Erfrischendes Interview heute im Handelsblatt (hier ein kleiner Auszug davon)
Unternehmer Herrenknecht rechnet ab: „Die Grünen sind für mich Tagträumer“
Herrnknecht: Ich möchte endlich mal eine verlässliche Prognose sehen, wie viel Strom wir 2030 brauchen und wie er erzeugt werden soll – vor allem wenn wir alle Elektroautos fahren müssen, wie der Volkswagenfuzzi Herbert Diess postuliert. In vier Jahren ist Diess mit einer großen Abfindung weg, und dann wird der nächste VW-Vorstand kommen und sagen: Wir brauchen doch noch Verbrennungsmotoren.
Handelsblatt: Selbst Mercedes will seine modernen Verbrennungsmotoren künftig in China bauen.
Herrenknecht: Das ist ja der Witz: Glauben Sie, die Chinesen würden das tun, wenn sie keine Zukunft im Verbrenner sehen würden? Wenn wir dann wieder Verbrenner brauchen, kommen sie aus China. Mit dem Elektroauto wird es das Gleiche sein wie mit der Solartechnik.
Handelsblatt: Ist das Bild, das Sie von Deutschland haben, wirklich so düster?
Herrenknecht: Beim Elektroauto haben die Chinesen die Möglichkeit, uns in unserer Domäne Fahrzeugbau zu treffen. Und wir machen das Spiel mit, wenn die Chinesen in ein paar Jahren unseren Markt mit billigen E-Autos überschwemmen. Dann bekommen wir ein riesiges Problem, und Deutschland ist schon in einem sehr kritischen Zustand. Uns fehlt ein Gesamtkonzept „Agenda 2030“, in dem steht, wie wir nach vorn kommen wollen in Deutschland und auch weltweit weiterhin ernst genommen werden.
Handelsblatt: Was passiert mit Ihren Visionen, wenn Olaf Scholz Kanzler wird? Geht dann Ihre Welt unter?
Herrenknecht: Wir werden auf einer Rasierklinge reiten. Die nächsten vier Jahre überstehen wir, und dann werden so manche Bürger begriffen haben, dass das mit dem Klimaschutz so nicht funktionieren kann. Die Franzosen lachen sich ins Fäustchen, wenn sie uns den Strom verkaufen.