- Registriert
- 2 August 2004
- Wagen
- BMW Z8
Leider läuft es aber genau darauf hinaus. Jedes Straßenauto wird nach Erfahrungswerten eingestellt und dann erst einmal gefahren. Danach kommen dann die Feinheiten.Schmickler hat diese Erfahrungen durch 1000de KM erworben und kann sicherlich sagen: so oder so würde in die oder die Richtung gehen.
Otto Normalverbraucher aber nicht. Aber ich würde gern genauer wissen, was ich da mache und nicht Klicken-Testen-Klicken-Testen.........
Bei einem Rennauto fährt man Runden mit regelrechten Serien von Einstellungen. Das ist genau die Schwierigkeit auf der Nordschleife, weil jede Runde so lang und so vielschichtig ist. Aus gleichem Grund ist aber ein funktionierendes Nordschleifensetup nicht nur wertvoll im Rennen, sondern auch auf anderen Straßen gut einsetzbar.
Um sich an dieses Thema heranzuarbeiten, muß man eben testen. Ein paar Regeln sollten offensichtlich sein, aber trotzdem:
- immer die gleiche Teststrecke unter gleichen Bedingungen fahren (mit viel Platz und möglichst keinem Verkehr)
- vor jeder Testrunde den Reifendruck prüfen und anpassen
- alle Werte und Erfahrungen erfassen und nach jeder Runde aufschreiben, sonst weiß man nach drei Versuchen nicht mehr, was sich wie angefühlt hat und wie die Kiste genau bei der Runde eingestellt war.
- immer nur ein Detail verändern, z.B. die Druckstufe. Von der Standareinstellung aus erst einmal extreme Werte einstellen, also weit auf, dann fahren, dann weit zu, nochmal fahren, vergleichen.
- nach dem Prinzip der Intervallschachtelung eine Einstellung finden, die soweit funktioniert
- danach dann das Gleiche mit der Zugstufe (anschließend wird man merken, dass die Einstellung für die Druckstufe Mist war, weil man so die Einflüsse von Zug- und Druckstufe kennenlernt)
Bei allen Testfahrten gleichmäßig und nicht im Grenzbereich fahren! Es passiert viel schneller, als man sich vorstellt, dass das Auto auf einmal unberechenbar wird.
Eine einigermaßen passende Einstellung der Achswerte setze ich voraus.
Noch ein Tipp: am Ende lieber alles wieder zurückstellen auf den Ausgangszustand, wenn das Ergebnis nicht zufriedenstellend war. Sonst setzt sich vielleicht jemand anderes in das Auto und fährt unschuldig damit auf die Autobahn...
Ich rate von solchen Eigenversuchen ab, wenn die Fachkenntnis nicht vorhanden ist. Nicht, weil ich für irgendjemanden Umsatz generieren möchte, sondern weil das Ergebnis kaum dem entsprechen wird, was das Auto hergeben könnte. Gleichzeitig ist die Gefahr sowohl beim Testen (plötzliches Ausbrechen, Ablenkung im Verkehr etc) wie auch später in nicht getesteten Extremsituationen nicht zu unterschätzen. Dass der Aufwand höher ist als die Kosten für eine professionelle Abstimmung, dürfte klar sein.
Vor allem warne ich davor, ohne ausreichende Kenntnisse irgendwelche Forumswerte einfach einzustellen.
Viel Spaß dann beim Herumprobieren...