Dann unterscheiden wir doch mal zwischen zwei Punkten:
1. Verständnis für ein Tempolimit
Das wird sich nur einstellen, wenn die sachlichen Gründe als stichhaltig (an-)erkannt werden. Das ist offensichtlich noch nicht der Fall. Die generelle Behauptung, "dann sinkt die Zahl der Toten", ist nicht durch Zahlen belegbar, das macht es schwierig. Umweltauswirkungen werden wohl ebenfalls kaum anerkannt, da ein größerer Effekt durch andere Maßnahmen zu erreichen wäre, beispielsweise rigorosere Abgasuntersuchungen etc.
2. Zustimmung/Bereitschaft zu einem Tempolimit
Deinen Hinweis auf den Egoismus unterstütze ich sofort, da ich denke, daß Schnellfahren rein emotional begründet ist. Es ist müßig, über ein paar Minuten zu reden, die man irgendwo einsparen kann. Beispiel: noch vor 10 Jahren bin ich regelmäßig mit einem 525i von Köln nach München gefahren (620 km), schnellste Zeit war 3h10min, durchschnittlich kaum mal über 4 h. Obwohl ich heute wesentlich schnellere Fahrzeuge habe, ist mir das nie wieder gelungen.
Also gehe ich mal davon aus, daß viele hier aus egoistischen Gründen einem Tempolimit freiwillig nicht zustimmen würden. What a surprise...
Du versuchst natürlich, zu polarisieren, und ziehst extreme Schlüsse aus den Kommentaren hier:
Natürlich "kann" es zu weniger Toten kommen, natürlich kommt es zu einer geringeren Umweltbelastung. Aber das ist alles so ein bißchen wie die Diskussion, eine Millionärssteuer einzuführen, denn die haben es ja verdient. Daß aber eine winzige Änderung bei der Masse extrem größere Auswirkungen hätte, wird wenig beachtet.
Ich habe keinerlei Zahlen, rein vom Bauchgefühl aber würde ich sagen, daß allein durch falsches Verhalten von Autofahrern im Stadtverkehr erheblich mehr Fußgänger und Radfahrer ums Leben kommen als es Tote durch hohe Geschwindigkeiten gibt.