Leasing oder Finanzierung

AW: Leasing oder Finanzierung

OT: Ui, das haste aber vor der Krise abgeschlossen. Heute unmöglich :-(
Jo. Das ist eine Anlage aus 2006. Die läuft noch weitere 3 Jahre. Da hatte ich wohl einen günstigen Zeitpunkt erwischt. Aber genau darüber sprechen wir doch. Es würde doch keinen Sinn machen diese jetzt aufzulösen um ein Auto zu bezahlen. Da nehme ich doch lieber das Auto auf Kredit zu 4% statt die Geldanlage aufzulösen. Tagesgeld hat im Übrigen noch nie, von Schnäppchen mal abgesehen, hohe Renditen abgeworfen.
 
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Nein. Langfristige Sparkassenfestgeldanlage mit Zinsstaffelung. Ohne Risiko. Mache ich etwas falsch ? ;)
Ganz und gar nicht, hört sich nach einer soliden Anlage an, die ordentlich Zinsen abwirft.

Aber trotzdem gilt:
1. Das ist Festgeld, das weit länger lauft als die Finanzierung des Autos. Das kann man nicht vergleichen. In den typischen drei Jahren der Finanzierung bzw. des Leasings ist es (insbesondere nach heutigem Stand bei den Zinsen) so kaum möglich, die Kreditzinsen mit Guthabenzinsen auszugleichen. Erst recht nicht bei den Zinsen heute...
2. Wenn man die Kaufsumme parallel zur Finanzierung anlegt und die Ratenzahlung aus den laufenden Einnahmen aufbringt, dann muss man das doppelte Kapital in die Hand nehmen. Rechnet man die Guthabenzinsen auf das insgesamt investierte Kapital um, dann halbiert sich die rel. Rendite mal eben.
3. Das Modell mit den Raten aus laufenden Einnahmen kannst du auch auf eine Barzahlung übertragen. Dann zahlst du den Wagen sofort und legst dir die monatlichen Raten (einer theoretischen Finanzierung) aufs Konto und verzinst sie. Dann ist das eingesetzte Kapital identisch und nur dann sind die beiden Fälle vergleichbar.

Beispiel für ein 30.000 €-Fahrzeug (bzw. Finanzierung eines Teilbetrags in entsprechender Höhe):

Variante 1: Finanzierung über drei Jahre (typischer Kreditzins: 4,99%)
- Die 30.000 € werden angelegt (Zinssatz 3% - ist derzeit realistisch bei 36 Monaten Laufzeit), gibt nach drei Jahren: 32.781,81
- Die monatliche Rate beläuft sich auf: 898,99, (2.364 € Zinsen)

Variante 2: Auto wird bar bezahlt, theoretische Rate wird angelegt
- Die 30.000 € fürs Fahrzeug wurden sofort bezahlt
- Die 898,99 € Rate der Finanzierung wird gespart (Zins nur 2%, irgendein Tagesgeld), ergibt nach drei Jahren: 33.372,89

Ergebnis: Trotz eines höheren Zinssatzes beim Anlagen des Gesamtbetrages ist die Barzahlung attraktiver - zumindest bei Privatpersonen (also keine Fahrzeuge von Selbständigen oder Firmenfahrzeuge).
 
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@Speedway
Du baust dir da ein theoretisches Konstrukt auf dich selbst zu bestätigen.

Praktisch ist es jedoch entweder so wie bei mir,

a) man hat eine Anlage die mehr abwirft und möchte die natürlich nicht auflösen. Die Gesamtlaufzeit der Anlage ist dabei übrigens völlig unerheblich. Wichtig ist nur, sie muss so lange laufen wie der Kredit.

b) Oder man hat das Geld nicht und damit wird die Diskussion eher theoretisch.

Ich denke nicht, dass wir über deinen theoretischen Fall reden. Denn wer die Kaufsumme zu einem geringen Zins auf dem Konto liegen hat, wird keinen Kredit zu einem höheren Zins aufnehmen. Es sei denn er kann mit dem Geld anderweitig Gewinn erwirtschaften.
 
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@Speedway
Du baust dir da ein theoretisches Konstrukt auf dich selbst zu bestätigen.
Ich trage lediglich eine finanzmathematische Sicht der Dinge vor, um das Thema abstrahiert zu diskutieren. Die individuelle Situation mag wieder eine völlig andere sein. In jedem Fall ist es aber falsch von der eigenen Finanzsituation auf andere zu schließen und das als allgemeingültige Formel darzustellen.

Praktisch ist es jedoch entweder so wie bei mir,

a) man hat eine Anlage die mehr abwirft und möchte die natürlich nicht auflösen. Die Gesamtlaufzeit der Anlage ist dabei übrigens völlig unerheblich. Wichtig ist nur, sie muss so lange laufen wie der Kredit.
Dass die Laufzeit keine Rolle spielt, ist leider falsch. Langfristiges gebundenes Vermögen (wie Festgeld) verringert deine Liquidität erheblich und ist insbesondere bei kurzfristigeren Verbindlichkeiten äußerst kritisch zu sehen. Bei Unternehmen wird dadurch z.B. die Kreditwürdigkeit gesenkt, da sie auslaufende Fremdfinanzierungen ggf. nicht zurückzahlen können (Stichwort Liquiditätsgrad)

b) Oder man hat das Geld nicht und damit wird die Diskussion eher theoretisch.
Zu b) volle Zustimmung - ich bin überzeugt, das trifft für über 90% aller Fällle von Finanzierungen (durch Privatpersonen) zu. Für diese Fälle ist unsere Diskussion hier überflüssig ... aber das macht sie doch nicht weniger interessant, oder :D
 
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Danke für deine Beispiele Speedway! Konkrete Zahlen sind doch die besten Argumente. Wenn man etwas anderes darüber denkt, dann sollte man es auch in konkrete Zahlen fassen können. Übrigens trifft deine Rechnung auch für einen Unternehmer zu. Denn dort wird steuerlich die Abschreibung statt Rate geltend gemacht. Kommt am Ende auf dasselbe hinaus.

Ach ja, bevor noch einer meint, dass man als Unternehmer das Geld immer woanders gewinnbringender Anlegen kann, als ein Auto bar zu kaufen, dem sei gesagt, dass der Herr Albrecht nichts fremdfinanziert hat und wohl unbestritten sehr gut damit gefahren ist.
 
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Ich trage lediglich eine finanzmathematische Sicht der Dinge vor, um das Thema abstrahiert zu diskutieren.
Wenn dem so wäre, würden wir nicht mehr diskutieren. Denn ich kenne mich auf der Seite nun wirklich gut aus und habe das mit Sicherheit in genügend Diskussionen unter Beweis gestellt. Daher wundert mich der Anspruch da du bisher die Dinge eher hingebogen hast und teilweise falsch argumentierst. In sich sind die Rechnungen zwar richtig, aber der kausale Zusammenhang stimmt nicht.
Evtl. reden wir auch nur aneinander vorbei.
 
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Also ich vereinfach das mal so: Wenn einer nicht in der Lage ist, seine künftigen Einkünfte (ob aus Einkommen, Zinsen oder whatever) gegen eine Finanzierung - für sich individuell!!! - kurz durchzurechnen, sollte er keine Investition von 20 oder 30 Tausend Euro machen.

Und bitte keinen Z4 fahren... :X
 
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Daher wundert mich der Anspruch da du bisher die Dinge eher hingebogen hast und teilweise falsch argumentierst. In sich sind die Rechnungen zwar richtig, aber der kausale Zusammenhang stimmt nicht.
Evtl. reden wir auch nur aneinander vorbei.
Denke ich auch. Aber bevor wir anfangen uns hier im Kreis zu drehen, lass ich das jetzt mal so stehen.

Davon abgesehen stimme ich Mutzel zu - jeder sollte das für sich individuell durchrechnen. Wenn man wie karatekid sein Kapital in gut verzinsten Anlagen geparkt hat, dann mag eine Finanzierung oder auch Leasing vorteilhaft sein. Für andere, die ihr Geld z.B. nur auf dem Tagesgeldkonto liegen haben, kann eine Barzahlung bzw. eine hohe Anzahlung wiederum sinnvoll sein. Ich selbst favorisiere letzteres, da man sich so einigermaßen gegen Risiken absichert und gleichzeitig nicht ganz soviel Kapital im Auto bindet, wie bei einer kompletten Barzahlung.
 
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