DSP bei 240km/h und blanke Panik

AW: DSP bei 240km/h und blanke Panik

Vor allem zieht es bei >220km/h ganz schön im Cockpit&: . Und mit Helm fahren ist ja auch blöd auf der AB.:X
 
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Ja, tut es. Aber es geht um den Kammschen Kreis - ich habe ihn mal rausgesucht. Kammscher Kreis - Wikipedia

Kenne ich sowohl theoretisch als auch praktisch ... und das DSC kennt ihn auch.:M
Die Eingangsfrage von mir war, ob es sinnvoller ist, dem DSC zu helfen (durch auskuppeln) oder ob es sinnvoller ist, möglichst wenig zu ändern, um keine neuen Impulse ins System zu bringen.

Grüßle
Chris
 
AW: DSP bei 240km/h und blanke Panik

Und ich denke, auch rot-weiße Curb-Abfärbungen am Unterboden wären gar nicht verkehrt, um sein Auto wirklich kennen zu lernen. :t

Wobei das eher der zweite oder gar dritte Schritt ist und genau überlegt sein will.
Nicht jeder hat das Glück, dass sein Z4 10cm vor der Wand zum
stehen kommt, gel ? :b
 
AW: DSP bei 240km/h und blanke Panik

Kenne ich sowohl theoretisch als auch praktisch ... und das DSC kennt ihn auch.:M
Die Eingangsfrage von mir war, ob es sinnvoller ist, dem DSC zu helfen (durch auskuppeln) oder ob es sinnvoller ist, möglichst wenig zu ändern, um keine neuen Impulse ins System zu bringen.

Grüßle
Chris
Gute Frage. Die Antwort ist vermutlich "hängt davon ab", nämlich ob Du das richtige machst.
Wenn man nicht sehr geübt ist, und da reicht ein Fahrertraining m.E. nicht,
dann ist die Gefahr, was falsches zu machen doch recht groß. Der obige Fall ( nur Kupplung drücken) ist dabei noch der leichtere.
 
AW: DSP bei 240km/h und blanke Panik

Ich hab mal von Fällen gehört, wo das DSC jemanden gegen einen Baum knallen ließ. Des Rätsels Lösung war, dass der Fahrer gaaanz toll gegenlenken wollte und auf einen baum zugelenkt hatte - das DSC folgt nur der vom Fahrer vorgegebenen Richtung und RUMMS ...

Deshalb sollte man einem regelnden DSC niemals eine ungewollte Richtung mit dem Lenkrad vorgeben ... dies würde ich auch als Chris' Rat interpretieren, denn das Gegenlenken kann schlimme Folgen haben.
 
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Ich sage mal einfach, dass das m.E. nicht der Fall ist, ohne Fahrwerksspezialist zu sein.

Klar besteht, wie Jokin anriss, eine Fahrwerksabstimmung aus einer Menge Dinge.

Aber das M-Fw ist - selbst mit den viel geschmähten - RFT sicherlich fahrdynamisch nicht zu hart.
Dass Limousinen auch schnell in langen Kurven sind ist klar, aber die sind ja auch eigentlich keine Herausforderung für ein Fahrwerk, da Straßenreifen nie genug Grip aufbauen, um die Rollbewegung in langen Kurven - nur durch G-Kraft - bis auf den Endanschlag zu bringen und den Wagen dann auszuheben.
Ob die Passagierfreundliche Abstimmung mit wenig Druckstufe optimal ist, ist m.E. philosophisch zu betrachten ... warten wir mal auf @Maverick.

Woraus ich das folgere:
Ich fahre seit ca. 1 Jahr ein speziell abgestimmtes KW-Gewindefahrwerk (auf Basis Variante 3) inkl. Rennsport-Domlager vorne, das generell härtere Kennlinien (Feder, Zug- und Druckstufe) hat mit RFT.
Seit kurzen fahre ich Semi-Slicks auf dem Fahrwerk, die wiederum nochmal härtere Flanken als RFT haben!:O

Die Kurvengrenzgeschwindigkeit ist m.E. durch KW in der geschilderten Fahrsituation nur unwesentlich - wenn überhaupt - gesteigert worden, das Wohlfühlverhalten ("keine Neigung, passt scho'") allerdings schon, genau wie die Balance.
Wesentlicher für den Grip auf schlechten Straßen war m.E. immer, dass die RFT genug Luft haben (2,4bar ++), damit sie nicht unharmonisch auf den Flanken rumhopsen.
In fahrdynamisch anspruchsvollen Situationen (Wechselkurven, am besten mit einer Kompression) führt das KW-Fw dazu, dass man sich sicherer fühlt und ist vermutlich - absolut betrachtet - schneller, aber das ist hier nicht Thema.

Mit den neuen Reifen ist das ein ganz anderes Spiel.
Der Grip ist so hoch, dass das M-Fw garantiert auf Block ginge, bevor der Reifen rutscht. Das tut das KW-Fw ja auch (trotz der Abstimmung) ... und das ist dann kein Spaß mehr, denn damit ist DSC doch reichlich gefordert.

Grüßle
Chris

Was möchtest Du denn hören? ;) Was macht eigentlich Deine Wankabstützung?

Wie einige schon gesagt haben, auf "schlechten" Straßen ist "hart" nicht immer förderlich - vor allem keine Tieferlegungen, die dem Auto den dann dringend benötigten Einfederweg nehmen.
Eine Limousine wird im hohen Geschwindigkeitsbereich auf der Autobahn fast immer souveräner fahren als ein Sportwagen.

Zu den sonstigen Diskussionen:
Kupplung treten (für eine Sekunde kann man eventuell auch mal relativ problemlos vom Gas gehen, die Schleppmomentenregelung gibt dann weiter Gas), keine hektischen Lenkbewegungen (geeignetes Gegenlenken hilft aber auch dem DSC) und im Ernstfall IMMER eine VOLLBremsung machen. Nichts anderes stabilisiert das Auto so gut und zuverlässig. Wenn man noch genug Straße zur Verfügung hat, funktioniert das sogar, wenn man bei maximaler Querbeschleunigung ins Aquaplaning kommt.
Genau solche Dinge sind es eigentlich, die man in einem Fahrsicherheitsträining ausprobieren und lernen sollte, da die meisten Leute im Ernstfall die Möglichkeiten der Regelsysteme aus Angst und Unwissenheit nicht voll nutzen.


Gruß,
Thorsten
 
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Ist er nun ein Troll, Trottel oder doch nur Provokateur? Mir ist es jedenfalls egal - er hat sich mit seinen sowohl ignoranten als auch überheblichen, diffamierenden Beiträgen endgültig für die Ignore-Liste qualifiziert.


Ein allzu hartes FW kann sicherlich kontraproduktiv sein, gerade bei Bodenwellen in schnellen AB-Kurven. Es gibt z. B. einen Abschnitt auf der A5 den ich nicht voll fahren kann (sonst schlagen die Federn durch), da bei Ausbesserungsarbeiten wohl geschlampt wurde und heftige Bodenwellen zurückgeblieben sind. Mit einem weicheren FW wäre man hier im Vorteil...

Andererseits habe ich das beschriebene Problem mit massivem ESP-Einsatz auch in schnellen, welligen AB-Kurven noch nie erlebt. feelfree hat auch nicht erwähnt, daß ein M-FW oder irgendetwas anderes als das Serien-FW verbaut ist. Ich vermute die Ursache daher eher bei den Reifen (225/40) oder eventuell bei einem Problem im ESP-System.

Es wäre interessant, die gleiche Kurve mal mit einem anderen Z4 mit anderen Reifen bzw. einem anderem FW auszuprobieren...

Ich habe das Serienfahrwerk und jetzt ca. 40.000 km mit dem Zetti hinter mir, davon 70% Autobahn und 20% Landstraße.

Die Idee mit der Vergleichsfahrt finde ich gut da mir das ganze immer noch keine Ruhe lässt. Ist doch was am Auto da ihr alle das Problem offensichtlich nicht habt. Die Feder ist nicht gebrochen.

Also wer kommt aus der Gegend und könnte sich da mal an die Kurve vorsichtig rantesten?

Gruß Karsten
 
AW: DSP bei 240km/h und blanke Panik

Hallo Karsten,

.. ich frage mich immer noch, was Du jetzt gelernt hast.

Ich sage es ganz offen, dass ich mich auf solche unsinnigen Rennen nicht einlasse, weil ich nicht ständig mit 250 km/h unterwegs bin und nicht weiß, wie mein Auto reagiert. Bevor ich mich auf solche Rennen einlassen würde, würde ich - und das ist nur meine Ansicht - wohl lieber erst mal ein Fahrertraining machen. Immerhin will ein Auto mit 231 PS beherrscht werden. Und hier dürfte den meisten Fahrern heute bei den elektronischen Helfern nicht bewusst sein, was überhaupt alles passieren kann, wenn das DSC arbeitet oder ausgeschaltet ist.

Nachdenkliche Grüße
Marcel

Hey Marcel,

was ich gelernt habe? Kein Ahnung! Ich bin eigentlich ein seriöser Fahrer und fahre 90% relaxt durch die Gegend. Halt Abstand und mache platz und so. Aber manchmal packt es mich halt. Ich habe höllischen Respekt, aber dennoch immer mal wieder den Drang nach Adrenalin. Ich glaube schon das ich das Auto in den üblichen Fahrsituationen beherrsche, wenn´s brenzlig wird wohl eher nicht? Wobei mir die theoretische Fahrphysik schon beruflich bedingt völlig klar ist. Aber Theorie und Praxis, da liegen wohl Welten dazwischen.

Gruß Karsten
 
AW: DSP bei 240km/h und blanke Panik

Ja, tut es. Aber es geht um den Kammschen Kreis - ich habe ihn mal rausgesucht. Kammscher Kreis - Wikipedia

Mir hat es mal geholfen auszukuppeln. Auf schneebedeckter Fahrbahn bin ich bei 60 km/h im 4. Gang vom Gas gegangen und die Antriebsraeder haben sofort blockiert (damals noch ohne DSC) - mit Auskuppeln war der Wagen sofort wieder in der Spur.
Der Kamm'sche Kreis ist sicherlich sehr hilfreich in diesem Zusammenhang. Allerdings wird hier in Längsrichtung von Beschleunigungs- bzw. Verzögerungskräften gesprochen. Was ist, wenn ein Auto mit konstanter Geschwindigkeit fährt?
Dann findet keine Beschleunigung oder Verzögerung statt, folglich müßten die erzielbaren Fliehkräfte maximal sein.
Ich denke, das entspricht wohl auch der praktischen Erfahrung: Hält man ein Tempo konstant bei - besonders in langen Autobahnkurven - fährt das Auto wie an der Schnur gezogen. Hat man sich verschätzt oder die Sitzheizung zu heiß eingestellt, nimmt man Gas weg: der Lastwechsel bringt zumindest Unruhe ins Fahrzeug.

Ich fahre gerne schnelle Autobahnkurven, es macht auch nichts, wenn die Fahrbahn nicht ganz eben ist. Eine schöne Strecke ist von Nürnberg nach Passau. :9 :9
Grundsätzlich stimmt eben das, was Thorsten weiter oben schrieb: Federweg ist durch nichts zu ersetzen, allerdings muß das Fahrwerk auch entsprechend abgestimmt sein. Ich bin die genannte Strecke häufig gefahren, mit folgenden persönlichen Erfahrungswerten:

E38 750i:
Stur auf dem Gas bleiben, aber am Besten bleibt man im Schnitt bei 200 bis 220, sonst ist es vorbei mit der Lässigkeit. (nein, kein Frühstück nebenbei)

E66 745Li:
Stur auf dem Gas bleiben, mit weicher Dämpfereinstellung (EDC) fährt es sich m.E. angenehmer mit dem schweren Dampfer als mit der Sporteinstellung. Aber man ist halt mit erheblichem Gewicht unterwegs, und das drängt nun mal nach außen.

Z4 QP 3.0 Si (M-Fahrwerk, RFT):
Nervös, läuft Spurrillen nach. Man muß doch tatsächlich das Lenkrad festhalten...:w
220 bis 230 geht problemlos, man muß sich daran gewöhnen, das Fahrzeug immer unter Zug zu fahren, Gas wegnehmen in der Kurve sollte man möglichst bleiben lassen.

Z8 Serie:
na ja

Z8 Schnitzer-Fahrwerk und einstellbare Stabis:
Sehr schöne Kombination für lange Autobahnkurven, genug Federweg und auch Gewicht, um die Fuhre stabil auf Kurs zu halten. Es geht weit in die Geschwindigkeitsbereiche hinein, wo man erhebliche Risiken eingeht, sollte hinter der Kurve was unerwartetes passiert sein.

Z8 mit KW Variante 3:
Solange die Bahn glatt ist, super, bei Wellen versetzt das Auto leicht. Auch hier: Lenkrad festhalten und auf dem Gas bleiben. Erfordert aber hohe Konzentration.
Übrigens fahre ich damit Kreise um einen 7er...:w

Man sollte übrigens bei der Diskussion beachten, daß die wenigsten hier auch nur in die Nähe der Fliehkräfte fahren, die bei trockener Straße in schnellen Kurven möglich sind. Die meisten bekommen schon nasse Hände, wenn sie bei über 200 überhaupt mal das Gefühl bekommen, das Seitenkräfte aufgebaut werden.

Insofern: laßt es locker angehen, nicht treiben, laufen lassen. :M

So, und jetzt brauch ich einen Kaffee. Sorry für den langen Post. :M
 
AW: DSP bei 240km/h und blanke Panik

Zu den sonstigen Diskussionen:
Kupplung treten (für eine Sekunde kann man eventuell auch mal relativ problemlos vom Gas gehen, die Schleppmomentenregelung gibt dann weiter Gas), keine hektischen Lenkbewegungen (geeignetes Gegenlenken hilft aber auch dem DSC) und im Ernstfall IMMER eine VOLLBremsung machen. Nichts anderes stabilisiert das Auto so gut und zuverlässig. Wenn man noch genug Straße zur Verfügung hat, funktioniert das sogar, wenn man bei maximaler Querbeschleunigung ins Aquaplaning kommt.
Genau solche Dinge sind es eigentlich, die man in einem Fahrsicherheitsträining ausprobieren und lernen sollte, da die meisten Leute im Ernstfall die Möglichkeiten der Regelsysteme aus Angst und Unwissenheit nicht voll nutzen.


Gruß,
Thorsten

Bist Du des Wahnsinns fette Beute? NEIN, ABS und DSC können die Physik nicht aushebeln.
Wenn die Seitenführung gerade noch gegeben ist, wirst Du bei einer ABS-Bremsung oder einer ganz sachten Bremsung die Seitenführung komplett verlieren. Der Reifen kann nur eine konstante Vektorsumme (Quer- und Längskraft) übertragen. Wenn die Seitenführung bereits 95% ausmacht und das Schleppmoment durchs Gas Lupfen 5%, wird eine VOLLBremsung den Abflug verursachen!!
 
AW: DSP bei 240km/h und blanke Panik

Der Kamm'sche Kreis ist sicherlich sehr hilfreich in diesem Zusammenhang. Allerdings wird hier in Längsrichtung von Beschleunigungs- bzw. Verzögerungskräften gesprochen. Was ist, wenn ein Auto mit konstanter Geschwindigkeit fährt?
Dann findet keine Beschleunigung oder Verzögerung statt, folglich müßten die erzielbaren Fliehkräfte maximal sein.
Ich denke, das entspricht wohl auch der praktischen Erfahrung: Hält man ein Tempo konstant bei - besonders in langen Autobahnkurven - fährt das Auto wie an der Schnur gezogen. Hat man sich verschätzt oder die Sitzheizung zu heiß eingestellt, nimmt man Gas weg: der Lastwechsel bringt zumindest Unruhe ins Fahrzeug.



So, und jetzt brauch ich einen Kaffee. Sorry für den langen Post. :M

Ich bin gerade beim Tee, aber Deine Ausage ist leider nicht ganz richtig. Dadurch dass die Fahrwiderstände, die bei 200 km/h nicht unerheblich sind, überwunden werden müssen, werden bei einer konstanten Geschwindigkeit auf jeden Fall Längskräfte übertragen. Auskuppeln, Rollen und damit langsamer werden ist die einzige Fahrsituation, bei der der Reifen KEINE Längskräfte überträgt.
 
AW: DSP bei 240km/h und blanke Panik

Ich bin gerade beim Tee, aber Deine Ausage ist leider nicht ganz richtig. Dadurch dass die Fahrwiderstände, die bei 200 km/h nicht unerheblich sind, überwunden werden müssen, werden bei einer konstanten Geschwindigkeit auf jeden Fall Längskräfte übertragen. Auskuppeln, Rollen und damit langsamer werden ist die einzige Fahrsituation, bei der der Reifen KEINE Längskräfte überträgt.
natürlich werden Längskräfte übertragen, das ist schon klar.
Allerdings wird immer nur auf Beschleunigung bzw. Verzögerung hingewiesen, und das ist was anderes.

Beispiel:
Stelle im Flugzeug während des Flugs ein Glas Wasser auf die Armlehne. Auch wenn die Geschwindigkeit gehalten wird, bleibt das Wasser doch ruhig.
Dann versuche das Gleiche mal bei Start oder Landung. :M
 
AW: DSP bei 240km/h und blanke Panik

natürlich werden Längskräfte übertragen, das ist schon klar.
Allerdings wird immer nur auf Beschleunigung bzw. Verzögerung hingewiesen, und das ist was anderes.

Beispiel:
Stelle im Flugzeug während des Flugs ein Glas Wasser auf die Armlehne. Auch wenn die Geschwindigkeit gehalten wird, bleibt das Wasser doch ruhig.
Dann versuche das Gleiche mal bei Start oder Landung. :M

Da muß ich jetzt einmal widersprechen.

Die von Dir dargestellte Situation in einem Flugzeug ist nicht vergleichbar.

Wenn wir mal davon ausgehen, das ein Z4 3.0 mit seiner Motorisierung ca. 250km/h erreichen kann, so wird in eben diesem Geschwindigkeitsbereich genau die komplette Motorleistung auf die Hinterreifen übertragen (bei -wie gesagt- gleichbleibender Geschwindigkeit).

Nur die Vorderreifen sind wirklich frei von positiven/negativen Beschleunigungskräften.
 
AW: DSP bei 240km/h und blanke Panik

Da muß ich jetzt einmal widersprechen.

Die von Dir dargestellte Situation in einem Flugzeug ist nicht vergleichbar.

Wenn wir mal davon ausgehen, das ein Z4 3.0 mit seiner Motorisierung ca. 250km/h erreichen kann, so wird in eben diesem Geschwindigkeitsbereich genau die komplette Motorleistung auf die Hinterreifen übertragen (bei -wie gesagt- gleichbleibender Geschwindigkeit).

Nur die Vorderreifen sind wirklich frei von positiven/negativen Beschleunigungskräften.
Ich denke, hier liegt eine Vermischung der Begriffe Geschwindigkeit und Beschleunigung vor.
Auch im Auto kann ich bei einer beliebigen gleichförmigen Geschwindigkeit ein Glas Wasser aufs Armaturenbrett stellen, ohne daß es herunterfällt. Das wird erst dann passieren, wenn die Geschwindigkeit in größerem Maße verändert (beschleunigt oder verzögert) wird. :M

Es ist unbestritten, daß zur Aufrechterhaltung einer bestimmten Geschwindigkeit (Motor-)Kraft zugeführt werden muß.

EDIT:
Hierzu noch ein Auszug aus Wikipedia zum Thema Gleichgewicht:
Kräftegleichgewicht
Ein Körper befindet sich im Kräftegleichgewicht, wenn die resultierende Vektorsumme der auf ihn wirkenden Kräfte Null ergibt. Dies bedeutet auch, dass er kein Bestreben zeigt, seinen gegenwärtigen Bewegungszustand zu ändern, oder anders ausgedrückt, er wird nicht beschleunigen. In diesem Fall wird sich ein Körper mit gleichmäßiger Geschwindigkeit weiter bewegen, falls er schon in Bewegung war oder in Ruhe bleiben. Dies gilt sowohl für lineare Bewegungen (Translation) als auch für Drehbewegungen (Rotation).
 
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Ich schreibe es nur zur Sicherheit noch mal hinterher:

Ich versuche nur selbst, den Zusammenhang zu verstehen, mich irritiert, daß beim Kammschen Kreis ausschließlich von Beschleunigung gesprochen wird, nicht von gleichförmiger Geschwindigkeit. :M
 
AW: DSP bei 240km/h und blanke Panik

Ich schreibe es nur zur Sicherheit noch mal hinterher:

Ich versuche nur selbst, den Zusammenhang zu verstehen, mich irritiert, daß beim Kammschen Kreis ausschließlich von Beschleunigung gesprochen wird, nicht von gleichförmiger Geschwindigkeit. :M

Das Problem ist, das der Kammsche Kreis weder von Geschwindigkeiten, noch von Beschleunigungen erzählt.

Er informiert über die übertragbaren Kräfte.

Bei einer gleichförmigen Geschwindigkeit ohne äußere Einwirkungen wir z.B. Luftwiderstand und Reibung (natürlich nur theoretisch b.z.w. im All möglich) Stichwort Impulserhaltung, würden an allen vier Reifen die gleichen Kräfte auftreten (nämlich Null).

Da aber auf der Erde bei gleichmäßiger Geschwindigkeit (Beschleuningung 0m/s²) trotzdem die einwirkenden Kräfte Luftwiderstand, Reibung etc. kompensiert werden müssen, werden mit den Reifen der Antriebsachsen auf jeden Fall Kräfte übertragen.

Diese Kräfte entsprechen bei Maximalgeschwindigkeit (nicht elektronisch abgeriegelt)
der vollen Motorleistung.

Beim Auskuppeln werden diese Kräfte am Reifen automatisch auf Null gebracht, der immer noch einwirkende Luftwiderstand (nebst Anderem) bremst dann das Fahrzeug degressiv ab.
 
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Da müssen wir halt ein wenig von der Schulphysik weg, in der der Reifen bei gleichbleibender Geschwindigkeit nunmal idealtypisch als frei in "Längsrichtung" betrachtet wird.

Der Kamm'sche Kreis kommt über die Querbeschleunigung in der Kurve ins Spiel.

Rollte man ausgekuppelt, hätte man 100% der möglichen Haftungskräfte zur Ausübung der Zentripetalkraft verfügbar.
Nebenbei würde der Wagen, wegen Luft- und Rollwiderstand dabei langsamer, wenn's denn eben ist.

Steht man bei 250km/h mit 5.500/min im 6. Gang voll auf dem Gas, hat man auf der Hinterachse eine Kraft von ca. 2.400N (abzüglich interner Reibungskräfte) anstehen. :O ... Die geht nun voll in den Kamm'schen Kreis ein und steht nicht mehr als potenzielle Zentripetalkraft zur Verfügung.
Der Wagen wird hierbei weder schneller noch langsamer, da die Vortriebskraft und die Widerstandskraft im Gleichgewicht sind.

Klarer Klara? :w

Edit: Da war die Silberkugel schneller als ich. ;)


Grüßle
Chris
 
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Fuer mehr wuerde ich eine Vorlesung in Technischer Mechanik vorschlagen;)
 
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Das Problem ist, das der Kammsche Kreis weder von Geschwindigkeiten, noch von Beschleunigungen erzählt.

38152d1177332910-dsp-240km-h-blanke-panik-600px-kammscher_kreis.png

:w
Vielleicht ist ja nur die Grafik irreführend.

Er informiert über die übertragbaren Kräfte.
dann macht das Ganze sofort Sinn, und so hatte ich es auch immer verstanden.

Im Prinzip störte ich mich nur an der Darstellung in dieser Grafik, die von Beschleunigung und Verzögerung spricht, nicht von Kräften.

Gute Darstellung des Sachverhaltes. :t
 
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Vielleicht ist ja nur die Grafik irreführend.

Vom rein physikalischen Standpunkt betrachtet ist sie das. Allein schon die Tatsache, das auf der linken Seite von Geschwindigkeitsänderungen und auf der rechten Seite von Kräften gesprochen wird, ist interessant.

Allerdings gehen viele unserer Diskussionen hier im Z-Forum deutlich über das hinaus was z.B. in einer Fahrschule gelehrt wird. Dort wird mit zum Teil sehr starken Vereinfachungen gearbeitet (die aber zumindest in Kern in die richtige Richtung weisen).

Für mich bedeuteten diese interessanten Diskussionen hier, das es erhebliche Anzahl Menschen gibt die die Dinge hinterfragen und sich z.B. mit der Fahrphysik auseinandersetzen. Mir hilft dieses zusätzliche Wissen um im Ernstfall -hoffentlich- die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Gute Darstellung des Sachverhaltes.

Danke sehr!
 
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Vom rein physikalischen Standpunkt betrachtet ist sie das. Allein schon die Tatsache, das auf der linken Seite von Geschwindigkeitsänderungen und auf der rechten Seite von Kräften gesprochen wird, ist interessant.
Damit sind wir uns einig, und wir können in Ruhe eine Flasche auf den guten Professor Kamm öffnen...:w :t

opening-champagne.jpg


Schöne Diskussion :t
 
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Bist Du des Wahnsinns fette Beute? NEIN, ABS und DSC können die Physik nicht aushebeln.
Wenn die Seitenführung gerade noch gegeben ist, wirst Du bei einer ABS-Bremsung oder einer ganz sachten Bremsung die Seitenführung komplett verlieren. Der Reifen kann nur eine konstante Vektorsumme (Quer- und Längskraft) übertragen. Wenn die Seitenführung bereits 95% ausmacht und das Schleppmoment durchs Gas Lupfen 5%, wird eine VOLLBremsung den Abflug verursachen!!

Ne ich hänge an meinem Leben. Da ich mein Geld damit verdiene, weiß ich recht genau, was in welcher Situation zu tun ist. Du hast diese Dinge offensichtlich nie im Fahrzeug ausprobiert, sonst wüßtest Du es besser.
Bei diesen Dingen kommt man allerdings mit Fahrphysik auf Schulniveau auch nicht weiter. Glaub´s oder lass es bleiben, ich werde auch weiterhin fleißig bremsen :).

Übrigens:
Bei sachte Bremsen machst Du einen Abflug, bei Vollbremsung nicht.
Bei längerem "vom Gas" gehen machst Du einen Abflug, bei kurzem noch nicht.
Die Vektorsumme ist nicht konstant, der Kamm´sche Kreis nicht rund....

Gruß,
Thorsten
 
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