Der "Mute" - E-Fahrzeug der TU München

Chris_1977

macht Rennlizenz
Registriert
30 Mai 2004
Ort
München/Erding
Wagen
BMW Z3 roadster 3,0i
Morgen zusammen,

wir haben ja hier schon des öfteren über den Sinn und Unsinn von Hybrid- und E-Fahrzeugen diskutiert. Hier möchte ich nun auf einen anderen Ansatz für die Darstellung eines E-Fahrzeugs hinweisen (im Vergleich zum Tesla oder Chevrolet Volt, etc.).
Weil ich auch ein bisschen beteiligt bin am Projekt der Technischen Universität München, würde ich gerne Euere Meinung zum "Mute" kennen. Nicht zuletzt deshalb, weil hier ja doch tendenziell das Klientel liest, das zur "Freude am Fahren" steht... ;)

Der "Mute" ist ein kleines E-Fahrzeug, das vor allem kostengünstig dargestellt werden soll. Trotz der relativ kleinen Leistung von 20 kW soll der Fahrspaß nicht zu kurz kommen. Dies garantieren ein relativ kleines Leergewicht sowie ein Torque-Vectoring-Getriebe (funktionsähnlich zum BMW X6 oder Audi S4) zum Antrieb der Hinterachse.

Hier zwei Links, auf Google findet man noch eine Vielzahl weitere.

http://www.atzonline.de/Aktuell/Nac...enstiges-E-Fahrzeug-zur-IAA-2011-bringen.html


http://www.auto-news.de/auto/news/a...Muenchen-will-Elektroauto-entwickeln_id_27537

Viel Spaß beim Lesen,
Christian
 
AW: Der "Mute" - E-Fahrzeug der TU München

Stehe diesem "E-Wahn" tendenziell kritisch gegenüber. Die Fahrzeuge ( ausgenommen der Tesla Roadster ) wirken für mich alles zu seh "abgehoben" vom Design. Warum muss ein E-Fahrzeug so anders aussehen wie ein normales Verbennungsfahrzeug( Auspuffrohre,Kühlerflächen,große Radkästen ,etc. )? Mir ist klar das das alles augrund der besseren aerodynamik optimiert ist, aber das zerstört für mich immer jegliche Emotionen die ich persönlich einem Fahrzeug entgegenbringe. Die Autoindustrie muss verstehen dass es auch Leute gibt die sich ein paar % Wirkungsgrad sonstwohin stecken und lieber ein optisch vernüftiges Auto haben möchte. Grade Autos die für die "sportlich" orientierte Kundschaft entwickelt werden sollten sowas bieten.

Ich werde mir ein E-Auto nur kaufen um von A nach B möglichst kostengüsntig zu kommen, der Rest ist mir Schnuppe. Aber richtig sportlich wird so ein Wagen für mich nicht ( liegt wahrscheinlich daran dass wir mit Verbrennungsmotoren aufgewachsen sind ). Und selbst wenn der Brennstoff der Zunkunft über 4-6€ pro Liter kostet werde ich noch ein Spaßauto haben was sich auf die herkömmliche Art und weise bewegt ( dann entsprechend weniger )

Ich blike ernüchternd der automobilen Zukunft entgegen....

MFG
 
AW: Der "Mute" - E-Fahrzeug der TU München

für mich wäre solch ein Fahrzeug auch nichtmal als Stadtfahrzeug interessant, macht doch kein Spaß damit rumzugurken:D

gibts eig einen Lehrstuhl der da die Hauptentwicklung betreibt, wenn ja welcher?
Oder macht da jeder n bisschen was...
 
AW: Der "Mute" - E-Fahrzeug der TU München

Die einzige Meinung, die ich derzeit noch - wohl auch noch für die nähere Zukunft - vertreten kann ist, dass sämtliche Konzepte an der ländlich wohnenden Bevölkerung vorbeigeht. (Und sie stellt immer noch den größten Anteil dar.) Warum? Es ist immer wieder das Thema "Reichweite". Denn Pendler werden kaum bei den Tüftlern berücksichtigt..... jedenfalls noch. Es sind eben Step-by-Step Projekte. Am Ende der Prozesse steht "Reichweitenoptimierung" und somit auch Bezahlbarkeit.

Eines steht jedoch der "E-Welle" - jedenfalls in meinen Augen - dagegen...... die Stromkonzern-Lobby. Strom müsste im selben Atemzug günstiger werden. Aber das ist ein anderer Schauplatz.
 
AW: Der "Mute" - E-Fahrzeug der TU München

@chris_1977: An welchem Lehrstuhl arbeitest du? Ich bin am LCC.

Im allgemeinen ist das Thema Auto und Individualverkehr ein sehr emotionales, gerade in Deutschland. Da fällt es umso schwerer sich von alten Mustern zu lösen und neue Wege zu gehen. Die hier schon angesprochene Bindung zum Verbrennungsmotor kann ich auch bei mir sehr stark beobachten. Was gibt es schöneres als einen V8 in allen Tonlagen, vom blubbern im unteren und vom Schreien im oberen Drehzahlbereich zu bewegen? Da teile ich die Ansicht von Speedranger: Auch wenn der Kraftstoff deutlich teurer wird werde ich "Spaßgeräte" mit Verbrennungsmotor fahren. Bis die komplett abgelöst sind sitzen wir sowieso schon im Altersheim.

Andererseits muss man sehen, dass 90% der Fahrten schon mit den Reichweiten der heute verfügbaren E-Auto (Stichwort Mitsubishi 'i-MiEV') zu fahren sind. @fantomasio: Auch die Landbevölkerung pendelt selten 250km am Tag. Klar gibt es immer ausnahmen, aber für den allergrößten Teil der gefahrenen Kilometer reicht schon der heutige Stand der Technik.

Somit sind die einzigen, an denen die Technik vorbeigeht diejenigen zu sein, die sich keine zwei Autos leisten können. Denn als einziger Wagen eignen sich die E-Farzeuge meiner Meinung nach noch lange nicht.
Wobei ich neulich einen Interessanten Artikel gelesen habe. Da hat jemand eine Wohnsiedlung entworfen, die stark auf erneuerbare Energien setzt (Solaranlagen auf den Dächern, Winkraftanlage außerhalb etc.) und einen car-pool mit Verbrennungsfahrzeugen unterhält, auf den erst ab einer bestimmten minimalen Kilometergrenze zugeriffen werden darf. Der Rest wird mit privaten E-Autos gefahren. Vielleicht sieht die Mobilität so ja in 10-20 Jahren aus. Mir persönlich gefällts. Langweilige oder kurze Strecken mit dem E-Mobil, lange oder "emotionale" mit Verbrennungsmotor.

Viele Grüße,
Malte.
 
AW: Der "Mute" - E-Fahrzeug der TU München

jetzt bin ich grad am überlegen, welcher Malte am LCC arbeitet...
...und komm nicht drauf


Edit: Dein Geburtsdatum gab Aufschluss;)

Wusste garnicht dass du auch beim LCC arbeitest, ist ja echt ne TUfast-Invasion dort:d
 
AW: Der "Mute" - E-Fahrzeug der TU München

@fantomasio: Auch die Landbevölkerung pendelt selten 250km am Tag. Klar gibt es immer ausnahmen, aber für den allergrößten Teil der gefahrenen Kilometer reicht schon der heutige Stand der Technik.



Viele Grüße,
Malte.

Alleine hier in meiner Umgebung müssen sehr viele etwa täglich 150 km (Hin- und Rückfahrt zusammen) bewältigen. Da sind die obligatorischen tägliche km-langen Staus auf den Hin-und Rückfahrten noch lange nicht im Verbrauch einkalkuliert. Zwischen Hamburg bis hier sind keinerlei "Auflademöglichkeiten" gegeben und in den jeweiligen Firmen ganz sicher auch noch nicht. Wie man sieht.... es ist ungemein viel noch zu bewältigen. Und das fällt schon in Ballungsgebieten schwer.

Und wie gesagt, die Strom-Lobby ist bei dem Thema auch noch garnicht ins Kalkül bezogen worden. Sie werden schon dafür sorgen, dass sie ihre Schäflein ins Trockene bringen.... und das ist selten zum Vorteil für den Verbraucher.
 
AW: Der "Mute" - E-Fahrzeug der TU München

E is geil :t

Stellt Euch mal vor ...

... es gäbe im Austausch für die Antriebswellen des Z4 elektrifizierte Antriebswellen. (die beiden Dinger zwischen HA-Diff und Rad :b)

Außen herum ein E-Motor mit Wicklungen ... dicht am HA-Diff, dadurch nur eine geringe ungefederte Masse. Die Antriebswelle selber ist als Permanentmagnet ausgeführt - die ist eh schon aus Stahl.

Rechts und links können sich die Antriebswellen ganz normal drehen, was sie dann auch tun würden.

Für die Verbrauchsreduzierung und für den Umweltschutz wird bei leicht getretenem Bremspedal in den Motoren (= Generatoren) Strom erzeugt und in die Batterie geleitet (zweite Hochleistungsbatterie im Kofferraum :t)

Das Gaspedal bekommt einen Kick-Down wie bei Automatikfahrzeugen. Wenn der Motor also Volllast für maximale Beschleunigung bringen muss, dann unterstützen die beiden E-Motoren und geben zusätzliche Leistung in den Antriebsstrang zur Überwindung der Fahrwiderstände. Das machen die immer dann, wenn der Reifen genug Grip hat, die Motorleistung also nicht ausreicht um die Räder durchdrehen zu lassen.

Ebenso wird die Zugkraftunterbrechung bei den Schaltvorgängen kompensiert, der Schaltruck bei maximaler Beschleunigung wird reduziert.

Beim Befahren von Serpentinen können die beiden E-Motoren die Räder im optimalen Schlupfbereich halten und das DSC bei der Regelung unterstützen.
Es wird nicht mehr die Motorleistung zurück genommen, es findet auch kein Bremseingriff statt, sondern am durchdrehenden Rad arbeitet der Motor im Generatorbetrieb und leitet die Energie auf die andere Seite um den zweiten E-Motor am Rad zu unterstützen, welches volle Haftung hat.
Erest wenn beide Räder durchdrehen, wird die Radleistung reduziert und die Differenzenergie in der Batterie zwischengespeichert.

... der größte Nachteil an diesem System ist, dass die Hinterräder permanent im Bereich der maximalen Kraftübertragung betrieben werden und dadurch dem maximalen Verschleiß bei maximalem artgerechten Betrieb ausgesetzt werden. :b

Leider gibt's diese Technologie nur in der BMW-Forschung, da sich das Konzept auf sämtliche Modelle ausrollen lässt, dürfte es in zwei oder drei Jahren serienreif sein :M

.... es gibt nur einen kleinen technologischen Haken, der das System wieder kompliziert und teuer macht :#


E is geil :t
 
AW: Der "Mute" - E-Fahrzeug der TU München

Alleine hier in meiner Umgebung müssen sehr viele etwa täglich 150 km (Hin- und Rückfahrt zusammen) bewältigen. Da sind die obligatorischen tägliche km-langen Staus auf den Hin-und Rückfahrten noch lange nicht im Verbrauch einkalkuliert. Zwischen Hamburg bis hier sind keinerlei "Auflademöglichkeiten" gegeben und in den jeweiligen Firmen ganz sicher auch noch nicht. Wie man sieht.... es ist ungemein viel noch zu bewältigen. Und das fällt schon in Ballungsgebieten schwer.

Und wie gesagt, die Strom-Lobby ist bei dem Thema auch noch garnicht ins Kalkül bezogen worden. Sie werden schon dafür sorgen, dass sie ihre Schäflein ins Trockene bringen.... und das ist selten zum Vorteil für den Verbraucher.

Also ich komme ursprünglich aus Deckenpfronn, das liegt bei Böblingen. Ich kenne keinen aus dem ganzen Dorf, der weiter als nach Sindelfingen fährt. Das sind 20km. Achso, doch. Zwei bekannte arbeiten in Stuttgart, das sind dann 35km.
Wie dem auch sei, im bundesdeutschen Durchschnitt werden mehr als 90% der Kilometer auf Strecken zurückgelegt, die kürzer als 20km sind.
 
AW: Der "Mute" - E-Fahrzeug der TU München

Dann glaub der Statistik. Je größer ein Ballungszentrum ist (wie z.B. eine Weltstadt wie Hamburg), desto größer wird das "Einzugsgebiet" (genannt Speckgürtel). Und ich kann aus Erfahrung eines solchen Speckgürtels reden.
Die Statistik die Du hier aufführst, ist mal wieder eine typische, die auf innerstädtischen pendeln bezogen sein kann. Alleine 20km pendeln erreichst Du schon innerhalb Hamburgs, wenn Du das Pech hast, nicht im richtigen Stadtteil zu Deiner "Wirkungsstätte" zu wohnen.
 
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