Formel 1 Saison 2006

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:M sei es, wie es sei - die Würfel sind gefallen q:

F1Total.com schrieb:
Ferrari stimmt der Entscheidung "absolut nicht zu"
von Fabian Hust28. Mai 2006 - 08:59 Uhr
Ferrari-Rennleiter Jean Todt spricht von einem "sehr ernsten Präzedenzfall", der sich negativ auf den Sport auswirkt

- Die drei Renn-Stewards des Großen Preises von Monaco hatten am Samstag keinen leichten Job, als sie entscheiden mussten, ob man Michael Schumacher für seine Aktion in der Qualifikation bestrafen soll oder nicht. Nicht umsonst berieten sich Tony Scott Andrews, Joaquin Verdegay und Christian Calmes rund siebeneinhalb Stunden lang.

In den vergangenen Jahren gab es einige Fälle, in denen Ferrari aus umstrittenen Situationen mit einem blauen Auge davongekommen war, viele Konkurrenten und Experten beschwerten sich darüber, dass die Sporthoheit entsprechende Aktionen durch eine rote Brille beurteile.

Dass man Michael Schumacher vom ersten auf den 22. Startplatz zurückversetzt hat, ist gerade auf einer Strecke wie in Monte Carlo die Höchststrafe, schließlich kann man im engen Leitplanken-Kanal nur sehr schlecht überholen.

Monte Carlo ist in Bezug auf die öffentliche Aufmerksamkeit aber auch wegen der Gegenwart zahlreicher Sponsorenvertreter das wichtigste Rennen des Jahres für die Formel 1. Aus diesem Grund hat die harte Bestrafung von Michael Schumacher eine besondere Tragweite, zumal Teamkollege Felipe Massa sich im Zeitenfahren verbremste und somit gemeinsam mit Schumacher aus der letzten Startreihe ins Rennen gehen wird. So schlecht war der Traditionsrennstall aus Maranello in der Geschichte der Formel 1 noch nie.

Die Rennleitung stellte mit ihrem Urteil klar, dass niemand - auch kein siebenmaliger Weltmeister - ungestraft gegen das Reglement der Formel 1 verstoßen darf. Der große Verlierer ist Michael Schumacher selbst, der ohne sein Manöver wohl im schlimmsten Fall auf dem dritten Startplatz gestanden wäre, somit noch eine Chance auf den Sieg gehabt hätte.
Nun muss er befürchten, dass er am Ende des Rennens noch mehr Rückstand auf Fernando Alonso hat und das Vorhaben, in seiner wohl letzten Formel-1-Saison den achten Titel einzufahren, noch schwieriger zu realisieren sein wird.

Ganz zu Schweigen vom Image-Schaden, der Schumacher entstanden ist, der während seiner Karriere immer wieder in umstrittene Manöver verwickelt gewesen ist. Je nachdem, auf welche Seite man sich stellt, hat entweder die Rennleitung die Situation fehlerhaft beurteilt, oder aber Michael Schumacher hat schlichtweg gelogen, als er meinte, es sei ein Fahrfehler gewesen und er habe nicht mit Absicht gehandelt. Das Problem: Die Stewards können Schumacher nur Absicht unterstellen, sie aber letztendlich trotz aller Daten nicht beweisen.

Letztendlich hatten die Renn-Stewards keine andere Wahl, als dem Deutschen Absicht zu unterstellen, und ihm dementsprechend hart zu bestrafen. Die Daten zeigten, dass Schumacher einen guten ersten Sektor hatte, dann im zweiten Abschnitt der Strecke Zeit verlor. Selbst wenn Michael Schumacher behauptet, dass er nicht wusste, wie seine Zeit im zweiten Sektor war - was er normalerweise an seinem Lenkrad ablesen kann - kann man davon ausgehen, dass ein Ausnahme-Pilot wie der 37-Jährige genau spürt, dass er Zeit verloren hat.

Im letzten Sektor offenbarte die Analyse der Daten, dass Schumacher keinesfalls mit einer übertriebenen Geschwindigkeit in die 'Rascasse'-Kurve einfuhr. Vielmehr hat er mit einem "übertriebenen, übermäßigen und ungewöhnlichen Druck" gebremst, wie es in dem Urteil hieß.

Wenn ein Fahrer zu schnell in eine Kurve einfährt, ist es vielleicht noch erklärbar, dass er die Räder blockiert und dadurch die Kontrolle über das Auto verliert, dass ein siebenmaliger Weltmeister nicht zu schnell in eine Kurve fährt und dann dennoch die Räder blockiert, war nach Ansicht der Rennleitung ein deutlicher Hinweis darauf, dass das Manöver von Schumacher beabsichtigt war.

Auch die Analyse der TV-Aufnahmen dürfte die Rennleitung in ihrem Urteil deutlich bestärkt haben. Die meisten Experten waren sich einig, dass Schumacher auch nach dem Verbremser in der Lage gewesen wäre, die Kurve zu bekommen und die Strecke damit nicht zu blockieren. Schumacher öffnete die Lenkung, obwohl kein Untersteuern zu erkennen war, ging auch nicht voll auf die Bremse, sondern ließ das Auto in Richtung Leitplanke rollen, sodass er schlussendlich nicht mehr in der Lage war, um die Kurve zu fahren.

Bei Ferrari nahm man das harte Urteil mit großem Entsetzen auf: "Ferrari nimmt die Entscheidung der Renn-Stewards mit großer Unzufriedenheit auf, welche die Streichung der von Michael Schumacher im Qualifying für den Großen Preis von Monaco gefahrenen Zeiten vorsieht", so Teamchef Jean Todt in einer Mitteilung. "Wir stimmen dieser Entscheidung absolut nicht zu. Solch eine Entscheidung erzeugt einen sehr ernsten Präzedenzfall, er schließt die Möglichkeit eines Fahrfehlers aus."

Das Ferrari-Team hatte in der Anhörung vorgetragen, dass Michael Schumacher nicht mit Absicht gehandelt hat, um die Konkurrenz daran zu hindern, eine schnelle Zeit zu fahren, sondern dass es sich um einen Fahrfehler gehandelt hat. Entsprechende Behauptung haben die drei verantwortlichen Renn-Stewards jedoch nicht für voll genommen.

Der Franzose sieht dies hingegen völlig anders: "Michael war auf seiner letzten gezeiteten Runde und versuchte, seinen ersten Platz zu manifestieren, was man anhand der Tatsache gesehen hat, dass seine erste Zwischenzeit die beste war und er eine weitere sehr gute Runde hätte fahren können. Die Stewards haben ihn ohne einen wirklichen Beweis für schuldig erklärt."
 
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Auch der Schutzpatron Saint Devote war mit Alonso.

Neues Rennen, neues Glück.
Volker:..... das Selters schmeckt scheußlich!! &::B:XB;
 
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Stutzeweck schrieb:
Das mit dem Wasser, habe ich editiert. :d:d
... wasser ist gut zum kühlen ... :)
zumindestens das interview mit schumi nach dem rennen fand ich ganz ok ... q:
es werden sicherlich noch spannende rennen folgen ;)
 
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Klaus_2 schrieb:
... wasser ist gut zum kühlen ... :)
zumindestens das interview mit schumi nach dem rennen fand ich ganz ok ... q:
es werden sicherlich noch spannende rennen folgen ;)

Das Interview fand ich auch sehr gut, da kam ein wenig vom menschlichen Schumi rüber, man kennt ihn ja immer nur vom Rennwochenende, wo jeder bei solch einem Job unter Hochspannung steht. :t
 
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Stutzeweck schrieb:
Das Interview fand ich auch sehr gut, da kam ein wenig vom menschlichen Schumi rüber, man kennt ihn ja immer nur vom Rennwochenende, wo jeder bei solch einem Job unter Hochspannung steht. :t

Das Interview welches ich nach dem Rennen auf RTL gesehen habe,
zeigte für mich nur insofern ein menschliches Verhalten, als dass er
seine eben auch immer noch vorhandene arrogante und selbstgerechte
Art gezeigt hat.

Irgendwie hat er eben doch nicht die Grösse die er mit seinen
7 Titeln eigentlich schon längst haben sollte!
b:

http://www.f1total.com/news/06052812.shtml
 
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futuro04 schrieb:
Das Interview welches ich nach dem Rennen auf RTL gesehen habe,
zeigte für mich nur insofern ein menschliches Verhalten, als dass er
seine eben auch immer noch vorhandene arrogante und selbstgerechte
Art gezeigt hat.

Irgendwie hat er eben doch nicht die Grösse die er mit seinen
7 Titeln eigentlich schon längst haben sollte!
b:

http://www.f1total.com/news/06052812.shtml
Verstehe, wenn er Dir nicht sympatisch ist!!!
Na ja, wenn Du mal ein paar Worte mit ihm persöhnlich gewechselt hättest, glaube ich, würdest Du Deine Meinung ändern.
Genau wie viele Cora Sch. für besch. halten...
Ein sehr nettes Mädel. Habe ich mal ungeschminkt und abseits der Kameras kennengelernt, lieb, natürlich und hübsch.
Sorry, aber ich kann einfach diese Vorurteile nicht mehr ab!!
 
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IQ-Man schrieb:
Auch wenn ich dem Interview nix positives abgewinnen kann (nur um den Brei herumgeredet und polemisch, ohne Aussagen, sich rausgeredet), so ist dieser Artikel echt daneben. Bis auf die Aktionen gegen Hill und Villeneuve (kann mich noch gut daran erinnern) sind das alles Geschehnisse, für die Schumacher nix kann.

Na davon berichten ja jetzt auch alle wieder mit Bildern von damals.

Aber auch in Spielberg hätte er Grösse walten und Rubinho den verdienten
Sieg lassen können. Und in Indianapolis hätte er sich mit den anderen
Fahrern solidarisch zeigen und damit diese peinliche Show verhindern können. Und das egoistische Manöver gegen Heidfeld in Monza, und und und...

Nee nee, abseits von D und I hat Schumi nicht mehr viel Bewunderer
auch wenn er nach wie vor unheimlich stark fährt. Gerade darum ist es
auch so schade und unwürdig!!
 
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Stutzeweck schrieb:
Verstehe, wenn er Dir nicht sympatisch ist!!!
Na ja, wenn Du mal ein paar Worte mit ihm persöhnlich gewechselt hättest, glaube ich, würdest Du Deine Meinung ändern.
Genau wie viele Cora Sch. für besch. halten...
Ein sehr nettes Mädel. Habe ich mal ungeschminkt und abseits der Kameras kennengelernt, lieb, natürlich und hübsch.
Sorry, aber ich kann einfach diese Vorurteile nicht mehr ab!!

Sorry auch, aber ich verstehe auch die Deutsche Brille...

PS: Cora und auch den Ralf finde ganz i.O.
 
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futuro04 schrieb:
Sorry auch, aber ich verstehe auch die Deutsche Brille...

PS: Cora und auch den Ralf finde ganz i.O.

Hi Tom, :t:t:t

Ich finde nur, man sollte einen Menschen der nun mal so in der Öffentlichkeit steht, nicht nur danach beurteilen, was die Presse und das Fernsehen sagt.
Frag mal seine Freunde und man wird feststellen, er ist ein :t:t:t- Kerl.
 
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Stutzeweck schrieb:
Hi Tom, :t:t:t

Ich finde nur, man sollte einen Menschen der nun mal so in der Öffentlichkeit steht, nicht nur danach beurteilen, was die Presse und das Fernsehen sagt.
Frag mal seine Freunde und man wird feststellen, er ist ein :t:t:t- Kerl.

Yo Rainer :t Da hast Du sicher recht!
Die Bewertung einer in der Öffentlichkeit stehenden Person kann
und darf sich immer nur auf ihre professionelle Seite beziehen.
Der Schumi ist privat sicher ein ganz lustiger Kerl.

Wünsche Dir ne tolle Woche! :t
 
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Jetzt packen aber ein paar Leute die Keule aus... :a

Keke Rosberg (Ex-Weltmeister): Er ist ein Drecksack! Keine Ahnung, wie er auf die Idee gekommen ist, so etwas zu machen. Er soll mit der Formel 1 aufhören, denn er schadet unserem Sport. Das ist die unsportlichste Aktion, die ich jemals in der Formel 1 erlebt habe.

Pedro de la Rosa verlieh seiner Verärgerung hingegen öffentlich Ausdruck: "Das war ein Desaster für einen siebenfachen Weltmeister. Wenn jemand wie Ide so etwas gemacht hätte, hätte man ihm seine Lizenz abgenommen."
Aus de la Rosas Sicht, könne Schumacher "kein GPDA-Direktor" mehr bleiben. "Meine Meinung ist aber nicht jene der GPDA. Wir werden das in Silverstone besprechen. Aber wenn er Direktor bleibt, werde ich gehen." De la Rosa ist nicht der einzige aktive Fahrer im Feld, der eine solche Meinung vertritt...
 
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Aber wisst Ihr, was mich freut?

Dass das Juan Pablo mal wieder auf dem Treppchen war. %: :t

Die MSC-Diskussion wird ausgehen wie das Hornberger Schießen, da sicherlich nicht alle Fakten in die Öffentlichkeit gelangen werden. Ist mir eigentlich auch egal, da es Geschichte ist.

Grüßle
Chris
 
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Hallo....
Also zum Schumi-Manöver in der Rascase kann man eigentlich nicht mehr viel sagen, ob es jetzt Absicht war oder nicht, dass weiss nur Schumi selbst, aber er hat ja auch schließlich eine saftige Strafe dafür bekommen. ich denke mal hätte sich ein Alonso,Montoya, Villeneuve etc. dort gedreht/Auto geparkt (ähnlich Situation vorausgesetzt), hätte er vielleicht die gleiche Strafe bekommen, allerdings hätten sich nicht alle so das Maul zerrissen.
Aber jetzt mal ganz ehrlich, die Formel1 ist doch echt öde geworden, damit meine ich nicht das Ferrari oder Mecedes oder jetzt Renault jeweils eine Saison dominieren und die anderen nur hinterherfahren, nein ich meine diese ganzen "neuen" Regel!!!
Z.B.:
ÜBERRUNDEN - Früher war es spannend sobald die beiden Führenden auf die Zuüberrunden aufgelaufen sind. Den langsamen Piloten hat es meistens gar net interessiert das da zwei schnellere kamen und ist deswegen einfach so weiter gefahren als wäre nichts, so dass die beiden Führenden zu einen richtig um ihre eigene Position fighten mussten, als auch zusehen hatten, dass sie den anderen überrunden. Da gings noch richtig rund!!!! Und HEUTE: Der zu überrundene fährt brav zur Seite und gut ist. Laaaaaaaaangweilig!!!:T

ÜBERHOLEN - Früher hat man in der F1 mit allen Mittel versucht den anderen zu überholen, zur Not auch mal mit der Brechstange und wenn die Fahrer Pech hatten landeten sie im Kiesbett und haben sich dann zur Not noch nach dem Rennen angefeindet etc. (Senna u. Prost!!!). HEUTE: Die Fahrer fahren brav hintereinanderher tun 5-10 Runden so als wollten sie den vorherfahrenden überholen, aber "überholen" ihn dann in der Box, denn würden sie ihren Gegner auf der Strecke "abschießen" bzw. dieser landet im Kiesbett dann gibts ja wieder ne fette Strafe.

Ich finds einfach nur Schade mit den ganzen Regel, ok es trägtzu sicherheit bei, aber es ist leider meistens etwas langweilig.
 
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Michael_ZZZ schrieb:
Keke Rosberg (Ex-Weltmeister): (...)
Pedro de la Rosa (...)

Interessant... Am heftigsten schwingen immer die Leute die Keule, die wenig bis gar nichts in der Formel 1 geleistet haben.

Rosberg hat es in seiner Zeit auf grade mal 5 Siege gebracht und wurde Weltmeister mit nur einem. Vor dem Hintergrund finde ich die Karriere nicht sonderlich beeindruckend.(...naja, bei den aktuellen Regeln in der F1 wir ja primär die Konstanz des Fahrzeugs und nicht Leistung des Fahrers belohnt.)

de la Rosa kann natürlich auch auf eine tolle Karriere in der F1 zurückblicken - nicht einen einzigen Podestplatz und ganze 10 Punkte hat er eingefahren...
 
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Im Zweifel gegen Schumacher
Von Peter Hess, Monte Carlo

29. Mai 2006
Michael Schumacher ist schuld! Schon lange bevor die Rennkommissare sich ein Bild gemacht hatten, waren viele im Fahrerlager zu einem Urteil gekommen. Manche zu einem vernichtenden, die meisten zu einem wenig schmeichelhaften für den siebenmaligen Champion. Der frühere Weltmeister Keke Rosberg bezeichnete das Idol sogar als „Drecksack“. Auffallend, wie wenige Freunde der Deutsche unter seinen Kollegen und in der Branche insgesamt hat. Im Zweifel für den Angeklagten - diesen Grundsatz warfen viele allzugerne mit Schwung über Bord. Nach seinen Ausrastern 1994 und 1997, als er durch Rammstöße gegen Damon Hill und Jacques Villeneuve versuchte, seine Spitzenposition zu verteidigen, wird dem besten Rennfahrer der Geschichte offensichtlich alles zugetraut.

Das mag keine Überraschung sein. Der Deutsche hat viele in der Formel 1 verprellt: Durch seine mit kühler Professionalität erarbeiteten Triumphzüge erwarb sich Schumacher en passant eine große Schar von Neidern. Neben dem Perfektionisten wirken viele Größen der Branche kleiner, da kommt die Erklärung der Geschlagenen gelegen: Für den Erfolg nimmt Schumacher auch jedes Mittel in Kauf.

Unterstellungen statt Beweise

Erstaunlich jedoch ist, daß sich auch die Rennkommissare des Internationalen Automobil-Verbandes (FIA) in ihrer Bewertung des Falles nicht von Beweisen, sondern von Unterstellungen leiten ließen. Das muß jeder annehmen, der die Begründung der Herren Tony Scott Andrews, Joaquin Verdegay und Christian Calmes für ihre Entscheidung liest. Nach Begutachtung der Videoaufnahmen und der Telemetriedaten annullierten der Engländer, der Spanier und der Monegasse alle Trainingszeiten Schumachers, weil sie keinen rechtfertigenden Grund finden konnten, warum der Ferrari-Pilot vor der engen Rascasse-Kurve mit so unüblich hohem Druck auf die Bremse trat. „Deshalb bleibt uns keine Alternative, als anzunehmen, daß der Fahrer freiwillig sein Fahrzeug auf der Strecke anhielt.“

Dieser Schluß ist unhaltbar und hat, wird er konsequent verfolgt, eine fatale Wirkung: Er bedeutet nämlich, daß Rennfahrern nicht mehr das Recht zugestanden wird, straffrei einen Fahrfehler zu begehen. Denn für wie viele Rennunfälle, für wie viele Ausrutscher in der Formel 1 lag ein objektiver Grund vor? Für eine Menge. Aber mindestens genauso viele beruhten auf einer subjektiven Fehleinschätzung des Piloten.

Im Zweifel gegen den Angeklagten

Ist Schumacher nun ein berechnender Parksünder oder ein Opfer der Physik? Hat er seinen Ferrari abgestellt, oder konnte er nicht weiter? Mark Webber, einer der klügsten Köpfe unter den Formel-1-Fahrern, wollte sich nicht festlegen. „Es ist nicht zu beweisen. Was wirklich passierte, wissen nur zwei oder drei Leute.“ Der Australier kann sich beides vorstellen.

Daß der Ferrari-Star mit Vorsatz in der letzten Runde eine rote Blockade bilden wollte, wie seine vehementesten Gegner annehmen, scheint nicht glaubhaft. Sonst wäre der Kerpener nicht so spät zu seinem letzten Turn aufgebrochen. Er gab seinen Konkurrenten so die Chance, früher als er auf die Strecke zu gehen. Um sie dann noch blockieren zu können, hätte er schon auf seiner in gemäßigtem Tempo zu absolvierenden Aufwärmrunde einen Defekt oder Unfall simulieren müssen, was noch verdächtiger gewesen wäre, als sein Verbremser in der letzten Kurve.

Zwei Lenkbewegungen nach links

Also muß es, wenn überhaupt, eine spontane Entscheidung Schumachers gewesen sein, verkehrsbehindernd zu parken, nachdem er seinen Ferrari überbremst hatte. So viel Geistesgegenwart ist dem Kerpener durchaus zuzutrauen. Und diese zwei Lenkbewegungen nach links, die die Fernsehbilder nachweisen, nähren den Verdacht. Genauso wie die Tatsache, daß der routinierte Rennfahrer darauf verzichtete, den Rückwärtsgang einzulegen, und später noch den Motor abwürgte.

Der Laie kann sich leicht vorstellen, daß Schumacher ein engerer Lenkeinschlag und dadurch ein Verlassen der Kurve im Vorwärtsgang möglich gewesen war - zumindest nach einem kurzen Zurückstoßen. Schumacher fand dafür Erklärungen, allerdings keine allzu überzeugenden. Doch das sollte ohne Belang sein. Denn der Rheinländer war schließlich nicht verpflichtet, den Nachweis seiner Unschuld zu führen. Die Kommissare aber bezogen sich bei ihrer Entscheidung noch nicht einmal auf die Ungereimtheiten. Sie urteilten im Zweifel - gegen den Angeklagten.

Kommentar auf www.faz.net, heute erschienen.
 
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... was die in diesem Geschäft sehr wichtige Presse auch sagt (aus Spiegel online):

Tuttosport“: „Er ist gefahren wie ein verletztes Tier, wütend von Anfang bis Ende, der übliche, riesige Schumi. Am Samstag beim Qualifying aber hat er alles falsch gemacht: Das war unnützer Blödsinn, der ihn mit einer schweren Schuld beschmutzt hat. Wenn einer wie er, der sieben Mal die Weltmeisterschaft gewonnen hat, fast 40 Jahre alt ist, viel Geld auf der Bank und eine Frau und zwei Kinder hat, derartige Fehler begeht, dann braucht er offensichtlich psychologische Hilfe. Oder er sollte aufhören.“

Times“: „Schumacher hat bewiesen, dass er der größte Anti-Held in der Geschichte der Formel 1 ist. Er hat einen hässlichen Charakterfehler, der ihn immer wieder in die Rolle des Bösen bringt. In Monaco hat er beide Seiten seiner Persönlichkeit gezeigt.“
 
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bummsbass schrieb:


Das genau diese Geschichte für die englische Presse mal wieder ein gefundenes Fressen ist, sagt eigentlich mehr über die Presse als über den Vorfall selbst.

Für mich gilt prinzipiell die Unschuldsvermutung. Und solange man Schumi nicht Beweisen kann, daß es Absicht war, muss er als Unschuldig gelten. Das Urteil daher eine klare Fehlentscheidung. Das jetzt von überall Einarmige und Halbblinde aus ihren Löchern gekrochen kommen und mit Schmutz werfen ist ja nicht weiter verwunderlich.

Über diese Lücke im neuen Reglement hätte man sich vorher Gedanken machen müssen, nicht nacher und zu ungunsten von MS!

NN.
 
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nixnuz schrieb:
Das genau diese Geschichte für die englische Presse mal wieder ein gefundenes Fressen ist, sagt eigentlich mehr über die Presse als über den Vorfall selbst.

Für mich gilt prinzipiell die Unschuldsvermutung. Und solange man Schumi nicht Beweisen kann, daß es Absicht war, muss er als Unschuldig gelten. Das Urteil daher eine klare Fehlentscheidung. Das jetzt von überall Einarmige und Halbblinde aus ihren Löchern gekrochen kommen und mit Schmutz werfen ist ja nicht weiter verwunderlich.

Über diese Lücke im neuen Reglement hätte man sich vorher Gedanken machen müssen, nicht nacher und zu ungunsten von MS!

NN.
Super Beitrag !!
War kein Regelverstoß, somit eine Bestrafung nicht gerechtfertigt. War mal wieder ein Präzedenzfall.
Fand den Aussetzer von MS in der Sekunde aber trotzdem nicht gut.Ist aber ne andere Kiste!
 
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Stutzeweck schrieb:
War kein Regelverstoß, somit eine Bestrafung nicht gerechtfertigt.

Man hätte vielleicht einfach alle *wirklich* beeinträchtigten Fahrer vor MSC in die Aufstellung setzen sollen - dann wäre das Rennen auch um einiges spannender geworden.

Schlimmstenfalls wäre für MSC mit dieser Regelung Startplatz 10 rausgekommen, und nicht 22 - aber was soll's die Sache ist ja eh gelaufen... B;
 
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nixnuz schrieb:
Für mich gilt prinzipiell die Unschuldsvermutung. Und solange man Schumi nicht Beweisen kann, daß es Absicht war, muss er als Unschuldig gelten. Das Urteil daher eine klare Fehlentscheidung. Das jetzt von überall Einarmige und Halbblinde aus ihren Löchern gekrochen kommen und mit Schmutz werfen ist ja nicht weiter verwunderlich.

Über diese Lücke im neuen Reglement hätte man sich vorher Gedanken machen müssen, nicht nacher und zu ungunsten von MS!

NN.

das kannst aber so als ganzes nicht ernst meinen. dann wären ja ALLE einarmige und halbblinde, nur der schumi samt teamkollege nicht, denn der einzige, der das nicht verurteilt hat, war sein teamkollege (klar, der hat das maul zu halten, sonst fliegt er raus).

und du kannst doch nicht ernsthaft vertreten, dass es ok ist, ein qualifing dadurch zu beeinflussen, dass man sich, in führung liegend, einfach saublöd in eine kurve stellt, so dass alle anderen behindert sind, nur weils genau dafür kein reglement gibt! hast du das onboardvideo gesehen? wenn er das auto wenigstens in die leitplanke gestellt hätte, dann wäre es nicht ganz so arg aufgefallen aber so?
 
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hubraumüberalles schrieb:
das kannst aber so als ganzes nicht ernst meinen. dann wären ja ALLE einarmige und halbblinde, nur der schumi samt teamkollege nicht, denn der einzige, der das nicht verurteilt hat, war sein teamkollege (klar, der hat das maul zu halten, sonst fliegt er raus).

und du kannst doch nicht ernsthaft vertreten, dass es ok ist, ein qualifing dadurch zu beeinflussen, dass man sich, in führung liegend, einfach saublöd in eine kurve stellt, so dass alle anderen behindert sind, nur weils genau dafür kein reglement gibt! hast du das onboardvideo gesehen? wenn er das auto wenigstens in die leitplanke gestellt hätte, dann wäre es nicht ganz so arg aufgefallen aber so?

unabhängig von meiner Meinung nur mal so die Frage:

Wenn es so einfach wäre, dass die Onboard-Kamera so klar ist ... warum hat man so lange mit ihm ein Verhör getrieben.
Wenn die Telemetriedaten (die keiner von uns kennt) das ganze einwandfrei stützen würden, wäre das noch unnötiger gewesen.

Ich bin noch nie in so einem Geschoss gefahren (leider) ... aber ich kann mir vorstellen, dass das mehr schief gehen kann als an einem Straßenfahrzeug.
Glaubst Du ernsthaft, MSC wäre so blöd nicht einfach die Bremsbalance zu verstellen (wegen Bodenwelle) und mit blockierenden Vorderrädern mit 20km/h in die Planke zu rauschen?
Na gut ... vielleicht hatte er ja Manschetten wegen seines Beinbruchs vor ein paar Jahren ... alles Spekulation.

Die einzigen Fakten die wir haben sind doch ungefähr:
- Bremsen ... VR steht ... Untersteuern
- Rollen lassen, Lenkung geöffnet
- Einlenken ... untersteuern (vermutlich Bremse zu)
- da steht er nu ....

Ob er die Lenkung zu lange offen gelassen hat oder nicht ist doch eigentlich sekundär, denn die Grenze zwischen Fahrfehler, Dummsinn, Absicht ist wohl fließend.

Es ist doch eh' Geschichte und wir müssen uns damit abfinden, dass die Formel-1 mittelfristig tot-reguliert wird. Mir wäre es lieber, in der Situation würde ein Alonso anhalten, aussteigen, mit Michael streiten (von mir aus sollen sie sich in die E..r treten:X ) und dann ist's gut.

Grüßle
Chris
 
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ChrisNoDiesel schrieb:
Mir wäre es lieber, in der Situation würde ein Alonso anhalten, aussteigen, mit Michael streiten (von mir aus sollen sie sich in die E..r treten:X ) und dann ist's gut.

...und wer startet dann von der letzten Position? :d
 
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