzt nichts Gravierendes mehr dazwischenkommt, läuft beim nächsten VLN-Lauf am 12./13.9. der Dicke.
