Nach 30 Jahren Batterieerfahrung mit Autos und Motorrädern kann ich sagen, dass es kein Patentrezept für ein langes Batterieleben gibt. Von "kaputt nach Erstbefüllung mit Säure" bis "gut 8 Jahre im Einsatz" war alles dabei. Billigakkus waren nicht unbedingt schlechter als teure, haben aber nicht die längste Haltbarkeit gezeigt. Ein Markenakku gab aber schon mal nach zwei Jahren auf. Tendenziell haben die über die Fahrzeughersteller als "Originalersatzteil" verkauften Batterien am längsten gehalten. Da stellt sich natürlich die nüchterne Frage, ob man nicht trotzdem besser für den Preis drei billige kauft. Das Austauschen ist ja problemlos.
Die genannte Hawker erfreut sich in Motorradkreisen einer gewissen Beliebtheit, weil sie etwas Gewicht spart und für ihre Abmessungen eine hohe Kaltstartleistung hat. Beides ist beim Auto mit dem großen Akku weniger relevant. Wenn man sich in den einschlägigen Motorradforen umschaut wirtd man sehen, dass die Lebensdauer dagegen kein Kaufargument ist. Hier verhält sie sich wie jede andere Batterie und viele Käufer sind bitter enttäuscht. Zumal die Hawker sauteuer ist.
Bei den Erhaltungsgeräten sollte man darauf achten, dass diese die Batterie nur voll geladen halten und nicht mit Entladezyklen arbeiten. Das Ctek wurde schon genannt, es gibt aber auch andere, die vergleichbar arbeiten. Im Zweifel lädt man den Akku einmal im Mionat voll und klemmt das Ladegerät dann wieder ab.
Heute werden meist sog. "wartungsfreie" Akku verkauft. Leider ist da oft unbekannt, wie lange sie schon nach der Befüllung im Laden stehen und gealtert sind, womöglich schon den ersten Knacks durch Tiefentladung weg haben. Ein Kauf im Fachhandel, der über die Frische der Batterie Auskunft geben kann, diese erst nach Kundenbestellung direkt vom Hersteller bezieht oder gar selbst befüllt, wäre ein erster Schritt in Richtung längere Nutzungsdauer. Gute Akkus, die auch nicht bei Billigteilehändlern lange im Laden rumstehen, gibt es von Moll (zeigt beim Auto meiner Frau nach sechs Jahren Saisonbetrieb noch keine Schwächen. Was natürlich auch nur ein Einzelall ist, der aber von durchweg guten Testergebnissen bei ADAC etc. gestützt wird).
Zum Eindruck der nachlassenden Qualität: das hat auch damit zu tun, dass die Stoffe, die früher die Platten widerstandsfähig gemacht haben, aus ökologischen Gründen heute nicht mehr erlaubt sind oder in deutlich geringerer Dosierung eingesetzt werden (Antimon zB.). Was dazu führt, dass Billigbatterien aus Ländern, die es damit nicht so genau nehmen, bisweilen Vorteile in dieser Hinsicht verbuchen können. Die "wartungsfreien" Batterien sind schlicht vom Elektrolytvorrat her auf eine Lebensdauer von 5-6 Jahren unter mitteleuropäischen Klimabedingungen bei üblicher Nutzung ausgelegt. Ein früheres Batterieende hat aber meist mechanische Ursachen in form eines Plattenschlusses wegen Zerbröselns derselben.