AW: Ein TV-Spot, der Superlative!
Hm, ohne jetzt zu politisch werden zu wollen. Die Frage dabei ist doch eher, was wir wollen und wie man das umesetzen kann! Du kanst heute nicht mit der Nachkriegszeit vergleichen. Da waren wir ganz unten und es konnte nur noch bergauf gehen.
Heute ist die Gesellschaft so in ihrem Trott und ihrem Streß und ihrem egoistischen Leben eingeschlossen, daß sie gar nicht mehr mitbekommt, was drumherum passiert. ("Wie, anpacken? Ich abreite doch!")
Und ganz wichtig: Viele müssen mehr anpacken, als ihnen lieb ist (Überstunden bis zum Umfallen) und andere die anpacken wollen, haben keine Gelegenheit dazu oder sollen es umsonst bzw. für 1€ die Stunde tun! Die Kampagne mag gut gemeint sein aber wird sie nicht an der falschen Stelle angesetzt?
Sollte man nicht erst mal die "arbeitsvorbereitenden Maßnahmen" ergreifen, bevor man die Arbeiter in Stellung bringt und zum Anpacken ermutigt? Wenn Arbeit, eine gleichmäßige Verteilung und die Marschrichtung vorhanden bzw. bekannt sind, dann kann man sagen "Zum Angriff fertig".
Daß wir einem stetigen Wandlungsprozess unterliegen, ist klar. "Wir" haben eher damit ein Problem, daß die Wandlung seit Jahren dramatische Folgen hat und daß man es einfach verpasst hat, die Gesellschaft daran anzupassen. Deswegen sind wir ein "Jammervolk" geworden und nicht etwa weil wir keinen Bock haben zu arbeiten.
Leider wird immer wieder vergessen, daß wir durch steigende Effizienz (durch Automatisierung, Fusionen, etc.) in allen Bereichen einfach weniger Arbeitsaufkommen haben, eben weil wir unseren Arbeitsplatz bequemer gestalten können. Wenn wir allen Arbeit geben wollen, sollten wir umdenken und ein anderes Arbeitszeitmodell ins Leben rufen.
Weniger arbeiten und mehr Freizeit, dadurch mehr Beschäftigung-> ein alter Hut. Das Problem hierbei ist die Entlohnung und da hört dann der Spaß auf. Sollten wir nicht gerade da mal ansetzen und uns Gedanken machen? Es kann doch nicht so schwer sein, gerade diesen kleinen Punkt so zu kalkulieren, daß man wettbewerbsfähig bleibt und trotzdem alle zufrieden sind.
Wir haben 38 Mio Erwerbstätige, die ich glaub im Schnitt 38h/Wo arbeiten. Wenn wir davon bei 30% eine Umstellung von 38 auf 35 h/Woche annehmen und dafür entsprechend mehr Leute arbeiten lassen, sind 1 Mio

Leute von der Straße. Wenn unser Staat die enstprechenden Minderausgaben (durch eingespartes Arbeitslosengeld, etc.) teilweise als Subvention in das Modell investiert, profitieren wir langfristig alle davon und zwar die Arbeitgeber wie auch die Arbeitnehmer und die Wirtschaft. Warum ist das denn so schwer zu kapieren?
Diese Modell ehrlich umgesetzt und die Arbeitgeber sind mal so fair und stellen wirklich neue Leute ein statt nur Subventionen zu kassieren und das vorhandene Personal noch mehr zu belasten, dann kann das was werden und dann ist eine solche Kampagne auch richtig platziert.