Crash mit geliehenem Jaguar in Stuttgart

Ich habe das Gefühl, hier fallen wieder einige in die Informationsblase des Internet 2.0 rein.
Dadurch, dass wir hier jeden Vorfall der deutschlandweit geschehen ist, lang und breit besprechen und aufgrund des Anklicken der Links auch noch auch zusätzlich personalisierte Lesevorschläge zum selben Thema angeboten werden, kommt der Eindruck hoch, das sei ein großes Problem.
Aber ist es wirklich so groß? Wie viele 20 Jährige "rasen" mit 500 PS Autos herum, und töten dabei Unschuldige? Sind es wirklich so viele, sodass man tatsächlich deshalb Gesetz machen sollte?
Imho ist die Hauptgruppe eher 25-35 Jahre alt. Sollte man die auch Reglementieren? Dann müssten auch hier einige ihren geliebten Z3/Z4 abgeben!

Es ist tragisch, was da in Stuttgart passiert ist!
Die Polizei und die Staatsanwaltschaft werden nun alle Fakten sammeln und ein Gericht wir diese Fakten einsehen, die Umstände berücksichtigen und mit großer Sicherheit zu einem relativ fairen Urteil gelangen. Dass kann wegen einem möglichen technischen Defekt ein glatter Freispruch sein, es kann aber auch wegen stumpfen Wahnsinn eine mehrjährige Haftstrafe sein. Wahrscheinlich wir es irgendetwas in der Mitte sein.

Der viel zu frühe Ruf nach einer völlig übertrieben harten Bestrafung und veränderten Gesetzen, gepaart mit wilden Vermischungen der Themen mit landläufigen Minderheiten-Stereotypen ist leider eine fürchterliche Unart geworden. Anschließend sind alle enttäuscht, wenn es "nur" eine Bewährungsstrafe geworden ist. Man kann ja nur enttäuscht werden, bei der Eingangs-Erwartungshaltung! Und schon ist sie wieder da, die latente selbst eingeredete Unzufriedenheit über das "System".

Ich warte mit meinem persönlichen Urteil lieber bis zum Ende des Prozesses, aber mindestens jedoch, bis die Polizei alle Fakten zusammen gesammelt hat.
 
kreditkarten bekommst du mittlerweile überall hinterher geworfen
 
Mein Beileid an die Hinterbliebenen.

Warum macht man keinen stufen Führerschein für PKW (mit PS Begrenzung)

Hier muss Anklage auf Mord und nicht (versuchter Mord) erhoben werden

Für mich ist s auch Unfassbar, was für Idioten da draußen auf der Straße täglich unterwegs sind.
 
Nun ja jetzt ist er dort, wo er auch hingehört und zwar im Knast 👍
Und ich bin mir ziemlich sicher, er hat nicht nur durch seine Dummheit zwei Menschleben zerstört sondern auch das eigene.
 

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... Hier muss Anklage auf Mord und nicht (versuchter Mord) erhoben werden ...
Nachdem Lupo nun schon zweimal darauf aufmerksam gemacht hat, dass das Kappes ist, und es dennoch nun zum dritten Mal gebracht wird, platzt mir doch etwas der Kragen. :eek: :o

Bitte erläutere uns doch mal, lieber "Ernie", warum vorliegend der Straftatbestand des Mordes erfüllt sein soll, und nicht beispielsweise der Straftatbestand des Totschlags oder der fahrlässigen Tötung. :cautious:

Um dir einen kleinen Anstoß in die richtige Richtung zu geben: In einem Rechtsstaat ist die Justiz kein Wunschkonzert und auch keine Willkürinstanz, wo man einfach nach Belieben so verurteilt, wie das der empörte Bürger gerne hätte. Sondern da gibt es verbindliche Regeln, ziemlich viele übrigens, und einen langen Rechtsweg, der beschritten werden kann, wenn die zuständigen Stellen diese Regeln nicht korrekt anwenden.

Und nun bist du an der Reihe. :cautious:
 
Hier gibt ein alter Hase Tipps fürs richtige Autofahren.
Alle jubeln und probieren das gleich aus.
Im öffentlichem Straßenverkehr! Ich seh Videos von Ausfahrten mit teils heftigen Drifts im Grünen.
Alles geil!
Hier hat ein dummer 20 jähriger seine Fähigkeiten stark überschätzt wie tausende andere in ihrer Jugend auch. Dummheit bleibt nur die Waffen werden stärker.
Hängt ihn doch gleich an den nächsten Laternenpfosten. Oder wie war das mit dem ersten Stein?
 
Hier hat ein dummer 20 jähriger seine Fähigkeiten stark überschätzt wie tausende andere in ihrer Jugend auch.

Wie Du schon sagst, überschätzt jeder mal seine Fähigkeiten und hat das mangels Fahrpraxis und Selbstüberschätzung im jüngeren Alter sicher deutlich häufiger getan als nach x Jahren, da schließe ich mich auch mit ein.
Für mich impliziert das aber nicht vermeintliche Aktionen (wie mutmaßlich, dem Unfallbild nach zu urteilen) wie auch wieder hier, wo junge Menschen mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit durch die Stadt rasen und das am liebsten noch mehrfach tun um Aufmerksamkeit zu bekommen. Das sind für mich nicht die gleichen Typen wie jene "Spinner" mit Benzin im Blut, die auf der Landstraße mal zu schnell fahren und sich in aller Regel damit höchstens selbst gefährden und einfach Fahrspaß wollen. Denen ist es egal ob sie gesehen werden oder nicht.
Die Nürtinger Autovermietung des hier verunglückten Jaguars wirbt auch auf ihrer Homepage mit einer "extrem lauten Auspuffanlage" und spricht damit eine entsprechende Zielgruppe an, die den Wagen und die Leistung dann sicher nicht im Schwarzwald oder auf der A81 mal auskosten möchte, sondern oftmals bewusst dorthin fährt, wo sie gesehen und gehört werden.
Und da spielt es aus meiner Sicht oft eine eher nachgelagerte Rolle, ob das Auto nun 200 oder 500 PS hat. Die Idioten die sich in der Stadt absolut nicht im Griff haben, werden das vermutlich auch mit einem Golf GTI mit entsprechender Auspuffanlage machen. Eine allgemeine PS-Reglementierung würde aus meiner Sicht kaum etwas helfen und trifft zu 99% die Falschen, eine strengere Altersbeschränkung bei Vermietungen würde ich dagegen befürworten.

Und wie Brummm schon sagt, die Unkenrufe nach einer möglichst harten Bestrafung sind einfach Fehl am Platz. Warum nicht gleich wegen Verbrechen gegen die Menschheit anklagen?
Es gibt für schlimme Unfälle wie diese angemessene Straftatbestände und ich gehe in der aktuellen Debatte davon aus, dass die Justiz alle Mittel ausschöpfen wird, um den Fahrer angemessen und hart zu bestrafen, der Straftatbestand des Mordes ist aber in einem solchen Fall schlichtweg Schwachsinn.
Mal davon ab ist das Ganze Ereignis für den Verursacher auch ein Desaster, für das er selbst natürlich zu 100% verantwortlich ist und gerade stehen muss. Gewollt war es aber mit Sicherheit nicht und dieser Moment seiner geistigen Unreife hat ihm sein komplettes Leben und das einiger Beteiligter ruiniert.
 
Nun Leute Streitet euch deswegen nicht und davon werden auch die Toten nicht mehr lebendig.
Und bitte immer daran denken, jedem seine Meinung zu einen Thema und gut ist es 👍
 
Mein Beileid an die Hinterbliebenen.



Hier muss Anklage auf Mord und nicht (versuchter Mord) erhoben werden

Ich tippe mal, das zu einem Mord auch die Absicht gehört, jemanden töten zu wollen.
Wenn Du einen Auffahrunfall fabrizierst, sollte man Dir doch auch keinen Vorsatz unterjubeln nur weil Du an diesem Tage etwas verpennter in das Auto gestiegen bist und Du theoretisch nur bedingt zum Führen des Fahrzeugs fähig warst.
 
Nachdem Lupo nun schon zweimal darauf aufmerksam gemacht hat, dass das Kappes ist, und es dennoch nun zum dritten Mal gebracht wird, platzt mir doch etwas der Kragen. :eek: :o

Bitte erläutere uns doch mal, lieber "Ernie", warum vorliegend der Straftatbestand des Mordes erfüllt sein soll, und nicht beispielsweise der Straftatbestand des Totschlags oder der fahrlässigen Tötung. :cautious:

Um dir einen kleinen Anstoß in die richtige Richtung zu geben: In einem Rechtsstaat ist die Justiz kein Wunschkonzert und auch keine Willkürinstanz, wo man einfach nach Belieben so verurteilt, wie das der empörte Bürger gerne hätte. Sondern da gibt es verbindliche Regeln, ziemlich viele übrigens, und einen langen Rechtsweg, der beschritten werden kann, wenn die zuständigen Stellen diese Regeln nicht korrekt anwenden.

Und nun bist du an der Reihe. :cautious:
Denke mal an § 1



Wenn ich ein Fahrzeug habe mit über 500 PS habe sollte ich auch wissen was ich mache damit

Der Fahrer des Sportwagens war zu schnell unterwegs und ist ins Schleudern geraten,

auf die Gegenspur gelangt und schließlich dann seitlich in den Kleinwagen gekracht.


Das Auto, das in einer Parkplatzausfahrt stand, wurde erst gegen einen Baum und anschließend in das Außenmobiliar und die Scheiben eines Cafés geschleudert

"Poser"-Szene?



Das ist für mich kein normaler Unfall, sondern bewusst provoziert



Ich bin vorgeschädigt fahre aber auch gerne schnell (aber nicht in der Stadt)

Wegen einem Betrunkenen Autofahrer habe ich 3 Jahre im Krankenhaus gelegen mit 18 Operationen
 
Ist nicht böse gemeint, aber was du anführst, ist von vorne bis hinten entweder falsch oder unsinnig.

Wir müssen das nicht weiter "diskutieren". Verstanden ist hoffentlich, dass es in einem Rechtsstaat nicht darauf ankommt, wie der Laie sich die Umstände vorstellt und welche Strafe er per Daumenpeilung für diese Vermutungen gerne sehen würde.
 
Das ist halt immer der Punkt bei solchen Vorfällen, aus welcher Perspektive betrachte ich die Geschehnisse?
Der Verursacher hat sicher eine gänzlich andere als die unschuldig Betroffenen und wir als Aussenstehende sehen es ebenso differenziert, wie man hier lesen kann.
Ich als Verursacher würde mir wünschen, einen solchen Unfall nicht zu überleben. Leider ist es aber oft umgekehrt, dass Unschuldige zu Tode kommen.

Dieser Unfall ist einfach tragisch und ein trauriges Schicksal für alle Beteiligten. Ich bin mir aber sicher, dass ähnliches trotzdem wieder passieren wird, weil wir Menschen nunmal Fehler machen. Im Nachhinein sind wir in der Regel immer schlauer.
 
Das ist halt immer der Punkt bei solchen Vorfällen, aus welcher Perspektive betrachte ich die Geschehnisse?
Der Verursacher hat sicher eine gänzlich andere als die unschuldig Betroffenen und wir als Aussenstehende sehen es ebenso differenziert, ...
Der springende Punkt ist derjenige, dass es derzeit noch überhaupt keine Frage der "Perspektive" ist - weil die Umstände des Vorfalls, d.h. der relevante Sachverhalt, noch gar nicht vollständig bekannt sind.

Daher ist es hier keine "... differenzierte ..." Sichtweise, sondern schlichtweg eine Mutmaßung ins Blaue, wenn jemand daherkommt und von "Mord" spricht. Denn ob straftatbestandlich ein Mord vorliegt oder ein anderes Delikt, kann erst nach Ermittlung aller relevanten Umstände ergründet werden. Und das dann auch nur von der zuständigen Staatsanwaltschaft, weil nur die dann die erforderlichen Informationen und das Fachwissen beisammen hat.

Allenfalls könnten wir hier in moralischer Hinsicht differenzieren. Aber nicht einmal das geht, weil eben (noch) zu viele Informationen fehlen (können).
 
Update: Der 20-jährige Fahrer des PS-starken Mietautos soll laut der vorläufigen Einschätzung eines Gutachters mit 80 bis 100 Stundenkilometern unterwegs gewesen sein. Der mutmaßliche Unfallverursacher sitzt seit Donnerstag in Untersuchungshaft.
Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung

Seine Anwältin sagt, er sei kein Raser
 
Ich finde die Idee eines Stufen-Führerscheins hat was.

Und wenn Daddy oder Kumpel Fahrzeug zugänglich machen, fahren sie mit ein.
Hätte ich mir vor 35 Jahren auch nicht denken können, das ich jetzt so was sage.
 
Nochmal: Sind Fahranfänger mit stark motorisierten PKWs wirklich DAS Problem?
Aufgrund der Versicherungseinstufung können sich die meisten Fahranfänger höchstens einen Kleinwagen leisten.
Und "rasen" kann man damit auch. Selbst ein Smart fährt über hundert - wie der Jaguar in diesem Fall.

Was ist mit den ganzen Studenten, die sich kein eigenes Auto leisten können und dann auch keine Fahrpraxis sammeln können, weil Papa einen dicken BMW fährt? Ist das gerecht? Nur weil ne Handvoll Jungs 500 PS Jaguars leihen?
Und habt ihr mal an die Frauen gedacht - heute am Weltfrauentag?
Ist es gerecht dass alle Frauen, obwohl sie nicht zu dieser Risikogruppe gehören, ebenfalls drunter leiden würden, nur weil eine handvoll Jungs sich 500 PS Jaguars leihen?

Nein, dass macht alles keinen Sinn!
 
Eine allgemeine PS-Reglementierung würde aus meiner Sicht kaum etwas helfen und trifft zu 99% die Falschen, eine strengere Altersbeschränkung bei Vermietungen würde ich dagegen befürworten.

Ich denke auch, dass die Mietwagen eher das Problem sind (zumindest ein großer Teil davon). Daher würde ich anregen, eine gewisse mindest Selbstbeteiligung gesetzlich vorzuschreiben (e.g. 2% oder 3% vom Fahrzeuglistenpreis). Man fährt einfach anders, wenn man weiß das man bei jedem kleinen Unfall paar Tausend EUR auf n Tisch legen muss. Beim eigenen Fahrzeug tut es einem finanziell ja auch weh (Rückstufung in der Versicherung, SB, den ganzen Ärger mit Reperatur oder neuen Wagen finden).

Strenge Altersbeschränkung oder Stufen-Führerscheine lehne ich strikt ab. In einem freien Land sollte einem niemand vorschreiben, was man kaufen darf.

Habe meinen Z4 M auch im Alter von 24 gekauft und der ist immernoch unfallfrei. Was musste ich mir damals alles anhören... z.B. wie kann man in dem Alter so ein Auto fahren? Rückblickend war es doch eine gute Entscheidung 8-)

Alt wird man von alleine - das ist kein Verdienst. Alter allein macht niemand zu einem guten Autofahrer. (sonst müsste ja der 70 Jährige Opa, der nur 3 TKM im Jahr fährt der beste Autofaher sein). Also bevor so ein Unsinn wie Stufen-Führerschein gefordert werden - fordert doch lieber ein verpflichtendes Fahrsicherheitstraining. Habe bereits 2 absolviert und dabei lernt man wirklich etwas übers Autofahren.

Auch wird hier viel zu viel auf die PS geschaut. Fakt ist, dass der Unfall mit 80-100 kmh passiert ist. Das schafft doch heute jedes Fahrzeug. Der gleiche Unfall hätte also auch mit einem X118i (oder jedem anderen 1.6 Tonnen Auto) passieren können.
 
...Strenge Altersbeschränkung oder Stufen-Führerscheine lehne ich strikt ab. In einem freien Land sollte einem niemand vorschreiben, was man kaufen darf. ...
Interessante Aussage - weil sie in Bezug auf Alter und Führerschein untauglich ist, dafür aber gerade deinen eigenen Vorschlag ins Aus befördert. ;)

Beschränkungen bei dem Führen gefährlicher Gegenstände gibt es seit Langem - nicht nur in Bezug auf den Führerschein. Das hat nichts mit einer Verringerung der „Freiheit“ im Land oder mit Kaufverboten zu tun, sondern dient dem Schutz der Bevölkerung.

Insofern wären Maßnahmen wie weitergehende Altersbeschränkungen, Stufenführerscheine oder Nach- und Fortbildungspflichten der Führerscheininhaber definitiv diskutierbare Maßnahmen. :t

Problematisch bis untauglich wäre dagegen m. E. eine gesetzlich vorgeschriebene Mindest-Selbstbeteiligung bei der Automiete. Denn damit griffe der Staat in die Privatautonmie der Vertragsparteien ein. Also täte genau das, was du in deinem o.a. Kommentar ablehnst.
 
Meint ihr nicht, dass wenn jugendliche Sportwagenmieter ein echtes Problem wären, dass die Versicherungen ganz von alleine darauf kommen würden, entweder die SB exorbitant zu erhöhen, oder noch wahrscheinlicher, es ganz zu unterbinden?
Autovermietung mit Mindestalter gibt es zu genüge. Dieses Mindestalter wird nicht vorrangig von den Vermietern gefordert (die wollen vermieten, egal an wen), dieses Mindestalter steht in der Versicherungspolice. Aber auch hier sind es meistens nur 21 Jahre.

Wenn etliche Versicherung - die ja die Kosten übernehmen müssen - keine oder geringe Altershürden setzten, dann scheint das Problem offensichtlich nicht ganz so groß zu sein. Oder?!?
 
Zuletzt bearbeitet:
Beschränkungen bei dem Führen gefährlicher Gegenstände gibt es seit Langem - nicht nur in Bezug auf den Führerschein.
Ja, und ich bin der Meinung, dass die bestehenden Beschränkungen vollkommen ausreichend sind. Man sollte nicht jeden Einzelfall hernehmen, um härtere Beschränkungen zu fordern.

Das hat nichts mit einer Verringerung der „Freiheit“ im Land oder mit Kaufverboten zu tun, sondern dient dem Schutz der Bevölkerung.
Leider wird das Argument Schutz der Bewölkung ständig vorgeschoben, um zweifelhafte Maßnahmen (z.B. Vorratsdatenspeicherung) zu rechtfertigen.
Eine erweitere Altersbeschränkung für den Erwerb und Gebrauch von Sportwagen empfinde ich als ungerechtfertigte Maßnahme, die junge Menschen diskriminiert.
Übrigens kann man mit 18 Jahren eine Schusswaffe legal erwerben. Will hier jemand ernsthaft behaupten, dass von einem 911 mehr Gefahr ausgeht?

Insofern wären Maßnahmen wie weitergehende Altersbeschränkungen, Stufenführerscheine oder Nach- und Fortbildungspflichten der Führerscheininhaber definitiv diskutierbare Maßnahmen
Altersbeschränkungen, Stufenführerscheine und Nach- und Fortbildungspflichten der Führerscheininhaber sind für mich zwei paar Schuhe. Letzteres gerne (z.B. Kenntnis Nachweis durch Teilenahme an einem Fahrsicherheitstraining). Altersbeschränkungen oder Stufenführerscheine hingegen halte ich nicht für zielführend und diskriminierend. Nur weil jemand ein gewisses Alter erreicht hat, heißt das nicht automatisch das regelmäßige Fahrpraxis oder Fahrerisches Können vorhanden ist. Auch kann ich mich nicht damit anfreunden, jemanden zu zwingen erstmal paar Jahre mit X PS zu fahren, nur weil die Allgemeinheit das für gut und weniger gefährlich empfindet. Wie gesagt, der Unfall hätte auch mit fast jedem anderen Auto passieren können.

Problematisch bis untauglich wäre dagegen m. E. eine gesetzlich vorgeschriebene Mindest-Selbstbeteiligung bei der Automiete. Denn damit griffe der Staat in die Privatautonmie der Vertragsparteien ein. Also täte genau das, was du in deinem o.a. Kommentar ablehnst.
Jedes Gesetz und jede Vorschrift ist ein gesetzlicher Eingriff. Die Frage ist doch immer, wie gravierend dieser Eingriff ist und ob die positiven Folgen die negativen Folgen überwiegen. Ich persönlich denke es würde eher dem Zweck dienen, eine gewisse Selbstbeteiligung vorzuschreiben - als ein Mindestalter. Denn ich bezweifel stark, dass jemand nur aufgrund höheren Alters ein besserer Fahrer ist oder zu weniger Dummheit neigt. Das eine gewisse SB zu einem defensiverem Fahrverhalten führt, kann man denke ich mit Studien nachweisen.

Meint ihr nicht, dass wenn jugendliche Sportwagenmieter ein echtes Problem wären, dass die Versicherungen ganz von alleine darauf kommen würden, entweder die SB exorbitant zu erhöhen, oder noch wahrscheinlicher, es ganz zu unterbinden?
Guter Punkt! Mein Vorschlag kam daher, dass es bei den Vermietungen am Ring schon sehr hohe SB gibt. Meines Wissens scheint das dort sehr gut zu funktionieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider wird das Argument Schutz der Bewölkung ständig vorgeschoben, um zweifelhafte Maßnahmen (z.B. Vorratsdatenspeicherung) zu rechtfertigen. ...
Nur mal kurz stellvertretend für die mehrfachen Hinkefüße in deiner „Argumentation“ (für die anderen fehlt mir die Zeit)

Nein, in einem Rechtsstaat wird der Schutz der Bevölkerung gerade nicht für „zweifelhafte Maßnahmen“ missbraucht. Sondern es wird entlang der Grundsätze des Rechtsstaats kritisch und gerichtlich überprüfbar abgewogen. Was man übrigens auch an dem Beispiel der Vorratsdatenspeicherung sehen kann. Womit dein einziges Beispiel unter den „... ständigen ...“ Vorschiebungen gerade fehlgeht. Welche vielen anderen Beispiele hast du denn noch? Ist nur rhetorisch gefragt, die Antwort ist klar.

So oder so bleibt es dabei, dass dein Vorschlag nun einmal rechtsstaatlichen Grundsätzen widerspricht, mithin hoch problematisch bis untauglich ist, wohingegen Anforderungen an das Führen von Kraftfahrzeugen dem Grunde nach völlig in Ordnung sind. Ob man solche Maßnahmen gut findet, ist eine andere Frage, das lässt sich natürlich diskutieren. Aber ernstlich diskutieren lassen sich eben nur solche Maßnahmen, die nicht von vornherein scheitern müssen.

Im Übrigen sehe ich es wie Lupo, dass das Thema nicht derart raumgreifend ist, dass man zwingend regulieren müsste. Wobei ich allerdings höhere Anforderungen an Führerscheininhaber auch unter anderen Aspekte richtig gut fände.
 
Zunächst mal auch mein Mitgefühl an alle Angehörige der Opfer.
Der Anblick des Kleinwagens ist übrigens einer der Hauptgründe, warum mein erstes Auto ein 5er und kein Kleinwagen ist/war. Ich weiß, die Aussage ist irgendwie etwas unangebracht angesichts der Unfallopfer, trotzdem finde ich es wichtig, diese Gefahr der fehlenden passiven Sicherheit bei Kleinwagen ins Gedächtnis zu rufen. Da nützt es auch nichts einen nagelneuen Kleinwagen (der Unfallwagen sieht mir nach einem halbwegs aktuellen Modell aus) zu nehmen mit ESP, zig Airbags und drölf NCAP Sternen. Die Unfallfolgen sind in einem kleinen, leichten Wagen meist fatal, wenn die Geschwindigkeiten, wegen mir, 50 kmh deutlich überschreiten. Bei einem Frontalcrash gibt es da nahezu immer Tote, gegen ein "ausgewachsenes" Auto. Habe ich jetzt schon von mehreren Feuerwehrleuten gehört, dass man bei Frontalunfällen mit Fahrzeugen der Golfklasse und darunter schon mit Toten rechnet.
 
Dafür muss man dann Abstriche bei der Sicherheit machen, bei einem kleineren Auto. Die kinetische Energie hängt nun mal maßgeblich mit der Masse zusammen. Steht jedem frei da die Prioritäten zu setzen, aber ich denke viele sind sich der damit verbundenen Gefahr nicht bewusst.
 
Nein, in einem Rechtsstaat wird der Schutz der Bevölkerung gerade nicht für „zweifelhafte Maßnahmen“ missbraucht. Sondern es wird entlang der Grundsätze des Rechtsstaats kritisch und gerichtlich überprüfbar abgewogen. Was man übrigens auch an dem Beispiel der Vorratsdatenspeicherung sehen kann.
Ich glaube wir reden aneinander vorbei, oder Du verwendest meine Argumente absichtlich gegen mich. (nicht böse gemeint, so macht es eben ein guter Anwalt ;-)

Mir geht ging es darum, dass „zweifelhafte Maßnahmen“ im Sinn von Gesetzen mit dieser Begründung erstmal gefordert und von der Politik als Gesetz erlassen werden. Das diese Maßnahmen ungerechtfertigt sind stellt sich doch erst viele Jahre später vorm Verfassungsgericht heraus. In sofern ist die Vorratsdatenspeicherung ein gutes Beispiel für das Beschließen von „zweifelhafte Maßnahmen“ bzw. blinder Aktionismus.

Im Übrigen sehe ich es wie Lupo, dass das Thema nicht derart raumgreifend ist, dass man zwingend regulieren müsste.
In dem Punkt gehe ich d’accord. Haken wir meinen Vorschlag mit der SB als blöde Idee ab.
 
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