Nicht in Bezug auf Komfort oder Ausstattung. Was den Spaßfaktor angeht, bin ich mir dagegen nicht so ganz sicher. Als ich das erste Mal in den G29 gestiegen bin, dachte ich mir: hoppla, ein Gefühl wie in einer Limousine. So viel Komfort war fast zu viel des Guten, der MX-5 Fahrer ist puristisch angehaucht. Man zieht sich das Auto quasi an, da passt kein Blatt Papier mehr dazwischen, Motor starten, los geht’s. Nix mit Hallo BMW, Anzeige hier, Bildschirm dort. Reduziert auf die Basics, die man zum Fahren braucht, Dach runter in 3 Sekunden und los.
Der MX-5 dreht sich in die Kurven, dass es eine Freude ist. Es empfiehlt sich auch der Umgebung keine größere Aufmerksamkeit zu widmen, denn jedes minimale Rucken am Lenkrad bringt ihn aus der Spur. Habe ich meinen Sohn zwar mehrmals erklärt, geglaubt hat er es mir erst dann, als er fast in den Graben gefahren ist, weil er nicht voll konzentriert geradeaus bei der Sache war. Autobahnfahren ist keine Disziplin vom MX-5, eben genau deswegen. Dafür ist der MX-5, wie oben von Grobi77 richtig beschrieben, ein Passräuber. Du zwingst ihn in Spitzkehren, die ein Auto, das größer ist als 2 Meter einfach so nicht nehmen kann. Dazu noch 500 kg weniger und man wieselt geradezu um jede enge Kurve. Mit etwas mehr Gas wackelt auch dann das Hinterteil ziemlich deutlich.
Richtig ist, man kann den MX-5 nicht wirklich mit einem Z4 vergleichen. Er bedient komplett andere Vorlieben beim Fahren. Ich mochte das Understatement, das mit einem MX-5 einhergeht. Schwanzlängenvergleiche auf der Straße zwischen allen hochmotorisierten Automarken gibt es zur Genüge, insbesondere in München und Oberbayern. Nirgendwo ist die Cabriodichte so groß wie hier und es wimmelt von hochpreisigen Modellen. Ich habe mich meinem MX-5 nie als Konkurrent zu den anderen Marken gesehen und sie mich natürlich erst recht nicht. Der MX-5 ist und bleibt eine eigene Liga und hat seinen ganz eigenen Fankreis.