AW: Pflege Tipps (Exterieur & Interieur) Lack, Leder und Co.
Hallo,
ich habe den Eindruck, dass die modernen Klarlacke unabhängig vom Autohersteller sehr empfindlich sind. Haarlinienkratzer und Hologramme (neudeutsch "Swirl Marks") hat heute jedes Auto, wenn man genau hinsieht. In direktem Sonnenlicht zeigen sie sich je dunkler der Lack ist umso deutlicher. Noch schlechter ist der Widerstand der Klarlacke gegen Vogelkot. Hier entstehen selbst nach wenigen Stunden bereits Verätzungen. Das alles ist frustrierend, wenn man einen tadellos glänzenden Lack an seinem Auto haben will.
Um diese Lackdefekte zu entfernen braucht man viel Erfahrung, die richtigen Mittel (Profi-Poliermaschine, Maschinenpolitur) und viel viel Zeit. Jemand, der diese Arbeit bis zur Perfektion beherrscht ist Paul Dalton, der Profi-Aufbereiter aus England. Er schafft es tatsächlich, die Oberflächen auf Christbaumkugelniveau zu polieren. Ich frage mich nur immer, wie man nach einer solchen Behandlung verhindern will, dass neue Kratzer entstehen. Das ist meines Erachtens unmöglich, selbst bei Handwäsche mit dem 2-Eimer-System, und so wird man diese Prozedur der Lackaufbereitung irgendwann wiederholen müssen. Dass das nicht beliebig oft geht ist klar.
Ich denke mittlerwile, dass es vernünftiger ist, diese Minikratzer aufzufüllen, anstatt die umgebende Lackfläche durch Polieren abzutragen. Viele Mittel enthalten neben Politur auch noch etwas Wachs oder Versiegelung, so dass man nach einem Arbeitsgang ein verblüffend gutes Ergebnis sieht (Das Meguiars-Mittel aus dem Video scheint mir auch so zu arbeiten, denn das Auspolieren solcher Marken ist in einem Arbeitsgang eigentlich nicht möglich). Nach ein paar Wäschen ist dann aber alles wieder beim Alten. Deshalb glaube ich, dass ein gutes (haltbares) Wachs oder eine standfeste Versiegelung hilft, diese Defekte über mehrere Wochen oder Monate zu "verstecken". Ich persönlich halte viel von Carnaubawachs, aber da sollte jeder seine eigene Erfahrung machen.
LG
Werner