Machen wir uns nun alle lächerlich?

AW: Machen wir uns nun alle lächerlich?

Was mich nervt ist das unsere Politiker aus jeder Sache ihre Steuern rausziehen und es andere Länder nicht im geringsten interessiert, was mit co2 so Sache ist. Jeder wie immer sein eigenbrötlerrisches Süppchen kocht und ignorant und sturr die Scheuklappen trägt. Die Autos sind mal das eine, das andere ist die Grossindustrie und dann vergleicht mal den Aufwand, Profit und Nutzen. Von daher mal da anfangen wo es richtig Punkte bringt etwas zu verändern und nicht Vorreiter spielen in ner Sache wo keiner recht mitspielen will ausser dumme Deutsche. Panikmache auf dem letzten Drücker- zum kotzen, das Ozonloch gibts wie lange und vergrössert sich jedes Jahr, Gletscherschmelze usw -die Liste ist endlos, jetzt fällts uns wieder ein? Wenns so wichtig ist warum ziehen dann nicht alle an einem Strang ? Kann mir einer erklären welchen trifftigen Grund es gibt warum der Benzinpreis in den letzten 4 Tagen zb in Augsburg um 6 cent gestiegen ist und kommt mir nicht mit Börse da macht eh jeder was er will. Mehrwertsteuer haben wir seit Anfang des Jahres, die sollte es auch nicht sein. Wollen wir es einfach Profitgier nennen?

Profitgier, was denn sonst, siehe Die Bilanzen der großen Ölkonzerne.
 
AW: Machen wir uns nun alle lächerlich?

**** schrieb:
Die Kosten sind bald auf das doppelte gestiegen...mach mal diesen Leuten klar, dass sie für CO² oder sonstige Schnappsideen der Regierung noch mehr bezahlen sollen...
Nicht ganz von der Hand zu weisen! Die Frage, die sich stellt ist doch eigentlich ganz einfach:
  1. Können wir uns gewisse Maßnahmen leisten (finanziell) oder nicht?
  2. Können wir uns leisten (umwelttechnisch) gewisse Maßnahmen nicht durchzuführen und abzuwarten?
Ich denke die Frage 2 wird jeder mit einem guten Gewissen mit "nein" beantworten können, sofern er nicht nur heute, sondern auch in die Zukunft plant. Fraglich ist hier nur das "Wann" und "Wie"?!

Bei der Frage 1 sehe ich aber schon durchaus gewisse Probleme:
  1. Jede steuerliche Mehrbelastung trifft insbesondere die Ärmeren - also eher weniger die besserverdienenden Zettifahrer!
  2. Wer nun meint damit als Besserverdiener nicht betroffen zu sein irrt gewaltig! Ein Zuwachs an Armut erhöht natürlich die Sozialabgaben, reduziert das Bildungsniveau, vermindert das Wirtschaftswachstum, steigert die Kriminalität, reduziert die Bedeutung einer gebildeten Wählerstimme, stärkt extreme politische Randgruppierungen,... - Klimaerwärmung ist dann das letzte Problem um das wir uns Sorgen machen müssen.
  3. Jede Einschränkung durch Mehrbelastung führt einerseits weiterhin zur Abwanderung umweltschädlicher Industrien ins (benachbarte) Ausland bzw. deren Aufbau an Orten mit geringeren oder keinen Umweltstandards - andererseits zusätzlich zur Abwanderung von Leistungsträgern (Know-How-Abfluss, Steuereinnahmenverlust,...).
Die Frage 1 ist schwer zu beantworten - was ich nicht wirklich möchte - nur folgende Informationen können vielleicht eine Hilfestellung bieten zu erkennen, ob die Bürde (welche dem Bürger auferlegt wird) international in etwa gleich verteilt ist:
  • Deutschland trägt zu 3% zu den weltweiten CO²-Emmissionen bei - das ist relativ viel - Deutschland liegt damit an Rang 6 (nach USA, China, Russland, Japan und Indien). Verglichen mit der Pro Kopf Emission ergibt sich jedoch ein etwas anderes Bild:
0,1020,819689,00.gif



Hier liegt Deutschland weltweit "nur" am 26. Platz. D.h. 25 Länder der Erde erlauben sich den Luxus eine höhere CO² Emission pro Kopf zu haben und vergeuden mehr Energie. Desweiteren sollte man berücksichtigen, inwieweit sich diese Emissionen in Zukunft verändern werden:

0,1020,819687,00.gif


Quelle: Spiegel

Auch hier schneiden 25 Kyoto-Länder (USA & China wollen ja nicht mitmachen) schlechter ab als das "Vorbildland" Deutschland. Schauen wir uns dagegen mal die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit (BIP) von Deutschland im internationalen Vergleich an - dies könnte ein Aufschluss geben, ob wir uns diese viel propagierte "Vorreiterolle" im internationalen Vergleich überhaupt leisten können:

1.Luxemburg ($58.900)
2.Vereinigte Staaten / USA ($40.100)
3.Guernsey
4.Norwegen
5.Jersey
6.Britische Jungfern-Inseln
7.Bermuda
8.San Marino
9.Hong Kong
10.Schweiz
11.Cayman Inseln
12.Dänemark
13.Irland
14.Island
15.Kanada ($31.500)
16.Österreich ($31.300)
17.Australien ($30.700)
18.Belgien
19.Großbritannien
20.Niederlande
21.Japan
22.Finnland ($29.000)
23.Frankreich
24.Deutschland ($28,700)

Quelle: Welt Auf Einen Blick

Ich denke das Ergebniss überrascht ein wenig - finanziell sieht's mit Deutschland nämlich so überhaupt nicht "spitzenmäßig" aus! Hier wäre auch eine "Vorreiterrolle" angebracht... :s

Wie sieht es denn dagegen mit den staatlichen Rücklagen für solche kostspieligen Fälle aus - immerhin wird die unweigerliche Klimaerwärmung auch in Deutschland - CO² Maßnahmen hin oder her - zu zusätzlichen Investitionen führen müssen, welche ihrerseits auch wieder finanziert werden müssen (Hitzeschutz, Ernteausfälle, Arbeitsleistungsminimierung, Hochwasserschutz, Sturmschäden...):


sv.jpg


Quelle: Staatsverschuldung

Diese Grafik zeigt nur einen Trend - zudem zeigt sie nicht die pro Kopf Verschuldung an - darum hier noch jedermans Schulden ("Du bist der Staat - Du bist Deutschland - Du bist verschuldet...") bezogen auf den jährlichen BIP von oben!

Luxemburg (6,2%)
Finnland (41,1%)
Spanien (43,2%)
Österreich (65,2%)
Finnland (41,1%)
Vereinigte Staaten / USA (63%)
Deutschland (67,7% = ca. $19.500)

Quelle: Staatsverschuldung

Hier zusätzliche Informationen zum bevorstehenden demogaphischen Wandel in Deutschland Link. d.h. zu Erwarten sind zusätzlich weitere Rentenkürzungen, reduzierte Kranken- bzw. Sozialleistungen = verminderte Wirtschaftsleistung, sinkender Lebensstandard, Armut und natürlich auch vermehrt Hitzetote durch Klimawandel...

Wie man sieht hat z.B. die stark gescholtenen USA einen sehr luxuriösen Lebensstil (doppelt so hoher Energieverbrauch wie ein durchschnitts-Deutscher), dafür leistet sie aber auch pro Kopf 1/3 mehr!
Gerade die USA wird im Gegensatz zu Deutschland stark von Klimaschädenfolgekosten belastet, da aber aufgrund der hohen Staatsverschuldung (ja auch u.a. wegen Militärausgaben) kein Geld da ist, wird auch nicht in teure Klima-Prävention investiert - das Geld wird nämlich u.a. für den notwendigen und erwarteten Wiederaufbau benötigt. Die erwarteten Klimaschäden werden dort bis zum Jahr 2050 mehr als 327.000.000.000 Euro kosten!

Quelle: Klimaschäden USA

Aus obigen Daten ergeben sich neue Fragen:
  • Wollen die USA überhaupt teuer das Klima schützen? (Sie müssen die Schäden - wie wir auch - sowieso zahlen und haben keinen Nutzenvorteil, solange andere nicht selbst "Vorreiter" spielen. (Gefangenendilemma - Spieltheorie: Link)
  • Bauen die USA aus Angst vor Klimaflüchtlingen deshalb jetzt den Grenzzaun nach Mexiko? Link
  • Investiert die USA deshalb lieber Unsummen in neues, überlegenes Militär? Link
  • Investiert die USA deshalb lieber Unsummen in die Weltraumfahrt, um die zerstörte Erde eines Tages verlassen zu können? Link
  • Warum sparen wir Deutschen nicht problemlos 40% CO² Emissionen ein, verzichten komplett auf Kohle- & Gaskraftwerke und kaufen den (Atom-)Strom in Frankreich?
  • Will nicht vielleicht Luxemburg jetzt Klimavorreiter spielen? :w
 
AW: Machen wir uns nun alle lächerlich?

Hui, erstmal wieder danke für deine ausführlichste Recherche, das erschlägt einen ja fast :w

Nicht ganz von der Hand zu weisen! Die Frage, die sich stellt ist doch eigentlich ganz einfach:
  1. Können wir uns gewisse Maßnahmen leisten (finanziell) oder nicht? Müssen wir, sie zahlen sich auch in wenigen Jahren wieder aus
  2. Können wir uns leisten (umwelttechnisch) gewisse Maßnahmen nicht durchzuführen und abzuwarten? Nein, auf keinen Fall... die Beseitigung von Umweltschäden, die auf die Klimaerwärmung zurückzuführen sind, werden viel teurer sein, als jetzt zu handeln... (Sylt, Hamburg, aber auch Hochwasser an Oder etc.)
Bei der Frage 1 sehe ich aber schon durchaus gewisse Probleme:
  1. Jede steuerliche Mehrbelastung trifft insbesondere die Ärmeren - also eher weniger die besserverdienenden Zettifahrer! (Falsch, ich denke da, wurde hier schon mal erwähnt im Forum, z.B. an eine Luxussteuer für teure Artikel, Schmuck, Autos etc., wäre sozial gerecht)
  2. Wer nun meint damit als Besserverdiener nicht betroffen zu sein irrt gewaltig! Ein Zuwachs an Armut erhöht natürlich die Sozialabgaben, reduziert das Bildungsniveau, vermindert das Wirtschaftswachstum, steigert die Kriminalität, reduziert die Bedeutung einer gebildeten Wählerstimme, stärkt extreme politische Randgruppierungen,... - schöner Punkt Klimaerwärmung ist dann das letzte Problem um das wir uns Sorgen machen müssen. Falsch, Klimaerwärmung trifft uns, egal ob es uns wirtschaftlich gut oder schlecht geht, das ist dem Klima egal :d
  3. Jede Einschränkung durch Mehrbelastung führt einerseits weiterhin zur Abwanderung umweltschädlicher Industrien ins (benachbarte) Ausland bzw. deren Aufbau an Orten mit geringeren oder keinen Umweltstandards - andererseits zusätzlich zur Abwanderung von Leistungsträgern (Know-How-Abfluss, Steuereinnahmenverlust,...). Wenn sich die neue "Umweltindustrie" in Deutschland durchsetzt und andere Länder sehen, dass unser System funktioniert, glaube ich nicht, dass es zu einer exzessiven Abwanderungswelle kommen wird. Niedrige Kosten waren sowieso nie ein Argument für Deutschland, wir haben andere Vorteile hier :w
Deutschland trägt zu 3% zu den weltweiten CO²-Emmissionen bei - das ist relativ viel - Deutschland liegt damit an Rang 6 (nach USA, China, Russland, Japan und Indien). Verglichen mit der Pro Kopf Emission ergibt sich jedoch ein etwas anderes Bild:
0,1020,819689,00.gif

Die Erhebung pro Kopf finde ich nicht sinnvoll, da die meisten Emissionen doch von der Wirtschaft kommen. Ich sehe nicht den Sinn, solch eine Statistik pro Kopf zu führen, das benachteiligt Länder mit niedrigen Einwohnerzahlen, ich bitte euch...Trinidad und Tobago... der neue Klimaschurke :d




0,1020,819687,00.gif


Quelle: Spiegel

Auch hier schneiden 25 Kyoto-Länder (USA & China wollen ja nicht mitmachen) schlechter ab als das "Vorbildland" Deutschland. Schauen wir uns dagegen mal die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit (BIP) von Deutschland im internationalen Vergleich an - dies könnte ein Aufschluss geben, ob wir uns diese viel propagierte "Vorreiterolle" im internationalen Vergleich überhaupt leisten können:

1.Luxemburg ($58.900)
2.Vereinigte Staaten / USA ($40.100)
3.Guernsey
4.Norwegen
5.Jersey
6.Britische Jungfern-Inseln
7.Bermuda
8.San Marino
9.Hong Kong
10.Schweiz
11.Cayman Inseln
12.Dänemark
13.Irland
14.Island
15.Kanada ($31.500)
16.Österreich ($31.300)
17.Australien ($30.700)
18.Belgien
19.Großbritannien
20.Niederlande
21.Japan
22.Finnland ($29.000)
23.Frankreich
24.Deutschland ($28,700)

Quelle: Welt Auf Einen Blick

Ich denke das Ergebniss überrascht ein wenig - finanziell sieht's mit Deutschland nämlich so überhaupt nicht "spitzenmäßig" aus! Hier wäre auch eine "Vorreiterrolle" angebracht... :s

Nana, nicht so pessimistisch... die hinteren Plätze liegen doch sehr dicht beieinander, und bei den vorderen Ländern sind doch vernachlässigbar kleine dabei :M Außerdem, ist das auch Kaufkraftbereinigt? :s

Wie sieht es denn dagegen mit den staatlichen Rücklagen für solche kostspieligen Fälle aus - immerhin wird die unweigerliche Klimaerwärmung auch in Deutschland - CO² Maßnahmen hin oder her - zu zusätzlichen Investitionen führen müssen, welche ihrerseits auch wieder finanziert werden müssen (Hitzeschutz, Ernteausfälle, Arbeitsleistungsminimierung, Hochwasserschutz, Sturmschäden...):


sv.jpg


Quelle: Staatsverschuldung

Diese Grafik zeigt nur einen Trend - zudem zeigt sie nicht die pro Kopf Verschuldung an - darum hier noch jedermans Schulden ("Du bist der Staat - Du bist Deutschland - Du bist verschuldet...") bezogen auf den jährlichen BIP von oben!

Luxemburg (6,2%)
Finnland (41,1%)
Spanien (43,2%)
Österreich (65,2%)
Finnland (41,1%)
Vereinigte Staaten / USA (63%)
Deutschland (67,7% = ca. $19.500)

Quelle: Staatsverschuldung

Hoffentlich schafft Angie noch den ausgeglichenen Haushalt in ihrer Legislaturperiode :M

Hier zusätzliche Informationen zum bevorstehenden demogaphischen Wandel in Deutschland Link. D.h. zu erwartenb sind zusätzlich weitere Rentenkürzungen, reduzierte Kranken- bzw. Sozialleistungen = verminderte Wirtschaftsleistung, sinkender Lebensstandard, Armut und natürlich auch vermehrt Hitzetote durch Klimawandel...

Wie man sieht hat z.B. die stark gescholtene USA einen sehr luxuriösen Lebensstil (doppelt so hoher Energieverbrauch wie ein durchschnitts-Deutscher), dafür leistet sie aber auch pro Kopf 1/3 mehr!
Gerade die USA wird im Gegensatz zu Deutschland stark von Klimaschädenfolgekosten belastet, da aber aufgrund der hohen Staatsverschuldung (ja auch u.a. wegen Militärausgaben) kein Geld da ist, wird auch nicht in teure Klima-Prävention investiert - das Geld wird nämlich u.a. für den Wiederaufbau benötigt. Die erwarteten Klimaschäden werden dort bis zum Jahr 2050 mehr als 327 Mia. Euro kosten!

Quelle: Klimaschäden USA

Aus obigen Daten ergeben sich neue Fragen:
  • Wollen die USA überhaupt teuer das Klima schützen? (Sie müssen die Schäden - wie wir - sowieso zahlen und haben keinen Nutzenvorteil, solange andere nicht selbst "Vorreiter" spielen. (Gefangenendilemma - Spieltheorie Link)
Also Tron ich glaube da siehst du das etwas zu rational. Denk mal an New Orleans, das ist Nutzen genug für die Amis :w Außerdem gibts da auch verschiedene andere Theorien, die den Nutzen der Bürger in die Regierung mit reinbringen, und der unterscheidet sich in diesem Punkt ja eklatant von der der Regierung, viele (auch reiche) Bürger in den USA setzen sich für die Umwelt ein.
  • Bauen die USA aus Angst vor Klimaflüchtlingen deshalb jetzt den Grenzzaun nach Mexiko? Link
  • Investiert die USA deshalb lieber Unsummen in neues, überlegenes Militär? Link
  • Investiert die USA deshalb lieber Unsummen in die Weltraumfahrt, um die zerstörte Erde eines Tages verlassen zu können? Link
  • Warum sparen wir Deutschen nicht problemlos 40% CO² Emissionen ein, verzichten komplett auf Kohle- & Gaskraftwerke und kaufen den Strom in Frankreich?
  • Will nicht vielleicht Luxemburg jetzt Klimavorreiter spielen? :w
Boulevardjournalismus und Verschwörungstheorien lassen grüßen :M


Interessanter Beitrag Tron, aber ich habe mir mal erlaubt ihn etwas zu kommentieren. :M
 
AW: Machen wir uns nun alle lächerlich?

Tron du bist Spitze :t

Was mich nach deinen Ausführungen interessiert:

Wie kann ich nach Luxemburg auswandern &: ...

Spaß beiseite, ich glaube wir Deutschen treten uns selber in den Po.

Mag sein, dass der einzelen Mensch intelligent ist, die Masse ist eigentlich träge und dumm. Ich habe letztens einem Arbeitslosen erklärt, dass wenn er zum Discounter einkaufen geht, dann schadet er sich selber, denn die arbeiten quasi ohne Personal und verkaufen billigst Waren aus aller Welt. Antwort: Ich kann mir nix anderes leisten. Tja, argumentiert mal dagegen.

Ich sage einfach, Umweltschutz muss man sich leisten können und selbst dann trügt das Bild. Ich war sehr amüsiert, als ich von Stahlwerken aus Deutschland hörte, die wegen Umweltbelastung und Unwirtschaftlichkeit stillgelegt wurden, welche jetzt munter in der hintersten Provinz in China produzieren. Ist das schon Klimzertifikatehandel? So nach dem Motto: Ich bin nicht bei Kyoto dabei, komm schickt mir die Dreckschleudern und produziert bei mir?

Mancherorts wird immer noch diskutiert ob AKWs abgeschaltet werden sollen oder nicht. Fakt ist, dass AKWs den wohl gefährlichsten Giftstoff der Welt produzieren, dabei ist nicht mal die Lagerung geklärt und wir machen uns Sorgen um das Klima. Das Zeug strahlt noch, wenn die Menschen auf dem Mars leben. Ich bin zu Tschernobyl und Atomwaffenzeiten aufgewachsen. Kann sich daran noch jemand erinnern?

Was ist mit Seveso, Saurer """", DDT, Walfang, Amazonasabholzen, Tierversuche, ... kann sich daran noch einer erinnern?

Meine Güte, wir haben daran in den letzten 20 Jahren trotz Milliardeninvestitionen wenig geändert.

Unsere Schlaumeier wollen immer ganz schnell an einem Rad drehen um ein Problem abzustellen, erst 20 Jahre später merken sie, dass dieses Rad mit 5 anderen verbunden war und sie jetzt andere, manchmal noch größere Probleme haben.

Wasserkraftwerke können kaum noch gebaut werden. Windparks will keine Gemeinde im Vorgarten haben und sind zudem wenig effizient, Photovoltaik produziert gerade mal den Strom den sie für ihre Produktion gebraucht hat,...

Gerade die Subventionen sind in Deutschland hoch. Darum (schein)boomt der Markt auch so. Jede Windkraftanlage und jede Solaranlage wird mit hohen Geldsummen subventioniert.

Wobei ich die Subvention der Investition in erneuere Energien begrüße, da sie in Zukunft wichtiger werden denn je.

Wir werden wohl sicher eine Wandel durchleben und ein 3 Liter Zetti wird wohl der Vergangenheit angehören. Wir sollten also die Zeit genießen.
 
AW: Machen wir uns nun alle lächerlich?

Hui, erstmal wieder danke für deine ausführlichste Recherche, das erschlägt einen ja fast :w




Interessanter Beitrag Tron, aber ich habe mir mal erlaubt ihn etwas zu kommentieren. :M

Tron, Respekt, hast du dir viel Mühe gemacht mit dem Post. Hast übrigens auch eine sehr interessante Diskussion "losgetreten". Gut gemacht ;)

Aber ich muss auch jetzt meinen Senf zu den Daten loswerden, mit denen du uns da grade erschlagen hast.

DANKE, Heyho, das du dir schonmal die Mühe gemacht hast.

Die Tabelle mit der Pro-Kopf-Emmission ist wirklich ein bisschen irreführend. Klar sind wir da in D mit 80 Mill. Einwohnern im Schnitt besser als Qatar mit knappen 800.000. Sieht man ja auch in der Tabelle, praktisch alle Staaten "vor" uns sind Mini-Staaten (einwohnertechnisch) mit starkem CO2 -Ausstoss (Golf-Staaten) oder eben Klima-Großsünder wie die USA.

Die BIP-Zahlen sind nicht mehr auf dem neuesten Stand, kaufkraftbereinigt liegt D sogar vor Frankreich und GB:

1 Luxembourg 69,800
2 Norway 42,364
3
United States 41,399
4
Ireland 40,610
5 Iceland 35,115
6
Denmark 34,740
7
Canada 34,273
8
Hong Kong 33,479
9
Austria 33,432
10
Switzerland 32,571
11
Qatar 31,397 12 Belgium 31,244 13 Finland 31,208
14 Australia 30,897 15 Netherlands 30,862 16 Japan 30,615
17
Germany 30,579
18 United Kingdom 30,436
19
Sweden 29,926
20
France 29,187
21
Italy 28,534
22
Singapore 28,368
(BIP-Werte pro Einwohner nach Kaufkraftparität)

Aber wie gesagt, selbst mit deinen Zahlen lässt sich Deutschland nicht als armer Schlucker darstellen, der sich Klimaschutz nicht leisten kann.

Und was die Staatsverschuldung angeht, so liegen wir nicht schlechter oder besser als VERGLEICHBARE Staaten (bitte bitte nicht Deutschland mit Luxemburg vergleichen.....!!!!).

Wobei generell die Frage ist, ob Klimaschutz unbedingt teuer sein muss?? Bisher ist noch keine Steuererhöhung im Gespräch, um den Klimawandel abzufangen. Es geht bisher darum, sich europaweit zu einigen, den CO2-Ausstoß zu senken. Davon betroffen ist erstmal hauptsächlich die Industrie. Abwandern wird deshalb aber niemand, wohin auch? Eher das Gegenteil tritt ein, Deutschland profitiert durch seine schon erwähnte starke Position bei der Entwicklung erneuerbarer Energiegewinnung (Wind, Solar, Biomasse, ....).

Übrigens, wo sich der Staat bereichern will durch die Klimawandeldiskussion ist mir bisher nicht plausibel geworden. Es schadet dem Staat ja erstmal, wenn er sich selbst Restriktionen auferlegt (20% weniger Ausstoß bis 2020). Es kostet ihn sogar Geld, da er z.B. den BÜRGER bezuschusst bei Investitionen in Klimaschutz (Zuschüsse für Solaranlagen auf dem Hausdach, günstige KFW-Kredite etc. pp.).

Also wo bitte soll hier eine Bereicherung der bösen Politiker stattfinden, die hier im Forum von dem einen oder anderen unterstellt wird?

Freue mich über eine weiterhin anregende Diskussion... gute Nacht euch allen!



 

Anhänge

  • schulden.jpg
    schulden.jpg
    63,4 KB · Aufrufe: 4
AW: Machen wir uns nun alle lächerlich?

Danke für Eure Kommentare, die ich auch gerne beantworten möchte! :t
Falsch, Klimaerwärmung trifft uns, egal ob es uns wirtschaftlich gut oder schlecht geht, das ist dem Klima egal :d
Ja und nein, es wird manche Länder stärker treffen als andere - während sich in Afrika schon jetzt die Wüsten ausbreitet und das Wasser knapp wird (die Leute fliehen!), tauen in Sibirien, Alaska, Skandinavien, Grönland! rießige Permafrostgebiete und werden urbanisierbar! Somit entstehen sehr unterschiedliche (wirtschaftliche) Interessen den Klimaschutz überhaupt entgegnen zu wollen.
Alleine dadurch ist schon äußerst ungewiss, ob "alle an einem Strang" ziehen werden - bzw. die finanziellen Möglichkeiten haben die notwendig sind (wer kein Wasser findet und durstet, den interessiert nicht was seine Emissionen sind) etwas zu unternehmen!
Da es sich aber um ein globales Problem handelt lässt es sich auch nur so - d.h global - und nicht anders, lösen! Und das sehe ich weniger rosig!

Wenn sich die neue "Umweltindustrie" in Deutschland durchsetzt und andere Länder sehen, dass unser System funktioniert, glaube ich nicht, dass es zu einer exzessiven Abwanderungswelle kommen wird. Niedrige Kosten waren sowieso nie ein Argument für Deutschland, wir haben andere Vorteile hier :w
Da zeigt aber die Vergangenheit anderes - gerade die "einfacheren" Bedingungen im Ausland (ohne Abfallwirtschaft, Gewässerschutz, Lärmbekämpfung, Luftreinhaltung, Naturschutz, Landschaftspflege und Bodenschutz...) u.a. natürlich auch die hohen Kosten in Deutschland waren für die Abwanderung ganzer Industrien und seiner Arbeitsplätze verantwortlich - z.B. Textilindustrie, Gerries Stahlwerke...?
Hochtechnologie ist natürlich was feines - für die, die es sich leisten können. Katalysatoren gibt es gesetzlich in den USA seit 1974 - Deutschland seit 1984! Link Wer aber nun davon ausgeht, das diese nach über 31 Jahren nun zum weltweiten Standard in Fahrzeugen gehören irrt gewaltig - noch immer verkaufen selbst deutsche Hersteller ihre Fahrzeuge nach der Schadstoffeinstellung (USA, EU, Japan und RDW - Anmerk. "RDW"=Rest der Welt). Ich bin überzeugt, dass es genauso - eher noch schlechter - mit den Klimaschutzmaßnahmen ablaufen wird!

P.S. Was man hier sieht ist übrigends kein "Nebel", sondern "Smog" - obwohl es dagegen schon lange technische Mittel gibt:

chengdu2.jpg


Übrigends hat dieses Problem auch Deutschland erkannt: Link Alleine der Nutzen ist mehr als Fragwürdig!

Die Erhebung pro Kopf finde ich nicht sinnvoll, da die meisten Emissionen doch von der Wirtschaft kommen. Ich sehe nicht den Sinn, solch eine Statistik pro Kopf zu führen, das benachteiligt Länder mit niedrigen Einwohnerzahlen, ich bitte euch...Trinidad und Tobago... der neue Klimaschurke :d
Doch gerade die Pro Kopf Erhebung zählt! 82.541.000 Deutsche verbrauchen absolut natürlich mehr als 448.000 Luxemburger - darum ist ausschließlich der Pro Kopf Verbrauch heranzuziehen! Die Industrieverteilung bestimmt dabei maßgeblich den Wohlstand des jeweiligen Landes (Arbeitsplätze, Einkommen,Steueraufkommen...) und darf bzw. muß somit durchaus in die Berechnung des jeweiligen Landes mit eingehen.

Nana, nicht so pessimistisch... die hinteren Plätze liegen doch sehr dicht beieinander, und bei den vorderen Ländern sind doch vernachlässigbar kleine dabei :M Außerdem, ist das auch Kaufkraftbereinigt? :s

Die Größe spielt doch überhaupt keine Rolle für meinen Wohlstand?! Ich bin in Stuttgart auf diese Welt gekommen und wohne nun hier - ich persönlich kann also nichts dafür, dass ich mich nun im selben Boot mit 82 Millionen Landsleuten befinde. Genausowenig wie jemand aus Luxemburg was dafür kann in einem Land geboren worden zu sein, welches weniger Einwohner hat, als die Stadt in der ich lebe!
Für meinen persönlichen Wohlstand ist die Größe des Staates irrelevant - nicht aber die durchschnittliche Arbeitsleistung der Einwohner! :M Und da leistet ein Durchschnittsamerikaner 40% mehr als ein Durchschnittsdeutscher - ein Durchschnittsluxemburger sogar doppelt so viel! :O

D.h. Luxemburg hat für jeden Bürger doppelt so viel Geld zur Verfügung den Wohlstand zu steigern wie Deutschland! Kein Wunder verbrauchen die auch mehr als doppelt soviel CO² pro Kopf! :#

Also Tron ich glaube da siehst du das etwas zu rational. Denk mal an New Orleans, das ist Nutzen genug für die Amis :w Außerdem gibts da auch verschiedene andere Theorien, die den Nutzen der Bürger in die Regierung mit reinbringen, und der unterscheidet sich in diesem Punkt ja eklatant von der der Regierung, viele (auch reiche) Bürger in den USA setzen sich für die Umwelt ein.
Z.B. Al Gore? Tolle Doku - in der Tat - ich behaupte mal frech: um seinen Film zu erstellen und zu promoten hat er durch unzählige Flugreisen im Privatjet (sogar innerhalb der Doku dokumentiert! :s ) mehr CO² emittiert als ein Durchschnittsdeutscher mit seinem Auto im Leben je emittieren wird.
Klar wäre der Pro-Kopf Nutzen für "die Amis" vermutlich aufgrund der ganzen Hurricanes größer als die zu erwartenden (im Vergleich relativ harmlosen) Klimaschäden in Deutschland...
...vielleicht wissen die Amis aber auch, dass das einseitige Sparen ausser Geldverlust, welcher für den Aufbau benötigt wird, einfach keinen Sinn macht!

Beispiel: Holland würde ab jetzt alle verfügbaren Mittel in die Klimaprävention investieren, der Nutzen wäre dort am höchsten, da das Land sonst untergehen wird. Das Ziel 0-CO² Emission wird tatsächlich im Jahr 2035 erreicht - leider machen die Hälfte aller Länder aus unterschiedlichen Gründen nicht mit und Holland säuft trotzdem 2050 ab! Leider hat Holland statt die CO² Emission teuer zu senken (was global betrachtet bei dem kleinen Land leider nicht viel genützt hat) nicht genug in Hochwasserschutz (Deiche, Dämme, ...) investieren können!?

Boulevardjournalismus und Verschwörungstheorien lassen grüßen :M
Muß auch mal erlaubt sein! ;)
 
AW: Machen wir uns nun alle lächerlich?

Hallo,

Hiermit schlage ich "Franzens 10 knallharte Thesen zum Klimawandel " and die Forumswand an !
Teilweise vielleicht leicht satirisch überzeichnet.... :M

1. traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast ( ok, die ist geklaut...)

2. Zitiere Statistiken nur,wenn Dur sie genau verstanden hast ( außer Du bist Politiker und keiner kann nachfragen).

Obige Statistiken sind teilweise ziemlich sinnlos, schaun zwar nett aus, benötigen aber eigentlich einiges an Interpretation. Die gelieferten Interpretationen sind teilweise etwas gewagt ;) . Ich will aber gar nicht ins Detail gehen

3. Die Sonne wird in 4+-2 Milliarden Jahren sowieso ein roter Riese und die Erde verschlucken. D.h. das Ende der menschlichen Existenz auf diesem Planeten ist schon geregelt.
Auf Deutsch. Gedanken über nacholgende Generationen sind nur bedingt angebracht. Wir beschleunigen nur natürliche Vorgänge!

4. Die Geschichte zeigt, dass Menschen nicht sehen (können), was sie nicht sehen wollen. So ist das auch mit dem Klimawandel.

5. Daraus folgt m.E. dass der Kimawandel absolut unabwendbar ist. Die
Forschung sollte beginnen, sich Gedanken zu machen, was zu tun ist, wenn es auch der grösste
Leugner nicht mehr leugnen kann. D.h. wie ziehe ich schnell um Bangladesh nen
Damm hoch, wie werde ich besser mit Hitze/Kälte fertig, wohin mit den Engländern
wenn der Golfstrom stehenbleibt, alle die praktischen Fragen die dann entstehen.

6. Falls man dann nichts mehr tun kann, dann bedeutet das halt das Ende der menschlichen Existenz.
Nehmt es nicht persönlich, die Dinosaurier sind auch ausgestorben.
Das Leben an und für sich geht weiter... vielleicht.

7. Wir, die wir hier diskutieren haben eine gute "Chance" den Klimawandel nicht mehr
in seiner vollen Auswirkung zu erleben. Hat positive, aber auch negative Seiten ...

8. Alle unsere Entscheider ( Politik und Wirtschaft) sowieso nicht.
Die schaun sich schon längst die Radieserl von unten an, bevor es überhaupt
losgeht. Wie könnt ihr da irgendwas vernünftiges erwarten ?
Die meisten sind eiskalte Materialisten und Machtmenschen, voll auf das Heute ausgerichtet. Selbstlos für die Zukunft der Menschheit? Schaut doch mal in die Gesichter !

9. für alle Politiker auf der Welt ist ein Kompromiss was gutes. D.h. auf deutsch "Klimawandel light" wäre für die schon ein Erfolg.
Oder sogar Klimawandel mit ausgeglichenem Staatshaushalt. Manche einem
würde sogar Klimawandel und gewonnene Wahl reichen... .
So sind die aktuellen Bemühungen einzuordnen, ( "Uh, aber mit meinen Kernkraftwerken hab ich doch mein soll schon erfüllt, und bei uns im Osten ist das eh anders, wir sind eh so arm, und das Wirtschaftswachstum ..... ").

10. für die Industrie gibt es nur eine einzige "moralische" Richtlinie:
Der nächste Quartalsbericht sowie der Shareholder Value.
Wenn der sinkt, dann geht das echt aufs Gewissen.
Lässt sich auch jederzeit bei diversen deutschen Großkonzernen
(Opel, VW, Siemens, usw) besichtigen.
Außerdem haben wir schon längst eine Powerpoint-Folie gegen den Klimawandel erstellt:

Überschrift: Massnahmen gegen Klimawandel
<Folie mit Bild von Tornado>
<enter-Taste>
Rotes X wandert von Rechts ein, über den Tornado und schaltet somit den Tornado aus.
Damit ist ja wohl eine geeignete Meilenstein-Planung auf Top-Management-Ebene vorhanden. Was können wir dafür wenn die dumme Technik das nicht ordentlich implementiert ?

Sorry, aber ich hab heute echt keinen guten Tag ;)
Grüße
Franz
 
AW: Machen wir uns nun alle lächerlich?

Tron, Respekt, hast du dir viel Mühe gemacht mit dem Post. Hast übrigens auch eine sehr interessante Diskussion "losgetreten". Gut gemacht ;)
Danke und ich freue mich über jeder unterschiedliche Meinung bisher zu diesem Thema - es zeigt, dass das Thema wichtig ist und alles andere als trivial!

Die Tabelle mit der Pro-Kopf-Emmission ist wirklich ein bisschen irreführend. Klar sind wir da in D. mit 80 Mill. Einwohnern im Schnitt besser als Qatar mit knappen 800.000. Sieht man ja auch in der Tabelle, praktisch alle Staaten "vor" uns sind Mini-Staaten (einwohnertechnisch) mit starkem CO2 -Ausstoss (Golf-Staaten) oder eben Klima-Großsünder wie die USA.
Warum ist das klar, dass 80 Mio. Menschen besser/umweltfreundlicher leben müssen als 800T? Es wäre doch für 800T viel einfacher etwas zu verändern als für 80 Mio? Warum investieren die reichen Golf-Staaten nicht in die CO²-Reduktion?
Übrigends für solche Sachen investiert man in einem dieser Golf-Staaten (Dubai):

palm_trump_international_hotel_and_tower.jpg


In D. diskutiert man dagegen, wie man mit Unterstützung von EU-Fördergeldern die Sandaufspülung in Sylt noch gewährleisten kann. Link

Und da erzähl mir noch einer wir wären Spitzenreiter?!

Die BIP-Zahlen sind nicht mehr auf dem neuesten Stand, kaufkraftbereinigt liegt D sogar vor Frankreich und GB...
Schwacher Trost, dass es noch schlechtere gibt btw. die Zahlen stammen vor der 3% Mehrwertsteuererhöhung! :M - d.h. in den USA geht es mir jedoch faktisch 35% besser als in Deutschland, in Norwegen 38% und in Luxemburg 128% :O Selbst in der Schweiz kann der Staat für den Bürger 6% mehr Geld ausgeben, in Österreich sogar 9%!
Und wir """" uns hier wegen einer Mehrwertsteuererhöhung von 3% auf. :j
Mehr als das 3-fache könnte man durch Auswandern nach Österreich langfristig wieder reinholen... :g


Aber wie gesagt, selbst mit deinen Zahlen lässt sich Deutschland nicht als armer Schlucker darstellen, der sich Klimaschutz nicht leisten kann.

Und was die Staatsverschuldung angeht, so liegen wir nicht schlechter oder besser als VERGLEICHBARE Staaten (bitte bitte nicht Deutschland mit Luxemburg vergleichen.....!!!!).
Es geht ja nicht darum es sich nicht leisten zu können - sicher kann D. es sich leisten - aber muss D. gleich eine "Vorreiterrolle" einnehmen? Das können wir uns definitiv nämlich nicht leisten - vielleicht Luxemburg? Warum soll ich eigentlich Deutschland nicht mit Luxemburg vergleichen? Die Größe des Landes ist kein Argument!

Übrigens, wo sich der Staat bereichern will durch die Klimawandeldiskussion ist mir bisher nicht plausibel geworden. Es schadet dem Staat ja erstmal, wenn er sich selbst Restriktionen auferlegt (20% weniger Ausstoß bis 2020). Es kostet ihn sogar Geld, da er z.B. den BÜRGER bezuschusst bei Investitionen in Klimaschutz (Zuschüsse für Solaranlagen auf dem Hausdach, günstige KFW-Kredite etc. pp.).
Genau es kostet ihn Geld - darum ja auch die Frage ob er sich es leisten kann?

Also wo bitte soll hier eine Bereicherung der bösen Politiker stattfinden, die hier im Forum von dem einen oder anderen unterstellt wird?
Das tue ich bewußt nicht - ich möchte auch nicht, dass der Eindruck entsteht, dass irgendwelche Politiker pauschalisierend abgeurteilt werden - dies wäre sicherlich unfair und anmaßend! Trotzdem kann ich eine gewisse Politikverdrossenheit inzwischen auch sehr gut nachvollziehen! Diese wird nämlich von diversen Politikern geradezu provoziert! Hier nur ein paar Beispiele:
  • Wie kann es sein, dass ein Verteidigungsminister der die Bundeswehr missbraucht um zu seiner Gespielin nach Malle zu fliegen mit Ehren aus dem Amt entlassen wird, um anschließend noch eine satte Pension zu bekommen, während brav arbeitende Bürger demnächst bis 67 arbeiten dürfen und die letzten Jahre eine faktische Rentenkürzung verkraften durften.
  • Wie kann es sein, dass ein noch aktuell amtierender Umweltminister zu TV-Auftritten mit der Bahn fährt um dann von der paralell zur Bahn fahrenden Fahrbereitschaft vom Zielbahnhof zum TV-Studio gebracht zu werden und sich dabei auch noch vor laufender Kamera erdreistet zu behaupten, er sei umweltfreundlich mit der Bahn gefahren?
  • Wie kann es sein, dass in allen öffentlichen Gebäuden demnächst ein Rauchverbot gelten soll - nur im Bundestag nicht?
  • Wie kann es sein, dass Politiker blitzschnell ihr Fähnchen in Wind hängen und auf Kosten der Allgemeinheit (also auf Staatskosten) ohne Rücksicht auf finanzielle Verluste ihren Wagen abgeben, um Medienwirksam japanische Hybrid Fahrzeuge zu kaufen, obwohl es auch oder noch sparsamere deutsche Autos gibt?
  • Wie kann es sein, dass ein moralisch verwerflicher und vorbestrafter VW-Arbeitsdirektor, sich vor dem Knast freikaufen kann und gleichzeitig Namens- & Ideenpate für eine Arbeitsmarktreform ist?
Das alles wäre ja nicht mal so tragisch, viel schlimmer ist aber, dass sich inzwischen keiner mehr darüber wundert! Ich vermisse Scham- und Ehrgefühl und Stimmen die bei obigen Themen folgende Schilder halten:

:protest:
 
AW: Machen wir uns nun alle lächerlich?

Danke und ich freue mich über jeder unterschiedliche Meinung bisher zu diesem Thema - es zeigt, dass das Thema wichtig ist und alles andere als trivial!

Guten Morgen... hast dir ja auch noch die halbe Nacht um die Ohren geschlagen :).
So sehe ich es auch, freue mich über die Diskussion.

Warum ist das klar, dass 80 Mio. Menschen besser/umweltfreundlicher leben müssen als 800T? Es wäre doch für 800T viel einfacher etwas zu verändern als für 80 Mio? Warum investieren die reichen Golf-Staaten nicht in die CO²-Reduktion?
Übrigends für solche Sachen investiert man in einem dieser Golf-Staaten (Dubai):

palm_trump_international_hotel_and_tower.jpg


In D. diskutiert man dagegen, wie man mit Unterstützung von EU-Fördergeldern die Sandaufspülung in Sylt noch gewährleisten kann. Link

Und da erzähl mir noch einer wir wären Spitzenreiter?!

Hier hast du mich falsch verstanden. Es ist nicht "klar", dass 80 Mill. besser oder schlechter leben sollen als 800T. Es geht nur darum, dass diese Statistik irreführend ist. Je mehr Einwohner ein Land, desto geringer wird dann auch der Pro-Kopf-Verbrauch.
Allerdings hast du Recht, auch die Scheichs könnten mal anfangen, ein wenig mehr für den Klimaschutz zu tun.... sonst sind die schönen Palmeninseln bald schon wieder Geschichte ;)
Aber wie schon so oft gesagt, nur weil die anderen es nicht kapieren, brauchen wir uns doch nicht zurückzulehnen? Ich fänds gut, wenn die BRD im Bereich Klimaschutz Spitzenreiter wird. Auch wenn es nur ein Tropfen auf den sprichwörtlichen heißen Stein ist. Mir doch egal. Und wie man auf dem EU-Gipfel schön sieht, hat Deutschland (i.V. Frau Merkel) jetzt doch ein recht schönes Resultat erzielt (wie ich meine): 20% weniger in 20 Jahren ist doch schon ein Wort, und das in ganz Europa. Und davon geht ein Signal aus auch in die Welt. Beispiel? Bitte: Quelle: DIE ZEIT, 16.2.07
"Super Klima in China

Chinas Kommunisten entdecken die Klimapolitik. Das ist gut. Denn wer die Erderwärmung reduzieren will, kommt ohne Chinas Mithilfe nicht aus. Von Babak Tavassolie


Chinas historische Verantwortung für den Klimawandel ist in der Tat gering. Dennoch fordern heute die Vereinten Nationen von Ländern wie China, sich aktiv an der CO2-Emissionsminderung zu beteiligen. Denn es gilt, eine Klimakatastrophe zu verhindern. Das Verlangen der UN lässt sich gut begründen: Spätestens 2009 wird China die USA als größten Emittenten von Treibhausgasen ablösen. In keinem zweiten Land ist das absolute Wachstum des CO2-Ausstoßes so hoch wie in China. (...)
Die Chinesen aber werden sich jetzt erst des Phänomens Klimawandel bewusst. So werden in Peking seit langer Zeit die jährlichen Opfer und Kosten der Naturkatastrophen gezählt: 2006 waren es 2.704 Tote und 212 Milliarden Yuan (21,2 Milliarden Euro) Sachschaden, hervorgerufen vor allem durch Trockenheit und Überschwemmungen. Bisher brachte aber niemand diese Zahlen mit dem Klimawandel in Verbindung. Erst in den vergangenen Monaten änderte sich das.
Dahinter steckt eine neue Propagandapolitik. Die KP will den Klimawandel nicht länger verschweigen – vermutlich aus Angst, eines Tages selbst für ihn verantwortlich gemacht zu werden. Die Folge: Derzeit dürfen Wissenschaftler und Medien so offen wie noch nie die Klimafrage diskutieren. Sie liefern Bedrohungsszenarien, von denen bis vor kurzem kein normaler Chinese je gehört hatte. „Die unmittelbarste Auswirkung des Klimawechsels wird Chinas Getreideproduktion betreffen“, meint etwa Luo Yong, Vize-Direktor des staatlichen Klimazentrums in Peking. Luo zufolge wird in China schon ab 2030 die landwirtschaftliche Produktion um jährlich zehn Prozent einbrechen - als Folge des Klimawandels.





Schwacher Trost, dass es noch schlechtere gibt btw. die Zahlen stammen vor der 3% Mehrwertsteuererhöhung! :M - d.h. in den USA geht es mir jedoch faktisch 35% besser als in Deutschland, in Norwegen 38% und in Luxemburg 128% :O Selbst in der Schweiz kann der Staat für den Bürger 6% mehr Geld ausgeben, in Österreich sogar 9%!
Und wir """" uns hier wegen einer Mehrwertsteuererhöhung von 3% auf. :j
Mehr als das 3-fache könnte man durch Auswandern nach Österreich langfristig wieder reinholen... :g

Den Amis gehts also faktisch 35% besser als uns in D.... na wenn du meinst. Warst du schon mal länger in USA? Ich jedenfalls möchte nicht freiwillig tauschen. Was Lebensqualität angeht, fühle ich mich hier wesentlich wohler.

Es geht ja nicht darum es sich nicht leisten zu können - sicher kann D. es sich leisten - aber muss D. gleich eine "Vorreiterrolle" einnehmen? Das können wir uns definitiv nämlich nicht leisten - vielleicht Luxemburg? Warum soll ich eigentlich Deutschland nicht mit Luxemburg vergleichen? Die Größe des Landes ist kein Argument!

Deutschland muss, schon aus Eigeninteresse.... und um damit Geld zu verdienen: siehe hier die Zusammenfassung einer schweizer Studie zum Thema Klimaschutz und Arbeitsplätze: (sorry, ein bisschen lang, aber interessant)

" Die Vorreiterrolle der deutschen Klimaschutzpolitik bringt Wettbewerbsvorteile für die deutsche Wirtschaft. Die im März dieses Jahres veröffentlichte Prognose-Studie "Klimaschutz und Arbeitsplätze" weist nach, dass eine Minderung der CO2-Emissionen bis zum Jahre 2020 um 40 Prozent in Deutschland nicht nur machbar ist, sondern auch einen positiven Beschäftigungseffekt hat -- dies unter Berücksichtigung des mit der Stromwirtschaft vereinbarten Ausstiegs aus der Atomenergie.

Klimaschutz, der Ausstieg aus der Kernenergie und beschäftigungspolitische Ziele sind nach Auffassung der Gutachter aus der Schweiz keine Gegensätze, sondern sie beeinflussen sich gegenseitig positiv. Die Studie widerlegt eindrucksvoll die immer wiederkehrenden Behauptungen, Klimavorsorge und Energiewende schadeten der deutschen Wirtschaft und vergrößerten die Arbeitslosigkeit. Die Prognose-Gutachter errechneten, dass durch die Umsetzung des Klimaschutzprogramms bis zum Jahr 2005 etwa 155.000 neue Arbeitsplätze entstehen, bis zum Jahr 2020 rechnen sie mit netto etwa 194.000 zusätzlichen Beschäftigten. Gezählt wurden dabei nur dauerhafte Arbeitsplätze. Die Beschäftigungseffekte durch mehr Klimaschutz sind also kein Strohfeuer.

Von diesen positiven Effekten profitieren vor allem Branchen wie der Maschinenbau, das derzeit daniederliegende Baugewerbe, der Öffentliche Personennahverkehr, die Deutsche Bahn und der Dienstleistungsbereich. Auswirkungen einer Stimulierung des Exportes neuer Technologien oder durch einen Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung sind dabei noch nicht berücksichtigt. Aufgrund dessen liegen die errechneten Effekte am unteren Rand, betonen die Wissenschaftler.

Anders als noch vor Amtsantritt dieser Bundesregierung prognostiziert, hat Deutschland von seinem internationalen Klimaschutzziel (21 Prozent Minderung des Treibhausgasausstoßes bis 2012) bereits mehr als 18 Prozent erreicht. Dieser Erfolg einer anspruchsvollen Klimaschutzpolitik hat auch die Exportchancen der deutschen Wirtschaft spürbar verbessert. Bekannte Kraftwerkstechnologien wurden in den letzten zehn Jahren zur Weltspitze weiterentwickelt, so dass heute die USA zur Bewältigung ihrer Energiekrise in Kalifornien auf hocheffiziente Gasturbinen aus Deutschland zurückgreifen. Wirkungsgrade von mehr als 57 Prozent bei der reinen Stromerzeugung und mehr als 90 Prozent bei der gekoppelten Erzeugung von Strom und Wärme sind nicht nur ökologisch Spitze, sondern machen derartig zukunftsorientierte Kraftwerke auch ökonomisch sinnvoll.

Auch bei der Gebäudetechnik haben deutsche Unternehmen weltweit eindeutig eine Führungsrolle. Das "smart"-Haus wäre ohne die konsequente Klimaschutzpolitik nicht denkbar gewesen. Vorbildliche Wärmedämmung, modernste Heiztechnik und ein integriertes Leitsystem führen zu
Energieverbraeuchen, an die vor wenigen Jahren noch niemand zu denken wagte. Gebäude, die ohne Energiezufuhr auskommen, sind keine Utopie mehr. Die nächsten Schritte stehen hier mit der Gas-Wärmepumpe, dem Brennwertkessel für Heizöl und der Brennstoffzelle bevor.

Einen wichtigen wirtschaftlichen Impuls gibt das CO2-Minderungsprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau, mit dem anspruchsvoller Klimaschutz in bestehenden Gebäuden umgesetzt wird. Mit 2 Mrd. DM Bundesmitteln werden auf diesem Wege Investitionen in Höhe von 10 Mrd. DM veranlasst. Dies bringt Beschäftigung in die daniederliegende Bauwirtschaft.

Auch bei den Haushaltsgeräten hat die deutsche Wirtschaft Entscheidendes in den zurückliegenden Jahren geleistet. Angespornt von einer konsequenten Klimaschutzpolitik, die technische Verbesserungen förderte und Informationen über Energieeffizienz dem Verbraucher nahe brachte, werden Haushaltsgeräte überwiegend in den besten Effizienzklassen angeboten. In welchem Umfang der Verbraucher durch Klimaschutz sein knappes Budget entlasten kann, zeigt schon allein das Beispiel "stand-by-Verluste": Die durchschnittliche Haushaltskasse kann um bis zum 150 DM pro Jahr entlastet werden. Die energiewirtschaftlichen Effekte einer konsequenten Ausschöpfung nur dieses Potentials: zwei Atomkraftwerke oder drei große Braunkohlekraftwerke könnten "ohne Reue" stillgelegt werden.

Dank einer konsequenten Klimaschutzpolitik, die sich der Instrumente Erneuerbare-Energien-Gesetz, 100.000 Dächer Photovoltaik-Programm, Markteinführungsprogramm für erneuerbare Energien und Biomasse-Verordnung bedient, ist Deutschland mittlerweile zum Windenergieweltmeister geworden. Ende 2001 werden weit mehr als 8.000 MW Windkraft in Deutschland installiert sein: Eine wirtschaftliche Erfolgsstory, die ihresgleichen sucht. Immerhin stiegen die Windkraftkapazitäten in den letzten Jahren mit deutlich steigender Tendenz um mehr als 1.000 MW pro Jahr an. Einen ähnlichen Siegeszug nimmt die Entwicklung bei den Solarkollektoren, der Photovoltaik und der Biomassenutzung. Gerade das mittel- bis langfristig erschließbare Potential der Biomassenutzung lässt aufhorchen: 930 PJ (Peta-Joule), das entspricht etwa 7 Prozent des heutigen Energieverbrauchs in Deutschland. Das Ergebnis: Mehr und mehr produzieren mittlerweile die Hersteller von Windkraftanlagen, Biomasseverbrennungsanlagen, Biogasanlagen, Turbinen zur Wasserkraftnutzung, Solarkollektoren, Wärmepumpen und Photovoltaik ihre umweltschonende und arbeitsplatzschaffende Technik nicht nur für den heimischen Markt, sondern auch für den Export. Mittlerweile wird alleine das Arbeitsplatzpotential im Bereich der erneuerbaren Energien auf 50.000 -- 70.000 Menschen geschätzt.

Was häufig im Zusammenhang mit klimaschutzpolitischen Maßnahmen verkannt wird, ist die nicht zu leugnende Tatsache, dass Investitionen in Energieeinsparung und Umstrukturierung der Energieversorgung Rückflüsse haben. Jede unverbrannte Tonne Braun- und Steinkohle, jedes unverbrannte Barrel Öl und jeder unverbrannte Kubikmeter Gas spart Energiekosten.

Umwelt entlasten, Klima schützen und Energiekosten sparen sind deshalb die zentralen Anliegen der Klimaschutzpolitik. Dabei sollte auch gewürdigt werden, dass mit einer solchen Politik die Sicherheit der Versorgung mit Energie -- mittlerweile wieder ein zentrales Anliegen der deutschen Energiepolitik -- maßgeblich gestärkt wird. "

In diesem Sinne, weiterhin fröhliches Debattieren....:1arguez:
 
AW: Machen wir uns nun alle lächerlich?

Je mehr Einwohner ein Land, desto geringer wird dann auch der Pro-Kopf-Verbrauch.
Die Logik musst Du mir erklären?! Der einzige plausible Grund wäre, dass mit steigender Einwohnerzahl die politische & wirtschaftliche Effizienz negativ korreliert, dadurch dann die Pro-Kopf Ertragskraft (der Wohlstand) merklich sinkt und damit natürlich viele Energie sparen müssen (weniger heizen, kleinere Autos, weniger Urlaubsreisen, weniger Elektogeräte, mehr Fahrräder, keine teuren Südfrüchte...) Was allerdings auch nicht sein kann, da die USA mehr Einwohner hat und trotzdem ein höheren Verbrauch hat!

Nun, mir ist durchaus bewußt, warum bei der Arbeitsleistung Deutschland nur im Mittelfeld ist, das hängt nämlich alles andere als mit der Landesgröße zusammen...
... als eher mit Fakten, die zu oft als "Stammtischthemen" abgetan werden. :s

Aber wie schon so oft gesagt, nur weil die anderen es nicht kapieren, brauchen wir uns doch nicht zurückzulehnen? Ich fänds gut, wenn die BRD im Bereich Klimaschutz Spitzenreiter wird. Auch wenn es nur ein Tropfen auf den sprichwörtlichen heißen Stein ist. Mir doch egal. Und wie man auf dem EU-Gipfel schön sieht, hat Deutschland (i.V. Frau Merkel) jetzt doch ein recht schönes Resultat erzielt (wie ich meine): 20% weniger in 20 Jahren ist doch schon ein Wort, und das in ganz Europa. Und davon geht ein Signal aus auch in die Welt.
Klar wäre das gut! Aber es ist mir definitiv nicht egal, wenn es nur der Tropfen auf den sprichwörtlichen heißen Stein sein sollte - denn wer gibt freiwillig viel Geld für etwas aus (und riskiert somit einen Wohlstandsverlust seiner Bürger), obwohl es hinterher keinen oder nur einen marginal kleinen umwelttechnischen Nutzen hat? (Das ist Wahnsinn!)
Übrigends klingen die 20% Reduktion von Frau Merkel sehr gut - wer jetzt aber annimmt alle Länder müssten gleichviel in Europa einsparen der irrt: hier geht es um Durchnittswerte für ganz Europa und Lastverteilung sogen. "burden sharing".
Beim Kyoto Protokoll sollte die gesamte EU die Klimaemissionen um -8% senken - faktisch waren das für Deutschland dann nach "burden sharing" -21%! Was gleichzusetzen ist mit einer Zunahme von +27% für Portugal, +25% für Griechenland, und 0% für Frankreich... (Gerechte Lastenverteilung?)
So nun soll die EU ihr Ziel um weitere 20% senken...

Super Klima in China

mfb-quer-china-linfen-6171045,templateId=renderScaled,property=Bild,width=380.jpg


Quelle: Bild

Soviel zum "Super Klima in China!" (obwohl der Reim kommt schon gut!)
P.S. Wenn wir hier anfangen uns mit China zu vergleichen, dann könnten wir eigentlich beruhigt die nächsten 50 Jahre unsere sprichwörtlichen Hände in den Schoß legen und getrost nichts tun - wir wären anschließend nämlich immer noch umweltfreundlicher...
... aber es ist natürlich löblich, dass die dortigen Medien inzwischen sogar mit weniger Zensur darüber berichten dürfen. :s

Den Amis gehts also faktisch 35% besser als uns in D.... na wenn du meinst. Warst du schon mal länger in USA? Ich jedenfalls möchte nicht freiwillig tauschen. Was Lebensqualität angeht, fühle ich mich hier wesentlich wohler.
Der Wohlstand jedes Einzelnen korreliert natürlich mit mehreren Faktoren - der Staat hat aber dort für seine Bürger theoretisch* 35% mehr Geld zur Verfügung als in D.
Ob er sinnvoll damit umgeht und welche (z.B. demo-, geo- & topo-graphischen) Umstände diese Summe reduzieren, bleibt mal aussen vor. Auswandern ist ja keine echte Alternative - das hilft Deutschland nämlich nicht! USA ist aber auch nicht gleich USA - ich könnte mir durchaus vorstellen mehrere Jahre in Miami zu leben - ist eine klasse Stadt und wenn man dann genug Ged hat...

*Nur deshalb theoretisch, weil die Steuerquote in den USA auch niedriger ist - was wieder zu mehr Wohlstand führt! Oder warum "verlieren die Deutschen gerade den Anschluß?" Link

Nur einige Gedanken zur schweizer Studie: (von Greenpease gesponsert?)

Kernenergie und beschäftigungspolitische Ziele sind nach Auffassung der Gutachter aus der Schweiz keine Gegensätze, sondern sie beeinflussen sich gegenseitig positiv.
Wenn dier Schweizer dass so positiv finden, warum planen sie dann ein neues Atomkraftwerk? Klingt mir verdächtig stark nach Wasser predigen und Wein trinken?!

Quelle: oe1.ORF.at / Neue Atomkraftwerke in der Schweiz?

Die Studie widerlegt eindrucksvoll die immer wiederkehrenden Behauptungen, Klimavorsorge und Energiewende schadeten der deutschen Wirtschaft und vergrößerten die Arbeitslosigkeit. Die Prognose-Gutachter errechneten, dass durch die Umsetzung des Klimaschutzprogramms bis zum Jahr 2005 etwa 155.000 neue Arbeitsplätze entstehen, bis zum Jahr 2020 rechnen sie mit netto etwa 194.000 zusätzlichen Beschäftigten. Gezählt wurden dabei nur dauerhafte Arbeitsplätze. Die Beschäftigungseffekte durch mehr Klimaschutz sind also kein Strohfeuer..
Klar gibt es solche Arbeitsbeschaffungseffekte durch Subventionen (so erhält man auch schon seit Jahrzehnten den Kohlepfennig aufrecht) - wo stehen hier aber die Zahlen der verlorengegangenen Arbeitsplätze? Die Studie ist anscheinden älter - sind wirklich 155 T Arbeitsplätze bis 2005 aufgrund Klimaschutzmaßnahmen entstanden?

In welchem Umfang der Verbraucher durch Klimaschutz sein knappes Budget entlasten kann, zeigt schon allein das Beispiel "stand-by-Verluste": Die durchschnittliche Haushaltskasse kann um bis zum 150 DM pro Jahr entlastet werden.
Die Summe ist eine Farce - eine Frechheit - sie zeigt wie hier argumentiert wird! Die 150 DM wurden doch vom Staat durch Steuern erst so hoch gesetzt! Der durchschnittliche Strompreis der EU kostete 2004 2,79 Ct/kwh - in Deutschland fast das Doppelte nämlich 4,34 Ct/kwh

Quelle: VGL-Technischer Newsletter 03-06, wegen der Wahl vorgezogen. Aktuelle Information zu Strom- und Windkraft-Zahlen 2005 von Sturmlauf.de

Demnach zahlt jeder andere Europäer nur die Hälfte oder noch weniger für Stand-By Geräte pro Jahr als der "dumme" Deutsche, der ja gefälligst sein Ar*** vom Sessel erheben und den Fernseher manuell ausschalten soll, während andere sich's locker "leisten können" ihre Geräte gemütlich vom Bett aus einzuschalten. :j
Zudem darf der "dumme" Deutsche natürlich öfters ein neues Gerät kaufen, weil der Verschleiß durch das laufende Aus- & Einschalten erhöht wird, kurbelt das natürlich zusätzlich den Dienstleistungssektor sowie die Wirtschaft an... :g (Sorry so ne tatsachenverdrehende Aussage regt mich echt auf!)

Was häufig im Zusammenhang mit klimaschutzpolitischen Maßnahmen verkannt wird, ist die nicht zu leugnende Tatsache, dass Investitionen in Energieeinsparung und Umstrukturierung der Energieversorgung Rückflüsse haben. Jede unverbrannte Tonne Braun- und Steinkohle, jedes unverbrannte Barrel Öl und jeder unverbrannte Kubikmeter Gas spart Energiekosten.
Kosten, die aber dank Steuern erst zu solchen werden!

Mal was anderes - in den USA kostet der ach so hohe Benzinpreis momentan ca. 63 Eurocent/L

Quelle: Amerikaner stöhnen: 60 Cent pro Liter Benzin!: In den Vereinigten Staaten schlägt man derzeit die Hände über dem Kopf zusammen. Der Benzinpreis klettert auf Rekordniveau: Über drei Dollar pro Gallone. Das entspricht 60 Eurocent pro Liter Benzin. Noch

Hier in Deutschland ca. 1,28 €/Liter.

Ich fahre im Jahr ca. 20.000 km, was bei einem Verbrauch von ca. 10L/100km genau 2000L * 1,28 € ausmacht = 2560 € was in USA aber nur 1260 € kosten würde und in Österreich nur ca. 2000 €.

D.h. in Miami hätte ich im Jahr schon 1300 € mehr an Spritgeld / Urlaubsgeld / LCD-TV / Ananasen &: ... zur Verfügung :O - in Österreich schon über 500 € (= 2 Wochen Malle pro Jahr! :# )

Und da erzähle uns noch einer wir müssten endlich mal "Vorreiter" werden und noch mehr sparen...

So muß jetzt arbeiten, sonst kann ich nachher den Strom für den PC nicht mehr bezahlen...
 
AW: Machen wir uns nun alle lächerlich?

Die Logik musst Du mir erklären?! Der einzige plausible Grund wäre, dass mit steigender Einwohnerzahl die politische & wirtschaftliche Effizienz negativ korreliert, dadurch dann die Pro-Kopf Ertragskraft (der Wohlstand) merklich sinkt und damit natürlich viele Energie sparen müssen (weniger heizen, kleinere Autos, weniger Urlaubsreisen, weniger Elektogeräte, mehr Fahrräder, keine teuren Südfrüchte...) Was allerdings auch nicht sein kann, da die USA mehr Einwohner hat und trotzdem ein höheren Verbrauch hat!

Ok, ich versuche es. Nehmen wir das Land Qatar. Dieses Land ist im Verhältnis zu seiner Einwohnerzahl sehr stark industrialisiert (Erdöl- und Gasförderung). D.h. der Ausstoss an Klimagasen ist im Verhältnis pro Einwohner natürlich wesentlich höher als in D. Übrigens sind die Top5 der Klimasünder pro Kopf alles Golfstaaten auf die eben dieses zutrifft. Luxemburg ist so weit oben, weil der Staat Luxemburg nur knappe 400.000 Einwohner hat.
Dh die gesamte Infrastruktur, die ein Staat bieten muss, verteilt sich auf nur 400.000 Leute. Für die müssen Kraftwerke gebaut werden etc. Da ist ein so hoher Prokopf-Vergleich nicht verwunderlich.

M. E. nach kannst du eigentlich sinnvollerweise nur die USA, Australien, vielleicht Finnland mit Deutschland vergleichen. Und ja, da sind wir besser. Ist doch erfreulich. Aber zumindest was den Vergleich mit Amerika angeht, kaum verwunderlich und auch nicht wirklich überraschend.
Die Amis sind in der Entwicklung was Gebäudetechnik angeht (nur als Beispiel) Jahrzehnte hinter anderen entwickelten Ländern. Guck dir mal die Fensterscheiben in NYC an, zum Großteil Einfachverglasung ohne Isolierung. Dafür gibts im Winter ja die Heizung, die durchgängig auf vollen Touren läuft. Das gleiche in heißen Regionen wie Arizona (hab da eine Weile gelebt). Im Sommer locker 40-45 Grad Celsius, aber anstatt sinnvolle Isolierungen und massive Häuser zu bauen, läuft an jeder Bretterbude 24 Stunden die Klimaanlage auf vollen Touren. Und die Autos? Um wieder zum Thema zu kommen? Also sogar der ärmste mexikanische Bauer fährt mit dem fetten BigBlock Pickup von Chevy zu WalMart zum Einkaufen. Um die Ecke.
Öffentliche Verkehrsmittel? Da wirst du ausgelacht, wenn du in Amiland fragst wie man ohne Auto in die Stadt kommt. Sollen wir uns an den Verhältnissen orientieren? Und deshalb stehen bleiben in der Entwicklung mit dem Argument, die andern sind viel schlimmer, müssen erstmal was tun etc.? Sehe ich nicht so...

Ok, kommen wir jetzt zu deinem Argument, wir könnten uns diese "Vorreiterrolle" im Klimaschutz nicht leisten.
Ich denke, langfristig gesehen wird der deutsche Staat gerade durch diese Vorreiterrolle enorm viel Geld einsparen können. Guck dir die deutsche Bauwirtschaft an: die Entwicklung von NiedrigEnergiehäusern ist einzigartig auf der Welt, da nehmen wir wieder mal eine führende Rolle ein. Kosten für den Staat? Keine, oder nur sehr begrenzt durch Subventionen von Bauherren. Vorteile? Die Leute brauchen weniger Energie, weniger CO2 wird emittiert, es werden langfristig weniger teuer subventionierte Kohlekraftwerke benötigt ;) und dadurch Klimaschäden verringert.
Die Leute sparen Energie ein, haben mehr Geld für andere Dinge zur Verfügung, machen sich unabhängiger, können mehr konsumieren....
Generell müssen wir in Deutschland sowieso mehr tun als andere, da wir ein rohstoffarmes Land sind und auf Energieträger aus dem Ausland angewiesen sind (-> Abhängigkeiten). Also macht es durchaus Sinn, hier den Vorreiter zu spielen.

Ich bin übrigens beeindruckt und ein bisschen stolz, was die deutsche Wirtschaft und Industrie so alles entwickelt hat in den letzten Jahren.
Bin momentan dabei, den Hausbau zu planen, und wenn ich sehe, was es da heute für Möglichkeiten gibt (Sonnenkollektoren, Erdwärme, Passivhäuser, etc.), schon toll. Und das alles, weil wir diese Vorreiterrolle innehaben.
Ich kann da jetzt keine großen Nachteile erkennen, sehe eher einen großen Gewinn. Irgendwann wird diese Technik, die wir hier in Deutschland entwickeln und in die wir auch Geld investieren, auch im Ausland nachgefragt werden. Die aktuelle Klimadiskussion kommt uns also eher gelegen als das sie uns schadet. Und die Gefahr eines Wohlstandsverlustes kann ich auch nicht sehen, aus o.g. Gründen.


Soviel zum "Super Klima in China!" (obwohl der Reim kommt schon gut!)
P.S. Wenn wir hier anfangen uns mit China zu vergleichen, dann könnten wir eigentlich beruhigt die nächsten 50 Jahre unsere sprichwörtlichen Hände in den Schoß legen und getrost nichts tun - wir wären anschließend nämlich immer noch umweltfreundlicher...
... aber es ist natürlich löblich, dass die dortigen Medien inzwischen sogar mit weniger Zensur darüber berichten dürfen. :s

Tron, mit dem Artikel wollte ich aufzeigen, dass auch in China ein Umdenken einsetzt (also nicht nur den Titel lesen). Mit großen Export-Chancen übrigens für Deutschland.
Da fällt mir übrigens noch was zu der Pro-Kopf-Co2-Emissions-Tabelle ein: in der Tabelle wäre China ein Klima-Musterknabe mit nur ca. 3 Tonnen pro Einwohner.

Der Wohlstand jedes Einzelnen korreliert natürlich mit mehreren Faktoren - der Staat hat aber dort für seine Bürger theoretisch* 35% mehr Geld zur Verfügung als in D.
Ob er sinnvoll damit umgeht und welche (z.B. demo-, geo- & topo-graphischen) Umstände diese Summe reduzieren, bleibt mal aussen vor. Auswandern ist ja keine echte Alternative - das hilft Deutschland nämlich nicht! USA ist aber auch nicht gleich USA - ich könnte mir durchaus vorstellen mehrere Jahre in Miami zu leben - ist eine klasse Stadt und wenn man dann genug Ged hat...

*Nur deshalb theoretisch, weil die Steuerquote in den USA auch niedriger ist - was wieder zu mehr Wohlstand führt! Oder warum "verlieren die Deutschen gerade den Anschluß?" Link

Steuerquote.pdf

Hier ein paar Steuerquoten im Überblick, Quelle OECD. Da liegen wir nicht weit weg von den USA.

http://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/vwl2/downloads/material/Steuerquote.pdf

Und ob es sinnvoller ist, das Geld zB im Irak zu verbrennen oder in Klimapolitik zu investieren, lass ich mal dahingestellt.
In Miami kann mans übrigens wirklich ganz gut aushalten. Aber bloß nicht die falsche Autobahnabfahrt nehmen :rifle:

Nur einige Gedanken zur schweizer Studie: (von Greenpease gesponsert?)


Wenn dier Schweizer dass so positiv finden, warum planen sie dann ein neues Atomkraftwerk? Klingt mir verdächtig stark nach Wasser predigen und Wein trinken?!

Quelle: oe1.ORF.at / Neue Atomkraftwerke in der Schweiz?


Klar gibt es solche Arbeitsbeschaffungseffekte durch Subventionen (so erhält man auch schon seit Jahrzehnten den Kohlepfennig aufrecht) - wo stehen hier aber die Zahlen der verlorengegangenen Arbeitsplätze? Die Studie ist anscheinden älter - sind wirklich 155 T Arbeitsplätze bis 2005 aufgrund Klimaschutzmaßnahmen entstanden?

Du kannst nicht den Kohlepfennig (tote Industrie, da begrenzte Ressourcen) mit den Subventionen einer Zukunftsindustrie (Sonne, Wind, Erdwärme, Energie sparen -> keine begrenzte Ressource) vergleichen.

Ich gebe zu, war eine alte Studie, hier der Link zu einer aktuellen (im Auftrag der Regierung erstellten... vorsicht Propaganda...!!!;))

http://www.bmu.bund.de/files/wirtsc...n/pdf/broschuere_wirtschaftsfaktor_umwelt.pdf

Mal was anderes - in den USA kostet der ach so hohe Benzinpreis momentan ca. 63 Eurocent/L

Quelle: Amerikaner stöhnen: 60 Cent pro Liter Benzin!: In den Vereinigten Staaten schlägt man derzeit die Hände über dem Kopf zusammen. Der Benzinpreis klettert auf Rekordniveau: Über drei Dollar pro Gallone. Das entspricht 60 Eurocent pro Liter Benzin. Noch

Hier in Deutschland ca. 1,28 €/Liter.

Ich fahre im Jahr ca. 20.000 km, was bei einem Verbrauch von ca. 10L/100km genau 2000L * 1,28 € ausmacht = 2560 € was in USA aber nur 1260 € kosten würde und in Österreich nur ca. 2000 €.

D.h. in Miami hätte ich im Jahr schon 1300 € mehr an Spritgeld / Urlaubsgeld / LCD-TV / Ananasen &: ... zur Verfügung :O - in Österreich schon über 500 € (= 2 Wochen Malle pro Jahr! :# )

Und da erzähle uns noch einer wir müssten endlich mal "Vorreiter" werden und noch mehr sparen..

WAS EIN GLÜCK, das die Amis endlich auch mal merken, dass Energie Geld kostet und Probleme verursacht!! Die Preise in Amiland für Benzin müssen noch wesentlich höher gehen, damit die endlich mal was merken. Ist teilweise schon pervers, wie die mit Energie umgehen. Phoenix ist eine der trockensten Städte in USA, und dennoch hat sie die höchste Golfplatzdichte in ganz Amerika.

Hab ein Interview gesehen mit einer Amerikanerin, wie sie zu den neuen Spritpreisen steht: die hat angefangen rumzuheulen, dass sie sich das nicht leisten kann, das es "unglaubliche" Einschränkungen für ihr Leben bedeuten würde etc., sprachs und setzte sich anschließend in ihren Chevy-Pickup und machte sich von dannen. Muss man sowas kommentieren? Also....

Ein Verbrauch von 10 Litern in Amerika, Tron, ist absolut unterstes Level. Die genehmen sich eher 20-25. Also geht die Rechnung nicht ganz auf, die mögliche Ersparnis durch günstigere Spritpreise wird bei denen aufgefressen durch spritschluckende Monsterautos :). Also, ich finds sinnvoller, mehr für den Sprit zu zahlen und dafür weniger davon zu kaufen.... oder nicht?

Viele Grüße, ist eine sehr interessante Diskussion. Macht richtig Spaß :D

Wobei, jetzt hab ich wieder soviel geschrieben, liest wahrscheinlich eh keiner durch &:
 
AW: Machen wir uns nun alle lächerlich?

So, nachdem ich mich ja hier beklagt habe, dass in Deutschland immer so viel gejammert und geschimpft wird, hier mal eine erfreuliche Nachricht:

Deutschland setzt zu starkem Aufschwung an

Allen Klagen und der Mehrwertsteuer-Erhöhung zum Trotz: Die deutsche Wirtschaft brummt wieder - das bestätigt jetzt hochoffiziell der Internationale Währungsfonds. Nun würden die Früchte der Reformen geerntet, der Aufschwung "geht noch eine ganze Zeit weiter".


IWF-Prognose: Deutschland setzt zu starkem Aufschwung an - Wirtschaft - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten


Also, ist doch eine schöne Nachricht. Alles scheinen unsere Politiker also doch nicht falsch gemacht zu haben.




Viele Grüße, und freut euch auf den Frühling!
 
AW: Machen wir uns nun alle lächerlich?

Ja, stimmt. Morgen soll es auch schönes Wetter geben. Die mache ihren Job echt gut.;)

Irgendwann müssen wir uns doch noch über Politiker austauschen.

Gruss

Bolitho

Das ist das typische verallgemeinernde Schlechtreden und die Schwarzmalerei, die ich so überhaupt nicht leiden kann.
Unbestritten ist, dass in der Politik Fehler gemacht werden und lange nicht alles so läuft, wie es vielleicht optimalerweise sollte.
Aber in den letzten Jahren sind anscheinend zumindest die Weichen gestellt und die Rahmenbedingungen geschaffen worden für den Aufschwung, der jetzt gerade anfängt an Fahrt zu gewinnnen.
Also, falls es dich interessiert, hier ein paar Links zu Studien von E&Y, IWF und ein paar Zitate von John Lipsky, IWF-Vize (Interview mit dem Handelsblatt vom 12. März) die leider so gar nicht ins Bild der deutschen Jammerer und Verantwortungsabschieber (auf die Politik) passen.

"(...) Deutschland hatte zuletzt ein Wirtschaftswachstum von 2,7 Prozent. Und es gibt noch Raum für Verbesserungen, Raum für noch mehr Wachstum. Das ist doch eine gute Nachricht. Ich bin seit langer Zeit optimistisch für die Euro-Zone und für Deutschland im Besonderen.


Was stimmt Sie so hoffnungsvoll?


Es gibt keinen Zweifel, dass in Deutschland die Reformen der letzten Jahre jetzt Früchte tragen. Die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zeigt gute Ergebnisse auf allen Ebenen – sei es auf dem Arbeitsmarkt, bei den Einkommen oder bei den Firmeninvestitionen. Nicht nur der Staat, auch die Privatwirtschaft kann die Effizienz und Produktivität noch weiter steigern. Als exportorientiertes Land hat Deutschland gar keine andere Wahl, wenn es sich an den Weltmärkten durchsetzen will. Deutsche Firmen haben das bislang gut gemacht – trotz einer starken Währung.


Dauerhaft kann der Aufschwung doch nur sein, wenn auch im Inland die Konjunktur läuft.

Das ist richtig. Die Unternehmen investieren ja auch wieder in Deutschland, und auch bei den eher binnenwirtschaftlich orientierten Firmen und im Dienstleistungsbereich gibt es Verbesserungen. Ich bin deshalb optimistisch, dass der Aufschwung in Deutschland noch eine ganze Zeit weitergehen wird.
(...)"




http://www.uni-kiel.de/ifw/forschung/prognose/2007/1_07_deu.pdf



Ernst & Young - Presse - Pressemitteilungen 2007 - Mittelstandsbarometer 2007





 
AW: Machen wir uns nun alle lächerlich?

Das ist das typische verallgemeinernde Schlechtreden und die Schwarzmalerei, die ich so überhaupt nicht leiden kann.
Unbestritten ist, dass in der Politik Fehler gemacht werden und lange nicht alles so läuft, wie es vielleicht optimalerweise sollte.
Aber in den letzten Jahren sind anscheinend zumindest die Weichen gestellt und die Rahmenbedingungen geschaffen worden für den Aufschwung, der jetzt gerade anfängt an Fahrt zu gewinnnen.
Also, falls es dich interessiert, hier ein paar Links zu Studien von E&Y, IWF und ein paar Zitate von John Lipsky, IWF-Vize (Interview mit dem Handelsblatt vom 12. März) die leider so gar nicht ins Bild der deutschen Jammerer und Verantwortungsabschieber (auf die Politik) passen.

"(...) Deutschland hatte zuletzt ein Wirtschaftswachstum von 2,7 Prozent. Und es gibt noch Raum für Verbesserungen, Raum für noch mehr Wachstum. Das ist doch eine gute Nachricht. Ich bin seit langer Zeit optimistisch für die Euro-Zone und für Deutschland im Besonderen.


Was stimmt Sie so hoffnungsvoll?


Es gibt keinen Zweifel, dass in Deutschland die Reformen der letzten Jahre jetzt Früchte tragen. Die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zeigt gute Ergebnisse auf allen Ebenen – sei es auf dem Arbeitsmarkt, bei den Einkommen oder bei den Firmeninvestitionen. Nicht nur der Staat, auch die Privatwirtschaft kann die Effizienz und Produktivität noch weiter steigern. Als exportorientiertes Land hat Deutschland gar keine andere Wahl, wenn es sich an den Weltmärkten durchsetzen will. Deutsche Firmen haben das bislang gut gemacht – trotz einer starken Währung.


Dauerhaft kann der Aufschwung doch nur sein, wenn auch im Inland die Konjunktur läuft.

Das ist richtig. Die Unternehmen investieren ja auch wieder in Deutschland, und auch bei den eher binnenwirtschaftlich orientierten Firmen und im Dienstleistungsbereich gibt es Verbesserungen. Ich bin deshalb optimistisch, dass der Aufschwung in Deutschland noch eine ganze Zeit weitergehen wird.
(...)"




http://www.uni-kiel.de/ifw/forschung/prognose/2007/1_07_deu.pdf



Ernst & Young - Presse - Pressemitteilungen 2007 - Mittelstandsbarometer 2007





Okay, eigentlich war das mehr augenzwinkernd gemeint. Vorallem weil es offtopic hinsichtlich des eigentlichen Themas des Threads ist, aber zumindest gebietet mir die Höflichkeit Dir darauf zu antworten.
Zum Schlechtreden und Schwarzmalen. Tu ich meiner Meinung nach gar nicht. Die Unterschiede in unseren beiden Standpunkten sind nicht begründet in einer positiven und negativen Stimmungslage. Meine ist durchaus positiv und ich habe glaube ich auch nichts anderes geschrieben.

Unterscheidlich bewertet wird von uns beiden nur der Einfluss der Politik und der handelnden Personen in der Politik.
Nehmen wir doch mal das von Dir zitierte Interview.
"
in Deutschland die Reformen der letzten Jahre jetzt Früchte tragen"
Nun sind wir, also Mr Libsky und wir beide uns wahrscheinlich einig, dass es Reformen gegeben hat, die zumindest die Rahmenbedingungen geschaffen haben, dass es in diesem Land wieder ein bisschen vorwärts geht.

Nur Reform heisst nicht, dass diese nur von der Politik gemacht werden können.
Und wenn ich den Rest des Auszuges aus dem Interview lese, erhärtet sich meine Ansicht, das der Interviewte hier nicht unbedingt eine Lobpreisung der deutschen Politik ausruft.

Meiner Meinung nach sind die massgeblichen Gründe für den Aufschwung nicht in der Politik zu suchen sondern in den moderaten Abschlüssen der Tarifpartner, geändertes Bewusstsein auf seiten der Arbeitnehmer hinsichtlich Arbeitszeiten, Welthandel, psychologische Elemente hinsichtlich Stimmungswandel und das Aufgeben der langen Zurückhaltung bei der Binnenkonjunktur zu suchen.

Wie gesagt, der Einfluss der Politik ist aus meiner Sicht der, dass sie den Aufschwung nicht verhindert hat. Der massgeblichste Einfluss war hier sicherlich die Änderung der Körperschaftssteuergesetzgebung. Aber sonst fällt mir hier nicht viel ein.

Ich muss während ich diese Zeilen schreibe, an den letzten Wahlkampf zwischen Merkel und Schröder denken. Auf die Frage, wie sie den die dringende Probleme der Sozial- und Arbeitslosenversicherung lösen wollen, kam nach viel BlaBla von beiden immer sinngemäß der Satz "wir brauchen den Aufschwung" Tolle Vision, tolle Idee.

Ich halte den Einfluss der Politik auf Wirtschaft für marginal, vorallem auf einem globalisierten Markt. Nur zugeben sollte man das auch. Nicht nach dem Motto, wenns schlecht geht sind uns wegen der Globalisierung die Hände gebunden und wenns gut läuft war es die Politik.

Gruss

Bolitho
 
Zurück
Oben Unten