Neuer Bußgeldkatalog

Ja, die Sanktionierung durch Punkte ist m. E. deutlich sinnvoller, weil man damit gezielt die penetranten Schnellfahrer gegriffen bekommt - und nicht den Gemütlichfahrer, der ausnahmsweise mal ein Verkehrsschild übersieht (was man nicht tun sollte, gleichwohl passiert es eben leider manchmal...).
 
Ja, die Sanktionierung durch Punkte ist m. E. deutlich sinnvoller, weil man damit gezielt die penetranten Schnellfahrer gegriffen bekommt - und nicht den Gemütlichfahrer, der ausnahmsweise mal ein Verkehrsschild übersieht (was man nicht tun sollte, gleichwohl passiert es eben leider manchmal...).
Auf den Punkt gebracht!
 
Früh?
40% mehr ist früh?
Was macht man, wenn man einen kleinen Betrag dramatisch darstellen möchte? Richtig, man stellt ihn relativ und in Prozent dar. ;) :t

Richtig ist, dass Raser, Träumer aber vor allen auch Wiederholungstäter bestraft werden müssen. Aber Fahrverbote, weil man ein Limit übersehen hat? Das ist die Unverhältnismäßigkeit. Keiner von uns kann sich davon frei sprechen. Es passiert selten, aber wenn es passiert reicht auch eine angemessene Geldstrafe/Punkte. Anders im Wiederholungsfall. Da bin ich auch dafür die Strafe entsprechend deutlich zu gestalten
 
Was macht man, wenn man einen kleinen Betrag dramatisch darstellen möchte? Richtig, man stellt ihn relativ und in Prozent dar. ;) :t

Richtig ist, dass Raser, Träumer aber vor allen auch Wiederholungstäter bestraft werden müssen. Aber Fahrverbote, weil man ein Limit übersehen hat? Das ist die Unverhältnismäßigkeit. Keiner von uns kann sich davon frei sprechen. Es passiert selten, aber wenn es passiert reicht auch eine angemessene Geldstrafe/Punkte. Anders im Wiederholungsfall. Da bin ich auch dafür die Strafe entsprechend deutlich zu gestalten
Stimmt, mann stellt etwas dramatisch dar, wenn man in Prozenten rechnet: bei 30 km/h sind 20 km zu schnell mal eben 66,7%... Und das übersehen einige auch ganz offensichtlich an Schulen.

In einer Zeit, dass die Unfälle wieder zunehmen, weil immer mehr Fahrer durch ihr Handy, oder sonstige Spielereien vom Verkehr abgelenkt werden, sollte man tatsächlich auch noch mehr Spielraum für das Übersehen von Limits oder sonstigen Verkehrsschildern gewähren :rolleyes:?! Ich fahre auch gerne schnell, aber nur wenn es dort auch erlaubt ist. Und wenn ich "mal" nicht richtig aufpasse, dann sollte ich mich fragen, womit ich denn gerade mein Gehirn überanstrengt habe.
 
.....den ökonomischen Aspekt, bei der derzeitigen klammen Lage der Kommunen (100 Miljarden weniger in den Kassen), auch nicht aus den Augen verlieren. Wenn die sichere Einnahmequelle von den Raseren über Monate wegfällt!!



Ich kann hier nur mit Zynismus drauf reagieren :cautious:... Ohne Worte, was für ein Holkopf der Scheuer ist.

wogegen der neue Bußgeldkatalog in seiner Chronologie nichts mit der "jetzigen Zeit" zu tun hat:
Ausschuss (des Bundestages) für Verkehr und digitale Infrastruktur wurde am 25.09.2019 mit einbezogen
erster Vorschlag des Bundesverkehrsministerium im Frühjahr 2019

Beratung des Entwurfes der StVO Novelle im Kabinet erfolgte am 06.11.2019
Beratung im Bundesrat hierzu am 07.11.2019
Entscheidung Bundesrat am 14.02.2020



Zum "...was für ein Holkopf der Scheuer ist...":

ich bin jetzt kein Andreas Scheuer-Homie, aber die orihinäre Entscheidungskompetenz liegt hier NICHT bei einem einzelnen Bundesminister, einem Bundesministerium oder aber dem Deutschen Bundestag.

Bundestag (und deren Mitglieder, hier Herr Scheuer, und Institutionen) haben hierbei gar keine Macht, etwas im Alleingang zu bestimmen.
 
Zum Glück ahndet der Bußgeldkatalog nicht in % - überschreitungen.

In Spielstraßen oder noch häufiger, beim vorbeifahren an einem haltenden Bus mit Warnblinker gilt in Deutschland Schrittgeschwindigkeit. Die liegt bei ca. 7 KmH. Wer also mit 14Kmh am Bus vorbeifährt überschreitet um 100%, wer mit 21 Kmh vorbeifährt um 200%. Wer mit 30 kmh an diesem Bus vorbeifährt gibt im Moment den Führerschein ab.

Zudem ist die klassische Beschränkung, in der das für viele Fahrer zum Problem wird, sicher nicht die 50 innerorts, sondern eine "übersehene" 30er Zone. In BaWü z.B. scheint mir die überwiegende Mehrheit der Straßen innerorts auf 30 beschränkt zu sein, und auch bei uns ist das im Kommen.
(Ländlebewohner mögen mich korrigieren, wenn mich mein Eindruck täuscht.)
Hier geht der Führerschein ab 51 KmH flöten. Ich wage zu bezweifeln, dass es sich hier um lauter notorische Raser handelt, bei denen es beim ersten Vergehen bereits eine Strafe wie Führerscheinentzug braucht.

Andererseits würde bei der 40% Regel in einem 130er Bereich eine Überschreitung von 52 Km/H herauskommen. Das ist ja wohl unbestritten eine andere Nummer und führte auch bisher zum Entzug der Fahrerlaubnis.

Bisher war es ja auch nicht so, dass bei entsprechender Überschreitung (z.b. 26 kmH außerorts) nichts passiert ist.
Es gab "Bewährung", denn wer innerhalb von 2 Jahren ein zweites Mal mit einer derartigen Geschwindigkeit geblitzt wurde, dem wurde auch bisher der Führerschein entzogen. Auf diese Weise sollte ein Unterschied zwischen der einmaligen Verfehlung/ Unachtsamkeit und dem notorischen Raser gemacht werden, was ja auch Sinn macht.


Ein gutes Beispiel ist meine Mutter. Die fährt in aller Regel ein paar KmH langsamer als erlaubt. Trotzdem hat sie mal eine 70er Begrenzung übersehen und wurde mit 98 geblitzt. Ihr einziger Strafzettel in ca 45 Jahren autofahren. Das war teuer aber es wurde ihr nicht der Führerschein entzogen. Jetzt sähe das anders aus. Witzigerweise sind das ja auch 40%. Obs da jetzt so eine harte Strafe wie den Fahrerlaubnisentzug braucht - kann man natürlich unterschiedlich sehen.

Andererseits wurde ich in meinen 25 Jahren Führerschein noch nie in dem Geschwindigkeitsüberschreitungsbereich geblitzt, obwohl ich in der Regel wesentlich flotter unterwegs bin, als meine Mutter mit ihrem 60PS Polo. Das liegt möglicherweise auch daran, dass in erster Linie in Zeiten und an Orten geblitzt wird, wo es sich lohnt.


Und zum Arbeitgeber - ich glaube ich würde mich schon arg beschweren, wenn er öfter mal 5 oder 10% vom Gehalt vergisst.💰 :D:D
 
In BaWü z.B. scheint mir die überwiegende Mehrheit der Straßen innerorts auf 30 beschränkt zu sein, und auch bei uns ist das im Kommen.
(Ländlebewohner mögen mich korrigieren, wenn mich mein Eindruck täuscht.)
das ist so, zudem wurden (auch im hessischen Odenwald) bei kleinen Orten viele zusätzliche Blitzer am Ortsein- und Ausgang installiert. Einmal zu spät gebremst oder der Fuß zu früh am Gas - schon ist es passiert.
 
das ist so, zudem wurden (auch im hessischen Odenwald) bei kleinen Orten viele zusätzliche Blitzer am Ortsein- und Ausgang installiert. Einmal zu spät gebremst oder der Fuß zu früh am Gas - schon ist es passiert.
Mir sind im Umfeld von Schorndorf BW in den Ortsdurchfahrten mehrfach wechselnde Geschwindigkeiten 50 zu 30 zu 50 aufgefallen. Dazu zeitabhängige (7-18 Uhr oder genau umgekehrt 20-6 Uhr) sowie gewichtsabhängige (>7.5t) Tempo 30 Limits. Das war schon sehr verwirrend.

Da dachte ich mir auch, einmal ein 30er Schild ggf. beim Abbiegen oder Ausfahren aus dem Kreisverkehr übersehen/vergessen und schon ist der Führerschein weg.

Das hat sicher nichts mit Rasen zu tun und das halte ich für unangemessen.
 
Eine prozentuale Betrachtung passt hier m. E. nicht, weil sich das Gefährdungspotenzial nicht derart darstellen lässt und der Zahlenwert daher ein unrichtiges Bild erzeugt.

Richtiger Weise ist es so, dass an manchen Stellen bereits 10 km/h schnellere Fahrt unmittelbar ein deutlich höheres Risiko schaffen (z. B. an manchen Baustellen, wo unmittelbar an der Straße gearbeitet wird, oder in 30 km/h-Zonen vor Kindergärten), während an anderen Stelle auch 40 km/h mehr nur eine abstrakte Risikoerhöhung erzeugen. Diese divergenten Gefährdungslagen mit einem frühen Fahrverbot pauschal zu sanktionieren mag als grundsätzliche Überlegung korrekt sein. In Ansehung der Bedeutung von Fahrverboten für manche Berufsgruppen ist es aber eben problematisch.
Nun ja, wem das Risiko zu groß ist, kann doch jederzeit den Führerschein abgeben.
Wir haben alle für den PKW Führerschein eine theoretische und praktische Prüfung abgelegt und wussten, worauf wir uns einlassen.
Warum klappt das während der Ausbildung und kurz danach nicht mehr?
Weil es Jahrzehntelang toleriert wurde?
Weil die Sehkraft nachlässt?
Also wie bei gewerblichen Fahrern ab dem 40. Lebensjahr ärztlich Nachweisen, das die Gesundheit in Ordnung ist?
Oder doch das berühmte: mein Auto ist mein Büro?
Entweder Autofahren oder Büroarbeit, beides ist ineffizient.

Wir wussten alle, welche Regeln gelten.
 
Wir haben alle für den PKW Führerschein eine theoretische und praktische Prüfung abgelegt und wussten, worauf wir uns einlassen.
Wenn Du in einer Firma anfängst und peu a peu die Regeln geändert werden bis zu "wer eine Minute zu spät kommt, wird fristlos ohne Anhörung gekündigt" würdest Du Dich anscheinend auch in die Kantine stellen und den Kollegen verkünden, sie mögen doch kündigen, sie wußten ja, auf was sie sich einlassen? Nein, wie konnten sie das damals wissen?
Wenn Regeln immer weiter verändert werden und irgendwann nicht mehr nachvollziehbar sind oder Regelverstöße unverhältnissmäßig geahndet werden ist es absolut legitim, diese zu hinterfragen und - oh mein Gott - abzulehnen.
Meine Güte, diese Regelgeilheit bei einigen Leuten hier macht mir wirklich Angst.

LG
Ralf
 
Es geht doch eher um willkürliche wechselnde nicht nachvollziehbare Limits und das die Blitzer Boys übelst getarnt an der zweispurigen Ausfallstraße liegen,
aber seit 20 Jahren an der Dorfschule vermisst werden.Nachts in einer fremden Stadt wird auf der zweispurigen Hauptstraße das kleine 30er Schild schnell übersehen, aber richtig,
diesen Rasern muss bei 51kmh das Handwerk gelegt werden :confused:
 
Nun ja, wem das Risiko zu groß ist, kann doch jederzeit den Führerschein abgeben.
Wir haben alle für den PKW Führerschein eine theoretische und praktische Prüfung abgelegt und wussten, worauf wir uns einlassen.
Warum klappt das während der Ausbildung und kurz danach nicht mehr?
Weil es Jahrzehntelang toleriert wurde?
Weil die Sehkraft nachlässt?
Also wie bei gewerblichen Fahrern ab dem 40. Lebensjahr ärztlich Nachweisen, das die Gesundheit in Ordnung ist?
Oder doch das berühmte: mein Auto ist mein Büro?
Entweder Autofahren oder Büroarbeit, beides ist ineffizient.

Wir wussten alle, welche Regeln gelten.
:j
 
In einem Beitrag im Radio wurde ausdrücklich betont, dass Scheuer diesmal ausnahmsweise an dem Dilemma (wenn man das so sehen will), keine Schuld trägt.
Der Entwurf des Verkehrsministeriums sah den Entzug der Fahrerlaubnis erst bei höheren Geschwindigkeiten vor.
Erst im Bundesrat erfolgte, entgegen Scheuers Vorschlag, offenbar nicht nur diese Verschärfung der Regeln.
Dies scheint der Grund zu sein, dass Scheuer sich leicht tut die neue Regelung wieder zu kippen.
 
In einem Beitrag im Radio wurde ausdrücklich betont, dass Scheuer diesmal ausnahmsweise an dem Dilemma (wenn man das so sehen will), keine Schuld trägt.
...
... im selben Zusammenhang aber auch die Aussage, das er sich den ad-hoc Verschärfungen durch die Ländervertreter nicht widersetzen wollte, um seine eigene Vorlage nicht zurücknehmen zu müssen.
Egal wie man es dreht, es war politische und/oder menschliche Sturheit.

Den grundlegenden Fehler sehe ich aber schon früher in der Komprimierung des Punktesystems von 18 auf nur noch (7) 8 angelegt. Damit begann das Dilemma der Verschärfungsorgie und die Kriminalisierung von versehentlichen Verfehlungen.

Und nein, ich finde es auch weiterhin nicht tolerabel, wenn einer mit mehr als 20 in der Ortschaft zu schnell fährt!!
Aber dann müssen auch die Beschilderungen/Markierungen eindeutig und erkennbar sein. Über den aktuellen Wildwuchs von miserablen Beschilderungen haben wir weiter oben schon genügend Beispiele gebracht.

Warum nicht für jede Geschwindigkeit fortlaufend farbliche Markierungen auf dem Asphalt? Klar, nachts sind alle Katzen grau und es gibt auch noch Farbenblinde. :confused:
 
Zuletzt bearbeitet:

So doof finde ich Michaels Kommentar nicht.
Die Vorschriften sind bekannt.
Es ist ja nicht so, dass alle kurz nach der Führerscheinprüfung an Amnesie leiden...

Ja, ich habe meinen Führerschein auch schon "woanders" in Verwahrung gegeben und mich monetär per Rechnung verändert.
 
Wenn Regeln immer weiter verändert werden
Regeln verändert?
50 km/h (Verkehrszeichen 274-50) hieß also bis vor kurzem: Hier steht zwar, ich soll hier 50 fahren, aber kannst Du großzügig nach oben auslegen.
irgendwann nicht mehr nachvollziehbar sind
stimmt, bei einigen Landstraßen verstehe ich tatsächlich die Geschwindigkeitsbegrenzungen wirklich nicht.
oder Regelverstöße unverhältnissmäßig geahndet werden
Anders halten sich die Leute doch nicht dran, es war doch normal, mit +20km/h bei fast jeder Geschwindigkeitsbegrenzung durzufahren.
Meine Güte, diese Regelgeilheit bei einigen Leuten hier macht mir wirklich Angst.
tja, bei 58,2 Millionen zugelassenen Fahrzeugen: ist das Regelgeilheit?
Wenn Du in einer Firma anfängst und peu a peu die Regeln geändert werden bis zu "wer eine Minute zu spät kommt, wird fristlos ohne Anhörung gekündigt" würdest Du Dich anscheinend auch in die Kantine stellen und den Kollegen verkünden, sie mögen doch kündigen, sie wußten ja, auf was sie sich einlassen? Nein, wie konnten sie das damals wissen?
Meiner Erfahrung nach, ist das wie im Straßenverkehr, einige wenige reizen bestehende Regeln aus, ohne sich um die Konsequenzen zu scheren und die große Mehrheit muss dann die folgen tragen.
 
Der Herr Scheuer kann das so einfach von sich aus überhaupt nicht ändern, dafür braucht er die Zustimmung der Landeschefs (wenn ich das in den Nachrichten richtig verstanden habe).
Bedeutet: Aktuell gelten diese Regeln
 
Der Herr Scheuer kann das so einfach von sich aus überhaupt nicht ändern, dafür braucht er die Zustimmung der Landeschefs (wenn ich das in den Nachrichten richtig verstanden habe).
Bedeutet: Aktuell gelten diese Regeln

Ich denke, Herr Scherer benötigt den Bundesrat
 
Nun ja, wem das Risiko zu groß ist, kann doch jederzeit den Führerschein abgeben.
Wir haben alle für den PKW Führerschein eine theoretische und praktische Prüfung abgelegt und wussten, worauf wir uns einlassen.
Warum klappt das während der Ausbildung und kurz danach nicht mehr?
Weil es Jahrzehntelang toleriert wurde?
Weil die Sehkraft nachlässt?
Also wie bei gewerblichen Fahrern ab dem 40. Lebensjahr ärztlich Nachweisen, das die Gesundheit in Ordnung ist?
Oder doch das berühmte: mein Auto ist mein Büro?
Entweder Autofahren oder Büroarbeit, beides ist ineffizient.

Wir wussten alle, welche Regeln gelten.
:j
 
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