... selbst Zwischengas geben, im grunde fast kurz alle 3 Pedale gleichzeitig drückend um dann mit einem perfekten Schaltvorgang belohnt zu werden ist für mich extrem genial. Diese Emotionen kommen bei mir beim Ziehen an einer Schaltwippe nicht hoch. ...
Das Fahren mit "echtem" Zwischengas beherrschen wohl nur noch die allerwenigsten. Denn anders als beim Schleppgasstoß, den viele darunter missverstehen, setzt das Zwischengas doppeltes Kuppeln (also Kupplung treten - Gang raus - Kupplung loslassen - Gas geben - Kupplung treten - Gang rein - Kupplung loslassen - ggf. Schleppgas geben) voraus. Das war damals nämlich Grundvoraussetzung fürs Schalten als es noch keine synchronisierten Getriebe gab. Damals hörte der Fahrer auch, wie gut er sein Metier beherrschte. Beim Schleppgas ist es dagegen vollkommen schnurz, ob die Drehzahl auch nur annähernd getroffen wird. Denn entweder geht es "nur" auf die Kupplung oder es ruckt halt leicht (kleines Schleppmoment).
...& Klar lassen sich die Schaltzeiten beim Wandler durch den Getriebeflash verbessern, aber wie auch beim Chiptuning nicht ohne das Material dabei deutlich stärker zu belasten.
Die Ingenieure bei BMW hätten es damals ja auch schneller machen können. Aber haben sie ganz bewusst nicht. ...
Das kann man nicht verallgemeinern. Gerade in den 80er-, 90er- und Anfang der 2000er-Jahre setzte BMW bei den Automatikfahrzeugen auf eine komfortablere Abstimmung. Da wurde der Wandler erst spät und langsam überbrückt, obwohl er problemlos deutlich schneller hätte überbrückt werden können. Das machte sich bspw. Alpina nicht selten zu eigen und nutzte dann eine andere Software.
Ein weiterer Anhaltspunkt ist dann auch, welches Getriebe konkret verbaut wurde. BMW (und andere Hersteller) haben verschiedene Ausbaustufen verbaut, sodass es durchaus vorkommen kann, dass das Getriebe mitnichten an der Belastungsgrenze läuft (was es auch gab, vgl. M60B40-Fahrzeuge mit ZF5HP30-Getriebe).
Letztlich hat hier aber ohnehin jeder seine eigenen Vorlieben. Würde ich noch einmal vor der Wahl stehen, wäre beim Z4 folgende Wunschreihenfolge beim Getriebe dran: SMG - ZF6-(Sport-)Automatik - Handschalter - ZF5-Automatik. Warum? Für mich ist der Z4 in erster Linie ein sportliches Alltagsfahrzeug und kein Sportwagen. Um den Fahrspaß zu steigern, wäre das SMG ideal, da es äußerst spaßig zu fahren ist und das Schleppgas stets perfekt setzt. Bei den Automatikvarianten kann das vernachlässigt werden, aber die ZF6 ist deutlich moderner und auch heutzutage noch vollkommen ausreichend. Der Schalter war damals die Vernunftvariante (wenn's kaputtgehen sollte, kostet es halt am wenigsten).
Ein manuelles Getriebe kann ich mir künftig, wenn denn die Wahl besteht, nur noch in Oldtimern oder echten Sportwagen (Lotus Elise, Caterham, etc.) vorstellen...aber wohl auch nur dann, wenn deren Basis entweder "alt" ist (Caterham) oder kein sequentielles Getriebe verfügbar ist. Im Alltag ist Automatik- oder automatisiertes Getriebe jedenfalls ein deutlicher Komfortgewinn.