AW: zetti verschandelt...
Wie Tron sagt, verkappter Neid der als Ökoaktivismus getarnt wird ...
Hier geht es nur Leuten die vermeintlich besser gestellt sind den Spaß abzudrehen, weil man es ihnen nicht gönnt. Erlebe ich täglich am eigenen Leib.
Wer konsequent sein will, der soll sich eine Plastiktüte über den Kopf stülpen, das wäre dann aktiver Klimaschutz.
Die Realität sieht anders aus. Solange die Ökojünger noch brav schlafen können, dann ist für sie alles okay. Sollte aber mal der Tag kommen, an dem es für sie selbst Lebensqualität kostet, dann dreht sich der Spieß um. Ich bin für die Abschaffung aller weltweiten Sportveranstaltunge, Konzerte und Events. Ist aus meiner sicht Klimaschädlich und völlig uninteressant... an sowas traut sich keiner, gell.
Schlimm ist für mich nur, dass durch solche Reglementierungen den normalen Menschen der Spaß verdorben wird. Die Scheichs und Millionäre werden weiterhin ihren "Hobbys" fröhnen können.
Von dem Aufkleber halte ich nix, ist wie Tron schreibt eine Provokation die nur schadet. Ungefähr genauso blöd wie der Spruch:
EURE ARMUT KOTZT MICH AN (vorzugsweise am Porsche)
oder
KEIN JOB - WASCH MEIN AUTO
oder
Klebt ein GOLF an der Mauer, war der OPEL mal wieder schlauer!
Ach ja, wegen der Bahn:
Die Bahn im Klima-Test
Von Gottfried Ilgmann
Zu viel CO2-Ausstoss pro Personenkilometer
15. Oktober 2007 Eine Vergleichsrechnung wie in dem Artikel
Noch eine unbequeme Wahrheit ist heute nicht vollständig, wenn sie sich auf den Energieverbrauch beschränkt. Über die drohende Klimaänderung wird derzeit viel mehr diskutiert. Bei fossiler Energie hängen die beiden Aspekte zusammen: Wir müssen vermeiden, das Verbrennungsprodukt Kohlendioxid (CO2) in die Atmosphäre zu blasen.
Die Steinkohle ist dabei weltweit das größte Problem. Sie steht üppig und preiswert zur Verfügung und setzt pro Einheit erzeugter Energie ein Maximum an CO2 frei. Noch schlechtere Werte hat nur die Braunkohle, wie deutsche Kraftwerke sie verbrennen. Das belastet auch die Klimabilanz der Eisenbahn.
Pkw-Flotte stößt 185 Gramm CO2 pro Kilometer aus
Die Basiswerte fürs Auto lassen sich der Statistik entnehmen. Die deutsche Pkw-Flotte stößt 185 Gramm CO2 pro Fahrzeug-Kilometer aus; das ist der Verbrauch ab Tankstelle. Neu zugelassene Fahrzeuge kommen durchschnittlich auf 170 bis 175 Gramm, die europäische Automobilindustrie hatte bis 2008 gar 140 Gramm versprochen. Das Ziel ist insbesondere in Deutschland verfehlt worden.
Wenn wir nun wieder die durchschnittliche Besetzung der Autos (1,5 Personen) berücksichtigen, die Vorkette vom Bohrloch bis zur Tankstelle und die „sonstigen Energien“ wie Instandhaltung und Anlagenbetrieb mitrechnen, so erzielen die deutschen Autos einen Wert von 155 Gramm CO2 pro Personenkilometer. Im Fernverkehr - Verbrauch niedriger, Besetzung höher - sind es 122 Gramm.
Bahn schlägt Pkw deutlich
Die Deutsche Bahn hat 2004 für ihren Fernverkehr einen Ausstoß von 52 Gramm CO2 pro Personenkilometer veröffentlicht. Da auch hier wieder Emissionen aus Umwegen gegenüber dem Pkw und aus anteiliger stationärer Energie eingerechnet werden müssen, werden daraus 75 Gramm. Damit schlägt die Bahn den Pkw deutlich. Leider schafft sie es nur im Rohergebnis, das der Ergänzung bedarf.
Denn wo Verkehrssysteme bereits etabliert sind - und das gilt jedenfalls für Bahn oder Auto -, muss immer die sogenannte Grenzbetrachtung den Ausschlag geben. Ihre Prinzipien sollten wir auch anwenden, wenn wir für eine Reise unser Verkehrsmittel wählen (siehe „Der Individualist als Sünder“). Die Grenzbetrachtung für den Klima-Test lautet: Was geschieht real, wenn ein Verkehrssystem mehr oder weniger Energie benötigt?
Bahn fährt im Fernverkehr zu 98 Prozent elektrisch
Die Deutsche Bahn fährt im Fernverkehr zu 98 Prozent elektrisch. Der Strom dafür kommt überwiegend aus bahneigenen Kraftwerken, der Rest aus der öffentlichen Elektrizitätsversorgung. Insgesamt rund 40 Prozent stammen aus Kernenergie und Wasserkraft - sind also fast klimaneutral erzeugt, CO2-frei.
Doch ist das ein Argument pro Bahn? Ins Extrem getrieben: Wäre die Bahn klimafreundlicher, wenn sie ausschließlich Atomstrom oder Windstrom bezöge? Nein. Die einzige Folge wäre, dass Sie zu Hause Föhn, Herd und Eierkocher mit Strom betrieben, der zu einem größeren Anteil aus fossilen Kraftwerken stammt - wir alle also mehr CO2 auf unsere Kappe nähmen, damit die Bahn sauber erscheint.
Der Umweltbonus der Bahn verschwindet beinahe
Strom aus Kernkraftwerken oder Wasserkraft ist in Deutschland eine feste Größe - kein Ausbau möglich und geplant. Umweltfreundlicher Strom aus Windkraft und Biomasse wird auf viele Jahre hin eine begrenzte Ressource sein, die wir nur sehr langsam und teuer mit Einspeisevergütung und Investitionshilfen ausweiten können. Wenn also die Bahn mehr Strom braucht, können ihn beinahe nur fossile Kraftwerke liefern. Spart die Bahn hingegen Strom, dann können solche Kraftwerke heruntergefahren werden. So sieht die Grenzbetrachtung aus. Das Umweltbundesamt wendet sie auch an und nennt sie „Zuwachsbetrachtung“. Sie unterscheidet sich von der „Durchschnittsbetrachtung“, die man naiverweise verwendet - als könnte die Bahn ihren Stromverbrauch entlang ihrer vorhandenen Energiemischung ändern. Das kann sie eben nicht.
Die Emission der Bahn im Fernverkehr beträgt in der Durchschnittsbetrachtung 75 Gramm CO2 pro Personenkilometer, aber da sie zusätzlichen Strom nur aus fossilen Kraftwerken bezieht, liefert die Grenzbetrachtung den korrekten Vergleichswert, und der lautet 110 Gramm. Die Grafik „CO2-Emission von Pkw und Bahn“ in diesem
Spezial zeigt die Werte im Einzelnen. Das lässt den Umweltbonus der Bahn beinahe verschwinden - der Pkw liegt ja bei 122 Gramm -, nur hat das der Öffentlichkeit noch niemand gesagt.
Lange Züge sind dem Lkw deutlich überlegen
Statt dessen lobte kürzlich im Bahn-Magazin „mobil“ Andreas Troge, Präsident des Umweltbundesamtes: „Ein ICE-Fahrgast verursacht im Schnitt etwa ein Drittel der CO2-Emissionen, die ein Autofahrer bewirkt.“ Wie man sieht, stellt er da Zahlen gegenüber, die ohne methodische Bearbeitung für einen Vergleich nicht taugen. Besser wäre es, man würde sich hier nicht in die Tasche lügen, sondern die Bahn dort zur Erfolgsgeschichte machen, wo sie Vorteile hat. Der Güterverkehr etwa verbraucht vergleichsweise wenig Energie, wenn man ihm buchstäblich die richtigen Weichen stellt (siehe den Beitrag „Fracht auf die Schiene!“ in diesem Spezial). Lange Züge über große Distanzen, die kontinuierlich 24 Stunden mit bis zu 80 Kilometer pro Stunde rollen, sind im Energieverzehr, im CO2-Ausstoß und auch betriebswirtschaftlich dem Lkw weit überlegen. Deutschland aber investiert den Großteil der Mittel für Bahn-Infrastruktur in universale und daher teure Schnellfahrstrecken, auf denen Güterzüge sich sputen oder auf Überholvorgänge warten müssen.
Höchstgeschwindigkeit auf allen Gleisen senkt die mittlere Reisedauer gar nicht so sehr, lastet aber dem Schienenbau erhebliche Kosten auf und schadet der Bahn, falls die Politik einmal den CO2-Crash ausruft und alle Verbrauchswerte unter diesem Aspekt durchleuchten lässt. Energiezehrender Hochgeschwindigkeitsverkehr mit dürftiger Auslastung wird dann kaum noch zum Repertoire gehören.
Der Reisebus ist unschlagbar
Umweltpolitiker und die preisempfindliche Mehrheit der Bevölkerung könnten spätestens dann den Reisebus entdecken. Der ist unschlagbar, was Preis und CO2-Emission anbelangt. Obwohl die Gesetze den Bahnbetrieb schützen und die deutschen Busunternehmer daher im Wesentlichen auf das Touristikgeschäft beschränkt sind, erbringen sie nur ein Fünftel weniger Verkehrsleistung (Passagiere mal Kilometer) als der Fernverkehr der Deutschen Bahn.
Ein Drittel dieser Fahrten findet im Ausland statt. Die Reiseweite beträgt im Schnitt 370 Kilometer, die Auslastung nach Zahlen von 2004 über 60 Prozent, der Verbrauch 1,4 Liter Benzin pro Person auf 100 Kilometer, mit Umwegen und sonstigem Verbrauch gerechnet 1,6 Liter. Das Umweltbundesamt misst dem Reisebus eine CO2-Emission von 33 Gramm je Personenkilometer zu - dem Fernverkehr auf der Schiene klar überlegen. Auch mit Zuschlägen wird der Wert nicht mehr als 40 Gramm betragen.“
„Zero-Emission-Busse“ sind keine Utopie mehr
„Zero-Emission-Busse“, die fast nichts außer CO2 und Wasser ausstoßen, sind keine Utopie mehr, sondern auf dem Markt erhältlich. Möglicherweise hat die Fernverkehrssparte der Deutschen Bahn nicht bemerkt, dass ihr umweltpolitisch mit dem Fernreisebus ein gefährlicher Konkurrent entstanden ist. Bislang waren die Bundesländer "bahnfreundlich" und haben keine nennenswerten Konzessionen für Fernlinienbusse erteilt. Es gibt sie vornehmlich auf Verbindungen nach Berlin, wo sie einst als Konkurrenz zum Interzonenzug der DDR-Reichsbahn geschaffen wurden. Bei einer schärferen Betrachtung der CO2-Emissionen könnte sich diese Haltung ändern. Da die durchschnittlichen Reiseweiten bei der Bahn im Vergleich eher geringer sind - im IC rund 190 Kilometer, im ICE rund 310 Kilometer -, wäre der Fernreisebus nicht einmal eine drastische Einschränkung der Mobilität.
Es wäre der Abschied von einer Bahn, die auf Höhe null halb so schnell fährt, wie ein Flugzeug fliegt, und die dem Auto dabei an Klimaschädlichkeit nicht nachsteht, wenn man einmal ehrlich rechnet.
Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 14.10.2007, Nr. 41 / Seite 72
Bildmaterial: REUTERS