Behalten oder Verkaufen

Macht Euch das mal auf folgende Weise anschaulich ...

Streckt den rechten Arm waagerecht vor Euch aus, die Hand weist nach oben.
Nun winkelt Ihr den Arm nach oben an, Unterarm und Oberarm bilden einen rechten Winkel, die Handfläche weist zu Euch.
Die Hand wird nun zur Faust.

Nun bewegt Ihr die Faust auf und ab - die Schult bewegt sich nicht, nur Oberarm und Unterarm folgen der sich auf- und abwegenden Faust.

Die Faust ist der Kolben, der Unterarm die Pleuelstange, der Oberarm die Kröpfung der Kurbelwelle und die Schulter simuliert das Kurbelwellenlager.

Nun ist es so, dass sich der Kolben (die Faust) nicht von allein bewegt.

Also führt Ihr die Faust nach oben und drückt nun mit der linken Hand die Faust herunter. Das ist die Explosion des Kraftstoffs. Wenn die Faust unten ist, nehmt die linke Hand weg und führt die rechte Faust wieder nach oben (diese "Heraufschiebkraft" kommt über die anderen Zylinder, ist hier aber egal, macht der rechte Arm also allein).

Macht das so, dass die Faust möglichst geradlinig nach oben und nach unten geführt wird.

Das macht mal ein paar Mal.

Nun könnt Ihr das auch schneller machen, Ihr werdet sehen, dass Ihr die Faust nicht geradlinig führen könnt, die eiert herum. Genauso ist das in der Laufbuchse. Je schneller sich die Kurbelwelle dreht, desto weniger "geradlinig" und desto mehr elliptisch bewegt sich der Kolben.

Daher sind hohe Drehzahlen generell "nicht gut".

Es liegt aber auch auf der Hand, dass der Kolbe, der auf das schräg stehende Pleuel drückt, sich zwangsläufig an die andere Zylinderwand "anlehnt".

ihr erkennt nun, dass bereits der "Normalbetrieb" bei hohen Drehzahlen konstruktionsbedingt bei Zylindermotoren "unglücklich ist".

Nun bringen wir den Lastwechsel rein.

Der Kloben drückt gerade das Pleuel im Arbeitstakt runter, erdrückt das Pleuel leicht schräg (wegen der Kurbelwellenkröpfung) runter und der Kolben lehnt sich an der gegenüberliegenden Zylinderwand an.
Nun springt der Fahrer vom Gaspedal und die Schubbetrieb setzt ein. Nun gut, der Kolben wird zuende gedreht und dann läuft das Mechanikgeraffel im Schubbetrieb mit - kein Ding.

Aber stellt Euch vor, der Fahrer springt auf das Bremspedal! Im Extremfall springt er in die Vollbremsung und würgt den Motor sofort ab noch bevor die ABS-Regelung einsetzt.

Wo geht wohl der Verbrennungsdruck hin? Die Kurbelwelle steht, der Arbeitsdruck ist noch nicht abgebaut, der Kolben lehnt an der Zylinderwand, die Kolbenringe haben den Schmierfilm bereits durchtrennt, sie berühren nicht nur die Oberfläche, sondern tragen auch noch einen Teil des Kreuzschliffs ab ...

Im Motorsport passiert das laufend, an fast jeder Kurve geht's von Vollgas in die Vollbremsung ... daher halten die Motoren auch nicht sooo lange.

Und im Normalverkehr? ... ich vermeide sowas massiv - wenn ich auf der Autobahn bremsen muss, dann kuppel ich vorher aus.
 
Streckt den rechten Arm waagerecht vor Euch aus, die Hand weist nach oben.
Nun winkelt Ihr den Arm nach oben an, Unterarm und Oberarm bilden einen rechten Winkel, die Handfläche weist zu Euch.
Die Hand wird nun zur Faust.

Nun bewegt Ihr die Faust auf und ab - die Schult bewegt sich nicht, nur Oberarm und Unterarm folgen der sich auf- und abwegenden Faust.

Die Faust ist der Kolben, der Unterarm die Pleuelstange, der Oberarm die Kröpfung der Kurbelwelle und die Schulter simuliert das Kurbelwellenlager.

Nun ist es so, dass sich der Kolben (die Faust) nicht von allein bewegt.

Also führt Ihr die Faust nach oben und drückt nun mit der linken Hand die Faust herunter. Das ist die Explosion des Kraftstoffs. Wenn die Faust unten ist, nehmt die linke Hand weg und führt die rechte Faust wieder nach oben (diese "Heraufschiebkraft" kommt über die anderen Zylinder, ist hier aber egal, macht der rechte Arm also allein).

Macht das so, dass die Faust möglichst geradlinig nach oben und nach unten geführt wird.

Das macht mal ein paar Mal.
Wenn ich das mache erklärt mich meine Frau für bekloppt! :D
 
Die Frage ist aber auch wer eine vollbremsung macht ohne auf der kupplung zu stehen. Bsp weise ihr fahrt mit 100 und ein reh hüpft raus und ihr schmeisst den anker da tritt man doch im unterbewusstsein schon automatisch die kupplung mit.

Und den Satz "schonendere fahrweise" verlängert das motorenleben ist mir zu pauschal gehalten. Ein Motor der immer höchstvorsichtig mit max 1500drehzahl gefahren wird, wird auch einen früheren Tod sterben bzw. leistungsmäßig absacken weil er innerlich zu wächst aufgrund von ablagerungen überall weil nicht voll verbrannt wird. Gibt ja nicht umsonst eine sogenannte "selbst reinigung funktion" der zündkerzen das funktioniert aber auch nur wenns ab und zu mal richtig heiss wird.

Der Motor wird nicht an lagerschäden sterben aber von innerlicher verdreckung.

Genauso andersrum ist es nicht förderlich permanent mit 6000rumzufahren. (kalt schon überhaupt nicht aber das ist ein thema für sich)
 
Hallo Jokin,
Danke für die Erklärungen.
- Insbesondere hat mich Deine ausführliche Erklärung, dass der Motor bereits im normalen Betrieb einem Verschleiß und bei hoher Drehzahl einem erhöhten Verschleiß unterliegt, tief beeindruckt. :zzz:

- Der zweite Part mit dem Lastwechsel erschließt sich mir nur teilweise, da nach meinem Verständnis bereits bei jedem gaswegnehmen der Schiebebetrieb beginnt. Bis Du die Bremse und Kupplung getreten hast ist die Kraftstoffzufuhr längst unterbrochen und es treten nur noch Reibungsverluste als Bremsmomente auf. Der Motor arbeitet auf gar keinen Fall mehr mit Kraftabgabe gegen den Schiebebetrieb beim Bremsen. In diesem Fall wird durch den entstehenden Unterdruck Öl über die Kolbenringe nach oben gepumpt. Warum sollten nun ausgerechnet die Kolbenringe beim Bremsen ohne Öl sein?

- Um das Kolbenkippen unter Last zu verhindern, sind die Bohrungen der Kolbenbolzen seitlich versetzt. Dies wirkt dem von Dir beschriebenen Effekt entgegen.

Alles in Allem hat mich Deine Argumentation technisch bisher nicht überzeugt.
Außer natürlich, dass der Motor im normalen Betrieb, dazu gehört auch der Schiebebetrieb, einem gewissen Verschleiß unterliegt.
 
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