AW: Mir tut es wirklich leid
Gerry schrieb:
Also Vorab, in den 80er und 90er Jahren war das auch nicht besser und ich bin nicht in einem Problemviertel aufgewachsen.
Ich wurde in den 90er eingeschult und wir hatten hier nie solche Probleme. Wenn ich mir jetzt, etwa 5 Jahre später, die Schule anschaue, wo ich meine Schulzeit absolvierte, dann ist mir schlecht.

Und das ist kein Einzelfall. Aber ich gebe dir natürlich Recht in dem Punkt, dass Probleme auch früher vorhanden waren.
Gerry schrieb:
Damals gings genauso rund.
Ich erinnere an die Hochzeit der Glatzen und der Türkengangs. Da hat jedes Wochenende der Teppich gebrannt. Begriffe wie "Bordsteinbeißen", "Rippen" oder "Alles für das Vaterland" waren an der Tagesordnung.
Vor den Schulen hat die kriminelle Sippschaft gewartet. Messer, Pistolen, Schlagstöcke & Co. waren jedem geläufig.
Da war auch die KungFu - Ninjazeit, da waren Wurfsterne, Nuchakos oder Knochenbrechergriffe teil der Schule.
Damit habe ich zum Glück nie Erfahrungen machen müssen!
Gerry schrieb:
Gegen die Songtexte der 90er Gangstarapper wie ICE-CUBE, ICE-T und wie sie alle hießen, ist Bushido und Sido der wahre Kindergarten.
Sag ich ja und ich bin immer noch der Meinung, dass gewisse Musikrichtungen bloss noch das Fass zum überlaufen bringen, jedoch nicht der Auslöser sind.
Gerry schrieb:
Früher da haben die meisten "Problemkinder" ihren Weg aus der Misere gefunden (Job, eigene Familie) und das einzige Überbleibsel waren ein Paar Tatoos an Hand oder Unterarm (Schaut mal ein bischen hin im Schwimmbad, da ist oft ein netter Familienvater früher ein ganz harter Hund gewesen). Jetzt bleibt ihr Leben quasi auf dem Stand mit 13 - 15 Jahren stehen, also Gewalt, Beschaffungskriminalität, Drogen, ....
Und genau das ist ja das Problem, das sich uns heute stellt.
Heutzutage bekommt man ohne eine Qualifikation schwierig irgend einen Job am Band, geschweige denn einen "besseren" Job. Und hier fängt es genau an. Das ist unsere Zukunft. Die Flucht in Drogen, Alkohol, Kriminalität, Gewalt und und und sehen gewisse als "Ausweg" oder gehen mit...
Gerry schrieb:
Leider kann der Staat/Stadt mangels finanzieller Mittel nichts dagegen machen. Möglichkeiten wären eine veränderung der Infrastruktur und des Bildes der jeweiligen Stadtteile.
Ja und dann hätten wir gleiche Zustände wie in Frankreich...
Gerry schrieb:
Verstärkter Einsatz von Streetworkern, Polizei, Pädagogen,... Zudem sind ganztägige Schuleinrichtungen, bei denen die Kids den ganzen Tag betreut werden.
Das alles bräuchten wir kaum, wenn endlich mal die Verantwortlichen (und das sind in ERSTER LINIE die Eltern) begreifen würden, dass sich ein Kind nicht selber erzieht.
Gerry schrieb:
Aus meiner Sicht sind auch die Hauptschulen eines der größten Probleme. Dort gab es schon immer die größten Probleme. Dort sammeln sich die verkorksten Jugendlichen und putschen sich weiter hoch. Das daran vorwiegend ein schlechtes Elternhaus und mangelde Erziehung schuld ist, ist jedem bekannt. Leider vermehrt sich die Spezies der schlechten Eltern weitaus stärker als die guten Eltern. Deswegen halte ich auch von finanzieller Unterstützung von Familien mit Kindern nichts. Die leistungsfähigen und "guten" Eltern sehen Kindergeld und Co. sowieso nicht als "Motor" an, andere Elterngruppen sehen es häufig als Einnahmequelle. Lieber sollte man diese Gelder in kostenlose Unis, bessere Schulen und Sozialeinrichtungen stecken, damit die Zukunft gesichert wird.
Gerry schrieb:
Also ich denke man muss die Struktur ändern und nicht das Kind, die ändern sich dann schon von alleine.
Wann sollen Sie sich ändern? Meinst du, du kannst einen 25jährigen noch "ändern"? Das muss im Kindesalter mit der Erziehung beginnen, dann hätten wir heute weitaus weniger Probleme.
Kindergeld & Co. ist ok, als "Anreiz", aber nicht (wie du oben geschrieben hast) dass man es als Einnahmequelle sieht. Ich fordere mehr verantwortungsbewusste Eltern.
