Tod der Zivilcourage?

AW: Tod der Zivilcourage?

Wann lernen wir endlich daraus?

was soll daraus gelernt werden? das unser waffengesetz zu streng ist? das mehr waffen an (natürlich zuverlässige - was heisst das eigentlich?) bürger ausgegeben werden müssten?

sorry, aber da kann ich nicht im ansatz zustimmen. (schuss-)waffen für private bürger? könnten von mir aus komplett verboten werden.
ausnahme von mir aus noch im verein - auch da würde ich dafür plädieren die waffe nach gebrauch im vereinsheim zu belassen. ausserdem noch für jäger. sonst ausschließlich für staatsbedienstete (bundeswehr sowie polizei)

aufrüsten war noch nie die lösung...
 
AW: Tod der Zivilcourage?

was soll daraus gelernt werden? das unser waffengesetz zu streng ist? das mehr waffen an (natürlich zuverlässige - was heisst das eigentlich?)

Zuverlässig im Sinne des WaffG:
Keine Vorstrafen über 60 tagessätze in den letzten 5 Jahren, keine einzige Verurteilung wegen irgendetwas was mit Gewalt zu tun hat im gesamten Leben, kein Drogenmissbrauch, kein Alkoholmissbrauch, niemals wegen Alk am Steuer verurteilt, .... (noch ein paar weitere Kriterien)

bürger ausgegeben werden müssten?

sorry, aber da kann ich nicht im ansatz zustimmen. (schuss-)waffen für private bürger? könnten von mir aus komplett verboten werden.
ausnahme von mir aus noch im verein - auch da würde ich dafür plädieren die waffe nach gebrauch im vereinsheim zu belassen.
ausserdem noch für jäger. sonst ausschließlich für staatsbedienstete (bundeswehr sowie polizei)

aufrüsten war noch nie die lösung...
Zig Studien zeigen eben genau, dass es eine Lösung ist!!!!!!!!!!!!!!!!!
 
AW: Tod der Zivilcourage?

So ein dummes Zeug :j ... das Thema Waffen etc. hatten wir doch gerade erst, oder ist der kleine Amokläufer schon so schnell vergessen?!

Mehr Arsch in der Hose brauchen wir und dazu braucht man keine Waffen!

Das geht doch schon im Kleinen los, schaut euch doch unser Forum an. Selten muss seitens des Admins eingegriffen werden, weil die meisten User sich einschalten wenn etwas schief läuft. Sicher mag das nicht immer klappen, aber öfter als in allen anderen Foren die ich so kenne. Wenn wir mit dem gleichen Rechtsempfinden auch auf der Straße unterwegs sind, dann ist doch schon einiges eingegrenzt.
 
AW: Tod der Zivilcourage?

Nur soviel:
Ich verstehe den Rechtsanwalt nicht, der solche Schläger vertritt. Ende.

Stutzeweck

Ausschnitt aus dem Zeit-Artikel:

"Gregor Rose weiß mehr. Seit Samstag, 22 Uhr, verteidigt er Markus. Vor Kurzem hat er seine neue Kanzlei in der Innenstadt bezogen, sanierter Altbau, es riecht nach frischem Laminat. Rose ist 33 Jahre alt, "

Das zu Thema "Beweggrund für die Verteidigung". Der ist neu und freut sich über die Publicity...... Das könnte man "Marketing" nennen.....
 
AW: Tod der Zivilcourage?

So ein dummes Zeug :j ... das Thema Waffen etc. hatten wir doch gerade erst, oder ist der kleine Amokläufer schon so schnell vergessen?!

Mehr Arsch in der Hose brauchen wir und dazu braucht man keine Waffen!

Das geht doch schon im Kleinen los, schaut euch doch unser Forum an. Selten muss seitens des Admins eingegriffen werden, weil die meisten User sich einschalten wenn etwas schief läuft. Sicher mag das nicht immer klappen, aber öfter als in allen anderen Foren die ich so kenne. Wenn wir mit dem gleichen Rechtsempfinden auch auf der Straße unterwegs sind, dann ist doch schon einiges eingegrenzt.


Das sag mal denjenigen, die sich in Ihrem Kommentar schon im Voraus, dafür entschuldigen, warum sie zukünftig nicht eingreifen werden.....
 
AW: Tod der Zivilcourage?

Das geht doch schon im Kleinen los, schaut euch doch unser Forum an. Selten muss seitens des Admins eingegriffen werden, weil die meisten User sich einschalten wenn etwas schief läuft. Sicher mag das nicht immer klappen, aber öfter als in allen anderen Foren die ich so kenne. Wenn wir mit dem gleichen Rechtsempfinden auch auf der Straße unterwegs sind, dann ist doch schon einiges eingegrenzt.


Oh ja! Unsere selbsternannten Hüter über Ordnung und Moral als Forums-Polizisten in Uniform auf der Straße.
Das hat uns gerade in Deutschland noch gefehlt, da hast Du meine volle Unterstützung.

Andreas
 
AW: Tod der Zivilcourage?

Oh ja! Unsere selbsternannten Hüter über Ordnung und Moral als Forums-Polizisten in Uniform auf der Straße.
Das hat uns gerade in Deutschland noch gefehlt, da hast Du meine volle Unterstützung.

Andreas

Ironischer Unterton???

Ich glaube nicht, dass man das anonyme Internet als Beispiel sehen kann, da sich dort jeder als starker Mann ausgeben kann ;) so oder so.
 
AW: Tod der Zivilcourage?

Zig Studien zeigen eben genau, dass es eine Lösung ist!!!!!!!!!!!!!!!!!

das mag vielleicht ne lösung sein, aber mal ehrlich: wer rennt schon mit ner waffe rum, wenn er sie nicht braucht?

ich bin im besitz von waffenbesitzkarte und waffenschein d.h. ich dürfte meine waffen nichtnur kaufen, sondern auch offen tragen.
die tage, an denen ich diese waffen aber trage, kannst an einer hand abzählen, weil ich sie nur dabei hab, wenn ich sie auch wirklich brauchen könnte. ansonsten ist das teil im waffenschrank und kommt nur raus, wenn ich auf die schiessbahn geh.
was bringt also ne lockerung des waffengesetzes? mitschleppen, würden sie die wenigsten......

die aussagen hier vonwegen "wenn sich welche prügeln, greif ich nicht ein, weil ich dann ja auch eine auf die fresse bekommen könnte" sind für mich total unverständlich. gerade in dem fall hat man immer den überraschungsmoment auf seiner seite. man wird nicht beachtet und kann dann schön erstmal von hinten draufknüppeln - der böse mann kommt doch dann garnimmer dazu zurückzuschlagen. da ich neben dem auflegen auch oft genug an der tür steh, kenn ich die situationen nur zu gut und ich hab dabei noch nie nen kratzer abbekommen bzw. musste nichtmal das anwenden, was ich in 20 jahren kampfsport und meiner bw zeit gelernt hab - folglich sollte das für jeden noob zu schaffen sein.

schade, dass man leute die sich hier als "nichthelfer" outen, nicht erkennt wenn sie überfallen werden, denn da würde ich dann auch erstmal zuschauen, statt einzuschreiten :t


Oh ja! Unsere selbsternannten Hüter über Ordnung und Moral als Forums-Polizisten in Uniform auf der Straße.
Das hat uns gerade in Deutschland noch gefehlt, da hast Du meine volle Unterstützung.

lieber nicht! was rauskommt, wenn man nem dummen macht gibt, hat man am 30.01.1933 gesehn. bzw. sieht man jetzt bei den jungs vom ordnungsamt - bisschen macht und sich aufführen wie ne offene hose :X

für alle mädels und sesselpupser, die nachts nurnoch unter angst ausm haus gehn: kauft euch ein kleines pfefferspray für die hosentasche und gut. damit könnte man im fall des falles auch aus der entfernung helfen :w
 
AW: Tod der Zivilcourage?

die befugnis hat in deutschland JEDER und jeder der mal gedient hat, sollte das auch wissen :w

§§ 127 stpo und 227 bgb

Halbwissen ist natürlich auch eine Bildung... :s Noch mehr Bildung bekommt man womöglich, wenn man nicht nur "dient", sondern auch "denkt". :X

Frank hat ein wenig weitergedacht und sehr berechtigt die Frage aufgeworfen, wie es denn in der Praxis aussieht. Notwehr, Nothilfe, Notstand etc. sind in unserer Rechtsordnung fest verankert. Gleichwohl gibt es immer wieder Fälle, wo die Inanspruchnahme dieser Rechtsinstitute für den gutwillig Helfenden nach hinten losgeht. Wahrheit und Rechtsprechung korellieren eben nicht immer perfekt. Das ist vielen Menschen bewusst, und viele fürchten die Konsequenzen.

Besonders schlimm am vorliegenden Fall ist, dass der Mann wohl alles richtig gemacht hat. Und genau das ist ihm zum tödlichen Verhängnis geworden. Offenbar sogar, während einige anderen Menschen mehr oder weniger zugesehen haben. :g

Gleichwohl: So etwas darf nicht dazu führen, dass noch mehr Menschen wegsehen!

Ob ich diesen Worten auch in jedem Fall Taten folgen lassen würde? Ganz ehrlich: Ich könnte das nicht für jede Situation versprechen. :#

Grüße
Jan
 
AW: Tod der Zivilcourage?

Mir sträubt sich da ebenfalls alles. Vermutlich muss man einige Bedenken schlicht "wegschließen", wenn man sich entscheidet, als Strafverteidiger tätig zu sein. :s

Man kann das ja gerade in diesem Fall moralisch und ethisch verwerflich finden! Aber auch in sämtlichen anderen Rechtsgebieten vertritt ein Anwalt nicht nur die "Guten". Schon dabei könnte man auf dem Standpunkt stehen, eine entsprechende Vertretung abzulehnen....Aber was dann?

Unabhängig von diesen Fragen, die nur jeder selbst mit sich ausmachen kann, ist es gerade in solchen Fällen evident, dass ein Strafverteidiger die Interessen des Täters vertritt! Wir leben in einem Rechtsstaat, welcher unter anderem auch die "Rechte" der Täter und "Rechtsbeuger" zu wahren hat. Auch das muß man natürlich nicht wollen, jedoch sollte man sich dann immer die Frage stellen, wie und wo die entsprechenden Grenzen gezogen werden und ob das letztlich für eine Gesellschaft insgesamt positiv ist.

Mir ist natürlich klar, dass gerade solche Vorfälle immer wieder eine andere Sichtweise eröffnen, und auch ich bin nicht gänzlich frei davon. Allerdings versuche ich mir auch immer die Alternativen vorzustellen, und die möchte ich definitiv nicht.

LG
Daniel
 
AW: Tod der Zivilcourage?

unglaublich was hier für "asse" gezogen werden, damit man in ruhe wegschauen kann und dabei ja kein schlechtes gewissen bekommt :j

Halbwissen ist natürlich auch eine Bildung... :s Noch mehr Bildung bekommt man womöglich, wenn man nicht nur "dient", sondern auch "denkt". :X

§ 127stpo (1) Wird jemand auf frischer Tat betroffen oder verfolgt, so ist, wenn er der Flucht verdächtig ist oder seine Identität nicht sofort festgestellt werden kann, jedermann befugt, ihn auch ohne richterliche Anordnung vorläufig festzunehmen. Die Feststellung der Identität einer Person durch die Staatsanwaltschaft oder die Beamten des Polizeidienstes bestimmt sich nach § 163b Abs. 1.

§ 227bgb
Notwehr (1) Eine durch Notwehr gebotene Handlung ist nicht widerrechtlich.
(2) Notwehr ist diejenige Verteidigung, welche erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden.


für mich ist dieses halbwissen recht eindeutig und es berechtigt den normalbürger nunmal in sochen fällen einzuschreiten und den täter festzuhalten - oder steht das da etwa nicht so geschrieben? :T
wenn hier dann irgendwelche rechtsverdreher den täter zum opfer machen wollen, ist das ein anderes blatt, welches hier aber nicht zum thema steht und wohl in den seltensten fällen auch durchgeht. zumindest wurde ich bei 23 anzeigen wegen körperverletzung nie belangt, wegen oben geschriebenen §§.

würde ein richter trotzdem mal anders entscheiden, weil er mein handeln als unzweckmässig ansieht, hab ich halt pech gehabt - wäre mir dann aber ehrlichgesagt relativ egal, weil ich zumindest kein schlechtes gewissen haben müsste. und ja beim nächsten mal würde ich wieder eingreifen, statt wegzuschauen - auch auf die gefahr hin, deswegen ne strafe zu bekommen.
 
AW: Tod der Zivilcourage?

unglaublich was hier für "asse" gezogen werden, damit man in ruhe wegschauen kann und dabei ja kein schlechtes gewissen bekommt :j



§ 127stpo (1) Wird jemand auf frischer Tat betroffen oder verfolgt, so ist, wenn er der Flucht verdächtig ist oder seine Identität nicht sofort festgestellt werden kann, jedermann befugt, ihn auch ohne richterliche Anordnung vorläufig festzunehmen. Die Feststellung der Identität einer Person durch die Staatsanwaltschaft oder die Beamten des Polizeidienstes bestimmt sich nach § 163b Abs. 1.

§ 227bgb
Notwehr (1) Eine durch Notwehr gebotene Handlung ist nicht widerrechtlich.
(2) Notwehr ist diejenige Verteidigung, welche erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden.


für mich ist dieses halbwissen recht eindeutig und es berechtigt den normalbürger nunmal in sochen fällen einzuschreiten und den täter festzuhalten

...berechtigt nicht nur zum festhalten.

Finde deine Einstellung im Übrigen sehr gut!:t
Im Weiteren kann ich die im Post 21 von pebbi geäußerte Ansicht nur vollständig so unterschreiben....
 
AW: Tod der Zivilcourage?

unglaublich was hier für "asse" gezogen werden, damit man in ruhe wegschauen kann und dabei ja kein schlechtes gewissen bekommt :j

Da hast du ja mal absolut überhaupt nicht verstanden, was gesagt wurde und wie es gemeint war. :s Man muss schon etwas weiterdenken als Gesetzestexte zu zitieren. Dass eine rechtliche Grundlage vorhanden ist, ist allgemein bekannt.

...
zumindest wurde ich bei 23 anzeigen wegen körperverletzung nie belangt, wegen oben geschriebenen §§.

Na das zeigt ja schon recht gut, aus welchem "Lager" du kommst. Kein Wunder dass wir da nicht auf einen einheitlichen Nenner kommen. :s

Eigentlich hatte ich ja ziemlich deutlich geschrieben, was ich vom tatenlosen Zusehen halte. Gerne aber nochmal deutlicher:
So etwas darf es nicht geben!

Gleichwohl sollte und muss man bei einer Hilfeleistung eben auch seinen Kopf benutzen - damit es nämlich nicht so ausgeht, wie bei dem hier diskutierten Fall. :s Oder es anders tragisch endet, z. B. indem dem Opfer durch die Eskalation Schlimmeres widerfährt, oder der Helfende selbst mit dem Gesetz konfrontiert wird. Insofern gibt es - so schwer man diese Realität auch akzeptieren mag - Situationen, in denen ein direktes Dazwischengehen besser unterbleibt. Das gilt nicht nur für die fragile Oma, sondern ggf. sogar mal für einen gesunden Mann.

Das heißt ja nicht, dass es dann nicht andere Möglichkeiten der Hilfeleistung gibt.


Übrigens habe ich - so wie offenbar auch du - in meinem bisherigen Leben kein einziges Mal zugesehen, wenn Jemand von Jemandem körperlich oder anders bedrängt wurde, sondern habe mich immer auf die Seite des/der Schwachen gestellt. Dabei kam es aber kein einziges Mal zu einer Schlägerei bzw. zu einem Ausufern der schon begonnenen Schlägerei, sondern die Sache war immer recht zügig und ohne weitere Gewalt erledigt. Das mag Glück gewesen sein. Oder aber ein gutes Beispiel für das,was ich oben schrieb. Nämlich dass man in solchen Situationen eben auch und insbesondere seinen Kopf benutzen sollte.

Grüße
Jan
 
AW: Tod der Zivilcourage?

Ohne dass ich zu sehr abschweifen möchte:

Man kann das ja gerade in diesem Fall moralisch und ethisch verwerflich finden! Aber auch in sämtlichen anderen Rechtsgebieten vertritt ein Anwalt nicht nur die "Guten".
Das muss aber relativiert werden. In vielen Bereichen der Rechtsberatung gibt es kein "gut" und "böse". Im Strafrecht aber sehr wohl. Nicht immer, aber oft.

Schon dabei könnte man auf dem Standpunkt stehen, eine entsprechende Vertretung abzulehnen....Aber was dann?
Beispiele? Sollte man eine Vertretung des säumigen Schuldners ablehnen, weil er eben ein solcher ist? Offen gesagt verstehe ich nicht ganz, wo sich hier eine moralische Frage stellen soll.

Unabhängig von diesen Fragen, die nur jeder selbst mit sich ausmachen kann, ist es gerade in solchen Fällen evident, dass ein Strafverteidiger die Interessen des Täters vertritt! Wir leben in einem Rechtsstaat, welcher unter anderem auch die "Rechte" der Täter und "Rechtsbeuger" zu wahren hat.
Das ist der übliche Einwand des Strafverteidigers, und damit hat er freilich auch recht. Was damit bleibt, ist schlicht die moralische Frage. Und die muss Jeder - wie du richtig sagst - für sich selbst beantworten.

Auch das muß man natürlich nicht wollen, jedoch sollte man sich dann immer die Frage stellen, wie und wo die entsprechenden Grenzen gezogen werden und ob das letztlich für eine Gesellschaft insgesamt positiv ist.
Und auch hier wieder: Das kann nur Jeder für sich selbst entscheiden.

...

Für mich selbst ist es so, dass ich sogar im Bereich des Wirtschaftsrechts bisweilen ein Mandat ablehne, wenn ich moralische Bedenken habe. Eine Arbeit als Strafverteidiger wäre für mich ein einziges moralisches Dilemma. :s

Grüße
Jan
 
AW: Tod der Zivilcourage?

Etwas was wirklich Wahr ist:

Eine Frau wird um ca. 1Uhr morgens von zwei Männern angegriffen, die Frau verteigt sich und tritt einen Mann dahin wo es sehr weh tut und den anderen schlägt sie ins Gesicht - soweit so gut, aber die Frau wird wegen Körperverletzung verurteilt, wieso? - weil Sie seit 2 Jahren Kampfsport betrieb und somit für den Richter eine "Waffe" darstellt - HALLO?????

Ich finde Zivilcourage gut, aber wir leben in Deutschland und sehr oft bekommt der helfende den schwarzen Peter.
 
AW: Tod der Zivilcourage?

...
Eine Frau wird um ca. 1Uhr morgens von zwei Männern angegriffen, die Frau verteigt sich und tritt einen Mann dahin wo es sehr weh tut und den anderen schlägt sie ins Gesicht - soweit so gut, aber die Frau wird wegen Körperverletzung verurteilt, wieso? - weil Sie seit 2 Jahren Kampfsport betrieb und somit für den Richter eine "Waffe" darstellt - HALLO?????

...

Solche Fälle gibt es in der Tat, ich möchte aber ein Missverständnis beseitigen:

Die Verurteilung erfolgt idR nicht wegen des Kampfsporttrainings, sondern das Beherrschen einer Kampfkunst wirkt vielmehr "qualifizierend", macht also z. B. aus einer "Körperverletzung" (§ 223 StGB) eine "gefährliche Körperverletzung" (§ 224 StGB), weil die Kampfkunst rechtlich - ganz richtig gesagt - wie eine "Waffe" behandelt wird.

Mit anderen Worten: In diesen Fällen wäre der Täter ohne Kampsporttraining nicht etwa straffrei geblieben, sondern lediglich eines geringeren Deliktes wegen verurteilt worden. Das war in deiner Schilderung etwas missverständlich formuliert. ;)

Ob in dem von dir geschilderten Fall im Übrigen alles mit rechten Dingen zuging, weiß ich natürlich nicht. ;)

Viele Grüße
Jan
 
AW: Tod der Zivilcourage?

Ohne dass ich zu sehr abschweifen möchte:
Für mich selbst ist es so, dass ich sogar im Bereich des Wirtschaftsrechts bisweilen ein Mandat ablehne, wenn ich moralische Bedenken habe. Eine Arbeit als Strafverteidiger wäre für mich ein einziges moralisches Dilemma. :s

Grüße
Jan

Dafür hast du in jedem Fall meinen vollen Respekt! Das Ablehnen von Mandaten ist weiß Gott keine Selbstverständlichkeit! Bezüglich deiner Kommentierungen meines Posts möchte ich gar nicht viel sagen, da du in großen Teilen Recht hast. Im Übrigen finde ich diese hier zur Diskussion stehenden Taten in jeder Form abscheulich und verachtenswert. Eine letztlich angemessene Bestrafung unter Ausnutzung jedweder rechtlichen Möglichkeiten wäre aus meiner Sicht in jedem Falle wünschenswert, mehr aber auch nicht.

LG
Daniel

PS: Schön mal wieder mit dir gepostet zu haben, auch wenn der Anlass nicht wirklich erfreulich ist....
 
AW: Tod der Zivilcourage?

Na das zeigt ja schon recht gut, aus welchem "Lager" du kommst. Kein Wunder dass wir da nicht auf einen einheitlichen Nenner kommen. :s

und dein posting zeigt, dass du wieder mal schwierigkeiten hast, zusammenhänge aus geschriebenem zu verstehn.
desweiteren war mein erster satz nicht auf dein posting bezogen, deswegen steht er auch über deinem zitat - wollte ich dich damit ansprechen, wäre der satz unterm zitat. soviel also zu deinem verständnis :T

die 23 anzeigen wegen körperverletzung hab ich bekommen, weil ich an clubtüren oder sonstigen veranstaltungen dazwischenging, als ähnliche geschehnisse vorsichgingen - die hier im eingangsposting angesprochen wurden.
folglich wurde in allen fällen eine oder mehrere personen von einer oder mehreren personen massiv bedroht (sprich das gerangel war schon in vollem gange). wenn man da dann eingreift, bricht halt mal ne nase oder die aufenbraue platzt auf. sowas lässt sich in solchen situationen nicht vermeiden, denn nem potentiellen bösewicht brauchst nicht mit samthandschuhen kommen - ausser du stehst drauf, ein messer im bauch zu haben, ne verbogene kauleiste oder sonstige körperliche schäden. ansprechen lassen sich die jungs dann auch nimmer, also bleibt ja nur die körperliche lösung. dass die täter dann oft in die rolle der opfer schlüpfen und man als helfender dann wegen körperverletzung angezeigt wird, ist fast schon normal (langsam glaub ich du warst jedes mal der anwalt solcher idioten - deine denkweise bringt mich zumindest zu dem schluss)
ich hab also weder grundlos oder unzweckmässig reagiert noch hab ich nie mehr körperliche gewalt angewendet, als dass es die situation erfordert hat. soviel also dazu herr schlauberger :T


mich würde mal interessieren was du machst, wenn du nen frauenschrei hörst, diesem dann nachgehst und siehtst, wie ein typ aufm parkplatz über ne frau herfällt und den es auch reichlich wenig interessiert, dass du auftauchst? na?
versuchst ihn mit blümchen wegzulocken? sagst lieb bitte bitte? drohst mit der polizei?
wenn du der frau schnell und effektiv helfen und selbst kein blaues auge bekommen willst, gibts da nur eine möglichkeit -> typ wegziehn und da er sich wehren wird, bleibt nur ein gewisses mass körperlicher gewalt.
wenn ich deswegen von dir also ins lager der "schlägertypen" geschoben werde, kann ich dich echt nur auslachen :j

dann solltest auch mal bedenken, dass die 23 mal auf 12 jahre verteilt nicht viel sind - zumindest in dem job bzw. der umgebung. klar werden die meisten streitigkeiten und vorfälle ohne gewalt geregelt, aber manchmal genügt das einfach nicht. wenn du bis jetzt nie in die situation gekommen bist, hast einfach glück gehabt und solange du nicht in der situation (stichwort körperliche gewalt) warst, solltest einfach mal die füsse still halten, denn in dem fall bist du derjenige, der keine ahnung hat wovon er spricht.
klar ist die theorie und das reden so einfach - das wahre leben und die praxis sehn aber anders aus und das wird dir jeder im sicherheitsgewerbe bestätigen können :T
 
AW: Tod der Zivilcourage?

bisschen offtopic...

Naja und Muc harmlos? Nein. Erst vor kurzem wurde ein Freund überfallen und lebt nur noch dank eben solcher hilfsbereiten Menschen. :#

München, harmlos? War es nicht in München, wo ein Renter vor einigen Monaten mit Anlauf vor dem Kopf getreten wurde. Harmlos sind leider mittlerweile die wenigsten Städte Deutschlands.

jap, münchen relativ harmlos... nun gab es 2 dicke schlagzeilen in einem jahr... trotz allem ist muc relativ ruhig und harmlos, man wird nicht großartig angepöbbelt, die polizeipräsenz in münchen ist sehr sehr hoch... also wenn ich durch berlin oder hamburg laufe oder durch muc... so werde ich hier am wenigsten angepöbelt, es ist alles relativ ruhig... man kann hier sogar als frau nachts über den bahnhofsvorplatz laufen ohne angepöbelt zu werden... man sieht seltens schlägereien im nachtleben,... ich habe zumindest noch keine mitbekommen, was eben in berlin und hamburg oder stuttgart anders ist... also alles in allem ist muc tatsächlich sehr sehr ruhig...

zum thema...

also bei ner schlägerei, wo sich zwei in etwa ebenbürtige typen schlagen, greife ich auch nicht ein,... ich greife nur ein, wenn es ein ungleicher kampf ist... also quasi einer auf dem boden liegt oder sonst was... es sei denn, ich bekomme mit, das der eine grundlos angegriffen werde... ansonsten, woher weiß ich, was vorgefallen ist, wenn sich zwei prügeln...

bei dem wie halte ich es wie manu... wenn jemand einen auf dem boden tritt, dem angrifer von hinten so derbe eins überbraten, das der erstmal bedient ist, so bringe ich mich am wenigsten in gefahr und ich helfe dem auf dem boden liegenden in dem moment... das mit den leuten ansprechen wurde dort ja anscheinend von diesem einen jungen auch erfolglos probiert... also meine devise wäre polizei anrufen und dann dem anderen so plötzlich wie möglich soviel schaden zufügen wie nötig damit er vom am boden liegenden ablässt... die folgen für mich wären mir dann eben auch egal, da ich dem anderen evtl. das leben rette... wie schon geschrieben, in dem moment überlegt man sich auch nicht, welchen folgen es haben könnte,.... man handelt oder eben nicht....
 
AW: Tod der Zivilcourage?

Stutzeweck

Ausschnitt aus dem Zeit-Artikel:

"Gregor Rose weiß mehr. Seit Samstag, 22 Uhr, verteidigt er Markus. Vor Kurzem hat er seine neue Kanzlei in der Innenstadt bezogen, sanierter Altbau, es riecht nach frischem Laminat. Rose ist 33 Jahre alt, "

Das zu Thema "Beweggrund für die Verteidigung". Der ist neu und freut sich über die Publicity...... Das könnte man "Marketing" nennen.....

Kann man so sehen, bezw. dieser Anwalt wird das so sehen.
Ich verstehe es auch, dass es Anwälte gibt, die sich auf Strafverteidigung spezialisiert haben und gewissen Tätern, denen Mord vorgeworfen wird, rechtlichen Beistand gewähren.
Aber in so einem Fall, wie in dem hier angesprochenen, könnte ich als Anwalt das Mandat nicht annehmen.
Sollte ich jemals einen strafrechtlichen Beistand benötigen und würde erfahren, dass "mein" Anwalt in solch einer Sache tätig gewesen ist, würde ich postwendent die Kanzleitürklinke von Aussen betätigen.
Ich wünsche diesem armen Menschen, dass er in Zukunft gut zu schlafen gedenkt und "angenehme" Träume haben möge.

Ach ja:
Hoffentlich ist er nicht nur neu in der Stadt, sondern auch neu im Metier und macht den Angehörigen des Opfers nicht unnötig Probleme. Die können diese mit Sicherheit nicht gebrauchen.
 
AW: Tod der Zivilcourage?

1. Kein Mensch kann mir erzählen, dass er, wenn er eine derartige Situation sieht, die juristischen Vor- und Nachteile abwägt. Schwachsinn. In der Situation überlege ich vermutlich überhaupt nicht so viel, entweder ich habe das Gefühl, ich kann dazwischen und komme an einem Stück wieder raus, oder ich habe das Gefühl, auch unter die Räder zu kommen und beschliesse, mich nicht einzumischen. Die Grenze setzt jeder anders. Vor allem wenn mehrere Personen helfen könnten, sollte das drinliegen.
Richtig schlimm finde ich allerdings, wenn Verletzten bzw. "Notfallbetroffenen" nicht geholfen wird.
Das Handy rauszunehmen und nicht zu filmen, sondern die Polizei anzurufen/Hilfe zu holen sollte eigentlich jedem möglich sein.
Komischerweise ruft man bei Nachbarschaftsstreits wegen jedem Scheiss die Rennleitung...

2. Ich greif mir immer an den Kopf, wenn man überlegt, wie man "das Problem" lösen kann. Videoüberwachung, Erwachsenenstrafrecht...
Wieso immer Feuer löschen, warum nicht verhindern?
Wir erziehen uns doch solche Typen, die kommen ja nicht so auf die Welt.
Wenn man denen während ihres Lebens nur oft genug klar macht, dass sie nichts und niedrig sind, merken sie irgendwann, in welcher "Sportart" sie Erfolgserlebnisse erzielen können. Und dann merken sie ziemlich zügig, dass bei den Prügeleien meist überhaupt gar nichts passiert. Warum? Nicht mal eine Anzeige, weil sich keiner traut...
Amokläufer rennen doch auch in die Schule, weil sie genau da fertig gemacht wurden. Ich behaupte mal, dass jeder von uns einen kennt, der in der Schule von Schülern und Lehrern ständig in die Pfanne gehauen wurde....

Ein wenig mehr Respekt den Mitmenschen und der Umwelt gegenüber würde vermutlich das Problem nachhaltiger lösen als längere Haftstrafen und Waffenträger...

N.B. Trotzdem bin ich natürlich der Meinung, dass die, die sowas verbrechen, maximal auf die Eier kriegen sollten...
 
AW: Tod der Zivilcourage?

Besonders schlimm am vorliegenden Fall ist, dass der Mann wohl alles richtig gemacht hat. Und genau das ist ihm zum tödlichen Verhängnis geworden.


Aber er hat die von vielen eingeforderte Zivilcourage gezeigt.
Hängt man ihm jetzt das Bundesverdienstkreuz über den Grabstein?

Andreas
 
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