Damit bei allem Enthusiasmus die Füße auf dem Boden bleiben ein Auszug aus dem aktuellen XK Prospekt. Ein
Auto, dass gemeinhin als eleganter Gleiter für distinguierte wie solvente Herren gilt. Zumindest der bisherige Maßstab für Wendigkeit und messerscharfes Handling, also typische Sportwagenattribute, im Hause Jaguar ist da einzuordnen.
"Durch den Einsatz von Technologien aus der Luft- und Raumfahrtindustrie bietet sie eine Kombination aus geringem Gewicht und hoher Stabilität – entscheidende Faktoren für ein hervorragendes Sportwagen-Handling, ausgezeichnete Leistung und beeindruckende Effizienz. Die hohe Verwindungssteifigkeit gewährleistet eine unvergleichliche Wendigkeit, verringert Rollbewegungen der Karosserie und ermöglicht messerscharfes Handling in Kurven. "
Da auf den bisherigen Bildern der F-type doch eher als geschrumpfter XK daherkommt, denn als Reminiszenz an den E-type, darf man auf den Praxistest tatsächlich gespannt sein. Das soll den Neuen nicht abqualifizieren. Wer dem Design der 60er Jahre nachtrauert muss zur Kenntnis nehmen, dass allein aufgrund der heutigen Rahmenbedingungen für die Konstruktion eine flache und spitz zulaufende Haube nicht mehr machbar ist (u.a. Fußgängerschutz) und die filigranen wie schönen Scheibenrahmen werden wir in modernen Serienautos nicht mehr sehen. Was im Falle eines Überschlags Vorteile hat. Kleinsthersteller und Designbüros haben bei ihren Entwürfen für Automobilmessen natürlich andere Freiheiten :).
Dennoch finde ich den F gemessen an den im Hause Jaguar ganz wesentlich mitgeprägten "klassischen" Roadsterproportionen einfach hinten zu lang geraten (was sich wiederum nicht im Kofferraumvolumen niederschlägt).
Ob es gelingt, damit in größerem Rahmen neue Käuferschichten zu erschliessen, bleibt abzuwarten. Porsche hat seinerzeit mit dem Boxster ein Auto angeboten, das eine echte Alternative für Leute, denen der 911er schlicht zu teuer ist, dastellt. Diese Spreizung hat Jaguar nicht gewagt (oder aus produktionstechnischen Gründen nicht geschafft, Porsche hat den Vorteil des erheblichen Gleichteileanteils bei beiden Modellen) und läuft Gefahr, damit die eigenen Bestandskunden nur auf mehr Modelle zu verteilen. Die weniger distiguierten soventen Herren können zum F-type greifen.