Sind Sportschützen bzw Jäger hier?

Ich gebs auf... Einfacher erklären kann ich nicht.

Guten Rutsch

Markus

Ich gebs noch nicht ganz auf.
Ich meine, dass deine Haltung zwei wesentliche Thesen voraussetzt:

1. Es gibt einen signifikanten Unterschied zwischen der Motivationslage aller Berufsjäger und der Motivationslage aller ehrenamtlichen Jäger.
2. Dieser Unterschied ist so gravierend, dass eigentlich jeder ehrenamtliche Jäger eine Psychotherapie bräuchte, weil das eindeutig pathologisch ist.

Und nun würde ich gerne wissen,
1.Mit welchen Argumenten diese Thesen gehalten werden sollen? (Für mich wirken diese nämlich auf den ersten Blick, naja - sagen wir mal ambitioniert)
2. Was genau therapiert werden soll?
 
Ich kann dazu nur sagen, dass ich auch Jäger kenne und ich bei ihren Gesprächen regelmäßig bewusst weghören muss, wenn sie sich z.B. stolz erzählen, wieviele Mauswiesel (!!!) sie mit ihren Fallen gefangen haben oder sich beraten, wie und wo sie am besten einen Eichelhäher schießen können.

Oder was sie mit ihrem Hund angestellt haben, nachdem er bei der Jagd nicht "einwandfrei funkioniert"...Details erspare ich Euch.

Und wenn dann noch der "Traumurlaub" in Schweden gebucht wird, um einen Elch zu schießen. Sorry, diese Art von Urlaubsfotos mochte ich nicht ansehen.

Leute, und genau das finde ich absolut unmännlich!!
 
Also ich putze ja heute die Wohnung, und habe von daher jede Menge Zeit mir das ein oder andere auszudenken, und nun habe ich mir auch mal eine Theorie zurecht gebastelt, die auch - wenn auch nicht ganz so - ambitioniert sein dürfte.

Also, ich unterstelle den dringend gegen die Hobbyjäger argumentierenden Leuten nun mal echte Tierliebe und damit die Grundansicht, dass Tiere im Prinzip genauso Lebewesen sind, wie wir Menschen und somit in ihrem Wert nahezu gleich eingestuft werden müssen.

Daraus folgt nahezu zwangsläufig ein Konflikt im Bezug auf das eigene Verhalten - weil man nämlich per Ernährung an der Tötung von Tieren moralische Mitschuld trägt.
Nun kann man den Konflikt lösen, in dem man Vegetarier wird.
Das tun aber wohl eher wenige, woraus folgt, dass der Konflikt innerlich ungelöst bleibt.

Es gibt in der Psychologie ein Phänomen, das nennt sich "Projektion". Weil der Mensch dauerhaft nicht mit sich selbst im Konflikt bleiben kann, projeziert er den Konflikt den er eigentlich mit sich selbst hat, auf jemand anderen. Er sucht sich einen "Sündenbock".

Dafür eignet sich der Hobbyjäger natürlich ganz hervorragend.
Klar ist aber auch, dass wenn meine Theorie nicht voll daneben liegt, es nicht der Jäger wäre, der die Therapie bräuchte.
 
Ich kann dazu nur sagen, dass ich auch Jäger kenne und ich bei ihren Gesprächen regelmäßig bewusst weghören muss, wenn sie sich z.B. stolz erzählen, wieviele Mauswiesel (!!!) sie mit ihren Fallen gefangen haben oder sich beraten, wie und wo sie am besten einen Eichelhäher schießen können.

Oder was sie mit ihrem Hund angestellt haben, nachdem er bei der Jagd nicht "einwandfrei funkioniert"...Details erspare ich Euch.

Und wenn dann noch der "Traumurlaub" in Schweden gebucht wird, um einen Elch zu schießen. Sorry, diese Art von Urlaubsfotos mochte ich nicht ansehen.
Leute, und genau das finde ich absolut unmännlich!!

Zum ersten Teil, also letztlich die Unterhaltung über die eigenen Erfolge kann ich nicht viel sagen. Ich kenne die zu erreichenden Abschussquoten nicht und weiß auch nicht, was geboten ist und was nicht. Ist das was die Jäger da als Erfolg anprangern nicht geboten, sondern schädlich - so ist es natürlich verwerflich. Ist es aber geboten, kann ich da noch nichts Schlimmes daran finden.

Zu dem Hund im speziellen muss ich aber schon sagen, Du "ersparst" uns hier die Details, sodass man nur mutmaßen kann. Gehen die Details aber in eine Richtung, bei der man von Tierquälerei aus herrschsüchtigen Motiven heraus sprechen kann, dann würde ich persönlich so eine Freundschaft schon überdenken.
Jemand der sein Tier unnötig quält, würde zumindest bei mir nicht in den Freundeskreis passen, oder hätte auf jeden Fall jedes mal einen derart argen Diskussionsaufwand mit mir, dass er sich von selber tummelt. (Ich kann recht penetrant sein.)

Edit: Ob jagen nun besonders männlich ist, haben wir ja noch gar nicht besprochen... das wäre dann auch noch ein ganz neuer Aspekt... :-)
Übrigens eine Kategorie, die mir nicht wichtig ist, bei der Wahl meiner Leidenschaften....
 
Jemand der sein Tier unnötig quält, würde zumindest bei mir nicht in den Freundeskreis passen, oder hätte auf jeden Fall jedes mal einen derart argen Diskussionsaufwand mit mir, dass er sich von selber tummelt

Ähm, bitte nichts in meinen Post hinein interpretieren. Ich habe nur geschrieben, dass ich Jäger kenne, da war nicht von Freundschaft die Rede ;)
 
Ich persönlich halte als ehemaliger Sportschütze nichts vom Töten aus Spass. Allerdings finde ich zum Beispiel Rennen auf öffentlichen Straßen noch wesentlich schlimmer. Ich persönlich unterscheide hier den Mensch vom Tier deutlich. Ich kenne Leute persönlich, die ein Tier einem Mensch vorziehen würden. Das macht mir ehrlich gesagt mehr Angst und diese Leute kann ich wahrlich nicht ernst nehmen. Das sollte aus meiner Sicht den kleinsten gemeinsamen Nenner bilden. Auch halte ich nichts von der so oft selbsternannten Tierliebe ohne Ahnung was das es Wort artgerecht bedeutet.

Der der auch mit Tieren aufgewachsen ist. :)


Tiere sind aber immer ehrlich und zeigen Dir recht deutlich, ob sie Dich mögen oder nicht.
So hinterlistig und falsch wie Menschen, sind Tiere nicht.
Ja, definitiv, wenn ich mir unsere Haustiere ansehe, ziehe ich den Umgang mit diesen, dem Umgang mit gewissen Menschen allemal vor!
Ob Du mich nun wegen dieser meiner Meinung Ernst nimmst oder nicht, ist mir ehrlich gesagt so etwas von egal...
 
Ja, definitiv, wenn ich mir unsere Haustiere ansehe, ziehe ich den Umgang mit diesen, dem Umgang mit gewissen Menschen allemal vor!
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Die Einschränkung "mit gewissen" Menschen macht aus dem Bekenntnis eine Binsenweisheit.Das trift dann nämlich für nahezu jeden Menschen zu. Ich wäre auch lieber allein als mit "gewissen" Menschen zusammen. ;-)

Ich mag unsere Katze wirklich sehr gerne, aber wenns um die Frage geht, mit wem ich lieber einen ganzen Abend verbringe, dann gewinnt in aller Regel meine Frau oder Freunde und nicht die Katze. Es sei denn ich habe einen Kater.:clown: :lipsrseal2 (Haben wir eigentlich eine Phrasensau??)
 
Wie es in einer jeden Diskussion üblich ist, habe ich vorstehend mitunter meine eigene Meinung formuliert, an einigen Stellen aber schlichtweg die Behauptung von Tatsachen transportiert, die andere Menschen zusammengetragen haben, die zu diesen Themen offensichtlich doch "etwas" kundiger sind, als die hiesigen Diskutanten (mich eingeschlossen). Diese Tatsachenbehauptungen habe ich dann, wie man es in einer Diskussion eben pflegt, mit den entsprechenden Quellenangaben belegt.

Ich frage mich ernsthaft, wie Du wohl hier in der Luft "zerissen" worden wärst, hättest Du nicht zitiert und auf entsprechende Quellen hingewiesen?
 
Aus der Sicht der Tiere.........

Frei geboren, die Jugend auf frischen Wiesen und Wäldern in guter Luft verbracht,mich an jungen Weidenknospen gelabt und aus klaren Bächen getrunken.
Irgendwann habe ich dann einen Knall vernommen einen kurzen Schmerz verspürt und das war das ENDE. Der Weidmann hat mir dann einen Zweig ins Maul gesteckt (Letzter Bissen) und mir so im Tode noch Ehre erwiesen.
"Aus Lust am Töten"

Auf einen kalten Betonboden unter künstlichem Licht in die auf die Welt gekommen. Im stickigen KZ auf engsten Raum ohne jemals den blauen Himmel gesehen zu haben meine Jugend verbracht.
Täglich den gleichen Fraß für ein schnelles Wachstum hinunter geschlungen.
Irgendwann mit Stöcken auf einen zugigen Laster Böses ahnend, verfrachtet. Mehrstündige Fahrt Durst Kälte Hitze.........Entladen
In einer langen Warteschlange wo ich die Todesschreie meiner Artgenossen und deren Blutgeruch wahrnehmen musste nach langen bangen Warten .......die Erlösung.
Auf Förderbändern lebensmittelindustriegerecht meiner Bestimmung zugeführt........
"Aus Profitgier"

Wenn ich es mir Aussuchen könnte......:rolleyes: ICH würde den Jäger:rifle: wählen.

Zugegeben etwas einfach gemachte Sicht der Dinge aber wenn mann Fleisch isst sollte einem diese Tatsache bewusst sein.

Gruß Bert
 
Die Einschränkung "mit gewissen" Menschen macht aus dem Bekenntnis eine Binsenweisheit.Das trift dann nämlich für nahezu jeden Menschen zu. Ich wäre auch lieber allein als mit "gewissen" Menschen zusammen. ;-)

Ich mag unsere Katze wirklich sehr gerne, aber wenns um die Frage geht, mit wem ich lieber einen ganzen Abend verbringe, dann gewinnt in aller Regel meine Frau oder Freunde und nicht die Katze. Es sei denn ich habe einen Kater.:clown: :lipsrseal2 (Haben wir eigentlich eine Phrasensau??)


Mit der Bezeichnung "Freunde" bin ich sehr vorsichtig (geworden)!
Und - wenn ich das auch noch sagen darf? - ich hatte in 2015 gesundheitliche Tiefschläge und ich bin von keinem mehr entäuscht worden als von einigen Freunden, die ich auch selbst als solche bezeichnet habe.
Positiv überrascht haben mich hingegen Menschen, mit denen ich mich zuvor überhaupt nicht verstanden habe und teilweise sogar gestritten.
Und wenn ich dann sehe, wie liebevoll sich unser Kater "um mich gekümmert hat", als es mir schlecht ging - der hat das sofort gespürt... und den wollte "unser Jagdpächter auch abknallen, wenn er auch nur annähernd in Reichweite seiner Flinte käme!"

Ist zwar völlig OT, aber wir sind soweit vom Thema weg... ;)
 
Genau - wir sind hier nicht nur meilen- sondern Lichtjahre- weit vom ursprünglichen Thema entfrent... ABER - wir nähern uns endlich auch dem Ort wo endlich ehrlich postuliert wird, dass es sich hier nicht um einen Fred - welcher sich um den Schiesssport dreht - sondern um eine rein emotional gefärbte Debatte in welcher das Töten von Tieren in bisweilen sehr bigotter Weise abgehandelt wird!

Genau wie von einigen meiner Vorposter hier bin ich der Meinung, dass es keinen Unterschied macht ob eine Kuh auf die Schlachtbank geführt wird... ob ein Huhn in einer Batterie gehalten und dann letztendlich gekeult wird... oder ob ein Hirsch im Feuer einer Büchse stirbt... Tot ist tot - Die Frage bleibt nur noch ob und wie human (was für ein menschlich egoistisches Wort für solch einen Zustand) das töten war!

Und so wird hier auch klar, dass jeder - welcher sich darüber mokiert, dass ein Jäger ein Tier mit der Flinte tötet - konsequentwerweise auch nur noch grüne Smoothies futtern sollte! Oder gibt es hier etwa noch eine "Todeshackordnung" in welcher das Töten von Wildtieren verwerflich - die ebensolche Vorgehensweise bei sog. Nutztieren aber durchaus noch als legitim erscheint...

Und so dreht sich das Gefühls - Karussel immer weiter... Argument reiht sich an Argument... Ohne dass - rein sachlich betrachtet - etwas dabei rauskommt...

Noch einmal... Nutztiere werden gehalten und getötet - damit "Otto - Normalo" sein geliebtes Fleisch auf den Tisch kriegt... (Das hat sich der Mensch so zurecht gezimmert)... Das ist ein sauber definierter, künstlicher und voll industrialisierter Prozess - Ein Prozess welcher in vom Menschen klar definierten und kontrollierten Grenzen abläuft! Das ist wie beim Zetti... Wenn wir anhalten wollen - dann gehen wir vom Gas... und wenn wir weniger Fleisch essen wollen - dann besamen und züchten wir halt weniger Nutztiere...

Bei den Wildtieren ist der Prozess in der Vergangenheit aber ebenfalls insofern industrialisiert und domestiziert worden... Irgendwann wurden nämlich die Fressfeinde der Wildtiere eliminiert... Und somit ist nun auch dieser Prozess, bei dem - im Gegensatz zur Nutztierzucht - sowohl die Besamung als auch die Aufzucht in vom Menschen un- oder nur bedingt kontrollierter Weise von Statten geht - ebenfalls in das relativ enge Korsett der heimischen - von Bauern und Freizeit- Aktivisten benutzten Biosphäre - eingebunden...

Das macht es aber auch klar, das die auf diese Weise erzeugte Biomasse (e.g. Wildtiere) nun ebenfalls bis zu ihrem Ende vom Menschen gemanagt werden muss!!! Ins Zettideutsch übertragen wäre eine Wildtier Biosphäre - ohne Bejagung - wie ein Verbrennungsmotor welcher ohne Kontrolle immer höher gedreht wird... und zwar so lange bis er dann irgenwann platzt...

Wie weit hier nun jeder bei meinen Ausführungen "mit an Bord bleiben möchte" - ist mir letztlich latte... Nur möchte ich hier zu Bedenken geben, dass Fleisch essen und auf Jäger schimpfen eine ziemlich inkonsequente Haltung darstellt... Steht doch am Ende - hüben wie drüben - immer ein von Menschenhand ausgeführter Tod zur Debatte...

Und - dem Tier was getötet wird kann, muss und wird es letztlich auch egal sein ob sich der Jäger welcher es erlegt hat - im Nachgang deswegen auch noch einen "runterholt" - oder nicht... All das findet nur in euren Köpfen statt... Und es hilft dem Tier nicht - und zwar in keiner Weise...

Ein Schelm wer böses dabei denkt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Von der bereits vielzitierten Webseite - und wiederum mit Nachweisen:

Warum jagen Jäger wirklich?
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...
Glaubt man der Jäger-Propaganda in Zeitungen und Fernsehberichten, wäre Deutschland ohne Jagd dem Untergang geweiht: Jäger retten den Wald vor Rehen und Hirschen. Jäger retten die Landwirtschaft vor der Verwüstung durch Wildschweinhorden. Jäger schützen die Bevölkerung vor Seuchen: vor Fuchsbandwurm, Tollwut und (nachdem es in Deutschland keine Tollwut mehr gibt) vor Räude und Staupe. Ohne Jäger würden die Wildtiere überhand nehmen - schließlich gibt es keine großen Raubtiere mehr.

Im Übrigen seien Jäger anerkannte Naturschützer. Wer das nicht verstehe, sei ein naturentfremdeter Städter. Zum Unglück der Jäger glauben immer weniger Menschen das Jägerlatein. Zumal namhafte Biologen und Zoologen in der Öffentlichkeit darauf hinweisen, dass die Natur sich in unbejagten Gebieten selbst reguliert - und die Jagd somit überflüssig ist. Eine großangelegte wissenschaftliche Langzeitstudie wies gar nach, dass starke Bejagung die Vermehrung von Wildschweinen fördert - und somit absolut contraproduktiv ist.

Vor diesem Hintergrund wagen immer mehr Jäger die Flucht nach vorne. Wir, die nichtjagende Mehrheit der Bevölkerung, sollen Verständnis für ihr Hobby, ihre »Passion« entwickeln.

Jagd: "weil sie uns Genuss und Lust bereitet"
Der Jäger und Rechtsanwalt Dr. Florian Asche räumt in seinem Buch Jagen, Sex und Tiere essen: Die Lust am Archaischen ...mit den gängigen Begründungen und Rechtfertigungen für die Jagd auf, die da sind: Jäger als Ersatz für Großraubwild, Jäger als Bekämpfer von Wildschäden und Seuchen, Jäger als Naturschützer und Biotop-Pfleger, Waidgerechtigkeit... Ein Jäger, der diese Gründe für die Jagd anführe, würde lügen, so der jagende Rechtsanwalt. Und er gibt offen zu:

»Wir jagen nicht, um das ökologische Gleichgewicht herzustellen. Zumindest ist das nicht das auslösende Motiv unserer Anstrengungen. Es ist nur eine Rechtfertigung für unsere Triebe und Wünsche, die viel tiefer gehen, als die Erfordernisse der Wildschadensvermeidung und des ökologischen Gleichgewichts. Deren Anforderungen regeln höchstens, wie wir jagen, nicht aber ob wir es tun.«
Und weiter: »Wir verwechseln zu gern die erfreulichen und wichtigen Begleiterscheinungen, die unser Tun rechtfertigen sollen, mit dessen wirklichen Gründen.
Sex haben wir, weil er uns Lust und Genuss bereitet.
Auf die Jagd gehen wir, weil sie uns Genuss und Lust bereitet.«

Der Jäger Dr. Florian Asche bekennt sich zum Archaischen: Der Jagdtrieb sei wie der Sexualtrieb in unserem Reptiliengehirn und im Limbischen System angelegt. Diese Triebe auszuleben sei wichtig für die seelische Gesundheit.
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Jägerzeitschrift: "Warum jagen wir?"
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Der Tiroler Landesjägermeister-Stv. Ernst Rudigier bezeichnet Begründungen der Jäger wie Regulierung von Wildbeständen, Waldschadensverhütung, Naturschutz, Tierschutz, Beschaffung von hochwertigen Lebensmitteln als „Heuchelei".

Im Editorial der Zeitschrift ... Jagd in Tirol, Mai 2013 ... schreibt er unter der Überschrift „Warum jagen wir?“:

„Wir Jäger und Jägerinnen sollten uns ehrlich und aufrichtig dazu bekennen, wofür wir unser Geld ausgeben und warum wir so viel Zeit und auch Arbeit in die Jagd investieren; nämlich, dass wir jagen und unsere Jagdleidenschaft ausleben können! Auch sollten wir ganz offen dazu stehen, wie wir das Jagen für uns einschätzen – als Lebenseinstellung, Berufung, Leidenschaft, Trophäensammelleidenschaft oder weiß sonst wie noch, und uns nicht in einer unnötigen „Rechtfertigung“ Lügen bedienen, die als unglaubwürdig erkannt werden.“

Es brauche Mut, zu dieser Leidenschaft öffentlich zu stehen, weil dies auf Ablehnung bei einem Teil der Gesellschaft stoße.
„Aber ist es nicht so: Würde die Jägerschaft das viele Geld, die Zeit und Arbeit ohne Selbstzweck nur dafür einsetzen, um einen beachtenswerten ökonomischen, ökologischen oder sonst wie gearteten Stellenwert für die Jagd zu erreichen, müsste man sie heilig sprechen oder an ihrem Geisteszustand zweifeln.“


"Ich jage, also bin ich"
Der Jäger und Journalist Eckhard Fuhr widmete der Frage, warum er jage, einen Artikel in der ZEIT (48/2010):

»Und natürlich, ich gebe es zu, Jagd ist aufregend. ...Wenn das tote Reh dann gefunden ist, stellt sich ein unvergleichliches Gefühl innerer Zufriedenheit ein. Doch, vergleichbar ist es: Nach erfolgreicher Jagd fühlt man sich wie nach gutem Sex…«

Fuhr schreibt, wenn es ihm nur um Erholung in der Natur ginge, würde er Golf spielen. »Jagen dagegen ist Sinn schlechthin. Jagen ist keine Neben-, sondern eine Hauptsache. Ich jage, also bin ich.«

Auch im Editorial der Jägerzeitschrift
WILD UND HUND 22/2012 geht es um die Frage: "Warum jagen wir?"

Gleich zu Beginn wirft die Redakteurin die Frage auf, warum Jäger für die Jagd überhaupt eine eine hieb- und stichfeste Begründung bräuchten.
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Einige würden die Jagd als Kick beschreiben, andere von großer innerer Zufriedenheit sprechen. "Die Gefühle bei der Jagd sind ebenso subjektiv wie in der Liebe", so die Redakteurin. "Warum genießen wir sie nicht einfach, ohne sie ständig rechtfertigen zu wollen?"
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Doch der Tod, der mit dem Beutemachen verbunden ist, sei in der Öffentlichkeit verpönt. "Deswegen suchen die Jäger Begründungen in Begriffen wie Nachhaltigkeit, Hege und Naturschutz."
Die Jägerin bedauert, dass die Lust am Jagen dadurch in den Hintergrund gedrängt werde: "Weshalb die Freude leugnen, die uns so gut tut und die uns zu dem macht, was wir sind - Menschen. ... Jagen ist etwas zutiefst Menschliches."
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube es kommt darauf an, welche eigenen Erfahrungen man gemacht hat und wie man aufgewachsen ist. Es gibt wohl Jäger, die ihr Handwerk verstehen und welche die es nicht tun.

Eigentum verpflichtet und schmackhafte Rehnüsschen und Wildschweinsalami werden halt aus den Tieren hergestellt. Entweder man ist Vegetarier oder hat ein Problem wie Rob es schon geschrieben hat.

Wir waren damals mehr mit der Hege beschäftigt, als mit der Jagd. Es ist doch noch die ursprünglichste Form der Nahrungsbeschaffung, ich weiß gar nicht, wie man sich darüber aufregen kann.

Das es Parvenüs gibt, die meinen sich besonders mit der Jagd brüsten zu müssen oder denen es große Freude macht, ein Tier zu töten, ist wohl zum Glück eher die Ausnahme.

Zu den Hunden:
Jagdhunde, die sich früher als nicht tauglich erwiesen wurden im Wald erschossen, das waren aber Methoden zu Kriegszeiten.
 
Eine ehrliche Sicht der Dinge.
Ich persönlich glaube aber das es nicht nur schwarz und weiss gibt sondern eben auch Grautöne. Kenne selber einige Jäger von fanatisch bis..........
Da gibt es welche die sind mehrmals in der Woche im Wald zur Hege und schießen wenn es gut geht ein bis zwei Tiere im Jahr.
Ist eben eine Leidenschaft wie bei uns Zettianern:rolleyes:
Ob es gut oder schlecht ist kann ich nicht wirklich werten aber den Umgang mit unseren sogenannten Nutztieren den finde ich echt abscheulich.:mad:
Gruß Bert
 
Von der bereits vielzitierten Webseite - und wiederum mit Nachweisen:

Warum jagen Jäger wirklich?
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Ich kann in all den zitierten Beiträgen nichts verwerfliches, sondern nur überraschend ehrliches finden.
Niemand bestreitet, dass die Jäger wohl in erster Linie jagen, weil es Ihnen Freude bereitet.
Die Beiträge zeigen doch nur das Spektrum der möglichen Gefühle auf.

Auch als "Nichtjäger" habe ich von Anfang an, in etwa solche Gefühle vermutet, als ich von einem ganz normalem Vorgang gesprochen habe,
wenn der Mensch bei der Befriedigung archaischer Triebe ein Gefühl der Befriedigung empfindet.
Alles andere verleugnet unsere menschliche Natur.
Niemand muss in der Jagdsituation um das Tier trauern, damit sein Tun moralisch zu rechtfertigen ist. Natürlich wird der Jäger, in der Situation der Jagd, mit den natürlichen Trieben und Instinkten die in uns angelegt sind, konfrontiert sein, und sie durchleben. Wer das verteufelt, der verteufelt doch unser Menschsein?

Am Ende landen wir immer wieder bei der moralischen Grundfrage:
Dürfen wir Tiere töten um uns davon zu ernähren?
Bejaht man das, dann wird man auch das jagen bejahen müssen - denn ohne Jagd ist der Wildschweinbraten und das Rehragout nicht machbar.
Verneint man das, dann muss man konsequenterweise Vegetarier werden, denn wie so schön dargestellt hat, wird das Wildtier wohl noch das schönere Leben haben.

Der Umstand, dass beim jagen und töten der Tiere unsere tiefsten Triebe angesprochen werden ist doch nicht unanständig, sondern zutiefst menschlich,
oder verstehe ich da was grundsätzlich falsch?
 
Wie ist es denn mit dem Angeln? Als Kind habe ich ohne Angelerlaubnis die ganzen Ferien über mit meinem Kumpel geangelt. Zu keine Fische wieder ins Wasser geworfen und wenn ein "leckerer" dabei war ihn schon aus eigeninteresse so schnell getötet wie es ging.

Abends waren wir dann stolz wie Bolle und meine oder seine Elterns Grill musste herhalten.

Mir hat das erlegen der Fische nie gefallen. Aber es war echt schön mit Fahrradanhänger Decke und Proviant am Fluss zu sitzen. Heimlich geraucht haben wir auch.

Ich denke mir, viele Fische werden gefangen und leiden länger. Dazu werden sie durch die Länder gefahren was auch die Umwelt belastet. Darum konnte ich das ganz gut mit mir ausmachen.

Bei den Jägern gibt es sicher wie überall Idioten. Wenn ein Jäger sich kümmert und keine Schweinerreien macht, wie Fallen, anfüttern usw. und dann z.B. einmal im Jahr ein Wildschwein fachgerecht schießt was in der Familie aufgeteilt wird ist das für mich vollkommen ok.

Wenn ich dahingegen sehe wie viele 1,99€ Hühnchen bei Netto jeden Tag aus der Truhe genommen werden denke ich, dass wir auch ethisch und moralisch dieses Thema betreffend ganz woanders anfangen müssen, als bei den Jägern.


Nur meine bescheidene Meinung.

Ps.: Ich hoffe ich habe mich jetzt nicht gerade als seelisch angeschlagen oder mehr geoutet.
 
Von der bereits vielzitierten Webseite - und wiederum mit Nachweisen:

Warum jagen Jäger wirklich?
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...

Jagd: "weil sie uns Genuss und Lust bereitet"
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Jägerzeitschrift: "Warum jagen wir?"
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...

Ich jage, also bin ich"


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Oh Gott, da tun sich ja Abgründe auf!
Das ist ja alles noch viel schlimmer, als ich befürchtet hatte.
Ich hatte doch noch irgendwie die Hoffnung, dass es sich bei meinen Erfahrungen wirklich nur um Einzelfälle handelt.
Ich bin schlicht entsetzt.

Jan, Du hattest wohl Recht mit Deiner Einschätzung dieser Meschen!?
 
Oh Gott, da tun sich ja Abgründe auf!
Das ist ja alles noch viel schlimmer, als ich befürchtet hatte.
Ich hatte doch noch irgendwie die Hoffnung, dass es sich bei meinen Erfahrungen wirklich nur um Einzelfälle handelt.
Ich bin schlicht entsetzt.

Jan, Du hattest wohl Recht mit Deiner Einschätzung dieser Meschen!?

Ich scheine ein Brett vor dem Kopf zu haben. Was genau ist der Abgrund, das verwehrfliche? Versuch das doch bitte mal in bezug zu dem zu setzen, was ich zu dem Kommentar geschrieben habe. Ich bin ehrlich interessiert.
 
Ich scheine ein Brett vor dem Kopf zu haben. Was genau ist der Abgrund, das verwehrfliche? Versuch das doch bitte mal in bezug zu dem zu setzen, was ich zu dem Kommentar geschrieben habe. Ich bin ehrlich interessiert.

Meine Meinung... und ich habe echt keine Lust, mich dafür irgendwo rechtfertigen zu müssen!
Das wäre in meinen Augen unnötig vergeudete Lebenszeit.
Ich setze mich jetzt mit meiner :K und unseren Katzen gemütlich auf´s Sofa und wir führen dort sinnvolle und nutzbringende Gespräche miteinander.
Schönen Abend noch...
 
Meine Meinung... und ich habe echt keine Lust, mich dafür irgendwo rechtfertigen zu müssen!
Das wäre in meinen Augen unnötig vergeudete Lebenszeit.
Ich setze mich jetzt mit meiner :K und unseren Katzen gemütlich auf´s Sofa und wir führen dort sinnvolle und nutzbringende Gespräche miteinander.
Schönen Abend noch...

Ich wollte auch keine Rechtfertigung. Ich würde es halt gerne verstehen. Das ist wirklich kein Angriff oder irgendwie böse gemeint, sondern ehrliches Interesse.

PS: Aber die Couch ist sicher dennoch die bessere Wahl. :t
PPS: Gerne wenn Du doch mal Zeit und Lust hast per PN
 
Tiere sind aber immer ehrlich und zeigen Dir recht deutlich, ob sie Dich mögen oder nicht.
So hinterlistig und falsch wie Menschen, sind Tiere nicht.....
Hast aber schon eine sehr romantische Vorstellung von der Natur ! Arche Noah gibts aber nur im Zoo.
Charles Darwin schrieb:
Die natürliche Auslese sorgt dafür, daß immer die Stärksten oder die am besten Angepaßten überleben.
 
Ganz ehrlich, Robert, wer nicht versteht, warum manche Menschen das Töten von Tieren zur eigenen Belustigung als verwerfliches Handeln verurteilen, dem fehlt etwas ganz Grundsätzliches - nämlich der Respekt vor dem Leben. Weiter erläutern werde ich das nicht, da halte ich es lieber wie Markus.
 
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