Heute möchte ich euch von meinen negativen Erfahrungen berichten die ich mit diesem Autoglas-Betrieb gemacht habe:
United Autoglas
Zur Vorgeschichte
Glücklicherweise bin ich in der Situation die meisten Arbeiten an meinen Coupé selbst ausführen zu können. Leider gibt es trotzdem einige wenige Fälle bei denen ich auf fremde Dienstleister angewiesen bin.
Die defekte Frontscheibe sollte eigentlich schon länger ausgetauscht werden. Als ich durch einen Hinweis hier im Forum erfuhr, dass die seit einiger Zeit nicht mehr lieferbare Frontscheibendichtung nun wieder erhältlich ist, war das quasi die Initialzündung die Sache nun endlich einmal anzugehen.
Was mir im Vorfeld aber Bauchschmerzen bereitete war das Wissen, dass bei so einem Scheibentausch ganz schön viel schief gehen kann. Der GAU ist natürlich eine schlecht eingeklebte Scheibe die nicht dicht ist. Leider bemerkt man das beim Z3 in der Regel erst spät. Nämlich dann wenn Teile der Dämmung und des Teppichs schon mit Wasser voll gesogen sind…
Auch beim unsachgemäßen herausschneiden der alten Scheibe kann es zu „Kollateralschäden“ an angrenzenden Lackteilen kommen. Genauso sind auch Innenausstattungsteile hierbei immer potentiell gefährdet. Es gibt noch weitere Punkte auf die ich hier jetzt aber nicht weiter eingehen werde.
Die Auswahl des richtigen Betriebes für den Scheibentausch
Die Höhe der zu erwartenden Kosten spielte in meinem Fall bei der Auswahl keine Rolle, da sie durch die Kaskoversicherung abgedeckt werden.
Mir ging es primär darum, mit der richtigen Auswahl das Risiko für unnötigen Probleme schon im Vorfeld zu minimieren.
Für eine NL spricht, dass nur original Teile montiert werden, was besonders in Hinblick auf die spezielle Coupé-Dichtung ein wichtiger Punkt ist. Bei dem anderen benötigten Material, wie z.b. der Frontscheibe an sich, hätte ich keine Bedenken eine aus dem freien Handel verbauen zu lassen. Ich denke bei den Z3-Scheiben wird es qualitativ kaum Unterschiede geben.
Bis auf den Windlauf & Wischerarme gibt es eigentlich keine Teile die beim Z3 für den Scheibentausch demontiert werden müssen. Der theoretische Vorteil den eine NL durch modellspezifische Kenntnisse bei der De- & Montage hätte, kommt hier also nicht wirklich zum Tragen.
Gegen eine NL spricht, dass man in der Regel nicht immer weiß wer letztendlich die Arbeit dort ausführt. Sehr oft werden externe Autoglaser engagiert. Das ist aber nicht immer so.
Meine Überlegung war daher, lieber einen „freien“ Autoglaser zu beauftragen der auf genau auf diesen Arbeitsvorgang spezialisiert ist und damit mehr Routine hat, als eventuell ein Mitarbeiter in der NL der das zwangsläufig nicht so häufig macht.
Mehr Routine - weniger Risiko für Einbaufehler und Kollateralschäden.
Ich habe mich daher nach dem Abwägen aller Vor- und Nachteile am Ende ganz bewusst gegen eine NL entschieden und wollte lieber einen freien Autoglaser beauftragen der mir im Vorfeld zusichert, dass eine OEM-Coupé-Dichtung verbaut wird.
Warum ist die Coupé-spezifische Dichtung so wichtig?

Besonders kritisch ist hier der Anschluss-Bereich zu den Regenleisten am Dach. Während beim Z3 Cabrio die Frontscheibendichtung aus einem durchgehend gleichen Profil besteht(quasi Meterware), kommt beim Coupé eine Formdichtung zum Einsatz. Sie ist aus fünf Einzelteilen zusammenvulkanisiert. An den Übergangsstellen zu der „Regenrinne“ im Dach, reichen zwei kleine Fortsätze der Dichtung bis in die beiden hohlen Alu-Profilleisten der „Regenrinne“.
Außerdem ist eine Nut entlang der A-Säulen bis nach unten zum Windlauf integriert. Dadurch ist gewährleistet, dass Wasser welches sich zwangsläufig in der „Regenrinne“ ansammelt, über die beiden im A-Säulenbereich der Dichtung eingearbeiteten Nuten/Ablaufkanäle ablaufen kann. Außerdem wird die „Regenrinne“ bei trockener Witterung, über diese Ablaufkanäle durch den Fahrtwind effektiver getrocknet. So wird die Bildung von Korrosionsschäden durch stehendes Wasser/Feuchtigkeit vermieden.

Hier ist gut zu sehen das der Übergangsbereich zur Regenleiste besonders korrosionsgefährdet ist.
Hier mit nicht originalen Dichtungen zu experimentieren verbessert die Situation sicherlich nicht wirklich.
Quelle für das Bild ist dieses Thema: Austausch Windschutzscheibe/ Kosten?
Es gibt noch eine andere wichtige Funktion der Dichtung auf die ich später noch eingehen werde. BMW hat sicherlich nicht ohne Grund diesen hohen Aufwand bei der Gestaltung Fontscheibendichtung für das Coupé betrieben.
Wegen des relativ hohen Fertigungsaufwandes im Verhältnis zum geringen Coupé-Fahrzeugbestand, ist leider nicht zu erwarten dass es irgendwann einmal originalgetreue Coupé-Dichtungen im freien Handel (zu humanen Preisen) geben wird.
Die Auftragsvergabe
Wie ihr seht hatte ich mir im Vorfeld reichlich Gedanken gemacht um die Sache möglichst problemlos über die Bühne zu bekommen.
Also hin zum eingangs genannten Autoglasbetrieb und gleich direkt auf die sehr teure Dichtung von BMW hingewiesen sowie klar kommuniziert, dass für mich nur die Verwendung genau dieser Dichtung in Frage kommt. Ich habe auch darauf hingewiesen, dass sie ein Zeit lang nicht lieferbar war und sich deshalb einige Werkstätten mit Dichtungen/Profilen von anderen Fahrzeugtypen, mehr schlecht als recht, beholfen haben. Von diesen Alternativen wurde auch hier im Forum schon berichtet.
Nachdem sich der Garbsener Chef von Junited Autoglas wegen der hohen Kosten der OEM-Dichtung zunächst windete und sich sogar darin verstieg, dass er die alte wohl heile herauskriegen würde???, hätte ich eigentlich auf der Stelle das Weite suchen sollen… schließlich sagte man mir aber zu, dass eine „neue“ rein käme. Und so nahm das Unglück seinen Lauf…
Als ich dann das Auto nach dem Scheibentausch abholte war doch tatsächlich, entgegen der klaren Absprache im Vorfeld, eine Dichtung mit einem durchgehenden Profil, also keine Coupé-Dichtung verbaut!
Der Kommentar zu meiner Bemerkung, dass die Dichtung die falsche Form aufweist: „Die haben sie wohl mal geändert“.
Man beachte den kleinen aber feinen Unterschied, dass nicht von „BMW“ sondern von „sie“ gesprochen wurde. Nach einiger Diskussion und nachbohren meinerseits wurde dann freimütig eingeräumt, dass es keine OEM-Dichtung sei und meine Versicherung die Kosten für so eine Dichtung sowieso nicht übernehmen würde!
Ich war sprachlos angesichts dieser Dreistigkeit.
Aber es kommt noch dicker.
Angeblich wäre die verbaute Dichtung, vom Lieferanten explizit für das Z3 Coupé vorgesehen.
Bei meiner Versicherung konnte ich später die von Junited Glas eingereichte Rechnung einsehen. Als Dichtung ist dort eine, Zitat: „BMW Z3 Roadster-Frontscheibendichtung“ aufgeführt! So viel also dazu…
Aber auch die Arbeitsleistung an sich, ließ gelinde gesagt sehr zu wünschen übrig.
Nicht nur dass man nicht in der Lage war die „falsche“ Dichtung, links zum Windlauf korrekt abzulängen, nein sie haben beim Rausschneiden der alten Scheibe auch noch in die A-Säulenverkleidung und in den Himmel gesäbelt! Auch das wurde erst eingestanden nach dem ich darauf hingewiesen habe.

Beschädigungen an A-Säulen- und Himmelverkleidung


Aus diese Perspektive kann man sehr gut sehen warum die Roadster-Dichtung für das Coupé total ungeeignet ist.
Sie ist im Anschlußbereich zu den Dachleisten offen wie ein Trichter und auch die bogenförmige, obere Kontur der A-Säule harmoniert nicht mit diesem überlappenden Dichtungstyp.

Links im Bild die zu kurz abgelängte Roadster-Dichtung. Auch unten, am Übergang zum Windlauf trägt sie zu sehr auf, weshalb die Windlaufverkleidung auch nicht mehr richtig an der Scheibe aufliegt. Rechts daneben zum Vergleich die originale Coupé-Dichtung, die nicht überlappend sondern bündig ausgelegt ist.
OEM Coupe Dichtung zum Vergleich
Zu allem Überfluss gab es nach dem Scheibentausch nun schon ab ca. 70 km/h deutlich wahrnehmbar, Windgeräusche zu beklagen. Vorher traten sie in der Lautstärke vergleichbar erst bei ca. 100-110 km/h auf. Für mich war das ganz klar auf die falsche Dichtung zurückzuführen. Kommentar von Junited Autoglas nach zwei Probefahrten zu den erhöhten Windgeräuschen: „Nichts Auffälliges feststellbar“.
Das Kind ist nun also richtig tief in den Brunnen gefallen
Meine ganzen strategischen Überlegungen im Vorfeld waren offensichtlich nutzlos weil ich schlicht und ergreifend den falschen Dienstleister ausgewählt hatte. Man könnte es auch unter dem Stichwort „selbsterfüllende Prophezeiung“ verbuchen.
Das Ganze zog sich dann quälend über mehrere Wochen hin und ohne die Unterstützung meiner Versicherung wäre die Geschichte definitiv beim Anwalt gelandet. Nach diversen geplatzten Nachbesserungsterminen kam am Ende die Scheibe wieder raus und es wurde eine OEM-Coupé-Dichtung eingesetzt. Interessanterweise sind die Windgeräusche mit dieser Dichtung wieder auf das ganz normale Level abgesunken!
Die beschädigte A-Säulenverkleidung ist durch eine neue ersetzt worden. Aber selbst bei dieser relativ einfachen Arbeit hat der Junited Autoglas-Betrieb kläglich versagt. Anstatt sich hierbei an der linken Seite zu orientieren, wurde die neue, rechte Verkleidung stümperhaft ÜBER der Türdichtung montiert. Da das so natürlich nicht richtig sitzen kann, wurde scheinbar mit so viel sinnloser Kraft auf die Verkleidung herumgedrückt, dass genau in den Bereichen der beiden Befestigungs-Clips zwei kleine Druckstellen dauerhaft zurückgeblieben sind…
Der angesäbelte Himmelrand ist so geblieben. Ich war letztendlich nicht mehr dazu bereit das Risiko einzugehen, dass diese Helden wo möglich noch mehr an meinem Fahrzeug vermurksen.
Mein Fazit
Fehler kann jeder machen. Die Frage ist nur wie man damit umgeht.
Da sich zu dem, Fehler an Fehler an einander reihte, frage ich mich wie ein Betrieb mit einer solch schlechten Arbeitsleistung überhaupt am Markt bestehen kann. Ist der Durchschnittskunde wirklich so blind?
Das Ganze ist jetzt über ein halbes Jahr her.
Gerade weil es so unglaublich ist was ich da erlebt habe, war es mir wichtig den Fall möglichst objektiv zu schildern. Daher hatte ich mir vorgenommen etwas Zeit verstreichen zu lassen um etwas Abstand zu gewinnen, bevor ich davon berichte.
Da die bei Junited Autoglas angeschlossenen Betriebe eigenständig geführte Unternehmen sind, lassen sich meine Erfahrungen bestimmt nicht allgemein auf deren andere Betriebe übertragen. Da gibt es sicherlich auch einige die gute Arbeit leisten.
United Autoglas in Garbsen sollte man nach meiner Erfahrung aber auf jeden Fall meiden. Es sei denn, man ist masochistisch veranlagt…
United Autoglas
Zur Vorgeschichte
Glücklicherweise bin ich in der Situation die meisten Arbeiten an meinen Coupé selbst ausführen zu können. Leider gibt es trotzdem einige wenige Fälle bei denen ich auf fremde Dienstleister angewiesen bin.
Die defekte Frontscheibe sollte eigentlich schon länger ausgetauscht werden. Als ich durch einen Hinweis hier im Forum erfuhr, dass die seit einiger Zeit nicht mehr lieferbare Frontscheibendichtung nun wieder erhältlich ist, war das quasi die Initialzündung die Sache nun endlich einmal anzugehen.
Was mir im Vorfeld aber Bauchschmerzen bereitete war das Wissen, dass bei so einem Scheibentausch ganz schön viel schief gehen kann. Der GAU ist natürlich eine schlecht eingeklebte Scheibe die nicht dicht ist. Leider bemerkt man das beim Z3 in der Regel erst spät. Nämlich dann wenn Teile der Dämmung und des Teppichs schon mit Wasser voll gesogen sind…
Auch beim unsachgemäßen herausschneiden der alten Scheibe kann es zu „Kollateralschäden“ an angrenzenden Lackteilen kommen. Genauso sind auch Innenausstattungsteile hierbei immer potentiell gefährdet. Es gibt noch weitere Punkte auf die ich hier jetzt aber nicht weiter eingehen werde.
Die Auswahl des richtigen Betriebes für den Scheibentausch
Die Höhe der zu erwartenden Kosten spielte in meinem Fall bei der Auswahl keine Rolle, da sie durch die Kaskoversicherung abgedeckt werden.
Mir ging es primär darum, mit der richtigen Auswahl das Risiko für unnötigen Probleme schon im Vorfeld zu minimieren.
Für eine NL spricht, dass nur original Teile montiert werden, was besonders in Hinblick auf die spezielle Coupé-Dichtung ein wichtiger Punkt ist. Bei dem anderen benötigten Material, wie z.b. der Frontscheibe an sich, hätte ich keine Bedenken eine aus dem freien Handel verbauen zu lassen. Ich denke bei den Z3-Scheiben wird es qualitativ kaum Unterschiede geben.
Bis auf den Windlauf & Wischerarme gibt es eigentlich keine Teile die beim Z3 für den Scheibentausch demontiert werden müssen. Der theoretische Vorteil den eine NL durch modellspezifische Kenntnisse bei der De- & Montage hätte, kommt hier also nicht wirklich zum Tragen.
Gegen eine NL spricht, dass man in der Regel nicht immer weiß wer letztendlich die Arbeit dort ausführt. Sehr oft werden externe Autoglaser engagiert. Das ist aber nicht immer so.
Meine Überlegung war daher, lieber einen „freien“ Autoglaser zu beauftragen der auf genau auf diesen Arbeitsvorgang spezialisiert ist und damit mehr Routine hat, als eventuell ein Mitarbeiter in der NL der das zwangsläufig nicht so häufig macht.
Mehr Routine - weniger Risiko für Einbaufehler und Kollateralschäden.
Ich habe mich daher nach dem Abwägen aller Vor- und Nachteile am Ende ganz bewusst gegen eine NL entschieden und wollte lieber einen freien Autoglaser beauftragen der mir im Vorfeld zusichert, dass eine OEM-Coupé-Dichtung verbaut wird.
Warum ist die Coupé-spezifische Dichtung so wichtig?

Besonders kritisch ist hier der Anschluss-Bereich zu den Regenleisten am Dach. Während beim Z3 Cabrio die Frontscheibendichtung aus einem durchgehend gleichen Profil besteht(quasi Meterware), kommt beim Coupé eine Formdichtung zum Einsatz. Sie ist aus fünf Einzelteilen zusammenvulkanisiert. An den Übergangsstellen zu der „Regenrinne“ im Dach, reichen zwei kleine Fortsätze der Dichtung bis in die beiden hohlen Alu-Profilleisten der „Regenrinne“.
Außerdem ist eine Nut entlang der A-Säulen bis nach unten zum Windlauf integriert. Dadurch ist gewährleistet, dass Wasser welches sich zwangsläufig in der „Regenrinne“ ansammelt, über die beiden im A-Säulenbereich der Dichtung eingearbeiteten Nuten/Ablaufkanäle ablaufen kann. Außerdem wird die „Regenrinne“ bei trockener Witterung, über diese Ablaufkanäle durch den Fahrtwind effektiver getrocknet. So wird die Bildung von Korrosionsschäden durch stehendes Wasser/Feuchtigkeit vermieden.

Hier ist gut zu sehen das der Übergangsbereich zur Regenleiste besonders korrosionsgefährdet ist.
Hier mit nicht originalen Dichtungen zu experimentieren verbessert die Situation sicherlich nicht wirklich.
Quelle für das Bild ist dieses Thema: Austausch Windschutzscheibe/ Kosten?
Es gibt noch eine andere wichtige Funktion der Dichtung auf die ich später noch eingehen werde. BMW hat sicherlich nicht ohne Grund diesen hohen Aufwand bei der Gestaltung Fontscheibendichtung für das Coupé betrieben.
Wegen des relativ hohen Fertigungsaufwandes im Verhältnis zum geringen Coupé-Fahrzeugbestand, ist leider nicht zu erwarten dass es irgendwann einmal originalgetreue Coupé-Dichtungen im freien Handel (zu humanen Preisen) geben wird.
Die Auftragsvergabe
Wie ihr seht hatte ich mir im Vorfeld reichlich Gedanken gemacht um die Sache möglichst problemlos über die Bühne zu bekommen.
Also hin zum eingangs genannten Autoglasbetrieb und gleich direkt auf die sehr teure Dichtung von BMW hingewiesen sowie klar kommuniziert, dass für mich nur die Verwendung genau dieser Dichtung in Frage kommt. Ich habe auch darauf hingewiesen, dass sie ein Zeit lang nicht lieferbar war und sich deshalb einige Werkstätten mit Dichtungen/Profilen von anderen Fahrzeugtypen, mehr schlecht als recht, beholfen haben. Von diesen Alternativen wurde auch hier im Forum schon berichtet.
Nachdem sich der Garbsener Chef von Junited Autoglas wegen der hohen Kosten der OEM-Dichtung zunächst windete und sich sogar darin verstieg, dass er die alte wohl heile herauskriegen würde???, hätte ich eigentlich auf der Stelle das Weite suchen sollen… schließlich sagte man mir aber zu, dass eine „neue“ rein käme. Und so nahm das Unglück seinen Lauf…
Als ich dann das Auto nach dem Scheibentausch abholte war doch tatsächlich, entgegen der klaren Absprache im Vorfeld, eine Dichtung mit einem durchgehenden Profil, also keine Coupé-Dichtung verbaut!
Der Kommentar zu meiner Bemerkung, dass die Dichtung die falsche Form aufweist: „Die haben sie wohl mal geändert“.
Man beachte den kleinen aber feinen Unterschied, dass nicht von „BMW“ sondern von „sie“ gesprochen wurde. Nach einiger Diskussion und nachbohren meinerseits wurde dann freimütig eingeräumt, dass es keine OEM-Dichtung sei und meine Versicherung die Kosten für so eine Dichtung sowieso nicht übernehmen würde!
Ich war sprachlos angesichts dieser Dreistigkeit.
Aber es kommt noch dicker.
Angeblich wäre die verbaute Dichtung, vom Lieferanten explizit für das Z3 Coupé vorgesehen.
Bei meiner Versicherung konnte ich später die von Junited Glas eingereichte Rechnung einsehen. Als Dichtung ist dort eine, Zitat: „BMW Z3 Roadster-Frontscheibendichtung“ aufgeführt! So viel also dazu…
Aber auch die Arbeitsleistung an sich, ließ gelinde gesagt sehr zu wünschen übrig.
Nicht nur dass man nicht in der Lage war die „falsche“ Dichtung, links zum Windlauf korrekt abzulängen, nein sie haben beim Rausschneiden der alten Scheibe auch noch in die A-Säulenverkleidung und in den Himmel gesäbelt! Auch das wurde erst eingestanden nach dem ich darauf hingewiesen habe.


Beschädigungen an A-Säulen- und Himmelverkleidung


Aus diese Perspektive kann man sehr gut sehen warum die Roadster-Dichtung für das Coupé total ungeeignet ist.
Sie ist im Anschlußbereich zu den Dachleisten offen wie ein Trichter und auch die bogenförmige, obere Kontur der A-Säule harmoniert nicht mit diesem überlappenden Dichtungstyp.


Links im Bild die zu kurz abgelängte Roadster-Dichtung. Auch unten, am Übergang zum Windlauf trägt sie zu sehr auf, weshalb die Windlaufverkleidung auch nicht mehr richtig an der Scheibe aufliegt. Rechts daneben zum Vergleich die originale Coupé-Dichtung, die nicht überlappend sondern bündig ausgelegt ist.

OEM Coupe Dichtung zum Vergleich
Zu allem Überfluss gab es nach dem Scheibentausch nun schon ab ca. 70 km/h deutlich wahrnehmbar, Windgeräusche zu beklagen. Vorher traten sie in der Lautstärke vergleichbar erst bei ca. 100-110 km/h auf. Für mich war das ganz klar auf die falsche Dichtung zurückzuführen. Kommentar von Junited Autoglas nach zwei Probefahrten zu den erhöhten Windgeräuschen: „Nichts Auffälliges feststellbar“.
Das Kind ist nun also richtig tief in den Brunnen gefallen
Meine ganzen strategischen Überlegungen im Vorfeld waren offensichtlich nutzlos weil ich schlicht und ergreifend den falschen Dienstleister ausgewählt hatte. Man könnte es auch unter dem Stichwort „selbsterfüllende Prophezeiung“ verbuchen.
Das Ganze zog sich dann quälend über mehrere Wochen hin und ohne die Unterstützung meiner Versicherung wäre die Geschichte definitiv beim Anwalt gelandet. Nach diversen geplatzten Nachbesserungsterminen kam am Ende die Scheibe wieder raus und es wurde eine OEM-Coupé-Dichtung eingesetzt. Interessanterweise sind die Windgeräusche mit dieser Dichtung wieder auf das ganz normale Level abgesunken!
Die beschädigte A-Säulenverkleidung ist durch eine neue ersetzt worden. Aber selbst bei dieser relativ einfachen Arbeit hat der Junited Autoglas-Betrieb kläglich versagt. Anstatt sich hierbei an der linken Seite zu orientieren, wurde die neue, rechte Verkleidung stümperhaft ÜBER der Türdichtung montiert. Da das so natürlich nicht richtig sitzen kann, wurde scheinbar mit so viel sinnloser Kraft auf die Verkleidung herumgedrückt, dass genau in den Bereichen der beiden Befestigungs-Clips zwei kleine Druckstellen dauerhaft zurückgeblieben sind…
Der angesäbelte Himmelrand ist so geblieben. Ich war letztendlich nicht mehr dazu bereit das Risiko einzugehen, dass diese Helden wo möglich noch mehr an meinem Fahrzeug vermurksen.
Mein Fazit
Fehler kann jeder machen. Die Frage ist nur wie man damit umgeht.
Da sich zu dem, Fehler an Fehler an einander reihte, frage ich mich wie ein Betrieb mit einer solch schlechten Arbeitsleistung überhaupt am Markt bestehen kann. Ist der Durchschnittskunde wirklich so blind?
Das Ganze ist jetzt über ein halbes Jahr her.
Gerade weil es so unglaublich ist was ich da erlebt habe, war es mir wichtig den Fall möglichst objektiv zu schildern. Daher hatte ich mir vorgenommen etwas Zeit verstreichen zu lassen um etwas Abstand zu gewinnen, bevor ich davon berichte.
Da die bei Junited Autoglas angeschlossenen Betriebe eigenständig geführte Unternehmen sind, lassen sich meine Erfahrungen bestimmt nicht allgemein auf deren andere Betriebe übertragen. Da gibt es sicherlich auch einige die gute Arbeit leisten.
United Autoglas in Garbsen sollte man nach meiner Erfahrung aber auf jeden Fall meiden. Es sei denn, man ist masochistisch veranlagt…