Vergessen wir nicht das Lieferkettengesetz? SPD und Grüne mit ihrer rot-grünen EU-Mehrheit haben dieses Bürokratiemonster mit Freude durchgedrückt.
RECARO zum Beispiel muss jetzt prüfen, ob die Baumwolle für seine Sportsitze nicht menschenunwürdig produziert wurde.
Dazu muss er nicht nur die Weberei in Vietnam berücksichtigen, die den Stoff hergestellt hat, sondern auch die Färberei in Indien, die das Garn veredelt hat, die Spinnerei in Bangladesch, die das Garn produziert hat und den Baumwollbauern in Usbekistan.
Natürlich werden alle lachend ein Zertifikat ausfüllen, um dem Endkunden etwas in die Hand zu geben. Ob das der Wahrheit entspricht, kann ihnen egal sein, denn nachprüfen kann das sowieso niemand. Wer wirklich glaubt, dass ein Lieferant für die wenigen verbliebenen EU-Kunden seine Produktion umgestellt, der glaubt auch, dass der Weihnachtsmann wirklich seine Briefe liest.
Aber der deutsche oder besser europäische Hersteller muss wieder x Leute einstellen, um diese Farce ordentlich abzufragen und zu dokumentieren. Bravo!
Sorry sonst macht man dir rechtlich nichts vor, aber da hast du viel durcheinandergewürfelt.
Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) ist zwar ein deutscher Vorstoß der ohnehin auf Länderebene umzusetzenden EU-Due-Diligence Verordnung (CS3D). Aber grundsätzlich erstmal überhaupt kein Deutscher Alleingang. Es gibt genauso bspw. in Norwegen den Transparency Act, das Französiche Gesetz zur Sorgfaltspflicht, das schweizer Lieferkettengesetz (VSoTr), in den UK das selbe zur Modernen Sklaverei in USA das zur Verhinderung der Zwangsarbeit usw...alles das gleiche nur anders, und hier geht es nur um Menschenrechtsgesetzte in der Lieferkette. Umwelt / ESG Transparenzgesetze finden sich genauso in den USA, Australien ja auch China usw....
Im Gegenteil - das auch Deutschland die EU-Directive schon vorweg genommen hat, war sogar ein kluger Schachzug, keine vorschnelle Entscheidung der hiesigen Politik. Denn das LkSG geht nur auf Tier 1 nicht wie in deinem Beispiel falsch ausgeführt darüber hinaus. Das wiederum will aber die EU und hiergegen hat sich unsere Regierung auch der Wirtschaftsminister persönlich (in erster Instanz zunächst) erfolglos gewehrt.
Was die Prüfung angeht ist zumindest in DE das BAFA zuständig, dem wiederum musst du sehr weitreichende Risikoanalysen und Lieferantenprüfungen Ursprungsnachweise usw. vorlegen."Lachend Zertifikate ausfüllen" wäre da grob fahrlässig. Zwangs und Bußgelder in höhe von 50t€, bzw. 2% des Jahresumsatz mag man noch riskieren, Ausschluss von der öffentlichen Beschaffung bis zu 3 Jahren, ist praktisch nichts anderes als eine Zwangsschließung deines Unternehmens .Klar ich weiß schon worauf du hinauswillst - Theorie und Praxis - aber glaub mir da wird schon genau geprüft und im Zweifel wechselst du lieber den Lieferanten als jemand der sich "nen Dreck um diese lächerlichen Menschenrechtsverordnungen" schert weiter im Zulieferstamm zu haben. Und das sehe ich auf vielen ebenen bereits...und nochmal nicht nur im "bösen links-grün-versifften Deutschland"
Das die Ganze Nummer unmengen an Arbeitszeit und Bürokratie kreiert da gehe ich aus eigener Erfahrung absolut mit (ist ja nicht der einzige Spaß, wir hätten da noch CBAM, EU-Taxonomie, CSRD, Ökodesingrichtlinie, EUDR) umso besser und umso mehr sollte es in unserem Interesse sein, das nicht nur ein paar Länder mitmachen. Und wie gesagt handelt es sich bei all dem eben NICHT um einen Europäischen geschweige denn einen Deutschen Alleingang, wie vorzugsweise gerne von div. Leuten mit "in Deutschland läuft alles falsch Scheuklappen" gerne moniert...
Ähm was war hier eigentlich nochmal das Thema?
Besser wir lassen hier mal schließen bevor jemand auf die brillante Idee kommt die Einwanderungsbestimmungen könnten der Grund sein dann haben wir eine "Aufregerthread Dynamik" bevor wir "ruhig Brauner" schreiben können
