WI-, BWL-Studium, eure Erfahrungen/Meinungen

Chris

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Hallo und einen schönen Donnerstag-Morgen wünsche ich euch.
Mich würde mal interessieren ob hier im Forum jemand BWL oder Wirtschaftsingenieurwesen studiert hat. Ich schwanke nämlich zwischen diesen beiden Richtungen. Wie sind die Berufschance, die Aufstiegschancen, was können spätere Tätigkeiten sein? Vielleicht hat der ein oder andere einen Tipp oder Erfahrungen für mich.

Gruß

Chrizzz
 
AW: WI-, BWL-Studium, eure Erfahrungen/Meinungen

Moin!
Ich habe nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann den 'Europäischen Studiengang Management' an der FH Bielefeld belegt. Kurz beschrieben ist es BWL mit eingebautem Auslandsaufenthalt und einer europäischen (und damit eben nicht lediglich deutschen) Betrachtung. Gibt es unter anderen Namen an vielen FHs und Unis (International Business etc.). Habe das Grundstudium in Bielefeld verbracht, war dann 3 Semester (inkl. internationalem Pflicht-Praktikum) im Ausland und bin für das letzte Semester und die Diplomarbeit zurück gekommen. Insgesamt 8 Semester, ist Regelstudienzeit.

Beim derzeitigen Arbeitsmarkt solltest Du vielleicht zunächst mal in die Zeitung schauen (lokal, FAZ, Süddeutsche) um zu eruieren, welche Positionen mit welchen Qualifikationen besetzt werden. Ich habe folgende Erfahrungen gemacht (man möge mir meine Statements um die Ohren hauen):

a) der Arbeitsmarkt ist im Arsch. Ist ein absoluter Nachfrage-Markt.
b) mit einem "profanen" BWL- oder WI-Studium bist Du einer von vielen
c) eine passende Ausbildung vorweg erleichtert das Studium und erhöht Deine Qualifikation
d) ein Auslandsaufenthalt erhöht Deine Qualifikation weiter
e) so schnell wie möglich studieren. Punkte c) bis e) heben Dich (hoffentlich) von der Masse ab
f) Soft Skills werden immer wichtiger
g) in meinem Bereich werden Studenten von FHs lieber genommen, da pragmatischere Ausbildung und generell schnelleres Studium (jünger!)
h) das alles bedeutet noch lange keinen Arbeitsplatz. Leider.

Aufstiegschancen? Versuch doch erstmal, überhaupt einen Job zu bekommen. Das ist schon schwierig genug.

Das sind nur meine persönlichen Erfahrungen. Bei Bedarf gern weitere Ausführungen.

Gruß
Björn
 
AW: WI-, BWL-Studium, eure Erfahrungen/Meinungen

Ohh, das ging aber schnell *überraschtbin*,

Hallo Björn, danke für deine Ausführungen. Ich stimme dir voll und ganz zu. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist beschi**en...
Als ich würde mich für Techn. BWL (30% Technik, 70% BWL) oder ein WI Schwerpunkt Maschbau. entscheiden.

Danke nochmal.

Gruß

Chrizzz
 
AW: WI-, BWL-Studium, eure Erfahrungen/Meinungen

Hallo,

ich habe nach dem Abitur und der Bundeswehr ohne vorherige Ausbildung Wirtschaftsingenieurwesen an der FH Köln studiert. Das war im Bereich Produktionstechnik mit gewähltem Schwerpunkt Marketing und Vertrieb. Inhaltlich sah es so aus, daß im Grundstudium Fächer wie Mathe, Physik, Chemie, Werkstoffe, BWL, VWL, Konstruktion, Mechanik gelehrt wurden, also eher technisch. Im Hauptstudium dann E-Technik, Fertigungstechnik, Metall- und Kunsstoffverarbeitung, aber nun hat auch der betriebswirtschaftliche Teil immer mehr an Gewichtung bekommen. Dazu kam also Rechnungswesen, Controlling, Projektmanagement, Wirtschaftsrecht, Organisation etc. Durch meinen gewählten Schwerpunkt kamen dann so Themen wie Personalführung, Verhandlungsführung, Moderation, Logistik, Innovationsmanagement und noch viele weitere dazu.
Für mich war das die perfekte Mischung, da man einen nicht zu tiefen, grundlegenden Einblick in das Fachgebiet bekam und es sehr abwechslungsreich war.
Mehr als das Basiswissen wird im Studium aber ohnehin nicht vermittelt. Den rest lernt man "on-the-job". Wichtig sind, wie Björn schon sagte, auf alle Fälle "Soft-Skills", die kann man teilweise im Studium, aber meist wärend Praktika und Jobs vertiefen. Ich habe daher immer versucht neben dem Studium berufsnah zu jobben (also nicht Kellnern im Tabledanceladen nebenan, wobei das bestimmt auch Skills bringt ;-)) und herausvordernde Praktika zu absolvieren.
Für dem beruflichen Einstieg kann man nur viel Glück wünschen derzeit. Meines erachtens ist man aber als Wirtschaftsingenieur besser unterzubekommen. Wichtig ist aber sicher wärend des Studiums, der Praktika, der Abschlussarbeit (Diplom) und beim Jobben: Kontakte knüpfen, Kontakte knüpfen und nochmals Kontakte knüpfen. Das kann später sehr viel helfen.
Ich persönlich habe allerdings nach dem Studium nichts mehr mit Marketing und Vertrieb direkt zu tun, sondern bin in der Technik/Entwicklung in der Automobilindustrie tätig. Das hat mir gezeigt, dass der Studiengang nicht die entgültige Richtung festlegt. Doch selbst als Techniker ist es sicher von Vorteil betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse zu besitzen.

Gruss,
Carsten
 
AW: WI-, BWL-Studium, eure Erfahrungen/Meinungen

Kann mich meinem Vorredner nur anschliessen.

Ich studiere im Moment Maschinenbau und der Uni. Und empfinde es als äusserst knackig.
Wirtschaftsingenieurwesen ist ja im Prinzip BWL + MB. Hatte ich ursprünglich auch vor zu studieren, hat bei mir leider für den NC von 1,X nicht ganz gereicht.
Wobei ich die "Wingler" jetzt auch nicht beneide, die müssen immer zwischen unseren Fakultäten in Nürnberg (BWL) und Erlangen (MB) pendeln für die Vorlesungen...
Jetzt am Anfang ist es sehr viel Mathe, Physik, Chemie und Mechanik. Da sind am Anfang Leistungskurse in entsprechender Richtung natürlich von Vorteil.
Ausserdem hast du ja Technisches Zeichnen (von Hand) und später Konstruktionsübungen(Prinzip ausdenken, Berechnen, in 3D-CAD entwerfen, in 2D-CAD aufs Papier bringen), das ist noch ein wahnsinniger zeitlicher Aufwand neben den Vorlesungen.
Hab mal ein .jpg angehängt von unserer letzten Übung, Abgabe war gestern, Dauer von 01.12.04 bis 02.02.05 und viel überschüssige Zeit war nicht. Am 09.02. ist jetzt schon die erste Klausur.
Aber Berufschancen sollten in diesem Bereich egal ob Wing oder MB noch mit die besten sein...
Wenn man es schafft! :t
Denke auf jeden Fall es ist besser als mit BWL, ausser du ragst hier wirklich aus der Masse heraus mit Spitzennoten und starken Verbindungen in die Wirtschaftswelt, die man entweder hat oder sich hart erarbeiten muss.

Was man damit machen kann?
http://www.bmwgroup.com/d/nav/index.html?http://www.bmwgroup.com/d/0_0_www_bmwgroup_com/3_karriere/3_0_careers.shtml
http://content2.eu.porsche.com/prod/company/jobs.nsf/deugerman/joblocator
http://www.audi.com/de/de/unternehmen/karriere_bei_audi/jobangebote/suche/suche.jsp
http://www.arbeitsagentur.de/

Grüße,
Christian
 

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AW: WI-, BWL-Studium, eure Erfahrungen/Meinungen

Dann melde ich mich auch mal zu Wort...

Ich habe in Nürnberg BWL studiert und arbeite jetzt an der Uni als wissenschaftlicher Mitarbeiter.

Wenn ich jetzt vor der Entscheidung stehen würde, was ich studieren soll --> Wing.

Die ganzen genialen Jobs in der Automobilindustrie gehen mittlerweile an Wing'ler. Als reiner BWL'er tut man sich da noch schwerer bei der Jobsuche. Kommt natürlich drauf an, was Du später machen willst...
 
AW: WI-, BWL-Studium, eure Erfahrungen/Meinungen

Stimme den oben angeführten Argumenten voll zu, es ist quasi alles gesagt dazu...

Ich habe eine Lehre als Bürokaufmann gemacht, danach BWL an der FH Fulda studiert. Ich wollte schon immer im Vertrieb arbeiten, das Problem da: Viele Unternehmen stellen lieber einen "schlechten" Verkäufer ein, der es technisch drauf hat(also Produktkenntniss) als einen guten Verkäufer, der technisch noch was lernen muss.
Wenn du mehr in die Finanzwirtschaft gehen willst, oder gerne Controlling machst ist BWL schon wirklich gut, du musst eben wirklich wissen, was du willst (ist schwer, ich weiss)

Mein Tipp: Wenn du es jetzt schon so halbwegs wissen solltest, in welche Richtung bzw. Branche du gehen willst, dann MUSST du dir unbedingt Vorkenntnisse aneignen, eben durch Praktika, Nebenjobs usw. Auch wenn es mit Umwegen oder Unanehmlichkeiten verbunden ist(langer Anfahrtsweg, eventuell Umzug für eine bestimmte Zeit...)

Nur so hast du die Chance zu belegen(bei den späteren Bewerbungen), das dir an der gewünschten Branche wirklich was liegt. Oder du hast das Glück, in der Studienzeit jemanden kennen zu lernen, der von dir überzeugt ist und der dir einen Job verschafft (z.B. ein Chef bei deimen Praktika, Professor an der Uni...)

Grüsse, Armin
 
AW: WI-, BWL-Studium, eure Erfahrungen/Meinungen

Hi, also ich bin jetzt mit meinem ersten BWL-Semester fertig. aber was ich danach genau machen möchte weiß ich nicht (Karriere natürlich - aber das will jeder) - tendiere zu Marketing. Komme aus einem Medienberuf (hab ne Ausbildung und 2 Jahre Berufserfahrung (im Vertrieb, in der Lohnabteilung und in der Vertriebswerbung) sammeln können)

das gute an der Sache bei mir ist, dass ich keine Praxissemester mehr benötige und sozusagen nach 6 Semestern mein Diplom in der Hand halten sollte :-)

also es ist ja nicht so, dass du dich nun zwingend für ein best. Studium entscheiden mußt - wechseln kann man immer!!! doch ist das leichter gesagt als getan.
 
AW: WI-, BWL-Studium, eure Erfahrungen/Meinungen

Also wenn ich mich richtig entsinne kann man sich eine Übersicht auch bei der BA besorgen, wo die derzeitige Arbeitsmarktlage, Gehaltübersichten (Einstiegsgehälter), Tätigkeitsbereiche etc. drin sind. Also für Wi's und Bwl'er oder M's. Ansonsten an der jeweiligen FH oder Uni Schlau machen oder mit im Arbeitsverhältnis stehenden sprechen was sie so berichten. (ich kann das soweit von Studentenseite an einer FH aus berichten ;) ):

Ob das Wi Studium als Mix zwischen Maschinenbau und BWL angesehen werden kann mag evtl vom Studienort abhängen. Das so zu pauschalisieren, also 50:50 mag bei der Wahl falsche Tatsachen vorspielen - aber o.k., wer macht das bei solch einer entscheidung nicht (?), also dann doch mal genauer hinsehen für was mich sich da einschreibt! Bei mir sieht es so aus:

Grundstudium :
Mathematische und naturwissenschaftliche Grundlagen 25 %, Technische Grundlagen 50 %, Betriebswirtschaftliche Grundlagen 25 %

Hauptstudium:
Betriebswirtschaftliche Fächer 40 %, Technische Fächer 20 %, Vertiefungsgebiet und Wahlfächer 40 %, Praxissemester 20 Wochen , Diplomarbeit 3 Monate.

Studienschwerpunkte
Finanzwesen und Außenhandel, Informationstechnik, Kraftfahrzeugtechnik, Marketing, Produktentwicklung.

Also insbesondere beim Grundstudium bleibt vom "Bwl Anteil" nicht viel übrig, und da muss man dann erstmal durch, also die restlichen 75%. Zitat eines Profs "Irgendwo muss das Ingenieur ja herkommen, sonst könnens die ja gleich BWL studieren". im Hauptstudium sieht das dann etwas anderst aus. erwähnen möchte ich aber auch noch, das im Grundstudium du 40 Stunden pro Woche hast (also 1,5h jeweils), bei uns jedenfalls. Wenn ich mir den Studenplan der Bwl'er anschaue oder von den E-Technikern mit teils nur 15 Stunden, naja... Also 50 hiervon und 50 hiervon ergibt 100 paßt nach meinem Eindruck nicht so. es ergibt sich eher der eindruck das das ganze auf ein vielfaches aufgestockt wurde, entsprechend die 40SWS. Aber man will es ja selbst so :)

Du kannst ja auch ein M Studium machen und dann ein WI aufbaustudium mit 3 semestern. ;)

Achso, was ich mitgebracht habe vorher. Bauzeichnerausbildung (Schwerpunkt Ingenieurbau), Fachabi, Praktikum bei KMW (genau genommen W10er beim Bund ;), diverse Jahre selbständigkeit parallel (vom Panzer aus nach Taiwan telefoniert....), Wi war für mich das einzig sinnvolle und was mich wirklich reizte. Wenn ich zwischen BWL und M entscheiden hätte müssen hätte ich mich für M entschieden.
 
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