Frage zur Rechtschreibung: ...als Stellvertretende Leitung...

Ich würde es mir da gaaaanz einfach machen und in der bewerbung den Begriff Stellvertretende Leitung in kursiv schreiben. Damit ist dieser Satztei quasi eigenständig und hat somit ohnehin das Recht als eigenständige Stellenbetitelung groß geschrieben zu werden.
 
Grammatikalisch ist es ein Adjektiv und wird klein geschrieben. In Stellenausschreibungen etc. hat es sich aber leider als sogannter Titel eingebürgert, dieses Wort auch groß zu schreiben.
So schreibt man neuerdings auch; Leitender Chefarzt gesucht; in Anzeigen. Eigentlich muss es klein geschrieben werden. Wird aber, wie schon erwähnt, als Titel missbraucht. Ist aber kein Titel, sondern eine Bezeichnung einer Berufsstellung.
Selbiges gilt auch für z.Bsp. staatliche anerkannte Pflegekraft und in Anzeigen findet man immer wieder/öffter Staatlich Anerkannte Pflegekraft oder ähnliches.

Sag ich doch: Titel
:whistle:
 
In den wenigsten firmen wird richtig geschrieben. Ich würde es aus der Anzeige übernehmen und in "" setzen
 
Macht doch einfach "als Stellvertreterin der Leitung", dann ist's keine Frage, oder?
Ansonsten: klein, außer es ist ein Eigenname.
 
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Stellvertretend einfach an den Satzanfang setzen.

Stellvertretende Leitung ich machen will.
Gruß Meister Yoda

Oder

Stellvertretende Leitung? Das ist meine Berufung, und deswegen bewerbe ich mich bei Ihnen.
Man haben Sie ein Glück. ;)
 
Titel ist es keiner; wie hier schon stand, wird es aber von Personalabteilungen, die zwischen Titel und Stellenbezeichnung nicht unterscheiden können, gerne als solcher mißbraucht, ebenso wie von den dadurch "Bezeichneten".

Das Argument, es würde auch groß auf Türschildern oder Visitenkarten stehen, geht ins Leere, denn das folgt primär ästhetischem Empfinden. Wäre an einer Türe "Der liebe Hausmeister" zu lesen, würde man den Artikel auch groß schreiben, obwohl es kein Satzanfang und auch keine Überschrift ist - das hat im Grunde nichts mit mit Rechtschreibung, sondern vielmehr mit Gepflogenheiten zu tun. Das bedeutet aber nicht, daß man es in einem Satzgefüge noch immer groß schreiben sollte, was ja grundsätzlich die Frage war. Bei meinem Bsp. kommt allerdings dazu, daß die Bedeutung unklar wäre, wenn man es in einem Satz nicht als Bezeichnung hervorhebt - man würde denken, der Schreibende hält den Hausmeister für besonders herzig.

Die "stellvertretende Geschäftsleitung" ist jedoch rein neutral beschreibend, daher sehe ich keine Notwendigkeit, es gesondert in einem Satz hervorzuheben. Ich würde es im Satz klein schreiben, das ist im Deutschen unzweifelhaft richtig.
Das heißt aber nicht, daß es groß zwangsläufig falsch ist, was uns wieder zu Ästhetik und Unmißverständlichkeit bringt:
Groß geschrieben würde ich es - wie von Frank vorgeschlagen - einfach kursiv setzen, das macht klar "Ich bin nicht so blöd, ein Adjektiv groß zu schreiben, ich habe das als Stelle begriffen". Anführungszeichen sind da irritierender und gerade in Überschrift, Betreff, usw. sehr unschön.
Die Stellenbezeichnung ist ja das Kernthema des Schreibens, insofern ist es auch nicht sonderbar, das wiederholt kursiv hervorzuheben.

Achja, zu meiner Qualifikation: Ich bin kein Deutschlehrer... generell kann man sich mit solchen Fragen an die Germanistik wenden, die freuen sich mitunter über solche Anfragen, wenn man den Richtigen erwischt.

Wenn jedes Detail der Bewerbung so gründlich durchleuchtet wird, muß das ein Erfolg werden. ;)
Alles Gute dafür...
 
Sie soll es genau so schreiben wie in der Stellenanzeige. Da es sonst schon die erste indirekte Kritik am AG wäre....falls der Personalchef penibel ist.

Du hast nicht Unrecht, aber das ist für mich immer wieder ein highlight: Wider besseren Wissens lieber falsch machen, damit man beim Fehlerteufel über sich nicht aneckt. Das ist natürlich eine wichtige, ungenannte Qualifikation für eine leitende Position. ;)

Will natürlich auch bei Dir nicht anecken... von der Überlegung kann es zutreffen, aber gelebt ist es ein "Traum".
 
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Wenn jedes Detail der Bewerbung so gründlich durchleuchtet wird, muß das ein Erfolg werden. ;)
Alles Gute dafür...

und in der Realität ist es meist so, dass der Empfänger (also das Unternehmen, bei dem man sich bewirbt - wer dort auch immer die Bewerbungen vorab sortiert...) sich nicht mit solch grammatikalischen Feinheiten beschäftigt, wie ja die Stellenanzeige beweist.

Viel Erfolg an die Bewerberin auch von mir :t
 
Bin Deutschlehrer (am Handy, deswegen nur kurz): "stellvertretend" ist ein Adjektiv - kein Nomen, wird aber hier groß geschrieben, da es eine Berufsbezeichnung und so ein "Terminus technicus" ist.
Besser bekannt vielleicht: Die "Allgemeine Hochschulreife", wo das Wort "allgemein" ansonsten ja im Satz ebenfalls klein geschrieben wird.
 
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Danke euch allen, wieder was gelernt. Bewerbung ging schon am Montag raus, sie hats auf mein Anraten klein geschrieben. Ganz verkehrt isses ja ned :) :-)
 
Ich würde ja sagen, eine stellvertretende Leitung soll nicht nachdenken, sondern die Fehler vom Chef ausbügeln, das heißt, die Vorschriften kennen und ein zuverlässiges Backup sein. Ergo: Deine Frau kriegt den Job nicht und - klar - du warst dann der Schuldige. Wünsche es dir nicht, aber wäre meine Prognose, wenn denn der Personalchef auf den Betreff achtet.....:-)
 
Es ist eine interne Bewerbung, da zählt m.M. nach sowieso nur der Nasenfaktor :whistle:
 
Wer hat nun mehr geholfen?
Das Forum oder Nasenfaktor :-)

Glückwunsch!!!
 
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