CO2-Abgabe beim Reifenhändler

Adit

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24 Februar 2024
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BMW Z4 G29 sDrive30i
Ich war die Tage beim Reifenhändler und habe vier neue Winterreifen bekommen. Auf der Rechnung stand u.a. "CO2-Abgabe 4x 2,50 €". Ich fragte ob dies eine freiwillige Abgabe sei und bekam zur Antwort, dass die Reifenhändler verpflichtet seien diese Abgabe zu erheben. Hat er recht oder hat er mich vera.... äh... belogen?
 
Google und co defekt?
Naja erstens ist dies ein Totschlagargument für jede Frage in einem Forum und zweitens findet man bei google da tatsächlich nicht direkt was zu. Lediglich die KI antwortet:
Nein, eine direkte CO2-Abgabe auf den Kauf von Reifen beim Reifenhändler gibt es in Deutschland nicht; die CO2-Steuer betrifft primär Energieträger wie Benzin, Diesel, Heizöl und Erdgas. Die Kosten, die beim Reifenkauf entstehen, sind für die Reifen selbst, Montage und Wuchten, und eventuell eine Gebühr für die Entsorgung der alten Reifen, die aber oft bei Neukauf entfällt oder gering ausfällt, nicht aber eine staatliche CO2-Steuer.

Also @Adit ich würde mal behaupten, dass es sich um eine individuelle CO² Greenwashingabgabe oder Umlage deines Reifenhändlers handelt, um die für den Energieverbrauch der Reifenherstellung entstandenen CO² Zertifikatskosten zu kompensieren. Fraglich, wo das Geld dann wirklich ankommt. CO² Zertifikatskosten für Energie entstehen überall wo Energie verbraucht wird und sind im Energiepreis eingepreist. Im Prinzip könnte dann auch auf jeder Rechnung - egal ob Restaurant oder Schuhkauf - eine CO² Abgabe stehen, da bei der Herstellung ja immer Energie verbraucht wird und CO² Zertifikatskosten entstehen (bspw. als Teil des Strom- oder Benzinpreises).

Meine Reifenrechnung vom August diesen Jahres enthielt jedenfalls keine explizite CO² Position und ich würde das Geld nicht zahlen, bzw. eine Information zur genauen Rechtsquelle verlangen.

Mit CO² wird eh schon ein Milliarden Betrugsgeschäft gemacht, siehe Skandale wie diese, um die es viel zu schnell wieder viel zu ruhig geworden ist:
 
Danke @Bumbum. Genau wie du sagst, die Suchmaschinen geben nicht viel her und bevor ich Negativwerbung in meinem Umfeld mache wollte ich hören ob es bei anderen Händlern ebenso gehandhabt wird. Offensichtlich hat mein Händler eine weitere Einnahmequelle entdeckt die seinen Profit um 1 bis 2% steigert.
 
Danke @Bumbum. Genau wie du sagst, die Suchmaschinen geben nicht viel her und bevor ich Negativwerbung in meinem Umfeld mache wollte ich hören ob es bei anderen Händlern ebenso gehandhabt wird. Offensichtlich hat mein Händler eine weitere Einnahmequelle entdeckt die seinen Profit um 1 bis 2% steigert.

Da würde ich aber noch mal nachfragen und ggf. diesen Betrag zurück fordern.
Das würde ich bei einem Reifenhändler nicht akzeptieren 😉😡
 
Na das habe ich bei Zahlung getan. Die Antwort war sehr deutlich, dass sie verpflichtet seien diese Abgabe zu erheben. Der Drops ist gelutscht und es geht nur um eine kleine Summe. Meine Konsequenz ist: den Händler in Zukunft meiden und meine Erfahrung mit ihm zu kommunizieren. Das bedeutet für ihn, er verzichtet wegen 10 Euro auf zukünftige Geschäfte.
 
@Adit erst mal Respekt für deine gelassene Einstellung!

Hast du mal geguckt, wo deine Reifen hergestellt wurden?
Erkennt man am "Made in..." Aufdruck oder anhand des DOT Schlüssels (googlen).

Wenn das Herstellungsland zufällig außerhalb der EU liegen sollte, wäre der geforderte CO² Preis noch lächerlicher, da die o.g. CO² Zertifikatskosten tatsächlich nur für Energieverbrauch innerhalb der EU entstehen.
Also wenn die Reifen Made in China, USA oder sonstwo sein sollten, könnte man gar gewisse Betrugsabsichten unterstellen, da dann für die verbrauchte Energie sicher keine CO² Zertifikate gekauft wurden... :whistle:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab im Oktober Reifen gekauft, ebenfalls ohne diese ominöse Postition. Das schriftliche Angebot eines größeren Regionalen Reifenhändlers hatte die Position ebenfalls nicht.

Es mag schon sein das sich der Reifenhändler - intern - dazu comittet hat und deswegen das Personal dazu "verpflichtet" ist - was schon ungeschickt genug ist. Aber eine greifende Gesetzgebung dazu gibt es defintiv nicht. Schon gar nicht das etwas pauschal berechnet wird...Außerdem hat ein Händler ohne Produktion bis auf Logistik gar keine wesentlichen energetischen CO2 Aufwände selbst zu verantworten, außer halt im Einkauf.
Und da würde ich den Spieß umdrehen und nach der Berechnungsgrundlage für die 2,5€ den PCF (Product Carbon Footprint) genau der Reifen fragen (wird schwierig) - generell zählt da auch die ganze Vorieferkette mit rein, und im "Cradle to grave" werden sogar Sachen wie die Nutzungsphase bis zur Entsorgung bilanziert. Wenn man schon dabei ist einfach mal fragen ob die Reifen EUDR konform sind, was bei Kautschuk definitv unter der Nachweißpflicht steht.
@Adit
(...)Wenn das Herstellungsland zufällig außerhalb der EU liegen sollte, wäre der geforderte CO² Preis noch lächerlicher (...)
Also lächerlich ist es so oder so da sind wir uns einig, aber genau für das was du beschreibst gibt es den CBAM, praktisch eine CO2 Einfuhrabgabe, sonst wäre das Prinzip einer europäischen CO2 Steuer viel zu leicht aushebelbar bzw. würde den heimischen Markt zu sehr benachteiligen. wie du richtig beschriebst. sprich wenn dann wäre es da eigentlich eher weniger lächerlicher.

Aber wie gesagt alles Quatsch ein Einzelhändler muss gar nix unmittelbar zahlen und der Kunde erstrecht nicht. Es wird in der Praxis auch alles pro Wirtschaft ausgelegt und aufgeweicht.
 
...wegen € 10,- macht Ihr so einen Aufriss? &:

Sorry, dass wäre MIR zu doof - entweder man kauft dort, oder halt nicht. Hat der Gesamtpreis der Reifen gepasst? Ja, dann spielt die angebliche CO2-Abgabe keine Rolle - Nein, dann macht die kleine Abgabe auch keinen Unterschied und es wird halt dort nicht gekauft, oder?

Aber deshalb diskutiere ich doch nachträglich nicht noch mit dem Händler und versuche irgend etwas "nachzufordern". Ist Euch irgendwie langweilig? :whistle:
 
...wegen € 10,- macht Ihr so einen Aufriss? &:

Sorry, dass wäre MIR zu doof - entweder man kauft dort, oder halt nicht. Hat der Gesamtpreis der Reifen gepasst? Ja, dann spielt die angebliche CO2-Abgabe keine Rolle - Nein, dann macht die kleine Abgabe auch keinen Unterschied und es wird halt dort nicht gekauft, oder?

Aber deshalb diskutiere ich doch nachträglich nicht noch mit dem Händler und versuche irgend etwas "nachzufordern". Ist Euch irgendwie langweilig? :whistle:

Rainer jetzt mal ein praktisches Beispiel, du fährst zu deiner Reifenfirma und fragst z. B. was 2 Hinterreifen inc. Montage kosten. Der Händler nennt dir einen Preis, als die Montage erledigt ist, bekommst du die Rechnung und da taucht auf einmal diese ominöse CO 2 Steuer auf von sagen wir mal 10€ würdest du diese einfach so bezahlen?
Ich z.B. nicht, ich würde zumindest nachfragen und mir den gesetzlichen Hintergrund dieses Betrages erklären lassen. Es geht mir dabei nicht um den Betrag, sondern ums Prinzip.
Ich bin nämlich allergisch, gegen Abzocke 😡
 
...wenn er das VORHER nicht als Gesamtpreis mitgeteilt hat, dann könnte er seine Reifen behalten. Ganz einfach.

ABER - ich habe noch NIE erlebt, dass nachträglich der Rechnungsbetrag nicht gepasst hat - allerdings frage ICH grundsätzlich nach einem Gesamtpreis.
 
...wenn er das VORHER nicht als Gesamtpreis mitgeteilt hat, dann könnte er seine Reifen behalten. Ganz einfach.

ABER - ich habe noch NIE erlebt, dass nachträglich der Rechnungsbetrag nicht gepasst hat - allerdings frage ICH grundsätzlich nach einem Gesamtpreis.

Ich auch nicht und war immer mit dem Preis zufrieden, den mir die Firma genannt hatte. Dieser stand dann auch so auf der Rechnung
 
Also lächerlich ist es so oder so da sind wir uns einig, aber genau für das was du beschreibst gibt es den CBAM, praktisch eine CO2 Einfuhrabgabe, sonst wäre das Prinzip einer europäischen CO2 Steuer viel zu leicht aushebelbar bzw. würde den heimischen Markt zu sehr benachteiligen. wie du richtig beschriebst. sprich wenn dann wäre es da eigentlich eher weniger lächerlicher.
Schon richtig, allerdings gilt CBAM m.W.n aktuell noch nicht für Reifen, sondern wird bis 2030 erst mal schrittweise ausgerollt!?

...wenn er das VORHER nicht als Gesamtpreis mitgeteilt hat, dann könnte er seine Reifen behalten. Ganz einfach.
Da man die 10€ höhere Rechnung in der Regel bekommt, nachdem die neuen Pellen aufgezogen und die alten "entsorgt" sind, dürfte das zumindest zeitlich nicht ganz so einfach werden.

Allerdings habe ich auch schon erlebt, dass mir telefonisch bei Termin-/Auftragsvergabe ein geringerer Preis genannt wurde, als anschließend auf der Rechnung stand (Montage pro Rad plötzlich +5€ teurer). Als ich das bemängelt habe, wurde die Rechnung aber auf den telefonisch vereinbarten Wert korrigiert.


Und mir würde es da keineswegs um die o.g. 10€ gehen, sondern um's Prinzip, dass ich für etwas bezahlen soll, was
1. zuvor so nicht kommuniziert wurde (so hatte ich @Adit zumindest verstanden)
2. mit einer Falschbehauptung begründet wurde
3. und unter dem modernen Deckmäntelchen des Klimaschutzes auch andere Kunden wie die u.U. gutgläubige Oma Elsbeth geschröpft werden.
 
Schon richtig, allerdings gilt CBAM m.W.n aktuell noch nicht für Reifen, sondern wird bis 2030 erst mal schrittweise ausgerollt!?
Richtig, das ist ja gerade der. Punkt. Es gibt keine CO2-Abgabe auf die Einfuhr von Endprodukten und erst recht keine auf Produktebene im Inland.
(...)
3. und unter dem modernen Deckmäntelchen des Klimaschutzes auch andere Kunden wie die u.U. gutgläubige Oma Elsbeth geschröpft werden.
Genau das wäre auch das was mich daran stört, unter gewissen Bedingungen freiwillig gerne, aber nicht einfach pauschal mit einer scheinheiligen sogar falschen Begründung. Sonst geht die wohlmöglich gut gemeinte Absicht in der Signalwirkung ganz schnell ziemlich nach hinten los.
 
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