Andreas 325 Ci
macht Rennlizenz
- Registriert
- 1 September 2002
Hallo,
in einem BMW Forum über einen Porsche zu schreiben ist sicher nicht für alle etwas. Trotzdem interessieren sich wohl viele für die Modelle der Konkurrenz und sei es um deren Schwächen zu entdecken.
In dieser Woche konnte ich den neuen Porsche Cayman S mit PDK Getriebe Probefahren. Das frisch facegeliftete Modell wurde am vergangenen Samstag den Besuchern der Porsche Zentren vorgestellt und kann sich einiger Veränderungen rühmen.
Diese sind allerdings eher technischer Natur. Die neue Frontschürze bleibt dem alten Design sehr treu, die darüber eingebauten Scheinwerfer leuchten aber nun mit Kurvenlicht in die Nacht.
Bei Dunkelheit kommt auch das Heckleuchtendesign mit LED Streifen zur Geltung - und kaschiert gleichzeitig die nun an den Seiten herunterhängende Linie der Leuchten.
Unterm Blech ist die Veränderung weit größer: Der Boxer-Motor erhielt eine Direkteinspritzung und eine Kraftspritze auf 320 PS (dem Facelift Boxster wurden nur 310 PS spendiert) und endlich ist ein Doppelkupplungsgetriebe erhältlich - PDK genannt.
Das gefahrene Modell in klassischem Schwarz ist ausserdem mit dem SportChrono-Paket ausgestattet und bekommt so neben der Eier-Stopp-Uhr auf der Mittelkonsole eine zweite Einstellungsmöglichkeit für die Schaltzeiten des PDK und eine Launch-Control. Letztere ermöglicht den kinderleichten Sprint von 0 auf führerscheingefährdende 100 km/h in 5 Sekunden. Den linken Fuß auf die Bremse, "Sport Plus"-Taste drücken und den Rechten auf das Gaspedal - der Wagen dreht ca. 3750 Touren. Wer jetzt die Bremse loslässt, wird unerbittlich in den Sitz gedrückt.
Im Unterschied zum Vorgänger mit seiner weniger sportlichen Tiptronic können nun auch Hobbyrennfahrer einem Ampelstart gelassen entgegen schauen. Die Schaltvorgänge vergehen ruckfrei, nur die Ganganzeige im Tacho verrät dem Fahrer, welcher der sieben Gänge gerade eingelegt ist - und natürlich die Drehzahl des weiterhin brüllenden Boxer-Motors im Heck.
Verzichtet der Fahrer auf pubertäre Ampelrennen so kann nun bei ausgeschaltetem SportChrono der Cayman zum Gummischwimmtier mutieren. Das PDK schaltet später und lässt den Porsche spritsparender als sein handgeschaltetes Pendant dahingleiten. Bereits bei 60 km/h ist der siebte Gang eingelegt und der Sportwagen wird zum braven Allrounder, der erst im Kickdown nach einer kleinen Denkpause seine Muskeln wieder spielen lässt. Wer dies als wenig Porsche-like empfindet, kann durch Druck auf die "Sport"-Taste seinem teuren Spielzeug mehr Leben einhauchen. Nun werden die Gänge länger gehalten, geht das Schalten blitzschnell von statten und wird der Gaspedalweg kürzer. Mit den nicht ganz optimal für die Finger erreichbaren Schaltknöpfen am neuen PDK- Lenkrad kann der Fahrer auch selbst die Gänge sortieren. Unverständlich, dass das Doppelkuplungsgetriebe nur mit dem großen Lenkrad mit Daumenauflagen, aber nicht mit dem etwas kleineren Sportlenkrad zu haben ist.
Genauso flott wie der Cayman S ist nun auch das neue Navi geworden. In der nun schwarz gehaltenen Mittelkonsole sitzt das teure und immernoch recht tief positionierte große Display mit Touchscreen, welches sich optional in der Mittelkonsole mit Daten aus USB Stick oder Appel MP3-Player versorgen lässt. Der Lotse reagiert schnell und ist angehm zu bedienen, das damit verbundene SoundPackage allerdings lediglich ausreichend - die Investition zum Bose-System liegt für Musikgenießer durchaus nahe, ist der Cayman ohnehin keine ganz billige Anschaffung.
Der Aufpreis zum Boxster für 10 PS Mehrleistung und einem Stahl- statt einem Stoffdach in mittlerer vierstelliger Höhe muss einem Enthusiasten der minimal steifere Cayman wert sein - sonst bleibt das Reptiel lieber beim Porsche-Händler.
Auch sonst kosten PDK, Navigationssystem, Soundsystem, das SportChrono-Paket oder das härte verstellbare Fahrwerk saftige Aufpreise. Vom facegelifteten Volllederpaket mit Nähten in V-Form auf der Mittelkonsole, den optionalen belüfteten Sitzen oder dem beheizbaren Lenkrad nichtmals gesprochen.
Die Aufpreisliste der schwarzen Schönheit beinhaltete auch die neuen 19 Zoll Felgen im unaufgeregten Design die sich ohne PASM trotzdem noch akzeptabel alltagstauglich zeigten.
Fazit:
Der Cayman S mit PDK bleibt ein Sportwagen, dem die Mehrleistung sichtlich gut tut und der nun für jedermann noch einfacher schnell zu fahren ist. Sein sanft schaltendes PDK Getriebe entfaltet erst mit dem optionalen SportChrono-Paket richtigen Biss, ist aber eine echte Empfehlung. Der 2009er Cayman steht für die Porsche-Tradition von komfortablen aber leider auch teuren Sportwagen und könnte durchaus Kunden aus dem Fahrerkreis des teureren 997er abwerben.
Bilder:
http://img9.imageshack.us/img9/1649/caymansfaceliftpdk002rr9.jpg
PS: Die Schmuddelwetterzeit hat leider auch der schönen glänzenden Optik des Lacks zugesetzt - trotzdem bleibt genug Cayman fürs Auge übrig. :)
in einem BMW Forum über einen Porsche zu schreiben ist sicher nicht für alle etwas. Trotzdem interessieren sich wohl viele für die Modelle der Konkurrenz und sei es um deren Schwächen zu entdecken.
In dieser Woche konnte ich den neuen Porsche Cayman S mit PDK Getriebe Probefahren. Das frisch facegeliftete Modell wurde am vergangenen Samstag den Besuchern der Porsche Zentren vorgestellt und kann sich einiger Veränderungen rühmen.
Diese sind allerdings eher technischer Natur. Die neue Frontschürze bleibt dem alten Design sehr treu, die darüber eingebauten Scheinwerfer leuchten aber nun mit Kurvenlicht in die Nacht.
Bei Dunkelheit kommt auch das Heckleuchtendesign mit LED Streifen zur Geltung - und kaschiert gleichzeitig die nun an den Seiten herunterhängende Linie der Leuchten.
Unterm Blech ist die Veränderung weit größer: Der Boxer-Motor erhielt eine Direkteinspritzung und eine Kraftspritze auf 320 PS (dem Facelift Boxster wurden nur 310 PS spendiert) und endlich ist ein Doppelkupplungsgetriebe erhältlich - PDK genannt.
Das gefahrene Modell in klassischem Schwarz ist ausserdem mit dem SportChrono-Paket ausgestattet und bekommt so neben der Eier-Stopp-Uhr auf der Mittelkonsole eine zweite Einstellungsmöglichkeit für die Schaltzeiten des PDK und eine Launch-Control. Letztere ermöglicht den kinderleichten Sprint von 0 auf führerscheingefährdende 100 km/h in 5 Sekunden. Den linken Fuß auf die Bremse, "Sport Plus"-Taste drücken und den Rechten auf das Gaspedal - der Wagen dreht ca. 3750 Touren. Wer jetzt die Bremse loslässt, wird unerbittlich in den Sitz gedrückt.
Im Unterschied zum Vorgänger mit seiner weniger sportlichen Tiptronic können nun auch Hobbyrennfahrer einem Ampelstart gelassen entgegen schauen. Die Schaltvorgänge vergehen ruckfrei, nur die Ganganzeige im Tacho verrät dem Fahrer, welcher der sieben Gänge gerade eingelegt ist - und natürlich die Drehzahl des weiterhin brüllenden Boxer-Motors im Heck.
Verzichtet der Fahrer auf pubertäre Ampelrennen so kann nun bei ausgeschaltetem SportChrono der Cayman zum Gummischwimmtier mutieren. Das PDK schaltet später und lässt den Porsche spritsparender als sein handgeschaltetes Pendant dahingleiten. Bereits bei 60 km/h ist der siebte Gang eingelegt und der Sportwagen wird zum braven Allrounder, der erst im Kickdown nach einer kleinen Denkpause seine Muskeln wieder spielen lässt. Wer dies als wenig Porsche-like empfindet, kann durch Druck auf die "Sport"-Taste seinem teuren Spielzeug mehr Leben einhauchen. Nun werden die Gänge länger gehalten, geht das Schalten blitzschnell von statten und wird der Gaspedalweg kürzer. Mit den nicht ganz optimal für die Finger erreichbaren Schaltknöpfen am neuen PDK- Lenkrad kann der Fahrer auch selbst die Gänge sortieren. Unverständlich, dass das Doppelkuplungsgetriebe nur mit dem großen Lenkrad mit Daumenauflagen, aber nicht mit dem etwas kleineren Sportlenkrad zu haben ist.
Genauso flott wie der Cayman S ist nun auch das neue Navi geworden. In der nun schwarz gehaltenen Mittelkonsole sitzt das teure und immernoch recht tief positionierte große Display mit Touchscreen, welches sich optional in der Mittelkonsole mit Daten aus USB Stick oder Appel MP3-Player versorgen lässt. Der Lotse reagiert schnell und ist angehm zu bedienen, das damit verbundene SoundPackage allerdings lediglich ausreichend - die Investition zum Bose-System liegt für Musikgenießer durchaus nahe, ist der Cayman ohnehin keine ganz billige Anschaffung.
Der Aufpreis zum Boxster für 10 PS Mehrleistung und einem Stahl- statt einem Stoffdach in mittlerer vierstelliger Höhe muss einem Enthusiasten der minimal steifere Cayman wert sein - sonst bleibt das Reptiel lieber beim Porsche-Händler.
Auch sonst kosten PDK, Navigationssystem, Soundsystem, das SportChrono-Paket oder das härte verstellbare Fahrwerk saftige Aufpreise. Vom facegelifteten Volllederpaket mit Nähten in V-Form auf der Mittelkonsole, den optionalen belüfteten Sitzen oder dem beheizbaren Lenkrad nichtmals gesprochen.
Die Aufpreisliste der schwarzen Schönheit beinhaltete auch die neuen 19 Zoll Felgen im unaufgeregten Design die sich ohne PASM trotzdem noch akzeptabel alltagstauglich zeigten.
Fazit:
Der Cayman S mit PDK bleibt ein Sportwagen, dem die Mehrleistung sichtlich gut tut und der nun für jedermann noch einfacher schnell zu fahren ist. Sein sanft schaltendes PDK Getriebe entfaltet erst mit dem optionalen SportChrono-Paket richtigen Biss, ist aber eine echte Empfehlung. Der 2009er Cayman steht für die Porsche-Tradition von komfortablen aber leider auch teuren Sportwagen und könnte durchaus Kunden aus dem Fahrerkreis des teureren 997er abwerben.
Bilder:






















PS: Die Schmuddelwetterzeit hat leider auch der schönen glänzenden Optik des Lacks zugesetzt - trotzdem bleibt genug Cayman fürs Auge übrig. :)