Erlebnisse in Hockenheim - Bremse adé

Die bremsleistung ist mit 6 Kolben vorne und 4 Kolben hinten deutlich besser als mit Serie sehr viel kurzerer bremsweg und fading ist kein Thema mehr auf rennstrecken
 
.... was hast du anderes erwartet?!
Die Erwartungshaltung ist wohl oft, dass man die Eigenschaften der Serien(Straßen)bremse hinsichtlich komfortablem Ansprechverhalten, Betriebsbereitschaft ohne Warmfahren und natürlich Preis mit der Leistungsfähigkeit einer Rennbremse ohne deren Nachteile im Alltag möglichst billig verheiraten kann. Das wird schwer.;)
Die Sache mit der frischen Bremsflüssigkeit war durchaus ernst gemeint. In der PS (Ausgabe Januar 2013) wurde das Bremsenthema ausführlich behandelt. Zwar aus Motorradsicht, aber die technischen Hintergründe sind ja beim Auto nicht anders. Der beschriebene Tritt ins Leere ist, da die Bremse selbst zwar belastet aussieht, aber nicht völlig zerbröselt ist, wohl auf Alterung der Bremsflüssigkeit zurückzuführen. Wer nun meint, mit einer DOT 5.1 oder Racingflüssigkeit besser dazustehen, darf das nur auf den Neuzustand beziehen. Nachteil gegenüber DOT 4 ist (ich beziehe mich auf besagten Artikel), dass diese Flüssigkeiten deutlich schneller altern und in der Leistungsfähigkeit nachlassen. Straßenfahrern werden da zwei Wechsel im Jahr empfohlen, Hobbyracern vier und professionelle Rennteams wechseln vor dem Rennwochenende.
Wo die möglichen Siedepunkte verschiedener Bremsflüssigkeiten liegen und wie sich diese in Abhängigkeit von der Wasseraufnahme verändern, kann man auf der ATE-Seite nachlesen.
Ob dem Gelegenheitsrennfahrer wirklich mit einer neuen Bremsanlage geholfen wird und der Preis dafür lohnt, muss er selbst entscheiden. Auch die Rennbremse bewahrt nicht davor, dass man diese richtig behandeln und Warnzeichen eines bevorstehenden Ausfalls erkennen und richtig deuten muss (das wäre für mich noch vor der materiellen Aufrüstung der erste Schritt zur Performance).
Auf dem HHR bin ich noch nicht gefahren. Meine zugegeben bescheidenen Rennstreckenerfahrungen gehen aber eher dahin, dass die Reifen noch vor den Bremsen nachlassen. Und eine gelegentliche Pause zur Abkühlung tut Fahrer wie Material gut.
 
Das Problem mit den Bremsen beim Zetti liegt meiner Meinung nach daran, dass unter starker Belastung zu viel Wärme in das System aufgenommen wird. Das hat zwei Ursachen: Zum einen sind da die Bremssättel. Die sind erstens relativ klein und zweitens aus Grauguss. Durch die geringe Reibfläche muss mehr Kraft zum Bremsen aufgewendet werden und aufgrund der geringeren Oberfläche der Beläge werden diese auch erheblich heißer. Dazu kommt dann noch die Größe und das Material der Sättel. Grauguss hat eine schlechtere Wärmeleiteigenschaft, als Aluminium. Daher bleibt mehr mehr Hitze "in" den Sättel und wird nicht abgestrahlt. Da die Sättel nicht so viel Hitze abstrahlen können, wie sie aufnehmen, nimmt die Energie den einzigen Weg, der ihr noch bleibt: In die Bremsflüssigkeit. (Vereinfacht ausgedrückt. Wer es genauer wissen will: Wärmeübertragung )

Das andere große Problem ist die miese Belüftung der Bremsanlage beim Zetti. Da hilft auch Franks Baumarktlösung wahrscheinlich nicht viel. Eine Bremse richtig zu belüften ist ein sehr schwieriges Thema (man muss sich nur mal angucken, was da für ein Aufwand von Porsche betrieben wird), dass sich nicht einfach dadurch lösen lässt, mit ein paar Rohren und Schläuchen mehr Luft auf die Scheiben zu bringen. Die zusätzlich zugeführte Luft muss auch irgendwie wieder angeführt werden. Eine "falsche" Belüftung kann das Problem sogar verstärken, wenn die abgegebene Wärme durch den Luftstrom zurück auf die Bremse gedrückt wird. Oder die Bremsscheibe kühlt sich einseitig stärker ab und verzieht sich dadurch. Ich persönlich sehe eigentlich kaum eine Möglichkeit, die Belüftung beim Zetti erheblich zu verbessern (Die Montage einer M-Front wäre vllt. noch eine Möglichkeit).
Wenn man die Belüftung also als gegebene Konstante annimmt, bleibt die Wärmeleitfehigkeit der Bremssättel als Ansatzpunkt für eine effektive Verbesserung. Daher bringen andere Beläge und Scheiben auch nur eine bedingte Verbesserung mit sich, da kaum ein (bezahlbares) Material derartige Wärmebelastungen dauerhaft mitmacht.
 
Das Problem mit den Bremsen beim Zetti liegt meiner Meinung nach daran, dass unter starker Belastung zu viel Wärme in das System aufgenommen wird. Das hat zwei Ursachen: Zum einen sind da die Bremssättel. Die sind erstens relativ klein und zweitens aus Grauguss. Durch die geringe Reibfläche muss mehr Kraft zum Bremsen aufgewendet werden und aufgrund der geringeren Oberfläche der Beläge werden diese auch erheblich heißer. Dazu kommt dann noch die Größe und das Material der Sättel. Grauguss hat eine schlechtere Wärmeleiteigenschaft, als Aluminium. Daher bleibt mehr mehr Hitze "in" den Sättel und wird nicht abgestrahlt. Da die Sättel nicht so viel Hitze abstrahlen können, wie sie aufnehmen, nimmt die Energie den einzigen Weg, der ihr noch bleibt: In die Bremsflüssigkeit. (Vereinfacht ausgedrückt. Wer es genauer wissen will: Wärmeübertragung )

Das andere große Problem ist die miese Belüftung der Bremsanlage beim Zetti. Da hilft auch Franks Baumarktlösung wahrscheinlich nicht viel. Eine Bremse richtig zu belüften ist ein sehr schwieriges Thema (man muss sich nur mal angucken, was da für ein Aufwand von Porsche betrieben wird), dass sich nicht einfach dadurch lösen lässt, mit ein paar Rohren und Schläuchen mehr Luft auf die Scheiben zu bringen. Die zusätzlich zugeführte Luft muss auch irgendwie wieder angeführt werden. Eine "falsche" Belüftung kann das Problem sogar verstärken, wenn die abgegebene Wärme durch den Luftstrom zurück auf die Bremse gedrückt wird. Oder die Bremsscheibe kühlt sich einseitig stärker ab und verzieht sich dadurch. Ich persönlich sehe eigentlich kaum eine Möglichkeit, die Belüftung beim Zetti erheblich zu verbessern (Die Montage einer M-Front wäre vllt. noch eine Möglichkeit).
Wenn man die Belüftung also als gegebene Konstante annimmt, bleibt die Wärmeleitfehigkeit der Bremssättel als Ansatzpunkt für eine effektive Verbesserung. Daher bringen andere Beläge und Scheiben auch nur eine bedingte Verbesserung mit sich, da kaum ein (bezahlbares) Material derartige Wärmebelastungen dauerhaft mitmacht.

Also mit richtigen (!) Belägen, Stahlflex und Bremsflüssigkeit kann man zumindest das Fading halbwegs bekämpfen. Eine größere Bremsanlage bringt nicht unbedingt viel mehr Bremswirkung (außer die Scheiben und/oder Kolbenfläche ist bedeutend größer als vorher), sondern eher Standfestigkeit (wie schon beschrieben, Thema Wärmeentwicklung und -abfuhr).
 
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