...ich gebe auf, Du willst mich nicht verstehen - trotzdem bleibe ich bei meiner Meinung, denn subjektiv kommt es bei mir als ///M-Fahrer EXAKT so an, wie ich es ausgedrückt habe (und damit stehe ich nicht alleine).
Ich weiß sehr wohl, dass du nicht damit allein stehst, sondern eher diejenigen, die wie ich tatsächlich mal die Historie gesamtheitlich und nicht nur aus dem Zusammenhang gerissene, einzelne Aspekte heranziehen.
Es ist doch jedermann unbenommen, dass er das für sich schade findet, wie die neuere Entwicklung abläuft. Ich begrüße das - sogar im Hinblick auf die gesamte Pkw-Sparte der AG - ebenso wenig. Aber ich weiß, dass meine Meinung vollkommen egal ist. Die //M-GmbH ist Eigentum der BMW AG und diese allein entscheidet, im (Gewinn-) Interesse ihrer Anteilseigner, wie sie mit ihrem Eigentum verfährt. Oder würdest du dir von irgendeinem Dritten vorschreiben lassen, dass du kein Carbon-Zierat an deinem Eigentum verbauen und damit das ursprüngliche Produkt verändern darfst?
Ja, die M-GmbH hat nicht durchwegs alle vergangenen Motoren selbst entwickelt - aber der Anteil an der Entwicklung war exorbitant hoch. Jetzt sind es überarbeitete AG-Motoren, welche mit M-Technik aufgepäppelt werden.
Das hat mit Exklusivität wenig zu tun. Nur weil BMW einen wirtschaftlichen Erfolg hat, macht es diesen Umstand (aus technischer Sicht) nicht besser - es zeigt nur, dass da sehr geschickt agierende kaufmännische und marketingtechnische Fachleute die Konzernrichtung erfolgreich steuern und die technische Basis gut genug zuarbeitet, dass immer noch ein sehr gutes Produkt herauskommt. Ich habe mich lange vor einiger Zeit mit zwei Motorenspezialisten der M-GmbH unterhalten (beides langjährige Mitarbeiter und als Dipl.Ing. schon lange bei der M-GmbH tätig) und beide (!) haben indirekt kritisiert, dass die Eigenständigkeit und Einflußnahme auf die Produktentwicklung der M-GmbH immer mehr schrumpft.
Den mehrheitlichen Kunden eines BMW ist die verbaute Technik doch völlig egal - die wollen BMW fahren (vermeintliches Image), wissen/vermuten dass sie eine gute Gesamtqualität (also des Produktes selbst) bekommen und sind damit zufrieden.
Aus unternehmerischer Sichtweise passt das natürlich, ist völlig legitim und für das Unternehmen natürlich top.
Das ist doch aber nun einmal der entscheidende Punkt. Die Technik alleine bringt nun einmal schlichtweg nicht ausreichend Geld in die Kassen. BMW ist ein Wirtschaftsunternehmen und kein Wohlfahrtverband für technikaffinie Menschen, die sich der mehrheitlich oder politisch gewollten Entwicklung entziehen wollen. Stattdessen wollen die Aktionäre ihre (jährliche) Rendite haben. Und da bringen nun einmal kostspielige Einzelmaßnahmen nicht mehr ein (haben sie auch früher nicht, weswegen Quersubventionierungen auch aus Gewinnen mit Paketoptionen durchaus erforderlich war; sogar generell und nicht rein individuell auf //M bezogen).
Was hat der aktuell einzige BMW-V12 im Programm nicht mit Exklusivität zu tun? Oder der einzige Tri-/Quad-Turbo-Diesel? Oder eigenständige Fahrzeugteile (Carbo, Achsen, Fahrwerke)? Selbst die Optik ist doch sogar in Teilen von den //M-Paketen der Optionsliste abweichend.
Natürlich wären, wie gesagt, technische Spielerein schön und für technikaffine Menschen wünschenswert. Wenn dieses Wunschdenken einiger Weniger aber wirtschaftlich nicht (mehr) realisierbar ist, dann muss sich diese Minorität damit abfinden. Gibt doch genug andere Fahrzeughersteller die diese Interessen bedienen. Niemand ist gezwungen einen BMW oder "verkommenen" //M zu erwerben.
...
Trotzdem finde ich es sehr schade, eine gute Historie zu "opfern" und zur Ausstattungslinie (ist natürlich bewusst etwas übertrieben) verkommen zu lassen, bzw. mit den normalen Modellen zu vermischen/zu verwässern. Du bist damit ja nach eigener Aussage geradezu der exemplarische BMW-Kunde, welcher ein Ausstattungpacket wählt, weil es besser/anders als die normale Serie aussieht - unabhängig, ob da das //M-Logo verwendet wird, oder nicht. Exakt dies ist die Basis meiner Aussage einer "Verwässerung" der M-GmbH zur Ausstattunglinie. BMW hätte
durchaus die sportlichen AG-Modelle durch ein "Sport-Packet" aufpeppen können und die M-GmbH
exklusiv mit dem ///M-Logo abgrenzen können...
Und genau deswegen habe ich mir mal die Mühe gemacht und die Historie der //M-GmbH skizziert. Da genau diese Aussage so nicht zutreffen kann, wenn man die Historie heranzieht!
Der Ursprung des //M war und ist nun einmal, dass leistungsstärkere (wohlgemerkt AG-) Motoren in andere Karossen gesteckt und das Fahrzeug daraufhin abgepasst wurde. Diese Fahrzeuge wurden mit einem //M zusätzlich zur Modellbezeichnung versehen - genau so, wie es BMW heute macht, aber als "Verwässerung" verteufelt wird. Diese Modelle haben überhaupt erst den Weg für den BMW M5 und M3 bereitet.
Selbst die herangezogenen //M-Pakete oder sonstigen Ausstattungsoptionen gibt es seit Jahrzehnten. Das kann man natürlich ignorieren. Man muss es sogar, weil ansonsten die eigene "Verwässungs"-Darstellung zusammenbricht.
... Lustig ist in diesem Zusammenhang, dass viele anderen Mitbewerber offensichtlich erkannt haben, dass eine eigene Sportwagen-Abteilung á la M-GmbH durchaus einen wichtigen
Beitrag zur Markenidentität beiträgt und ihre eigenen Ableger ausbeut, oder gar eigene Sportwagen-Abteilungen nach dem BMW-M-GmbH Vorbild aus dem Boden stampft...

...
Lustig daran ist aber auch, dass diese Sparten bisweilen ebenso dazu dienen, entsprechende Optionen für die breite Masse anzubieten.
Hmm, viele Käufer wissen doch heute nicht einmal mehr, welche Achse bei ihrem Fahrzeug angetrieben wird oder wieviel Zylinder der Motor hat - genau diese Leute liebt jede Marketing-Abteilung und genau diese Leute kaufen sich einen 318d mit 24 M-Abzeichen und sind dann stolz wie Oscar, während sich BMW die Hände reibt, wieder mal einem Idioten ein paar Sticker mit traumhafter Marge verkauft zu haben.
(Mein Krawall-Beitrag am frühen Morgen

)
Mit Krawall hat es doch nichts zu tun, wenn man auch mal eine andere Auffassung darstellt. Man muss halt damit rechnen, dass es andere anders sehen und bewerten.
Diese Leute sind mir ganz lieb. Denn damit erhält BMW Geld und kann auch wirtschaftlich weniger profitable oder gar Verlust bringende (Prestige-) Projekte finanzieren. Der hier im Forum geschätzte BMW Z4M (Coupé) ist nämlich eines dieser Projekte. Der Verkauf war damals teils deutlich subventioniert und trotzdem hat es BMW gewagt und durchgezogen. Der BMW i8, egal wie man dazu stehen mag, ist ebenso ein Projekte. Oder glaubt hier irgendjemand, dass der S70/2 oder 3 (u.a. im McLaren F1 verbaut) allein durch den Verkauf der wenigen Stück refinanziert wurde? Dennoch ist er eines der Aushängeschilder von BMW (und der //M-GmbH).
Ein weiterer interessanter Umstand hierzu wäre, dass man früher bei //M-Fahrzeugen die Option hatte, den Modellschriftzug entfallen zu lassen. Das gibt es heute auch noch, aber vier Endrohre, Krawalloptik, etc. vereiteln den eigentlichen Zweck dahinter - denn jene //M sind immer noch als //M erkennbar, wohingegen früher selbst ausgewiesenen Kennern die Identifikation im Vergleich zum bloßen //M-Paket nur sehr schwer möglich war (gilt auch überwiegend für Alpina).Wo ist hier der Aufschrei der //M-Gemeinde, dass dieses - fast schon //M begründende - Merkmal nicht mehr gegeben ist?