Abhilfe gegen UNTERsteuern

AW: Abhilfe gegen UNTERsteuern

Hi, hier mal meine Erfahrungen zum Thema Setup/Untersteuern. Ich habe alles nachfolgende selbst ausgetestet auf NS und im normalen Leben, was man von manchen Beiträgen in diesem Thread sicher nicht behaupten kann :X , aber egal.

Der Reihe nach....

1. Bereifung: Ich fahre den Sportmaxx in derselben Dimension und Felgengrösse (235/265 auf 8,5 und 10x18), es ist sicher kein Reifen der tendenziell mehr untersteuert als andere oder ein deutlich niedrigeres Gripniveau aufweist.

Ich habe schon 225/255, 225/265 und 225/285 je einen Satz gefahren (1x Conti, 2x Yoko,1x Goodyear, 2x Dunlop). die Kombi 235/265 liefert ein neutrales und sehr ausgewogenes Fahrverhalten. Luftdruck vorne 23-2,5, hinten 2,5 bis 2,7 jedoch immer vorne 0,2bar weniger.

2. Fahrzeugniveau: Vorne nicht zu tief, Kotflügelkante 20-30mm über Reifenkante in der Mitte gemessen und hinten dann ca. 15mm höher als vorne. Ich weiss, das ist nicht prolltief, aber ansonsten fehlt es einfach an Federweg und das Fahrverhalten wird schlechter.

3. Geometrie VA: M Domlager seitenverkehrt montiert ergeben etwas mehr als 2° Sturz. Deutlich mehr Grip, ich habe keine negativen Auswirkungen bzgl. Geradeauslauf oder Bremsverhalten festgestellt. Der einseitige Reifenverschleiss ist kein Thema, sofern man gelegentlich auf Rennstrecken fährt oder zumindest viel und zügig auf kurvigen Strecken.

4. Fahrwerkseinstellung sofern möglich: Vorne eher weich als hart oder besser gesagt nur so hart wie nötig

5. Spurverbreiterung: Bringt an der VA keine Abhilfe gegen Untersteuern, sondern das Gegenteil.

6. Stabis: Wenn, dann richtig (H+R vorne und hinten). Ich fahre vorne weich und hinten hart, neutral bis leicht übersteuerndes Fahrverhalten ohne Zickigkeiten. Hängt natürlich vom Fahrwerk, Reifen etc. ab und ist die ideale Massnahme zur Feinabstimmung der Balance.

7. Fahrtechnik: Bei dem von Dir beschriebenen Slalom mit engem U-Turn hättest Du bei der Wende komplett auskuppeln sollen (Tip von Dirk Baur, Instruktor beim Pistenclub und dt. Slalom-Meister). Warum? Durch die Diff.Sperre und das Antriebsmoment "schiebt" die HA in ganz engen Kurven die VA nach aussen, mit getretener Kupplung entkoppelt sich das. Ausprobieren, funktioniert!


LG Peter
 
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Hi Peter,

danke für die sehr ausführliche Info.

Wenn es das Wetter demnächst zulässt, dann werde ich mit der jetztigen Abstimmung den U-Turn noch einmal (oder mehrmals) fahren. Mal mit und mal ohne Kupplung.
Ich werde danach den Durchmesser messen, wenn ich die 180° rum habe.

Danach werde ich die H&R Stabis einbauen und den gleichen U-Turn noch einmal fahren.

Das Ergebnis wird dann entscheiden, ob ich die Domlager auch noch wechseln werde.

Noch ein Wort zu den Reifen:
Der Dunlop Sport Maxx hat sehr breite Rillen. Das ist bei """" sehr vorteilhaft. Allerdings habe ich das Gefühl, das der Wagen auf den großen Profilstücken etwas "eiert".
Wenn ich aus hoher Geschindigkeit abbremse, haben sich die Michelin Pilot sehr kursstabil verhalten. Meine Winterreifen (Michelin Alpin 205/50 + 255/40-17) sind da wesentlich spuruntreuer. Das macht natürlich die weichere Mischung, aber auch der schmale Vorderreifen.
Die Dunlops liegen in etwa in der Mitte. Sie laufen bei einer starken Bremsung nicht so schön geradeaus wie die Michelin, sondern eiern eher etwas (leicht schwammiges Gefühl). Das führe ich auf die großen Profilstücke zurück. Mit abnehmendem Profil wird das aber bestimmt weniger.
Luftdruck habe ich vorne 2,3 und hinten 2,5.
 
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Hi, hier mal meine Erfahrungen zum Thema Setup/Untersteuern. Ich habe alles nachfolgende selbst ausgetestet auf NS und im normalen Leben, was man von manchen Beiträgen in diesem Thread sicher nicht behaupten kann :X , aber egal.

Der Reihe nach....

5. Spurverbreiterung: Bringt an der VA keine Abhilfe gegen Untersteuern, sondern das Gegenteil.

Stimme dir überall bis auf Punkt 5 zu. Das Spurverbreiterungen nix bis nicht viel gegen Untersteuern nutzen denke ich auch, daß das Untersteuern zunimmt verstehe ich allerdings nicht.

Mit dem Luftdruck ist es so eine Sache. Am sinnvollsten wäre es eigentlich eine "Heißluftdruck" anzugegeben. Ich fahre warm/heiß 2,7 Bar rundum. Erreicht habe es das durch kalt 2,4 VA, 2,3 HA (wenn ich es richtig in Erinnerung habe).

Ich bin mir auch nicht ganz sicher ob eure Theorie mit weniger Luftdruck = mehr Grip stimmt.
Bei weniger Luftdruck ist der Reifen gleichzeitig schwammiger und arbeitet mehr.
 
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Hallo @Baron-Tigger

den optimalen Luftdruck erhälst Du nur durch Testfahrten, Testfahrten, Testfahrten, etc.
Da sich das aber nur Motorsportteam leisten können orientiere Dich am Serienluftdruck. Dieser stellt jetzt im Straßenverkehr erstmal die Basis für uns dar.
Wenn Du aber den Reifen auf der Rennstrecke heißfährst solltest Du den Druck soweit korrigieren, das Du mit "betriebswarmen Reifen wieder den Seriendruck erhälst.
In Hockenheim z.B. wäre das ca. 2.0 bar VA / 2.2 HA für einen Zieldruck von 2.4 VA / 2.6 HA. Das variiert aber vom Grip der Reifen, der Karkasse, den Aussentemperaturen und der Beanspruchung bzw. Ausreizung des Grippotientials des Reifens (Fahrersache).

Ganz so einfach ist das dann aber noch nicht, da zum optimalen Arbeitsfenster eines Reifens noch der Sturz gehört. Der Reifen hat den optimalen Druck (also Temperatur) und den korrekten Sturz, wenn im betriebswarmen Zustand (also ein paar Runden Rennstrecke) der Reifen im optimalen Temperaturfenster ist (Slick ~ 90 - 100°, Sport Race Reifen eher 70 - 90° und Straßenreifen darunter; alle Angaben ohne Gewähr), diese Temperatur über die gesamte Breite der Lauffläche nahezu gleich ist und das Abriebbild der Reifen auch zeigt, das die gesamte Breite aufliegt.

Sturz läßt sich wie bereits erwähnt wurde beim Z3 rel. einfach über den Kreuzeinbau der M-Domlager bewerkstelligen. Allerdings habe ich damit (beim M-Coupé) im Gegensatz zu anderen hier aber gemessene 3.0° - 3,1° Sturz.
Dies merkt man beim Fahren deutlich durch geringere Lenkkräfte (unpräziser), innen stark abgefahrene Reifen (ein wenig Rennstrecke langt definitiv nicht zum "Ausgleichen") und wenig Grip bei geringen Radlasten bzw. starkes Untersteuern bei nasser Strecke bzw. auf Schnee.

Zu Deinem Untersteuerproblem ist ja schon viel gesagt worden. Ich würde mal auf "Fahrfehler" tippen, evtl. kann man mit der Dämpfereinstellung noch etwas korrigieren. Generell sollte es "so weich wie möglich, so hart wie nötig" sein. Tip: Vorne aber etwas härter als hinten...

Stabisatz bringt natürlich eine gewisse Abhilfe (kann aber auch Nachteile wie giftigeres Fahrverhalten bringen), Du solltest aber erstmal den Rest in Ordnung bringen und schaun ob es besser ist.

Gruß
Michael

P.S.: Vorne supertief kann aber auch ins Gegenteil umschlagen: Wenn die Räder eh schon am jammern sind (also überlastet), dann bringt die höhere Radlast auch nichts mehr, ganz im Gegenteil.
Dann würde ich das Auto eher vorne etwas höher legen und weicher machen. Dann rollt es mehr und es gibt erhöhte Radlast nur auf das kurvenäußere Rad. Bringt mehr als wenn gesamte VA zu tief ist, besonders bei wenig Grip bzw. im Nassen. Damit fährst Du allen um die Ohren...
 
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angenommen es war kein fahrerproblem:

dann würde ich als erstes die zugstufe etwas zurücknehmen, dann wird dein problem wie weggezaubert sein.
 
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