Kupferpaste auf Schrauben ??

AW: Kupferpaste auf Schrauben ??

Also auch wenn FKL=FQges/(µ x n) ist, werde ich meine Distanzscheiben leicht mit Hochtemperaturfett einschmieren, denn ich habe keine Lust sie nächstes Jahr wieder mit Schraubendreher und Hammer runter zuschlagen.
 
AW: Kupferpaste auf Schrauben ??

Also auch wenn FKL=FQges/(µ x n) ist, werde ich meine Distanzscheiben leicht mit Hochtemperaturfett einschmieren, denn ich habe keine Lust sie nächstes Jahr wieder mit Schraubendreher und Hammer runter zuschlagen.

Meist ist aber auch nicht die Anlagefläche sondern der Nabenflansch das Problem weshalb Felgen oder Distanzscheiben festbacken...
Die Nabe rostet ja zwangsläufig. Eisenoxid hat halt ein größeres Volumen als Eisen und so setzt sich der geringe Spalt zwischen Nabe und Felge/Distanzscheibe zu und die Teile sitzen fest...
...hier ein wenig Kupferpaste aufzutragen ist absolut kein Problem, dient ja nur der Zentrierung, dort werden keine Kräfte übertragen.

Grüßle
 
AW: Kupferpaste auf Schrauben ??

Dann sieh mal zu dass du immer genug Abstand hälst,
dass keiner von dem abgescherten Rad getroffen wird... :+

Kleine technische Betrachtung am Rande:
So eine Radbefestigung ist ja eine Querbeanspruchte, Reibschlüssige Schraubenverbindung. Die Betriebskraft wirkt hier senkrecht zur Schraubenachse.
Die Schrauben sollen hier also ein Verschieben der Bauteile zueinander verhindern um die sonst auftretende ungünstige Scherbeanspruchung zu vermeiden.
Die statische oder dynamische Querkraft (FQ) muß dabei durch den Reibungsschluß aufgenommen werden. Diese entsteht durch eine entsprechend hohe Vorspannung zwischen den Berührungsflächen. Dabei muß die Reibungskraft FR größer oder gleich FQ sein (sonst scheren die Schrauben ab).
Da aber FKL=FQges/(µ x n) mit n=Schraubenzahl ergibt sich bei gleicher Klemmkraft (hier aufgebracht durch die mit 120Nm angezogenen Radschrauben) bei unterschiedlichen Reibkoeffizienten µ auch eine unterschiedliche Fähigkeit Querkräfte zu übertragen.
µ (Metall auf Metall) = ca 0,18
µ (Metall auf Metall - gefettet) = ca 0,09
Daraus ergibt sich dass die Schraubverbindung gefettet nur in etwa die Hälfte
an Querkräften übertragen kann... :w

Da sämtliche auftretenden Kräfte beim Bremsen und Beschleunigen ausschließlich über diese Fläche übertragen werden belasse ich es doch lieber bei einer trockenen und ungefetteten Anlagefläche....
... und folge damit auch den Vorgaben die BMW im TIS angibt...

Fettfreie Grüße

Q.E.D :t
Ciao Sven
 
AW: Kupferpaste auf Schrauben ??

also ....

besonderen dank an euch für eure bemühungen.
werde minimal kupferpaste auf die schraubgewinde
und auf die radnabe schmieren, minimal !!!

scheint nach euren beiträgen das richtige zu sein.
danke nochmals !!!

wunderschöne feiertage,
euer tanino q:
 
AW: Kupferpaste auf Schrauben ??

Auch eine Schraubverbindung beruht auf dem Prinzip der Haftreibung. Wenn man die künstlich vermindert, dann hat man ein Problem ...
Künstlich vermindert? Ich vermute man trifft das Moment mit Gleitmittel präziser.

Klar wird bei einem neuem Gewinde, einem neuem Radbolzen und einer neuer Schraube die Gewinde und Anzugsmomente ohne jegliche Hilfsmittel perfekt eingestellt. Nach einigen Jahren im Wintersalz sieht das ggf völlig verändert aus und wenn die Haftreibung (der korrodierten Oberflächen) die korrekten Anzugsmomente verhindert, macht man sich zielführend über Schmiermittel Gedanken. Ich nutze Kupferpaste bei Bremsen, Ausrücklager und Felgenschrauben seit Jahrzehnten. Bisher kann ich nur positives berichtigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Über die Schrauben oder die Nabe lässt sich diskutieren aber auf die Flächen zwischen Bremsscheibe, Distanzscheibe und Felge darf auf keine Fall etwas das schmiert.
Die Radschrauben pressen die Felge nämlich auf die Bremsscheibe und die Haftreibung zwischen den beiden sorgt dafür, dass der Reifen mit der Bremsscheibe stehen bleibt. Wenn jetzt zwischen Bremsscheibe und Felge Fett ist, dann ist da keine Haftreibung mehr und wenn du extrem Bremsen musst, dann müssen das die Schrauben machen, d.h. es könnte sein, dass es dir die Schrauben abschert.
 
Künstlich vermindert? Ich vermute man trifft das Moment mit Gleitmittel präziser.

Klar wird bei einem neuem Gewinde, einem neuem Radbolzen und einer neuer Schraube die Gewinde und Anzugsmomente ohne jegliche Hilfsmittel perfekt eingestellt. Nach einigen Jahren im Wintersalz sieht das ggf völlig verändert aus und wenn die Haftreibung (der korrodierten Oberflächen) die korrekten Anzugsmomente verhindert, macht man sich zielführend über Schmiermittel Gedanken. Ich nutze Kupferpaste bei Bremsen, Ausrücklager und Felgenschrauben seit Jahrzehnten. Bisher kann ich nur positives berichtigen.
Stichwort Sicherheitsfaktor. Da so ein Rad am Auto durchaus als wichtig und sicherheitsrelevant eingestuft werden darf, kannst du davon ausgehen, dass es hier einen ordentlichen Sicherheitsaufschlag gibt. Das Rad würde wahrscheinlich auch mit 4 oder gar nur 3 einwandfreien Verschraubungen halten.
Das Reibverhalten einer ungeölten Verschraubung ändert sich nicht großartig über die Jahre, wenn die Schraube vorher gereinigt wird, was ja vorausgesetzt wird, siehe TIS Auszug oben. Wenn man die Gewinde schmiert, wird die Schraube stärker gespannt/gedehnt ehe sich in den Gewinden eine Reibung einstellt, mit der der Drehmomentschlüssel schließlich ausgelöst wird. Du hast mit einer geschmierten Verschrauben also eher eine zu feste, als eine zu lose Verbindung. Solange du nur mit den im PKW Bereich meist vorgesehenen um 100 Nm (je nach Hersteller/Modell) anziehst, soll das erstmal kein Problem sein, davon wird keine Schraube abreissen. Sehr wohl wird sie aber früher abreissen, wenn mit Schlagschraubern o.Ä. unkontrolliert mit deutlich zuviel Drehmoment angezogen wird. Und das ist leider immer öfter gängige Praxis. So hatte ein bekannter binnen einer Saison 2 abgerissene Radschrauben an einem T5. Zudem wird die Haftreibung durch die Schmierung herabgesetzt, es ist also prinzipiell so, dass sich die Schrauben leichter lösen, beabsichtigt oder nicht. Auch hier ist es eher unwahrscheinlich, dass eine geschmierte Verschraubung sich unbeabsichtigt von selber löst, wenn sie mit dem vom Fahrzeughersteller vorgesehenen Drehmoment korrekt angezogen wurde.

Unterm Strich also in der Praxis erfahrungsgemäß relativ egal ob man die Schrauben schmiert oder nicht. Ich hatte schon solche und solche Fahrzeuge vor mir, bisher hatte davon keines lose oder abgerissene Radschrauben. Ich praktiziere es nicht, weil es, wie zuvor beschrieben, nicht im Sinne des Erfinders bzw der konstruktiven Auslegung ist, wohlwissend, dass dort hinreichend Sicherheitsreserven einkalkuliert wurden. Zudem hatte ich noch nie Probleme mit festgammelnden Schrauben. Wenn man die beim Räder umstecken immer hübsch sauber macht, muss da meiner Meinung nach nichts geschmiert werden. Egal ob Muttern oder Schrauben. Bei Ganzjahresreifen, die im schlechtesten Fall nur alle 5 Jahre, oder noch seltener, demontiert werden, mag das etwas anderes sein.
 
Radschrauben dürfen nur absolut trocken, sprich ohne Fett oder Öl eingesetzt werden!
Lockern tun sich immer nur die Schrauben einer Seite, wegen der Drehrichtung des Rades.
Eigentlich müßten die Hersteller auf einer Seite Rechts- und auf der anderen Seite Linksgewinde einsetzen.
Wir hatten mal einen kleinen Mazda Transporter auf der Arbeit da war das in der Tat so.
Mit roten Hinweisschildern damit man die Drehrichtung berücksichtigt hat.
Das hat sich aber in der Praxis nicht durch gesetzt, weil wahrscheinlich selbst die Werkstätten davon überfordert gewesen wären die Schrauben auseinander zu halten.
Privatleute sowieso.
Wenn man die beim Räder umstecken immer hübsch sauber macht, muss da meiner Meinung nach nichts geschmiert werden. Egal ob Muttern oder Schrauben.
Genau so! Mit der Drahtbürste sauber machen und gut ist. Es darf nicht geschmiert werden!
 
Wir hatten mal einen kleinen Mazda Transporter auf der Arbeit da war das in der Tat so.
Ist nicht nur bei NFZ teilweise so, gibt auch Sportwagen wo das so ist. Da kann sich der Monteur schön zum Obst des Monats machen. Soll gut kommen beim Meister, wenn mindestens ne neue Radnabe (macht üblicherweise auch ein neues Radlager erforderlich) auf Firmenkosten fällig ist, nachdem nach Einsatz des 1" LKW Schlagschraubers entweder die Schraube abgerissen oder das Gewinde durch ist. :roflmao:

Die Erfahrung zeigt aber, dass es im PKW Bereich absolut unnötig ist. Oder hört man täglich von Fällen wo Räder abfallen? Ich nicht. Und du kannst getrost davon ausgehen, dass geschmierte Radverschraubungen keine Seltenheit sind. Ergo hält es auch mit Schmierung, wie ich bereits ausgeführt hatte.
 
Mache schon immer (26 Jahre) etwas Kupferpaste an die Gewinde und auch an die Nabe. Dort aber mittlerweile Radnabenpaste. So lässt sich das alles immer problemlos demontieren beim Räderwechsel und mir ist noch kein Rad abgefallen. Kann aber natürlich jeder machen wie er denkt...
 
Also Linksgewinde an einem Flansch mit fünf Schrauben 😳
An einem Fahrradtretlager mit einer Schraube mittig, OK
Und WD-40 an Schrauben hat noch nie geschadet 😂
 
Ich gebe PR4000 da absolut recht, Radschrauben dürfen und brauchen nicht geschmiert werden.
Das ist das kleine KFZ abc.
Wenn da was schwer geht hilft reinigen.
lg
 
Das kleine KFZ abc beschreibt vor allem Nützliches.
 
Ist nicht nur bei NFZ teilweise so, gibt auch Sportwagen wo das so ist. Da kann sich der Monteur schön zum Obst des Monats machen.
Ich kenne da welche - trotz am Kotflügel angebrachter Hinweise Radbolzen abgerissen - Alfa Giulia Sprint GT - bei manchen Monteuren ist die Reihenfolge erst schrauben dann Hirn einschalten !
 
Mit ca. 80 bis 90% wird der größte Anteil des eingebrachten Drehmomentes für die Überwindung der Reibung an der Mutternauflage (Kopfreibung) und im Gewinde (Gewindereibung) benötigt. Nur der verbleibende kleine Anteil von ca. 10 bis 20 % bringt die gewünschte Montagevorspannkraft (Quelle). Die Reibung der Gewindeverbindung dient auch gleichzeitig als Schraubensicherung. Auf einer Seite am Auto zu vernachlässigen, an der anderen Seite aber nicht. Daher mache ich es so wie es auch empfohlen wird: kein Fett/Paste an das Gewinde von Radverschraubungen.
 
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