Massenmörder Anders Behring Breivik

Für mich sind es grundsätzlich nicht Rechts-, Linksradikale oder Islamisten, sondern in erster Linie hochgradig gestörte oder tief gekränkte oder verunsicherte Persönlichkeiten. Die Färbung kommt erst nach der Störung.
Die meisten Vorfälle in U-Bahnen etc. sehe ich übrigens ähnlich begründet. Mit dem Unterschied, dass Amokläufer eine grössere Grundstörung haben und die Auswirkungen daher etwas dramatischer sind.
Die Gesellschaft muss sich meiner Meinung nach dringend Fragen, warum solche Menschen gezüchtet werden.
Wenn ich manche Antworten in diesem Thread lese, die vor Ignoranz, Respektlosigkeit und Arroganz anderen Menschen gegenüber nur so triefen, die von Vorurteilen und Stammtischbehauptungen voll sind, sehe ich darin schon erste Hinweise...
 
...also 2083 sagt mir jetzt nichts, da ist wohl etwas an mir vorbeigegangen....vllt. ein paar infos?

...multikulti und Integration:
Gerne vergessen wir in der Diskussion über multikulturelle Integration das der Begriff einer Kultur in sich schon sehr vielschichtig ist und ganz und gar keine homogene Entität darstellt. Kopftücher werden getragen aus emanzipatorisch-modernem jugendlichem Bewußtsein, oder aber auch auf dem Boden einer streng extremislamistischen ganz und gar nonitegrationswilligen Haltung heraus....Integration ist ein schwieriges Thema und als Aufgabe betrachtet wird es wohl auch in Zukunft, geschuldet der inhomogenen Interessenlagen der Kulturträger innerhalb der in Frage sehenden Kulturen, noch viele Opfer verlangen.....Wir müssen keine islamischen Feste feiern aber aus dem Herzen heraus tolerieren, das ist Integrationsbereitschaft auf unserer Seite. Und unsere fremdkulturellen Mitbürger müssen auch keine christlichen Feste feiern, aber respektieren. Und genau da hakt es nach wie vor, der Respekt vor dem Anderen ist nicht homogen in den Einzelnen Kulturströmungen der aufeinanderprallenden Ethnien vorhanden. Nicht hüben, nicht drüben......

...Stolz auf die Nation:
Nun gut, ein launiges Zitat von A.Schopenhauer, entstanden im vorletzten Jahrhundert auf dem Hintergrund eines sich letztlich als extrem gewalttätig herausstellenden Kneipen- und Schützenvereinsnationalismus als Beispiel zu nehmen in der heutigen Zeit nicht auf unsere förderalistische, menschenrechtskonforme und international auf Ausgleich bedachte nationale Identität Stolz sein zu dürfen, geht wahrscheinlich ein wenig am Thema vorbei.
Warum soll es nicht erlaubt sein stolz zu sein die deutsche Kultur mitzutragen, sich zu freuen seit mehr als einem halben Jahrhundert keinen Krieg verschuldet zu haben, eine Kultur verinnerlicht zu haben der es gelingt mehr als 80 Mio. Menschen in gutem Ernährungszustand zu halten und im internationalen Vergleich betrachtet humanen Lebensverhältnissen zuzuführen.
Wir sind doch auch stolz auf unseren ZZZZ der vor der Tür steht, auch wenn wir ihn weder entwickelt noch gebaut haben......
Der Mensch benötigt Identifikationsobjekte die mehr oder zumindest etwas völlig anders sind als er selbst, es gibt schlechteres als die deutsche Kultur.

...Grundgesetzänderungen um eine Todesstrafe zu ermöglichem / Haftbedingungen am Rande der Menschenrechte:
Die Todesstrafe setzt eine klare Linie. Sie bezeichnet den Grad der Regelverletzung der von einer Gemeinschaft nicht mehr toleriert wird. Sie hat in der Theorie einen abschreckenden Charakter, praktisch betrachtet allerdings nach meiner Kenntnis keinen signifikanten Einfluss auf die Zahl der Gewaltverbrechen im Vergleich zu Ländern in denen die Todesstrafe nicht vollzogen wird.
Die Sparsamkeit in Relation zum "Staatsvermögen" ist m.E. auch eher skeptisch zu betrachten, wenn man die Prozesskosten, Haftkosten im Einzelnen betrachtet habe ich nicht den Eindruck das hier viel Steuergeld gespart werden kann ( vgl. USA: teilweise jahrzehntelange, unproduktive Wartezeit in den Todeszellen bis zur Vollstreckung, multiple Verhandlungen, Revisionen, Gnadengesuche etc. und sicher nicht aus dem Privatvermögen der Verurteilten bezahlt).
Am Ende bleibt also nur der Gedanke der Rache und der Prävention. Und hier wird es tatsächlich interssant! Rache ist schwer in ein ethisches Argumentationskonzept einzubinden, wird wohl immer entweder religiös oder emotional belegt sein und kann somit nur schwerlich als Legitimation staatlichen Handelns argumentiert werden.
Prävention ist hier sicher ein anderes Kaliber in der Argumentation. Reintegrative Strafkonzepte bergen die grosse Gefahr eines Wiederholungsfalles nach Beendigung des Strafvollzuges und stechen uns immer wieder ins Auge, insbesondere bei Sexualstraftätern hört man ja sehr häufig von missglückten Reintegrationsversuchen und Wiederholungsfällen. Hier liegt m.E. das grosse Argumentationspotential der Todesstrafenbefürworter. 21 Jahre Haft oder sei es auch unter Anwendung besonderer Schwere 35 Jahre, wie es dem norwegischen Täter droht, lassen natürlich viel Raum für eine Wiederholung u.o. weiterer Aktivität aus der Haft heraus, im Sinne von Agitation oder gar Organisation krimineller Vereinigungen im Hintergrund. So gesehen und unter der Voraussetzung einer absolut strengen Prozessordnung zur Verhandlung solcher Kapitalverbrechen sind m.E. zumindest Diskussionnen über eine Anderung des GG statthaft. Das ist unserer Demokratie wesentlich, apodiktisches Festhalten an Dingen die sich als problematisch herausstellen (es sei z.B. der Verzicht auf die Todesstrafe) gehört eben n i c h t zum Wesen des GG-Gedankens.

Haftbedingungen am Rande der Menschenrechte fallen meiner Ansicht nach vollständig unter den Racheaspekt, auf welchem unser Rechtswesen per definitionem eben gerade n i c h t basiert, lieber Brumm, Du weisst das. Soetwas ist m.E. nicht argumentierbar. Wenn wir den Menschen schon am Leben lassen, dann ist seine Würde auch unantastbar!

So, langer Beitrag, aber auch schweres Thema...

Ich schließe mich im Weiteren jedenfalls den Ausführungen des norwegischen Königshauses an und versichere den Menschen in Trauer meine uneingeschränkte Nächstenliebe.

Avicenna
 
Es ist schon erschreckend anzusehen, wie der moderne Mensch davon überzeugt ist sich in den letzten 50 Jahren vermeintlich weiterentwickelt zu haben.

Die Menschheit ist im Grunde nicht anders als vor 10.000, 2.000, 500,.. Jahren. lediglich die äußerne Parameter (Technik, Wissenschaft, Kultur) haben sich entwickelt. Unser "Naturell" ist jedoch gleich geblieben.

Wer mir nicht glaubt, der soll doch bitte für 1 Monat den Strom im ach so zivilisierten Deutschland abstellen. Das tiefste Mittelalter wird dann dagegen ein Paradies sein.

Aufgrund unserer jahrzehntelang gewachsenen Seifenblase sind wir großteils völlig "weltfremd". Für den Normalbürger erscheint ein Krieg, egal ob Bürgerkrieg, Nationenkrieg, Rohstoffkrieg, oder Religrionskrieg, völlig abwegig. Und das in einem Erdteil, der erst seit gerade mal 60 Jahren einigermaßen befriedet ist und davor über 2000 Jahre Dauermetzelei erfuhr.

Ein fanatischer Terrorist tötet knapp Hundert unschuldige Menschen und paralysiert die westliche Welt. Die Tat ist für uns Normalbürger völlig unvorstellbar, wogegen in zig andern Ländern solch eine Tat zum Alltag gehört (Drogenkrieg Mexico, Somalia, http://www.sibilla-egen-schule.de/konflikt/weltkart.htm).

Die Gesellschaft und Politik redet philosophisch über mangelnde Integration und fehlgeleitete Gesellschaftspolitik. Dabei verliert sie völlig aus den Augen, das unsere Gesellschaft seit Jahren in immer individuellere, sich abgrenzende Gruppen teilt http://www.sinus-institut.de/uploads/tx_mpdownloadcenter/Update_2010_Hintergruende_und_Fakten.pdf.

Wie integriert ist jeder von uns eigentlich selber in der Gesellschaft?

Wenn ich es auf einen Nenner bringe, dann haben wir zu maximal 15% der Bevölkerung einen annähernd ähnlichen Lebensstil. Das bedeutet einfach, wenn ich diese Personen in ein Wohnviertel presse, dann harmonieren diese weitestgehend und es findet keine Abstoßungsreaktion statt. Gegenüber den restlichen 85% der Bevölkerung besteht ein mehr oder weniger ausgeprägtes Abstoßungsverhalten.

Man nehme vereinfacht die 60er, wo die Abneigung der Alten gegenüber der vermeintlich asozialen Jugend mit langen Haaren und Jeans seinen Höhepunkt erlebte. Für die Alten waren die Jugendlichen nicht in unsere Gesellschaft integriert. Das Empfinden ist wohl mit der heutigen Abneigung mancher Menschen gegen Immigranten vergleichbar.

Faktisch kann und will der Mensch nicht alles und jeden integrieren. Ich werde mich nicht mit Punker am Bahnhof auseinandersetzen, um eine gute gemeinsame Basis zu finden. Genausowenig werden die Punker mich Z4 fahrendes Juppiarschloch bereitwillig integrieren und für mehr gemeinsames Verständnis werben. Gleiches gilt auch für andere Gruppen. Wir grenzen uns tagtäglich mit vollem Bewußtsein gegen andere Menschen ab. Durch Kleidung, Auftreten, Wohnortwahl, usw. Integration ist ein schöner Paradebegriff, ähnlich wie Toleranz, oder Nachhaltigkeit, der in einer ideellen Phantasiewelt funktionieren mag, aber nicht auf dem Planeten Erde.

Was bleibt dann eigentlich?

Nun, es bleibt ein grundsätzlicher, gemeinsamer Nenner. Dieser ist bei 90% der Bevölkerung die gesellschaftliche Grundhaltung. Man ist unterschiedlich in seinen Ausprägungen, aber das Wesen unserer Gesellschaft unterstützen wir gemeinsam. Ja zum Grundgesetz! Ja zu unserer demokratischen Gesellschaftsform! Ja zu christlichen Werten! Ja zu Recht und Gesetz! Ja zum westlichen Lebensstil! Das vereint die Masse in den jeweiligen Ländern.

Je ähnlicher die "Einstellung" der Länder ist, desto besser können sie und deren Bürger miteinander. Mit einem Engländer oder Norweger kann ich mich identifizieren... die Sprache ist unterschiedlich, aber die Gesinnung ist ähnlich. Mit einem Chinesen oder Somalier sind die Unterschiede in Gesellschaftsform und Werteverständnis schon enfernt, mit einem Afghanen kaum vereinbar.

Wie sieht dann richtige Integration aus?

Es ist eigentlich unerheblich, ob ein Basecap oder ein Kopftuch getragen wird. Ob man in die Moschee geht oder Aliens anbetet. Ob man Vegetarier ist oder Fast-Food Anhänger. Jeder entwickelt sich wie er möchte, denn hier hat Integration nichts zu suchen. Integration bedeutet im Falle Europa´s jedoch die Anerkennung der Gesetze, der demokratischen Grundordnung, des zugrundeliegenden Systems. Das bedeutet, dass ein Imigrant das System mitträgt. Es weiter entwickelt und sich und seine Herkunft nicht "über" das System stellt. Dies bedeutet also, dass die junge Muslimin natürlich ein Kopftuch tragen darf, sie darf sich aber auch mit Männern treffen wenn sie will, heiraten oder sich scheiden lassen, usw. ohne, dass sie von ihrer Familie dafür verstoßen oder bestraft wird. Denn das ist in unserer Gesellschaft so verankert und zulässig. Wenn ich diese Grundrechte aber abblocke, dann bekenne ich mich nicht zu dem uns einheitlichen Grundsystem. Dann trete ich die restliche Gesellschaft mit Füßen, dann stelle ich mich bewußt ausserhalb des Systems. Gleiches gilt, wenn ich als Westeuropäer in ein muslimisches Land auswandere und dort meine westlichen Gepflogenheiten weiter ausübe (Oben ohne sonnen, Alkoholkonsum, etc.) Damit würde ich der Integration dort ebenfalls entgegenwirken.

Wie geht man mit Oslo um?

Ich denke wir werden solche Taten immer wieder erleben, solange es Menschen gibt. Heute ist es ein muslimischer Terrorist, morgen ein Nazi, dann ein frustrierter Büroangestellter,... Es ist wie mit den Naturgewalten. Wir können Systeme erbauen, die das Risiko minimieren und den Schaden und das Leid für die Menschen lindern, aber eine 100%ige Sicherheit wird es nie geben.

Wichtig ist es, nicht vor solchen Subjekten zu kapilutieren. Was die Bevölkerung in Norwegen tut ist das richtige Signal. Ich hoffe den Hinterbliebenen hilft es über den Schmerz hinweg zu kommen.
 
Ich will man nen anderen Aspekt in die Diskussion einwerfen.

Was haltet ihr eigentlich davon, dass jetzt schon wieder Gerüchte aufkommen, der Täter wäre geisteskrank?

Ich frage mich an der Stelle ernsthaft, wo Geisteskrankheit anfängt. Der Täter kommt zumindest mir (mit dem, was ich bisher aus Medien von ihm kenne) nicht wie der typische Klischeegeisteskranke vor, der nach seiner Einweisung in einer Zwangsjacke durch die Gummizelle hüpft oder sich-selbst-ohrfeigend auf dem Rollstuhl rumgeschoben wird. Im Gegenteil: auf mich wirkt er wie ein eiskalt berechnender Mensch.

Gut, wenn man Geisteskrankheit nicht so klischeehaft definiert wie ich vorhin, sondern in einer massiven Abweichung der Denkweise von der Denkweise der Mehrheit, ist ein Massenmörder mit einem völlig falschen Weltbild vielleicht geisteskrank. Ich frage mich nur, wo da die Grenze zu z.B. einem eiskalten Auftragskiller oder jemandem, der wegen einem Erbschaftsstreit oder Eifersucht mordet (im Grunde zwei klassische "Mörder aus niederen Beweggründen"), gezogen wird. Auch letztere unterschieden sich geistlich erheblich von der Mehrheit, und sei es nur durch eine drastisch heruntergesetzte Hemmschwelle.

Und ist nicht Mord aus Neid ebenso triebgesteuert wie Mord, weil man dabei sexuell erregt wird? Letztgenannter Mörder würde wohl eine gute Chance auf Einweisung in die Klinik bekommen, ersterer wäre wohl ziemlich eindeutig ein klassischer, schuldfähiger Mörder.

Mir passt es ehrlich gesagt garnicht, wie schnell heutzutage das Argument der Geistesgestörtheit als Einflussfaktor auf die Schuldfähigkeit gezückt wird. Egal ab Anders B.B. nun wirklich so behandelt wird. In einem anderen Forum hat gestern jemand in meinen Augen gut gesagt: es ist nicht so unwahrscheinlich, dass heutzutage wahrscheinlich ein Großteil der Spitzen des Naziregimes aufgrund von perversem Gedankengut als geistesgestört mit einer "relativ milden" Strafe davonkommen würde.

Ich frage mich, ob daher die Frage nach dem Geisteszustand überhaupt eine Rolle bei der Bestrafung spielen sollte, denn irgendwie weichen doch per Definition alle Straftäter in irgendeiner Form von den zeitgemäßen Konventionen der Gesellschaft ab, und eine harte Grenze zwischen "noch normal genug im Kopf" und "pervers" wird man hier wohl nie ziehen können.

Vielleicht sollten wir "normalen" da einfach egoistischer sein und sagen: "Pech gehabt, du hast gemordet? Ab in den Knast!". Damit würde wohl auch automatisch der Opferschutz wieder mehr in den Vordergrund gerückt werden.

Oder bin ich als nicht-Jurist da zu sehr von den Medien eingenommen? Also dass in Wirklichkeit garnicht so oft der Zustand "schuldunfähig" festgestellt wird wie es manchmal den Anschein hat?
 
Für mich sind das aber zwei verschiedene Diskussionen. Das dieser Täter gestört ist, ist für mich eindeutig. Denn die Gründe, die er anführt, sind für Aussenstehende gar nicht nachvollziehbar. Es gibt für "normale" Menschen keinen Grund so etwas zu tun. Nebenbei bemerkt, glaube ich, dass Eifersuchtstaten von vielen zumindest nachvollzogen, wenn auch nicht verstanden oder gutgeheissen werden.
Ob eine Störung jetzt unbedingt zu verminderter Schuld führen muss, steht auf einem ganz anderen Blatt.
 
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Haftbedingungen am Rande der Menschenrechte fallen meiner Ansicht nach vollständig unter den Racheaspekt, auf welchem unser Rechtswesen per definitionem eben gerade n i c h t basiert, ... . Soetwas ist m.E. nicht argumentierbar. Wenn wir den Menschen schon am Leben lassen, dann ist seine Würde auch unantastbar!
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Du musst bei solch' wichtigen Themen bitte sauber zitieren und dann auch diese zitierten Worte bewerten, und nicht deine eigene Interpretation :s Ich schrieb nicht "am Rande der Menschenrechte" sondern "bis an die Grenze der Grund- und Menschenrechte", womit deutlich ist, dass eine Verletzung diesr Rechte eben nicht beabsichtigt ist.

Ein solcher Strafvollzug stünde im Einklang mit geltendem Recht und ist ohne Weiteres verargumentierbar. Er hat auch nicht das Geringste mit dem Racheaspekt zu tun, sondern betrifft schlichtweg Details der Gestaltung des Strafvollzugs. Nämlich dahingehend, ob man diesen eher im Sinne der negativen oder der positiven Spezial- bzw. Generalprävention gestalten möchte.
 
Es ist schon erschreckend anzusehen, wie der moderne Mensch davon überzeugt ist sich in den letzten 50 Jahren vermeintlich weiterentwickelt zu haben. ...
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Das ist ein wirklich in jedweder Hinsicht toller Beitrag, Gerry! :t :t :t
 
Du musst bei solch' wichtigen Themen bitte sauber zitieren und dann auch diese zitierten Worte bewerten, und nicht deine eigene Interpretation :s Ich schrieb nicht "am Rande der Menschenrechte" sondern "bis an die Grenze der Grund- und Menschenrechte", womit deutlich ist, dass eine Verletzung diesr Rechte eben nicht beabsichtigt ist.

Ein solcher Strafvollzug stünde im Einklang mit geltendem Recht und ist ohne Weiteres verargumentierbar. Er hat auch nicht das Geringste mit dem Racheaspekt zu tun, sondern betrifft schlichtweg Details der Gestaltung des Strafvollzugs. Nämlich dahingehend, ob man diesen eher im Sinne der negativen oder der positiven Spezial- bzw. Generalprävention gestalten möchte.

Ich habe Dich nicht zitiert, sondern inhaltlich wiedergegeben, das ist ein Unterschied.
Der Rand hat einen Anteil innerhalb und ausserhalb des Bereiches den er abgrenzt. Daher im Sprachgebrauch sicherlich auch synonym für Grenze verwendbar...
Die Haftbedingungen im Rahmen des Erlaubten zu gestalten ist eine mögliche Option des Vollzuges, wobei hafterleichternde und erschwerende Bedingungen zu den möglichen Gaestaltungsmöglichkeiten gehört. Hafterschwerende Bedingungen sind meiner nichtfachmännischen Kenntnis jedoch im Rahmen von Sanktionen bei Fehlverhalten des Insassen durchzuführen, nicht per se in Rücksicht auf das begangene Verbrechen, ausser von vornherein richterlich angeordnet im Sinne einer Sicherheitsverwahrung (Stichwort Stammheim). Hier hat eine solche hafterschwerende Maßnahme präventiven Charakter um eine Fortsetzung des organisierten Verbrechens (im Falle Stammheim -> Unterstützung der RAF aus dem Gefängnis heraus) seine Begründung erfahren, du selbst weist auf den präventiven Gedanken hin.
Einen Massenmörder ohne nachweisliche Organisation im Hintergrund und vom Aspekt eher als geisteskrank anmutend (was wir im speziellen Fall noch nicht wissen) an die Grenze der Grund- und Menschenrechte wegzusperren fällt aus dieser Argumentation heraus. An die Grenze des sicheren Vollzuges ist hier die genauere Wortwahl und impliziert mithin auch keinen Rachegedanken.

Du verstehst, nicht die Grundrechte/Menschenrechte stellen den limitierenden Faktor für die Rahmenbedingungen der Haft dar, denn diese dürfen per GG sowieso nicht verletzt werden, sondern die Sicherheit des Vollzuges. So betrachtet gibt es keinen Grund den Häftling den strengstmöglichen Haftbedingungen auszusetzen, sondern eben nur den notwendigen; es sei denn man will dass er leidet, und das ist Rache.
 
Ich habe Dich nicht zitiert, sondern inhaltlich wiedergegeben, das ist ein Unterschied.
Du hast meine Worte aber unpräzise und damit falsch wiedergegeben. Siehe sogleich.

Der Rand hat einen Anteil innerhalb und ausserhalb des Bereiches den er abgrenzt. Daher im Sprachgebrauch sicherlich auch synonym für Grenze verwendbar...
Es geht nicht um "Rand" oder "Grenze", sondern um den Unterschied zwischen "am Rand/Grenze" und "bis an den Rand/Grenze". Ich denke das muss nicht weiter diskutiert werden.

Die Haftbedingungen im Rahmen des Erlaubten zu gestalten ist eine mögliche Option des Vollzuges, wobei hafterleichternde und erschwerende Bedingungen zu den möglichen Gaestaltungsmöglichkeiten gehört.
Richtig.

Hafterschwerende Bedingungen sind meiner nichtfachmännischen Kenntnis jedoch im Rahmen von Sanktionen bei Fehlverhalten des Insassen durchzuführen, nicht per se in Rücksicht auf das begangene Verbrechen, ausser von vornherein richterlich angeordnet im Sinne einer Sicherheitsverwahrung (Stichwort Stammheim).
Das ist eine Möglichkeit. Ich spreche mich aber eben dafür aus, es anders zu machen. Es geht mir nicht um "Hafterschwernis" oder "Hafterleichterung" im Rechtssinne, sondern - wie gesagt - um eine grundsätzlich andere Gestaltung des Strafvollzugs.

Hier hat eine solche hafterschwerende Maßnahme präventiven Charakter um eine Fortsetzung des organisierten Verbrechens (im Falle Stammheim -> Unterstützung der RAF aus dem Gefängnis heraus) seine Begründung erfahren, du selbst weist auf den präventiven Gedanken hin.
Nein, ich habe nicht gesagt, dass ich auf Prävention hinaus will, sondern ich habe lediglich gesagt, dass man den Vorschlag anhand dieses Aspektes diskutieren könnte.

Einen Massenmörder ohne nachweisliche Organisation im Hintergrund und vom Aspekt eher als geisteskrank anmutend (was wir im speziellen Fall noch nicht wissen) an die Grenze der Grund- und Menschenrechte wegzusperren fällt aus dieser Argumentation heraus.
Zum einen habe ich allein nicht auf den vorliegenden Fall Bezug genommen, zum anderen hilft diese Phrase deiner "Argumentation" herzlich wenig. Du bleibst die Erklärung schuldig, warum ein veränderter Strafvollzug für Schwerkriminelle nicht rechtskonform zu gestalten sein soll, oder warum er wenigstens nicht sinnvoll sein soll. Ich dagegen habe deine "Argumente" weiter oben bereits widerlegt. Der Rest ist schlicht eine Frage dahingehend, unter welchen Aspekten man den Strafvollzug gestalten möchte. Diese Diskussion gibt es nicht erst seit heute, und es sind bekanntermaßen die unterschiedlichsten Meinungen vertretbar. Nicht vertretbar ist es freilich, einer solchen Gestaltung die Rechtsgrundlage absprechen zu wollen.

An die Grenze des sicheren Vollzuges ist hier die genauere Wortwahl und impliziert mithin auch keinen Rachegedanken.
Meine Wortwahl war durchaus präzise, gewollt und hat - wie begründet - mit Rachegedanken nichts zu tun.

Du verstehst, nicht die Grundrechte/Menschenrechte stellen den limitierenden Faktor für die Rahmenbedingungen der Haft dar, denn diese dürfen per GG sowieso nicht verletzt werden, sondern die Sicherheit des Vollzuges. So betrachtet gibt es keinen Grund den Häftling den strengstmöglichen Haftbedingungen auszusetzen, sondern eben nur den notwendigen; es sei denn man will dass er leidet, und das ist Rache.
Ich wiederhole mich ungern, zumal mein Hinweis auf die diversen Möglichkeiten der negativen und der positiven Spezial- bzw. Generalprävention durchaus deutlich war. Wenn du es - trotz Widerlegung deiner Argumente und auch im Übrigen völlig abwegig - unter dem Aspekt der "Rache" verorten möchtest, dann ist das nunmal deine Meinung. Du wirst sie vermutlich dann revidieren, wenn du ein wenig über die genannten Präventionsaspekte nachliest.

Dabei möchte ich es bewenden lassen. Wie gesagt: Es sind - auch ohne den absurden Aspekte der "Rache" - unterschiedlichste Meinungen vertretbar, und sie werden bekanntlich auch vertreten.
 
Ja zu christlichen Werten! [...] Ja zum westlichen Lebensstil!
Ich gehe mit deinen Punkten allgemein d'accord, aber mit dem Obigen begehst du meiner Ansicht nach einen Fehler, denn damit verstärkst du ganz erheblich das, was du vorangegangen richtig erörtert hast, nämlich Separation. Mit o.g. wirst du die unterschiedlichsten Menschen nichtmals auf den kleinsten gemeinsamen Nenner bringen.
Ich bspw. muss keinen "westlichen Lebenstil" für gut heißen, der bei genauerer Betrachtung verschwenderisch und arrogant ist. Ich kann auch keine "westlichen Werte" verteidigen, die, unterzieht man sie einer Prüfung, höchst heuchlerisch sind. Ich weigere mich auch dagegen, irgendwelche "christlichen Werte" anzunehmen, die man kaum dingfest machen kann und teils konträr zu meinen Ansichten als säkularer Mensch stehen; man denke nur an Sexualität, Homosexualität/ Homoehe, Abtreibungen, Gottesbezug, uvm. Ich bin auch höchst angenervt, wenn ein Horst aus Bayern daher kommt, um was von einer völlig abstrakten christlichen Leitkultur zu faseln, als wäre es allgemeingültig.
Ich stimme also deinen Thesen bzgl. der Integration zu; offensichtlich bin ich auch nicht integriert - in was auch? Dieses ständige künstliche Definieren einer Kultur um damit eine ebenso künstliche Separation zu schaffen, ist völlig irrefürhend.

Was m.A.n. verteidigt werden muss, ist einzig die Verfassung. Diese wird nicht aber von fremden Kulturen bedroht, sondern von der Fundamentalisierung der Religionen. Diese Fundamentalisierung hat sich völlig abgekoppelt von den Kulturen, sie ist globalisiert. Das sieht man nicht nur beim islamischen Fundamentalismus (Salafismus/ Wahhabismus), sondern auch ganz verstärkt beim christlichen Fund., insbesondere den - pardon - bescheuerten Evangelikalen, die sich übrigens grad aufmachen Europa zu missionieren. In Nord-, Mittel-, Südamerika, Afrika und Asien hatten sie schon bahnbrechenden Erfolg.
 
Zitat von Brumm:
(...)
Die aus meiner Sicht einzig akzeptable Alternative wäre es, die Haftbedingungen für derartige Straftäter bis an die Grenze der Grund- und Menschenrechte zu verschärfen. Denn es kann in der Tat nicht sein, dass die redliche Bevölkerung über ihre Steuern eine doch meist sehr bequeme Haft"strafe" solcher Straftäter finanziert.

Jetzt habe ich Dich zitiert. Und im Folgenden ein weiteres Mal:

Ich habe Dich nicht zitiert, sondern inhaltlich wiedergegeben, das ist ein Unterschied.
Du hast meine Worte aber unpräzise und damit falsch wiedergegeben. Siehe sogleich.

Der Rand hat einen Anteil innerhalb und ausserhalb des Bereiches den er abgrenzt. Daher im Sprachgebrauch sicherlich auch synonym für Grenze verwendbar...
Es geht nicht um "Rand" oder "Grenze", sondern um den Unterschied zwischen "am Rand/Grenze" und "bis an den Rand/Grenze". Ich denke das muss nicht weiter diskutiert werden.

Wenn ich einen Weg bis an die Grenze gehe, stehe ich zuletzt am Rand des von mir durchschrittenen Gebietes. Tue ich dieses absichtlich, also intentional, so ist bereits zu Beginn des Weges das Ende des Weges definiert. Damit macht es keinen Unterschied ob Du formulierst "an der Grenze" oder "bis an die Grenze". Dein Handeln ist intentional, ergo der Endpunkt definiert.

Die Haftbedingungen im Rahmen des Erlaubten zu gestalten ist eine mögliche Option des Vollzuges, wobei hafterleichternde und erschwerende Bedingungen zu den möglichen Gaestaltungsmöglichkeiten gehört.
Richtig.

Hafterschwerende Bedingungen sind meiner nichtfachmännischen Kenntnis jedoch im Rahmen von Sanktionen bei Fehlverhalten des Insassen durchzuführen, nicht per se in Rücksicht auf das begangene Verbrechen, ausser von vornherein richterlich angeordnet im Sinne einer Sicherheitsverwahrung (Stichwort Stammheim).
Das ist eine Möglichkeit. Ich spreche mich aber eben dafür aus, es anders zu machen. Es geht mir nicht um "Hafterschwernis" oder "Hafterleichterung" im Rechtssinne, sondern - wie gesagt - um eine grundsätzlich andere Gestaltung des Strafvollzugs.

Womit sich für mich die Frage nach der dahinterstehenden Intention ergibt. Prävention soll es ja offenkundig nicht sein (vgl. nächste Äußerung deinerseits)

Hier hat eine solche hafterschwerende Maßnahme präventiven Charakter um eine Fortsetzung des organisierten Verbrechens (im Falle Stammheim -> Unterstützung der RAF aus dem Gefängnis heraus) seine Begründung erfahren, du selbst weist auf den präventiven Gedanken hin.
Nein, ich habe nicht gesagt, dass ich auf Prävention hinaus will, sondern ich habe lediglich gesagt, dass man den Vorschlag anhand dieses Aspektes diskutieren könnte.(sic)

..oder doch??

Einen Massenmörder ohne nachweisliche Organisation im Hintergrund und vom Aspekt eher als geisteskrank anmutend (was wir im speziellen Fall noch nicht wissen) an die Grenze der Grund- und Menschenrechte wegzusperren fällt aus dieser Argumentation heraus.
Zum einen habe ich allein nicht auf den vorliegenden Fall Bezug genommen, zum anderen hilft diese Phrase deiner "Argumentation" herzlich wenig. Du bleibst die Erklärung schuldig, warum ein veränderter Strafvollzug für Schwerkriminelle nicht rechtskonform zu gestalten sein soll, oder warum er wenigstens nicht sinnvoll sein soll.

Wie bereits erwähnt bin ich mir bei Deinen Äußerungen nicht über die Motivation im Klaren! Dann sag mir doch bitte welchen Nutzen "grenzwertige" Haftbedingungen in einem solchen Falle haben sollen.

Ich dagegen habe deine "Argumente" weiter oben bereits widerlegt. (Sicher?)
Der Rest ist schlicht eine Frage dahingehend, unter welchen Aspekten man den Strafvollzug gestalten möchte.(Genau!)
Diese Diskussion gibt es nicht erst seit heute, und es sind bekanntermaßen die unterschiedlichsten Meinungen vertretbar. Nicht vertretbar ist es freilich, einer solchen Gestaltung die Rechtsgrundlage absprechen zu wollen.

Tue ich auch nicht, ich stelle nur den zugrundeliegenden Gedanken in Frage.

An die Grenze des sicheren Vollzuges ist hier die genauere Wortwahl und impliziert mithin auch keinen Rachegedanken.
Meine Wortwahl war durchaus präzise, gewollt und hat - wie begründet - mit Rachegedanken nichts zu tun.

Sondern mit...?

Du verstehst, nicht die Grundrechte/Menschenrechte stellen den limitierenden Faktor für die Rahmenbedingungen der Haft dar, denn diese dürfen per GG sowieso nicht verletzt werden, sondern die Sicherheit des Vollzuges. So betrachtet gibt es keinen Grund den Häftling den strengstmöglichen Haftbedingungen auszusetzen, sondern eben nur den notwendigen; es sei denn man will dass er leidet, und das ist Rache.
Ich wiederhole mich ungern, zumal mein Hinweis auf die diversen Möglichkeiten der negativen und der positiven Spezial- bzw. Generalprävention durchaus deutlich war. Wenn du es - trotz Widerlegung deiner Argumente und auch im Übrigen völlig abwegig - unter dem Aspekt der "Rache" verorten möchtest, dann ist das nunmal deine Meinung. Du wirst sie vermutlich dann revidieren, wenn du ein wenig über die genannten Präventionsaspekte nachliest.

Auch ich bin kein Freund von Wiederholungen, aber das ist meine Argumentation! Prävention kann ein Argument für Haftverschärfung sein, ganz meiner Ansicht, aber der präventive Aspekt verschwimmt in Deiner Argumentation vollständig!

Dabei möchte ich es bewenden lassen. Wie gesagt: Es sind - auch ohne den absurden Aspekte der "Rache" - unterschiedlichste Meinungen vertretbar, und sie werden bekanntlich auch vertreten.

Aber von Dir leider nicht nachvollziehbar argumentiert!
 
...
Aber von Dir leider nicht nachvollziehbar argumentiert!

Ich darf präzisieren: Für dich nicht nachvollziehbar. :w

Schau' dir bitte einmal die Historie an:

Du hattest meine Worte wie folgt kritisiert:
...
Haftbedingungen am Rande der Menschenrechte fallen meiner Ansicht nach vollständig unter den Racheaspekt, auf welchem unser Rechtswesen per definitionem eben gerade n i c h t basiert, ... Soetwas ist m.E. nicht argumentierbar. Wenn wir den Menschen schon am Leben lassen, dann ist seine Würde auch unantastbar!
...

Ich habe dir erklärt, dass (a) meine Argumentation im Einklang mit rechtsstaatlichen Grundsätzen steht und dass sie (b) nichts mit dem Racheaspekt zu tun hat. Das willst du aber irgendwie nicht wahrhaben, stellst mithin krampfhaft die Frage nach der Motivation. So ganz im Sinne von "was soll es denn sonst sein, außer Rache"? Das ist zu einseitig gedacht.

Zu meiner Motivation hatte ich aber bereits kurz etwas geschrieben. Findest du es? :s Des Weiteren hatte ich dir die Stichworte vorgegeben, wo man diese Motivation rechtswissenschaftlich verorten kann.
Beides geht offenkundig an dir vorüber. Dieserhalb eine letzte Hilfestellung von mir: Man kann den Strafvollzug vornehmlich im Sinne der sog. positiven Spezialprävention gestalten. Oder man könnte ihn eher im Sinne einer negativen Spezial- und Generalprävention gestalten. Mein Vorschlag tendiert, hinsichtlich gewisser Straftaten, zu Letzterem.

Mehr schreibe ich dazu nicht. Die "Diskussion" ist bereits über Gebühr ausgeufert und wird hier kaum von Interesse sein.
 
Ja gut der Herr Feuerbach hat sich schon seine Gedanken gemacht (ist allerdings schon ein wenig her), und endlich hast Du auch mal etwas explizites von Dir gegeben.

Allerdings findest Du gerade im Bereich des Amoklaufes nicht selten die hohe Bereitschaft zur Selbstaufgabe, dem anschließenden Selbstmord, oder gar den Märtyrergedanken. Vor diesem Hintergrund ist keine negative Spezial u.o. Generalprävention möglich, der abzuschreckende Täter ist dafür nicht empfänglich.

So what, welchen Nutzen soll das denn nun haben???

Ich darf präzisieren: Für dich nicht nachvollziehbar. :w

Schau' dir bitte einmal die Historie an:

Du hattest meine Worte wie folgt kritisiert:

Ich habe dir erklärt, dass (a) meine Argumentation im Einklang mit rechtsstaatlichen Grundsätzen steht und dass sie (b) nichts mit dem Racheaspekt zu tun hat. Das willst du aber irgendwie nicht wahrhaben, stellst mithin krampfhaft die Frage nach der Motivation. So ganz im Sinne von "was soll es denn sonst sein, außer Rache"? Das ist zu einseitig gedacht.

Zu meiner Motivation hatte ich aber bereits kurz etwas geschrieben. Findest du es? :s Des Weiteren hatte ich dir die Stichworte vorgegeben, wo man diese Motivation rechtswissenschaftlich verorten kann.
Beides geht offenkundig an dir vorüber. Dieserhalb eine letzte Hilfestellung von mir: Man kann den Strafvollzug vornehmlich im Sinne der sog. positiven Spezialprävention gestalten. Oder man könnte ihn eher im Sinne einer negativen Spezial- und Generalprävention gestalten. Mein Vorschlag tendiert, hinsichtlich gewisser Straftaten, zu Letzterem.

Mehr schreibe ich dazu nicht. Die "Diskussion" ist bereits über Gebühr ausgeufert und wird hier kaum von Interesse sein.
 
Als ob es als Straftäter nur den Amokläufer gäbe... :uhoh:

Wie gesagt: du denkst bzw. "argumentierst" erheblich zu einseitig.
 
...nun es geht hier um einen Amokläufer. Und es geht darum was wir mit einem solchen Menschen tun sollen....es gibt einen Anlass für diesen Thread, schon vergessen???

Jetzt höre ich aber auf, denn eine Diskussion über rigiden Strafvollzug für Ladendiebe bin ich eher nicht geneigt zu führen. Schade das von Dir sowenig substantielles kommt, hättest durchaus Potential ;)
 
...nun es geht hier um einen Amokläufer. ...
Jetzt höre ich aber auf, denn eine Diskussion über rigiden Strafvollzug für Ladendiebe bin ich eher nicht geneigt zu führen. Schade das von Dir sowenig substantielles kommt, hättest durchaus Potential ;)

Sag' mal: Liest du nicht, was ich schreibe, bist du nicht in der Lage, es zu verarbeiten oder willst du mangels argumentativer Durchsetzungskraft durch Ignoranz glänzen? :s

Keine Sorge, die Frage war rethorisch. Du hast die Antwort bereits selbst gegeben. :T
 
Leute... beruhigt euch wieder. :)

Ja was soll man mit solch Täter tun.Da denkt jeder anders.Manche mehr emotional und andere einfach sachlich und rechtlich korrekt.Meiner Meinung sind viele Rechtsprechungen und Strafmaße generell zu lasch.Was sind 21 oder 30 Jahre Freiheitsentzug gegen ca. 100 Menschenleben,wie in diesem Fall.Selbst eine Todesstrafe bringt nicht viel in Hinsicht Abschreckung oder angemessene Strafe.Ich bin gespannt,welches Strafmaß er bekommen wird.Für mein Empfinden auf jeden Fall viel zu wenig.
 
à propos Fundamentalisierung:
http://bazonline.ch/ausland/amerika/McCain-aergert-sich-ueber-die-TeaPartyHobbits-/story/20880755

Noch so ein radikal-fundamentalistischer Verein, die Tea Party. Mit freundlicher Unterstützung der 85Mio Evangelikalen, eine radikal-christliche Strömung, in den Staaten.
Wieso unsere Journalisten in den letzten Wochen so gelassen über den Teich blickten, habe ich nie wirklich verstanden. Fundis kennen keine Kompromisse. Die Welt wurde vor 5000 Jahren innerhalb von 6 Tagen von Gott geschaffen, basta! Harry Potter gehört vor Gott hingerichtet, denn er ist ein Hexer (Zitat einer "Predigerin" eines sog. Jesus-Camps, in denen Kinder zu radikalen Christen rangezüchtet werden).
Diese Fanatiker sind eine Gefahr für die ganze Welt. Nicht auszudenken was für Schockwellen durch die Welt gehen, sollten die USA zahlungsunfähig werden.
Aber gut, genug über Christen gemeckert. Alle Aufmerksamkeit wieder zum Islam :13wallz:
 
OT:

Diese Fanatiker sind eine Gefahr für die ganze Welt. Nicht auszudenken was für Schockwellen durch die Welt gehen, sollten die USA zahlungsunfähig werden.

Wie darf man diese Aussage verstehen?Meinst du,diese Leute werden Amok laufen,nur weil die USA zahlungsunfähig sind?Also ich denke,die haben da drüben weit aus andere Probleme in solch einem Fall.Bin nur gespannt,welch Kreise es diesmal ziehen wird,nach der damaligen "weltweiten Finanzkrise".
 
OT:

Wie darf man diese Aussage verstehen?Meinst du,diese Leute werden Amok laufen,nur weil die USA zahlungsunfähig sind?Also ich denke,die haben da drüben weit aus andere Probleme in solch einem Fall.Bin nur gespannt,welch Kreise es diesmal ziehen wird,nach der damaligen "weltweiten Finanzkrise".

na ich denke es geht hier einfach um einen möglichen Zulauf für solch extemistische Randgruppen aus den Kreisen der unweigerlich zunehmenden Underdogs im Falle wirtschaftlicher Depression. Der Gedanke ist historisch und soziologisch auch nicht unbedingt abwegig. Soziale Randständigkeit sensibilisiert natürlich immer für extreme Gedanken die einen Ausweg aus der prekären Situation versprechen. Immerhin haben ja die demokratischen und (sozial-)marktwirtschaftlichen Mittel "versagt" in den Augen der Benachteiligten.
Wir können uns sicher nicht vor sozialen und wirtschaftlichen Krisen nachhaltig schützen, Rückschläge wird es wohl immer geben. Hier ist der kulturelle Rahmen wichtig, der es den Randgruppen ermöglicht dennoch eine Identifikation mit der politischen Welt die sie umgibt zu erleben. Allerdings ist in der westlichen Welt die Alltagskultur kommerzialisiert und weitestgehend privatisiert und findet hauptsächlich in medialer Form statt. Die Einbindung in nicht-kommerzielle, lokal und regional gebundene kulturelle Aktivität hat einen im Vergleich zur leicht zugänglichen Medienkultur einen nur noch geringen Stellenwert im Leben des westlichen Menschen. So können in der Tat nicht alle problembehafteten Mitbürger aufgefangen werden, die sozialen Netzwerke sind entpersonalisiert und die soziale gegenseitige Kontrollfunktion deutlich herabgesetzt. Jeder kann sich in jeder auch noch so abstrusen Gedankenwelt bestätigen lassen wenn er es nur möchte ohne auch in nur ein einziges reales Gesicht zu schauen. So gesehen besteht deutlicher Handlungsbedarf um soziale Netzwerke zu etablieren die menschlichen unmittelbaren Kontakt beinhalten, helfen können wo Hilfe benötigt wird, schützen können wo Schutz benötigt wird und auch reglementieren können wenn das erforderlich wird.

Das ist sicher kein Allheilmittel, aber ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. (sry für verkürzte Darstellung, hab grad nicht so viel Zeit)

Avicenna
 
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Was m.A.n. verteidigt werden muss, ist einzig die Verfassung. Diese wird nicht aber von fremden Kulturen bedroht, sondern von der Fundamentalisierung der Religionen. Diese Fundamentalisierung hat sich völlig abgekoppelt von den Kulturen, sie ist globalisiert. Das sieht man nicht nur beim islamischen Fundamentalismus (Salafismus/ Wahhabismus), sondern auch ganz verstärkt beim christlichen Fund., insbesondere den - pardon - bescheuerten Evangelikalen, die sich übrigens grad aufmachen Europa zu missionieren. In Nord-, Mittel-, Südamerika, Afrika und Asien hatten sie schon bahnbrechenden Erfolg.

nun, in meinen augen ist es nicht die religiöse fundamentalisierung, die uns sorgen machen sollte, denn diese ließe sich mit gerechtigkeit auf ein minimal wahrnehmbares maß schrumpfen. wird sie aber nicht, weil die eigentliche gefahr, die fundamentalisierung der "leben und leben lassen"-anhänger, für die ALLES geht und nichts muss, für die es kaum grenzen gibt, dies verhindert. zunehmend.

deckmantel ist dann: freiheit, offenheit, toleranz, friede, freude, ausbeutung....
 
OT:
Wie darf man diese Aussage verstehen?Meinst du,diese Leute werden Amok laufen,nur weil die USA zahlungsunfähig sind?


Nein, es geht mir um den massiven Zulauf, den die radikalen Gruppierungen weltweit erfahren. Diese Fundis in Amerika brauchen keinen Amok oder Terror, wie bspw. die Al Qaida, um ihre politischen Ziele durchzusetzen. Die haben eine gigantische Wählerschaft, ergo auch politsche Macht. Und an Geld mangelt es sowieso nicht.

Zum Thema - Ein paar Beispiele anhand des Islamismus (weil er uns ja stets so präsent gemacht wird), die aufzeigen, wie sich die Fundamentalisierung von den Kulturen gänzlich abgekoppelt hat:
- Die Holländer waren bei dem van-Gogh-Mord nicht so entsetzt, weil der Mörder aus einem fremden Kulturkreis stammte, sondern weil er eben aus ihren eigenen Reihen stammte. Ein integrierter, holländisch sprechender Holländer - aber eben ein fundamentalistischer Religöser.
- Unsere Salafisten, allem Voran Pierre Vogel, stammen nun ja auch alles andere als aus einem fremden Kulturkreis. Ganz im Gegenteil: Die Kerle sind völlig verwestlicht und richten sich sogar vornehmlich gegen die Kultur ihrer islamischen Vorfahren. Viele von ihnen sind Konvertiten.
- À propos Konvertiten. Während der Burka-Debatte in Frankreich fand man heraus, dass ein Drittel der Frauen unter den Burkas, ebenfalls Konvertiten sind.
- Was viel zu wenig bekannt ist, ist, dass 20% der Al Qaida aus Konvertiten besteht. Das ist auch nicht wirklich verwunderlich, denn selbst die Al Qaida ist quasi verwestlicht und ähnelt der RAF. Bin Laden hat sich einst nie für eine islamische Kultur interessiert, geschweige denn für die Scharia. Seine Ideologie ist der Anti-Imperialismus, wie einst die RAF. Jene 20% der Konvertiten, die heute bei der Al Qaida landen, wären in den 70ern zur RAF gegangen.

Zunächst hat man diese Entwicklung auf den islamischen Kulturkreis geschoben. Als man aber erkannte, dass die Radikalen eher zum eigenen Kulturkreis zuzuordnen sind, schiebte man es auf den ganzen Islam bzw. Koran. Was der selbe Unfug ist, denn die Fundamentalisierung findet genauso im Christentum statt und ist genauso wenig mit der Demokratie vereinbar.
Ähnlich zu bewerten ist m.E. auch der massive Zulauf der Rechtspopulisten in Europa. Die geben sich zwar nicht generell als fundamentale Christen aus, die Stoßrichtung ist aber die gleiche - radikal.

Kurz gesagt: Die Religionen haben aufgrund von Globalisierung und Säkularisierung ihre kulturellen Verankerungen verloren und werden somit ins Abseits gedrängt. Es bleibt also nicht anderes als die Fundamentalisierung/ Radikalisierung der Religionen - und damit scheinen sie weltweiten Erfolg zu haben.

nun, in meinen augen ist es nicht die religiöse fundamentalisierung, die uns sorgen machen sollte, denn diese ließe sich mit gerechtigkeit auf ein minimal wahrnehmbares maß schrumpfen.
Der Gedanke ist mir zu einfach, denn er missachtet die Wurzel des Problems.
 
ich sehe dass zunehmend immer mehr rechtradikales in die medien kommt..
Auch Andreas machte die sozialdemokraten für einer islamisierung norwegens verantwortlich und antwortete mit seinem amoklauf um alle seine mitbürger aufzuschrecken.
Es ist ihm teilweise sogar gelungen...
Seine methoden sind natürlich sehr krass und unmenschlich.. aber es ging ihm selber nur um die botschaft. und das schlimmste ist, dass es selber denkt etwas gutes getan zu haben....
Auch in Dänemark gibt es viele die nun angst haben sowas könnte sich hier wiederholen...
In Dänemark gibt es zur zeit sehr viele mitbürger die zunehmen in die rechte politik abrutschen.. die dänische partei Dansk Folkepartie verstärkt dies noch durch Pia die ihre Angstpolitik auslebt und alle mit sich zieht.
Auch in Deutschland sieht man oft die schuld bei ausländern die die Kriminalität von zuhause mit bringen..
ich finde es erschreckend das es in Europa langsam aber sicher immer mehr in die Rechte Politik übergeht.
Misversteht mich bitte nicht denn ich wähle nicht die SPD oder LINKE oder PDS oder sonstiges...
Ich bin für integration und auch dafür das ausländer nötig sind um den bedarf an qualifizierter Arbeitskraft zu decken.
In deutschland waren die meisten meiner besten freunde Polen, Russen, oder gar araber. dennoch hatte ich genauso viele deutsche freunde.
In meiner familie reden wir deutsch und dänisch und sind alle nach deutschland gekommen um hier unseren beitrag zu leisten.
Aber ich sehe auch abschreckende beispiele wie die türkischen Familien die Berlin quasi steuern und mehr macht haben als mancher sich vorstellen kann....
Aber das Dänemark nun zum beispiel die Grenzen wieder kontrolliert weil die bösen ausländer alle drogen und waffen mit ins land führen ist jawohl lächerlich.

Abschliessend denke ich, man sollte aufmerksamer mit seinen mitmenschen umgehen und auch veränderungen im auge behalten.
Oft werden mensche die in schulen amok laufen jahre lang gemobt und irgendwann wird man dadurch zum psychopaten.
Auch auf arbeitsplätzen sieht man mobbing und dergleichen. Vereinsamung ist gefährlicher als das meiste was man heute so erfährt.
und je einsamer wir werden und je mehr abstand wir zu einander haben desto öfter wird sowas passieren.
Lieber auf die menschen zugehen und diese kennen lernen als sie einfach abzulehnen.
Das würde so manchem hier gut tun.
Mfg
Morten
 
...Oder bin ich als nicht-Jurist da zu sehr von den Medien eingenommen? ...

Das ist leider fast jeder.

Z.B.: Es werden 100 Kinderschänder freigelassen, 10 von ihnen werden rückfällig. Dann liest du 10 mal von rückfällig gewordenen Kinderschändern, aber nicht einmal davon das 90 sich wieder brav in der Gesellschaft integriert und ihren Trieb unter Kontrolle haben.

Schlechte Nachrichten verkaufen sich halt besser als Gute. Wir wollen gar nichts davon wissen was alles gutes in der Welt passiert, wir wollen Katastrophen. Leider.

Ich schaue schon lange kein Fernsehen mehr. Und wenn ich mal "Nachrichten" mitbekomme, halte ich sie eher für unwahr als für wahr. Oder zumindest übertrieben bzw. als Meinungsmache.

Richtig interessant wird es auch wenn man versucht 08/15 Ottonormalmensch klar zu machen das einem die "paar" Toten der Loveparade egal sind, weil ja jeden Tag dutzende Kinder in der Welt verhungern und dies daher völlig an Bedeutung verliert... :-(
(Die Opferzahl des Breivik bereitet aber sogar mir Bauchschmerzen)
 
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